IMHO spielen Musikrichtung und Tonarten für "düster" überhaupt keine Rolle - es gibt in der Gothic/"Schwarzen" Szene genug Beispiele für "düstere" Musik aller Genres.
Ich denke eher, dass man sich erstmal überlegen muss: "Was ist "düster" für mich?"
Für mich zB ist das unterschwellige Gefühl von Bedrohung düster - das sich aber auch einstellen kann, wenn da jemand in bester Reinhard Mey - Manier sein Liedchen dudelt, der Text aber von der sadistischen Freude andere zu quälen handelt. Das aber ruhig und mit Freude vorgetragen kann genauso düster sein, wie ne Top-Doom Metal Nummer. Ich denke da zB an das "Schlaflied" von den Ärzten auf der "Ab 18" Scheibe. Kinderlied, aber ziemlich düster, und das nicht nur wegen dem Text.
Ich denke aber auch: Wenn man selbst nach eigener Definition "düster" drauf ist, oder sowas zumindest abrufen kann, kommt die düstere Musik fast von selbst. Ich würde mir da an deiner Stelle erstmal gar nicht so die Gedanken machen, ob das jetzt düster ist oder nicht.
Einfach mit einer Idee "vor Ohren" einen Song schreiben und auf die eigene Vorstellung, wie es klingen soll, hinarbeiten.
Auch "Zuckerwatte-Pop"- Melodien könn zB richtig düster klingen, wenn man nen anderen Sound nimmt und das konstrukt drumherum eher dunkel im Klang auswählt. Ich denke da gerade an den Sound einer Spieluhr, die in absoluter Stille ein Kinderlied spielt, während zB draussen der Wind heult. Dann einen dunklen aber breiten Flächensound darunter, der vielleicht auch etwas unuhig ist (Tremolo-Strings zB) Wäre auf jeden Fall ziemlich creepy - ob man das dann als "düster" bezeichnet ist natürlich Geschmackssache
