Zwei Fragen zum Membranmikrofon

Payne

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Hi,
vielleicht lacht jetzt jemand, aber ich kenne mich grundsätzlich überhaupt nicht bei Mikrofonen aus, will mir jedoch eins anschaffen. Bestellen will ich übers Internet und zwar ein Studio Projects B-1 Mikrofon.

Aber gibt es Unterschiede bei Mikrofonständern? Was ist, wenn das Mikrofon nicht passt? Oder sind die alle einheitlich? Brauche ich so 'ne Spinne? Und was bringt die mir, außer dass das cool aussieht? ;-)

Zweite Frage:
Als Preamp habe ich den Presonus Tubepre ins Auge gefasst. Um das Mike mit dem Preamp zu verbinden benötige ich ein XLR-Kabel (Male 2 Female?) und über den Klinken-Ausgang kann ich dann in den LineIn meiner Audigy fahren stimmts?

Danke für eure Hilfe ;-)
 
Hi Payne!

Normalerweise lacht hier keiner einen aus, keine Sorge. und es gibt keine dummen Fragen... du weisst ja ;-)


Zu deinen Fragen:

1. Das Sp B1 ist ein sehr gutes Mike, nicht nur für Einsteiger - ich hab es bisher nicht selbst hören dürfen, aber nur gutes davon gehört. Vor allem zu dem Preis top!

2. Ja es gibt Unterschiede zwischen Mike-Ständern... aber im Allgemeinen nur was die Verarbeitung betrifft... Die Gewinde zum Aufschrauben von Mikes, Mikehalterungen usw. sind aber genormt. Es gibt halt zwei größen, aber wenn ein anzuschraubendes Gerät etwa über das größere der beiden Gewinde angeschrauibt werden will, liegt eig. immer ein Reduzierstück bei. Ansonsten gibts das für ein paar Cent beim local Dealer oder wenn du schon öfters da was gekauft hast, für umme.
Also, keine Sorge, Was die Mikeständer betrifft gibt es keinerlei Probs.

3. Eine Spinne ist eine besondere Form der Mikehalterung, die aus zwei konzentrischen Ring-Konstruktionen, die durch ein elastisches, gespanntes Material (meist ein starkes Gummiband) verbunden sind, besteht. Hautpsächlich wird hierbei das Mike senkrecht aufgenommen und nicht wie beim herkömmlichen Klemmer eher waagrecht in die Führung geklemmt. Deshalb wird eine Spinne auch hauptsächlich für Kondesator-Großmemban-Mikes verwendet.

So eine Spinne sieht nicht nur cool aus, sondern hat auch einen wichtigen Sinn. Studiomikes sind um einiges empfindlicher was Griffgeräusche oder einfaches Berühren des Mikekörpers betrifft. Ebenso empfängt so ein Mike leicht Anstoßer am Ständer oder auch nur Vibrationen wenn du in der Nähe des Ständers auf dem Boden trittst(Trittschall). Die Membran im Mike ist eben sehr, sehr empfindlich.
Wenn das Mike aber in der Spinne hängt, puffert die Spinne alle Erschütterungen ab weil das Mike in Realtion zu dem sich bewegenden oder leicht erschütterten Ständer in Ruhe bleibt. Die Spinne dient also dem Verhindern von Trittschall- und Erschütterungsübertragungen vom umgebenden System auf das Mike und somit auf die Membran.

4. Deinen Preamp habe ich noch nicht live gesehen.
Aber in der Regel verbindet man die Preamps mit einem XLR Kabel mit dem Mike - wegen der Phantomspannung.
Der Ausgang der Preamps durche Linepegel haben und kann somit ohne Probs über ein normales Klinkenkabel geführt werden.

Gruß, Randy
 
@Payne

Ich glaube nicht, dass es ein Grund zum lachen gibt, nur weil man sich mit der Materie "Mikrofone" nicht auskennt.

Ich bin zwar auch kein Spezialist, aber was ich meine zu wissen gebe ich gerne weiter.

Also...
Bezüglich Mikrofonständern sprichst Du wohl das Gewinde an, wo das Mikrofon bzw. die Spinne befestigt wird. Soweit ich weiss, gibt es hier Gewinde in 5/8'' und 3/8'' und hierbei wiederum als Innen- und Aussengewinde.
Ich meine zu glauben, dass die meisten Mikrofonständer ein 3/8'' Aussengewinde haben und somit für die meisten Mikrofonhalterungen bzw. Spinnen geeignet sind. Wenn nicht gibt es für ein paar wenige Euro auch entsprechende Zwischenstücke. Darüber würde ich mir also keinen Kopf machen. Schlecht wäre nur, wenn der Ständer gar kein Gewinde hat.

Eine Spinne sieht nicht nur cool aus, sondern hat auch eine Funktion. Das Mikrofon ist bei einer Spinne nicht fest direkt mit dem Ständer oder Mikrofonarm verbunden, sondern ist in Gummibändern aufgehängt. Dadurch werden Schwingungen abgefedert.
Ein Großmembranmikrofon ist so sehr empfindlich, es würde bei einer festen starren Aufhängung schon darauf reagieren, wenn der Musiker beim Singen ein wenig mit dem Fuss rythmisch tappst. Jegliche kleinste Vibration des Raumes, des Fussbodens würde das Mikrofon erfassen.
Dies wird durch eine Spinne und deren Aufbaus von Gummibändern unterbunden.

