Zerstört ein Y-Kabel (alles XLR) symmetrische Signalführung?

[Lucky]

Die Frage ist so simpel, dass ich gehofft hatte, hierzu per Google oder SuFu etwas zu finden. Dem war aber leider nicht so.

Gegeben ist folgender, üblicher Signalgang pro Kanal:
Mikrofon --> Stagebox --> XLR-Multicore --> XLR-Eingang des analogen Mischers.

Um nun pro Kanal in die XLR-Eingänge, meines Audio-Interfaces zu kommen, um neben dem Live-Mixing noch einen Mehrkanal-Mitschnitt zu haben, würde ich gern direkt vor dem Pult jeden Kanal durch ein Y-Kabel (1x XLR-female auf 2x XLR-male) splitten. (ein Ende geht dann ins Pult, das andere ins Interface)

Bleibt die Übertragung trotzdem symmetrisch? (Also so, dass Einstreuungen rausgefiltert werden)
(Die Frage, wie das bei Phantomspeisung ist, lasse ich für den Moment mal außen vor, weil im jetzigen Setup keine Kondensator-Mikros zum Einsatz kommen)

 

[olligurtschmann]

Bin da jetzt nicht so der Kabelexperte, aber wäre hier nicht n Patch-Panel sinnvoller? Dann kannst du das Signal dort splitten und direkt in Interface und Pult schicken, ohne für jeden Kanal so ein Splitter-Kabel besorgen zu müssen. So ein Panel gibt es schon recht günstig beim großen T (ca. 50 EUR).

 

[tomric]

Für solche Anwendungen gibt es Mikrofon-Splitter, wie z.B. https://www.thomann.de/de/the_tracks_eight.htm?ref=search_rslt_mikrofon+splitter_221024_7

 

[Lucky]

Ja, den Splitter kenne ich Ich hatte nur gedacht, ich käme mit Y-Kabeln günstiger weg... daher gezielt die Frage danach, ob die Symmetrie dadurch verloren ginge

 

[Glutamatjunkie]

Was ist denn das für ein Mischpult?
Hat es keine Send/Returns oder parallele Ausgänge?

 

[Lucky]

Was ist denn das für ein Mischpult?
Hat es keine Send/Returns oder parallele Ausgänge?

Es ist ein Yamaha MG 166CX. Natürlich hat es Send/Returns und auch Inserts, das sind Workaround, die ich auch schon erfolgreich durchgeführt habe, aber das hält sich alles in Grenzen: Die beiden Sends brauche ich für das Live-Monitoring auf der Bühne. Und über die Inserts mit Klinke etwas zu tricksen, klappt, ist allerdings auf 6 Kanäle beschränkt, weil mein Interface (Tascam US-1800) nur 6 Line-Eingänge hat (edit: und spätestens ab 8 Kanälen wäre dieser Trick eh ausgeschöpft, weil der Mixer nur 8 Inserts hat).
Kanäle 7 und 8 würde ich auch noch vom Pult (über die beiden Gruppen, die ich Live nicht nutze) abzwacken, aber dann hört es auch schon auf.

Also, deine Idee mit den Sends durchaus als richtig und gegeben annehmen, würde ich (FALL das mit den Y-Kabalen symmetrisch bleibt, nur darum geht es hier) zusätzlich zu den 6 Line-Wegen (Insert-Slots zweckentfremdet) noch weitere 8 Kanäle über XLR zur Verfügung haben, also insgesamt 14 Kanäle aufnehmen können, das wäre gut.

 

[Sampa]

Ja, die Signalführung bleibt symmetrisch, solange das Interface auch symmetrische Eingänge hat. (was wohl der Fall sein dürfte)

 

[Synophon]

Bedenke, dass sich bei der Verwendung eines Y-Kabels die Eingangsimpedanzen beider Eingänge zusammen addieren und eventuell durch ein zu geringes Impedanzverhältnis zwischen Ausgang (Mikrofon) und Eingang der Frequenzgang des Signals verändert / verschlechtert wird. Die Eingangsimpedanz sollte mindestens 5 mal größer sein als die Ausgangsimpedanz des Mikrofons.

 

[Lucky]

Bedenke, dass sich bei der Verwendung eines Y-Kabels die Eingangsimpedanzen beider Eingänge zusammen addieren und eventuell durch ein zu geringes Impedanzverhältnis zwischen Ausgang (Mikrofon) und Eingang der Frequenzgang des Signals verändert / verschlechtert wird. Die Eingangsimpedanz sollte mindestens 5 mal größer sein als die Ausgangsimpedanz des Mikrofons.

Oh, gut zu wissen! Ich habe jetzt mal die Eingangsimpedanzen der Geräte nachgeschlagen, wäre aber total lieb, wenn das jemand für mich rechnen könnte, der sowas täglich macht. Beim Interface stehen an den Mic-Kanälen 2,2 kOhm, beim Mixer entsprechend 3,0 kOhm. Wenn man die Impedanzen reziprok addieren darf (wie mit reellen Gleichstromwiderständen) komme ich auf 1,27 kOhm... Durch 5 dürfte ein Mikro also bis zu 250 Ohm impedanz haben... Beim Shure SM58 steht 150 Ohm Nennimpedanz (300 Ohm actual), ja was denn nun?

Habe dunkel in Erinnerung, dass sich die Formel mit Z statt R zwar ähnlich ließt, aber dann mit komplexen Brüchen gerechnet werden muss... also, wenn jemand genauer weiß, was da für eine Einganzimpedanz rauskommt?

Also wenn sich das auf den Frequenzgang nur marginal auswirken sollte (was Live bei meinem Equipment sowieso kaum auffallen sollte, sondern - wenn überhaupt(?) - später im Post Editing), würde ich das riskieren. Also welche "Größenordnung" habe ich bei o.g. (noch zu berechnender) Eingangsimpedanz zu befürchten?

Übrigens: Das verwendete XLR-Multicore ist 15m lang. Ein ganz billiges, aber immerhin symmetrisch, das war mir das wichtigste. Dazu kommen auf der Bühne noch mal ca. 6m MIkrofonkabel. (Ja, das ist alles klein, weiß ich... beschalle mit meiner PA nur kleine Locations)

 

[Sampa]

Also wenn sich das auf den Frequenzgang nur marginal auswirken sollte (was Live bei meinem Equipment sowieso kaum auffallen sollte, sondern - wenn überhaupt(?) - später im Post Editing), würde ich das riskieren.

Du brauchst da nicht groß rumrechnen, selbst wenn du dir die Gesamtimpedanz mit komplexen Zahlen ausrechnen würdest, hättest du nur den Zahlenwert bei 1kHz Nennfrequenz. Und ich bezweifle dass du nur nen Testton aufnehmen willst

Die tatsächliche Klangänderung dürfte mit dem Y-Kabel marginal sein, daher gibt es keinen Grund sich groß Sorgen zu machen.