Win10 und Studio One V3

[Nachtschicht]

ich bin mit ari einer meinung!


*imkalendernotier*

 

[musicdevil]

Ist vielleicht missverständlich rüber gekommen, aber ich rede nicht direkt von einem Musik BS, sondern wirklich von der Verknüpfung DAW (Sequenzer) und dem BS, man bootet sozusagen S1, Cubase oder was auch immer. Das BS ist dann also im Sequenzer integriert.
Ich starte den Rechner und Studio One fährt hoch.

Ähnlich ist es doch bei einem Treiber der für ein bestimmtes zb. Audiointerface geschrieben wurde, der passt nur zu diesem AI, ist nicht universell. Hardware und Software bilden sozusagen eine Einheit. Bei Apple ist das ja bereits so ähnlich, man kann nicht beliebig die Hardware tauschen, OS X als Software ist zum Teil an die HW gebunden.

Spricht doch nichts dagegen, wenn man dann in zb. S1 auch gleich noch das CD Cover anfertigen kann, die Musik auf Plattformen aus dem Programm heraus hochladen kann (gibts schon) usw.
Gabs nicht sogar mal ne DAW wo man versteckt nen kleines Game starten konnte?
Im Groben könnte alles "musikrelevante" in der DAW eingebaut sein und man könnte somit als Musiker komplett auf zb. Win10 verzichten (Win10 kann man dann ja getrennt booten).

Am Ende würde S1 als Multimedia Zentrale für den Musiker dienen, ganz ohne "Fremdbetriebssystem" und das bezeichne ich dann als "Musik BS".
Auch wenn das logischerweise auch Probleme nach sich zieht, kann ich mir gut vorstellen, dass dies die Zukunft ist, vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht, aber so die Ansätze.

 

[chrisspeed]

Ja in der Tat, eine weit verbreitete Ansicht von alten Leuten der letzten Generation, die bald ins Gras beißen.

Wie ich es hasse, wenn Leute ihren eigenen Horizont nicht mehr erweitern wollen

 

[musicdevil]

Zocken ist etwas für picklige Jünglinge. Weg mit dem Schrott, braucht kein Mensch.

Ach naja, zähle mich nun nicht mehr zu den "Jünglingen", aber "mal" nen Game zocke ich auch.
Ne zeitlang Games bei FB, wo sie mich aber beim cheaten erwischt und gesperrt haben
Ansonsten mal ne Runde Schach, nen Kartenspiel o.ä., eher selten auch mal nen gutes Autorennen.
Macht schon hin und wieder Spaß, hat weniger mit dem Alter zu tun, ist eher vom Typ abhängig.
Wenns ausartet, empfinde ich es natürlich auch als Zeitverschwendung.

 

[synthpark]

Zocken ist etwas für picklige Jünglinge. Weg mit dem Schrott, braucht kein Mensch.

Gruß
Peter

stimmt. nichts geht über Schach.

 

[Nachtschicht]

nö. alle paar jahre mal in nem computerspiel "versinken" ist doch was tolles.

bei mir wars zuletzt batman arkham city oder so. ok, ist wirklich wieder sehr "alle paar jahre" her, aber war ein grosser grosser spass, solange es andauerte.

quasi gefühlte "20 stunden unvernünftiger teenager sein", und in der spielmechanik und im (heutzutage meist dankbarerweise durchaus tiefen) plot abtauchen.

wo sonst gibts so ne handlich bequeme packung eskapismus für 30 euro auf zuruf. "schrott"? nope.


...mal ganz davon abgesehen, wie interessant games als kunstform inzwischen sind. was da an parametern zusammenkommt, spielmechanik, optische inszenierung, akustische inszenierung, musik ggf. noch handlungsgesteuert...ein fest für berufsnerds schon auf rein fachlicher ebene

 

[Nachtschicht]

(natürlich nix gegen schach, aber das stand grad eben noch nicht da)

 

[synthpark]

mir stellt sich da immer die sinnfrage. was genau für probleme würde ein "musik-OS" denn beheben.
sicherheit, privatsphäre, leistung?

