wofür ein multibandkompressor?

Banida

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tagchen ;),

könnte mir bitte jemand erklären, in welchen mixsituationen ein multibandkompressor einem normalen kompressor überlegen ist. wäre echt nett von euch.

ciao Bani
 
Hallo,

Soweit ich weiss ermöglicht ein Multibandkompressor es dir, noch genauer auf das Verhalten des Kompressors in den einzelnen Frequenzbändern einzuwirken.

Damit lässt sich dementsprechend der Sound, den der Kompressor produziert, noch nach eigenen Vorlieben optimieren, wie z.B. den Punch der Basedrum oder [g=149]Snare[/g] weniger zu komprimieren bzw. dynamischer zu lassen oder zu dynamische Elemente stärker zu komprimieren als die Anderen.

Meineserachtens ist ein Multicomp daher vorallem für die Summe eine sinnvolle Sache, wenn es darum geht, eine möglichst hohe Lautstärke für den Mix rauszuholen, ohne die [g=4]Dynamik[/g] in den - für deinen Mix - besonders wichtigen Frequenzbereichen zu sehr einzuschränken.

Dir wird aber sicher noch jemand antworten, der ein bischen mehr Ahnung davon hat, als ich! ;)

Gruß Electric-Ric
 
In der Praxis finden Multibandkompressoren hauptsächlich beim Mastering sowie beim Rundfunk u TV Verwendung...

Wobei man ihn auch für Sachen wie mein Vorredner erwähnte sehr gut "missbrauchen" kann :)

Gruß
 
Was heisst hier "missbrauchen"? :D

Ich gebe zu ich würde meinen Mix gerne mit höhstmöglicher [g=4]Dynamik[/g] lassen, nur dummerweise ist es dann immer so schädlich für die Ohren, wenn in der Playlist nach was Selbst-Gemixtem ein kommerzieller Track folgt. ;)

Dummerweise bin ich auch noch nicht so ganz dahintergekommen, wie man einen Mix so derart laut bekommt wie (neuere) kommerziellen Sachen, ohne direkt sämtliches Leben auszuhauchen... naja, aber es wird immer besser! :)


Gruß Electric-Ric
 
Nachteil:
Wenn man nicht 100%ig weiss, wie man ihn bedient, macht man damit meistens mehr kaputt. Plattbügeln/laut machen kann man auch mit einem normalen [g=322]Compressor[/g]/Limiter - der ist bei einem guten Mix eigentlich immer die bessere Wahl.

Ein Multiband Comp ist eher ein Instrument, mit dem man verhunzte Aufnahmen oder Mixe zu retten versucht. Das Ergebnis ist immer ein Kompromiss.
 
Ein Multiband Comp ist eher ein Instrument, mit dem man verhunzte Aufnahmen oder Mixe zu retten versucht.

es mag an mir liegen, aber ich mach mir auch mit einem multi den mix eher kaputt, als dass ich irgendetwas besser mache.

wie die kommerziellen produktionen an lautheit rankommen? einzelspuren ordentlich komprimieren, gruppen ebenso, dann eventuell das pult ordentlich ausfahren, was meinen bisherigen erfahrungen nach auch noch was bringen kann.

ich muss aber auch sagen, dass auch bei den kommerziellen produktionen meist nicht viel mehr leben drin steckt als bei totkomprimierten homerecording-produktionen... es fällt halt nicht sofort auf, da der mix besser war :)

lg
flox
 
oder vielleicht wars dann doch der massivepassive und der pendulum limiter auf dem masterbus, dass es besser klingt;)`??
 
Ich versuche mich auch mal darin, zu erklären was ein Multibandcompressor ist:

Bei der Summenkomprimierung ist immer das Problem, dass Peaks in unterschiedlichen Frequenzen vorkommen. Dann kann es z.B. passieren, dass ein Basspeak einen normalen Kompressor zum "Herunterregeln" verursacht, obwohl im Höhenbereich zu diesem Zeitpunkt gar kein [g=357]Peak[/g] vorhanden ist. Dieses Glätten des Bassbereichs hat dann aber auch eine Absenkung des Levels in den Höhen zur Folge, was dann zu dem berüchtigten unerwünschten "[g=147]Pumpen[/g]" führt.

Einen Multibandcompressor muss man sich wie mehrere Compressoren vorstellen, die quasi über Frequenzweichen angesteuert werden, d.h. [g=118]Bass[/g]-, diverse Mitten und Höhen werden getrennt komprimiert und können sich auch gegenseitig nicht mehr negativ beeinflussen.

Zum Einsatz:
Vor allem früher, als ich noch nicht mit PC aufgenommen habe, hatte ich nicht die Möglichkeiten z.B. bei Aufnahmen der kompletten Band auf 8 Spuren jedes Signal zu komprimieren. Hatte nur einen Stereokompressor und den hab ich eingesetzt für die Signale, die meiner Meinung nach einen [g=322]Compressor[/g] am Nötigsten gebraucht haben.
Da reisst dann bei der Mischung am Ende ein Multibandcompressor verdammt viel. Mit einem einfachen Kompressor kann man Summen ohne Pump- und Flattereffekte einfach nicht stark verdichten.

Heute stehen einem ja in der Software genügend Resourcen zur Verfügung, so dass man damit klotzen und jede Spur einfach mal schnell individuell komprimieren kann.
Sicherlich macht das den drastischen Einsatz von Multibandkompression irgendwo überflüssig.
Ich meine aber trotzdem, dass Mixe "homogener" klingen, wenn man die Summe leicht multibandkomprimiert. Ich erkläre mir das (aus dem Bauch heraus) so, dass es im Zusammenspiel vieler Einzelsignale - mögen sie noch so gut einzelkomprimiert sein - dann letztendlich im Gesamtmix zu "unkontrolliertem Aufaddieren" kommt, das dann neue Peaks zur Folge hat, die der Multibandkompressor glättet.
Zusätzlich gewinnt man auch nochmal 1, 2, 3 db mehr an Lautheit ...

Dass heute Topp-Produktionen unschlagbar viel Druck aufweisen und trotzdem dynamisch klingen, liegt sicherlich zum einen an der Qualität der Geräte/Plugins, als auch in der gesamten viel höherwertigeren Prozesskette. Bessere Geräte, bessere Toningenieure, usw. es summiert sich halt am Ende alles zu einer Qualität, die man beim Homerecording einfach nicht erreichen kann ...
 
ich muss aber auch sagen, dass auch bei den kommerziellen produktionen meist nicht viel mehr leben drin steckt als bei totkomprimierten homerecording-produktionen... es fällt halt nicht sofort auf, da der mix besser war
Kommerzielle Tracks sind sogar noch viel toter ... heutzutage bewegt sich ja der Peakmeter praktisch gar nicht mehr ...
So "tot" bekommt man das selbst einfach nicht hin.
Ich denke mal, da spielt die Psychoakkustik noch eine wesentliche Rolle. Irgendwie schaffen´s die, was dynamisch klingen zu lassen, obwohl null [g=4]Dynamik[/g] drin ist ...
 

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