Presonus Tubepre kenne ich nicht, aber ich meine, dass das B1 von Studio-Project (ich habe das C1) über einen XLR Anschluss verfügt, da ja darüber auch die 48V Phantomspeisung geschickt wird.
Laut den Daten von Thomann hat der Tubepre ebenfalls einen XLR Mikrofoneingang, also benötigst Du ein normales XLR (Male 2 Female) Kabel.
Als Ausgang kannst Du nun entweder den Klinkenausgang des Tubepre benutzen, aber auch den XLR Ausgang. Es gibt auch Kabel XLR->Klinke.

Als Eingang in die Audigy bietet sich natürlich der Line-In an, das ist ok weil das Signal ja schon entsprechend vom Tubepre verstärkt ankommt.

Was Du ebenfalls auf Deine Einkaufsliste setzen solltest ist ein Poppkiller. Großmembranmikrofone reagieren extrem auf stärkere Luftschwingungen bei der Aussprache von bestimmten Konsonanten wie beispielsweise eine "P". Halt mal eine Hand kurz vor Deinen Mund und sprich mal "Pauke" aus, dann wirst Du merken, dass beim "P" sehr viel Luft ausgestossen wird. Dies erzeugt bei einem hochauflösenden Mikrofon natürlich zu kurzen explosiven Lauten, Popps.
Um dies zu eliminieren bzw. abzudämpfen benutzt man einen Popkiller.
Desweiteren dient ein Popkiller auch dazu, den Sänger an eine bestimmte Entfernung zum Mikrofon zu binden, da er einfach immer in den Popschutz singt. Großmembranmikrofone haben bei unterschiedlichen Entfernungen nämlich auch unterschiedliche Klangcharakteristiken.

So, ich hoffe Dir damit ein bisschen Grundwissen vermittelt zu haben.

Gruß,
Organix
 
Hi,

wenn Du das B1 bei DAS kaufst, kannst Du eine dafür geeignete Spinne gleich mitordern, die kostet ca 30 Euro.

Einen Popkiller kannst Du Dir bei chronischem Geldmangel auch erstmal selbst basteln aus einem Draht, z.B. Kleiderbügel aus Bekleidungsreinigung, und einem Damenstrumpf aus Nylon. Die einzigigen Kritikpunkte wären, die nicht profesionelle Optik und das etwas umständliche Handling bei der Befestigung am Mikroständer. Funktion ist auch bei Selbstbau 100% einwandfrei.

mfg.
maxXL
 
Ein guter Mikroständer ist echt wichtig, zumal die großen Kondenser z.T. richtig schwer sind. Wenn der Galgen dann irgendwann Erektionsprobleme bekommt...
Hol' dir am besten ein Stativ von K&M, aber nicht in der billigen, sondern in der guten Stage-Ausführung, die hat einen deutlich schwereren Fuß und kostet so ca. 39 Euro. Die Teile von K&M haben den Vorteil das du ALLE Teile nachkaufen kannst. Gerade die Gummis für den Galgen sind normale Verschleißteile, die bei regelmäßigem Gebrauch etwa einmal pro Jahr getauscht werden sollte.

Gerade für Sänger, die auch gerne beim Singen tanzen oder zappeln, aber auch für den Sound, macht es Sinn, das Mike über Kopf aufzuhängen - in diesem Fall einfach ein Overhead-Stativ kaufen. Das Teil ist einfach etwas höher.

Viel Erfolg!
 
Danke, ihr habt mir die Entscheidungen wirklich vereinfacht mit euren ausführlichen Beiträgen! :)

@maxXL
Was für Laden meinst du mit DAS?

@goetz
Ich greife glaube ich besser wirklich zu einem schwereren Mikeständer, ich will gar nicht erst daran denken, wie sich das Geräusch anhört, wenn der Mikeständer mit dem Mike auf meinen Fliesenboden umkippt ;-)

Und Poppschutz sieht auch cool aus. In den DSDS-Videos benutzen die das auch, damit der Daniel nicht ins Mike sabbert :p

BTW: Stimmt es, dass man in ein Kondensator nicht reinpusten sollte? Habe ich gerade in einem anderen Beitrag gelesen.

Aber noch 'ne Frage zum XLR-Ausgang vom Preamp: <a href="http://www.netzmarkt.de/thomann/alipics/10658.gif">Hier</a> seht ihr 'ne Zeichnung vom Tubepre. Ich bin mir immer unsicher wegen der Male/Female Sache ;-) Soll das jetzt ein Male Ausgang sein? Da muss ich also mit 'nem Female-Kabel rein stimmts? Ich sehe das blos nicht an der Zeichnung und ich will kein falsches Kabel kaufen.

Danke & MfG
 
Hi Payne,

mit DAS meint er "Digital Audio Service". Die vertreiben die Studio Projects-Mikros. Nette Leute dort!!! Ich habe da mein C1 bestellt :-D

Stimmt, reinpusten sollte man nicht. Übrigens nicht nur bei Großmembran-Mikros, auch dynamische mögen das nur selten. Beim reinpusten baut man mehr Luftdruck auf, als man denkt. Da kann schnell die Mikro-Membran bis zum Anschlag gedrückt werden und Schaden nehmen. Gegen leichtes Gegenklopfen mit dem Fingernagel dürfte aber nichts auszusetzen sein, um zu testen, ob ein Signal rausgeht.

Was die XLR-Sache angeht: Ist wie mit Netzsteckern: Wo was rausgeht (in deinem Fall Output) ist immer Female (also weiblich/Buchsen), wo was reingeht ist Male (männlich/Stifte sichtbar)...

Gruß,
Mr.Bean
 
Achso, wusste ich nicht. Musik-Service.de verkauft übrigens ebenfalls Studio Project-Mikes. Ich glaube dort bestelle ich auch.
 

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