kein musik OS der welt könnte den entwicklungsaufwand stemmen, der für halbwegs passable sicherheit online sorgen könnte, das wäre ein offenes scheunentor. vielleicht sollte das musik OS einfach kein internet unterstützen (marke "turnkey-system, gehört nicht ans netz"?) - ok, cool. dann kannste aber genauso einfach den ethernet-stecker hinten am rechner abziehen, fertig ist dein instant-super-secure-musik-OS ohne jegliche virengefahr.

viel spass beim hin- und hertragen von softwarelizenzen und -downloads.

privatsphäre: selbe geschichte. willst du am netz sein, kannst du davon ausgehen dass es technisch möglich ist, dass irgendein geheimdienst mitliest (wozu auch immer). da finde ich auswertungen von google oder MS im vergleich nen ziemlichen pups im wind. die werten sprachkommandos aus um ihre spracherkennung zu verbessern, position um die verkehrsvorhersagen im google-navi zu präzisieren, whatever. wegen mir verkaufen sie noch interessen an werbebannerfirmen, auf dass ich in zukunft mehr werbung für analoge synthesizer die ich nicht brauche, aber haben will, zu sehen bekomme statt zufälligen schnickschnack über privatjachten oder anonyme viagra-postlieferungen. aber kein interessenskonflikt den diese firmen haben kommt auch nur annähernd an die ethische bedenklichkeit einer NSA heran - und die kann nunmal im zweifel an knotenpunkten den gesamten internet-traffic abhören und zwischenspeichern, wenn sie lustig sind, egal ob du da mit nem windows, osx oder music-OS dranhängst.

passt mir alles nicht und ich will weder die vergleichsweise banalen MS/Google/Apple-auswertungen noch den viel bedeutenderen NSA-faktor an meinen rechner lassen? je nun: ethernet-stecker raus, fertig.

leistung: kein musik OS der welt hätte denselben finanziellen wumms des massenmarkts im rücken wie es die grossen mainstream-systeme haben. malen wir uns mal aus, jemand würde heute ein optimales musik OS auf den markt werfen. klammer wir mal komplett aus, dass das schon am software- und treiber-support sofort wieder scheitern würde. fantasieren wir obendrein, dass es deutlich mehr leistung aus chipsatz X und CPU y herauskitzeln würde als win und osx. toll!

allein: dann kommt die nächste chipgeneration. und während der massenmarkt mit seinem massenmarkt-budget in gefühlten 10 sekunden den hardwaresupport darauf anpasst, würde das bei einem musik OS mit wesentlich geringerem R&D budget deutlich länger dauern. kommt dann vielleicht paar monate später, im idealfall. hups, da ist schon wieder die nächste generation draussen. und noch eine, und noch eine, und kurz danach hat das system wieder den anschluss verloren.

kein musik OS der welt könnte anhand dieser mechanismen auf dauer gegen die massenmarkt-OSse bestehen. deswegen ist es nur folgerichtig, dass die leistungsfähigsten systeme mit dem besten preis/leistungsverhältnis halt auf windows und osx basis laufen.

glaubste nich? dann geh mal und versuch dir ne venue/system xy/whatever konsole zusammenzustecken die es mit einem modernen mittelklasse-i7 (der am ende gar noch ein paar DSP PCI karten drinstecken hat) aufnimmt. und dann schau mal auf den lustigen preis im satten fünfstelligen bereich. und schau nicht zu genau hin wenn das teil bootet - da läuft nämlich windows drauf. und wenn du was damit aufnehmen willst brauchst du: surprise, nen rechner mit windows oder osx. da war nämlich das R&D budget auch dieser in grundausstattung knapp 30000 doller teuren konsole bereits wieder alle. weil der zielgruppenmarkt einfach zu klein ist.



ist doch echt kein problem. wir haben doch unsere musik-OSse. die beiden desktop OSse spielen leistungsmässig jede beliebig teure profi-lösung von vor paar jahren in grund und boden, mit VST, AU und von mir aus noch AAX gibts hinreichend verbreitete plugin-schnittstellen auf die sich die industrie mehr oder weniger geeinigt hat, mit asio und core audio gibts etablierte audiotreiber-protokolle auf die sich hardware-hersteller fokussieren können ohne jedes mal das rad selbst neu erfinden zu müssen...ist doch alles da, was man braucht. wir schwimmen hier in luxusproblemen.

Alles Argumente, die sich komplett aushebeln lassen.

Im Kern braucht man ein Datenfluss orientiertes Echtzeitbetriebssystem, welches Ressourcen zuteilt und garantiert, dass bestimmte Prozessorleistung für jeden Kanalzug dauerhaft verfügbar ist.

Ein solches System ist diametral anders organisiert als Windows und OS X.

Knackser sind dann ausgeschlossen, Latenzen minimal.

 

[NoDongle]

Ja in der Tat, eine weit verbreitete Ansicht von alten Leuten der letzten Generation, die bald ins Gras beißen.

Ne, lieber nicht, bei den vielen Zecken derzeit.
Mein Satz war auch nicht wirklich böse gemeint Ich habe früher als Larry Laffer Kondome gekauft und Arkanoid gespielt, bis dieser Diamant-Kopf Steine "gekotzt" hat. Alle zwei Jahre auf meiner noch lebendigen PS1 Rage Racer. Das war's dann auch.

stimmt. nichts geht über Schach.

Genau. Und Skat

Gruß
Peter

 

[Nachtschicht]

Alles Argumente, die sich komplett aushebeln lassen.

it aint so just because you said so, wie der franzose sagt

Knackser sind dann ausgeschlossen, Latenzen minimal.

das trifft auch auf die gängigen mainstream-systeme zu. so man beim fachmann kauft. wenn ich hier immer die beiträge sehe, die erst sagen "nö, für das geld krieg ich was schnelleres" und dann aber "mein intelsuperturbo7563 produziert knackser unterhalb 256 latenz sobald ich 2 kontakts öffne, warum" "ja, du, das kann viele gründe haben", komme ich nicht umhin zu denken "karma".

mein rechner (relativ normalsterbliches da-x modell) läuft sehr jahren ausser in mix-endphasen mit ultrahohen trackcounts grundsätzlich mit 32 samples, ohne knackser. das gerät kam aus dem karton mit dpc latency check mit winzigen kleinen grünen balken, und so isses seitdem geblieben.

insofern wird für mich da ein problem gelöst, das keines ist. eher sollte man noch mehr versuchen, den leuten beim kompetenten kauf zu helfen, dass sie nicht auf das jeweils tagesaktuell "preisgünstigste" topmodell hüpfen sondern von der mentalität etwas unaufgeregter einfach zu erprobten, satt leistung produzierenden kombinationen zu greifen.

würde aus meiner sicht deutlich mehr ändern als ein erstmal zu entwickelndes music OS (das sowieso nie kommen wird) - aber mit der sicht steht man, wie die erfahrung zeigt, hier ziemlich alleine auf weiter flur.

 

[danam]

Eigentlich müsste das Rad für ein Musiker-OS nicht neu erfunden werden. Auf Basis von Linux könnte da viel geschehen, wenn man denn wollte und/oder noch könnte. Und in Nischenlösungen wird Linux ja auch im kommerziellen Bereich viel verwendet bzw. auf die eigenen Bedürfnisse angepasst.

Tatsache ist leider auch, dass an nativer Berechnung angesichts der heutigen Prozessoren marketing-mäßig wohl kein Weg vorbeiführt. Was schade ist, denn UAD zeigen IMO bspw. mit ihren Apollos und deren integrierten Prozessoren, dass es zumindest für proprieräte Plugins auch anders geht. Wäre schon nicht schlecht: Ein kleines, schmales,stromsparendes und leises Laptop für normale Windows-Anwendungen inklusive DAW-Hosting und dazu ein USB 3.1-Audiointerface mit Plugin-Berechnung und entsprechender "Horsepower", die völlig unabhängig vom OS-Kernel ihren Dienst tut... bräucht halt noch nen entsprechenden (offenen?) Plugin-Standard. Da wirds dann wieder schwierig....

 

[danam]

@Nachtschicht: Den Leuten wird halt ständig etwas anderes suggeriert. Einen Audio-PC zu bauen ist in Wahrheit nicht ganz trivial. Bei Laptops wirds noch hanebüchener. Was ich schade finde: Warum eigentlich tun sich DAW- und Audiointerfaces-Hersteller nicht mal mit den PC-Bauern zusammen und featuren Produkte, die sich bewährt haben. Oder Musiker-Zeitschriften. Ein tolles Beispiel (natürlich aus dem Gamer-Bereich) sind die PCGH-Rechner, die es bei einem bestimmten Versender gibt. Das geht dort sogar soweit, dass man mit den Hardware-Herstellern PCGH-Sondereditionen von geeigneten Produkten konstruiert (sprich: das ursprüngliche Modell verbessert) und auf den Markt bringt.

 

[Ari]

Warum eigentlich tun sich DAW- und Audiointerfaces-Hersteller nicht mal mit den PC-Bauern zusammen und featuren Produkte, die sich bewährt haben.

Ganz einfach, weil wir ein kleines Team sind und die Manpower um wirklich ALLE PC-Componenten zu testen, gar nicht haben. Und das ganze Spiel wiederholt sich ja alle 2 Jahre wieder. Die Zeit, die dabei draufginge, wird dann auch wieder von Studio One Entwicklungszeit abgezogen. Möchte man ja auch wieder nicht.

Ari

 

[danam]

Ganz einfach, weil wir ein kleines Team sind und die Manpower um wirklich ALLE PC-Componenten zu testen, gar nicht haben. Und das ganze Spiel wiederholt sich ja alle 2 Jahre wieder. Die Zeit, die dabei draufginge, wird dann auch wieder von Studio One Entwicklungszeit abgezogen. Möchte man ja auch wieder nicht.

Dann müsst Ihr halt jemand dafür einstellen
Spaß beiseite: Niemand kann wirklich ALLES testen, was auf dem Markt ist. Darum gehts ja nicht und das sollte doch auch klar sein. Das ist letztlich ein Marketing-Thema wie die bei Musikinstrumenten beliebten "Signature-Modelle" auch. Dennoch will man seinen Namen ja auch nur für etwas hergeben, wozu man auch stehen kann. Angesichts des Nischen-Marktes "Musik-Computer" stelle ich es mir aber vor allem schwierig vor, Partner zu finden.

 

[musicdevil]

Irgendwie biste da eh fast schon beim Thema "Apple" danam
Zum einen haste begrenzte Hardware, auf welche OS X zugeschnitten ist und dann wäre da noch Logic. Ich glaub niemand will, dass zb. Studio One nur noch auf begrenzter Hardware lauffähig ist, also weitere Monopole errichten, denn das spiegelt sich deutlichst in den Preisen bei Apple wieder, obwohl die Hardware sogar teilweise schlechter ist, als aktuelle PC Konfigurationen.

 

[danam]

Irgendwie biste da eh fast schon beim Thema "Apple" danam
Zum einen haste begrenzte Hardware, auf welche OS X zugeschnitten ist und dann wäre da noch Logic. Ich glaub niemand will, dass zb. Studio One nur noch auf begrenzter Hardware lauffähig ist, also weitere Monopole errichten, denn das spiegelt sich deutlichst in den Preisen bei Apple wieder, obwohl die Hardware sogar teilweise schlechter ist, als aktuelle PC Konfigurationen.

Mir ist jetzt nicht ganz klar, auf welchen Post Du dich beziehst, aber es geht weder darum, dass irgendjemand alle Hardware testet noch darum, dass S1 (oder welche DAW auch immer) nur noch auf einer bestimmter Hardware laufen soll.

Was ich meine: In Zusammenarbeit von Hard- und Softwareherstellern eine Produktreihe zu kreiieren, die auf das Anwendungsgebiet DAW zugeschnitten ist. Beispiele: Bei der Auswahl des Netzwerkchips wird darauf geachtet, dass die DPC-Latency niedrig bleibt. Die Grafikkarte muß hohe Auflösungen fahren können, aber lüfterlos bleiben.
Idealerweise sollte die Hardware nicht von einer kleinen Bastelbude kommen, sondern von einem namhaften Hersteller, der hohe Stückzahlen zu günstigen Preisen einkaufen bzw. herstellen kann. Sonst wird es nix mit Preisen, die nur wenig über Eigenbau-PCs liegen. Natürlich gibts das Ganze dann mit vorinstallierter Software oder gar noch einem mit dem passenden Audiointerface. Soll ja Firmen geben, die beides im Sortiment haben... Fraglich ist und bleibt halt, ob und für wen sich das rechnen würde.