Wie bekomme ich den Gitarren-Sound fetter?

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Hallo liebe Recording-Gemeinde,

ich bin seit einiger Zeit mit dem Mix eines für unsere Verhältnisse eher rockigen Songs beschäftigt. Leider bekomme ich den Gitarren-Sound überhaupt nicht so hin wie ich ihn mir vorstelle - er soll halt einfach rockig sein und nicht so dünn wie er jetzt ist.

Zur Vorgehensweise: die Gitarrenspuren wurden mit nur sehr geringer Verzerrung (über einen POD XT - ohne Amp) 6-fach aufgenommen und anschließend übereinander gelegt (jeweils 2 Spuren ganz rechts, ganz links und 2 etwas leisere Spuren in der Mitte). Da mir der Sound von Beginn an zu dünn war, habe ich jeder einzelnen Spur nachträglich etwas (nicht viel) Distortion gegeben (mit Voxengo Tube Amp) außerdem habe ich jede Spur einzeln komprimiert und auch die Summe nochmal leicht komprimiert. Den EQ habe ich ebenfalls auf die Einzelspuren und die Summe gelegt. Mit diesen Einstellungen ist nachfolgender Sound entstanden:



Wichtig ist mir hier primär der Gitarrensound. Drums, Bass und v.a. Gesang könnt ihr erstmal ignorieren.

Ich habe bereits einiges ausprobiert (Distortion, Kompressor, EQ nur auf die Summe, bzw. nur auf die Einzelspuren / stärkere Distortion / Spuren enger zusammen), aber es wird irgendwie nicht. Wahrscheinlich habe ich mittlerweile alles schon tot gemischt (mir gefällt auch der Grundsound nicht, irgendwie ist zu wenig warm und zu kratzig). Mit frischen Ohren bin ich auch schon reingegangen, aber es hilft alles nicht.

Habt Ihr noch Ideen, um den Sound rockiger / fetter zu bekommen?

Vielen Dank für Eure Mühen!
 
Da ist ja alles übersteuert
klingt sehr undurchsichtig.....

Man sollte die Gitarre von anfang an anders aufnehmen......
so klingt das durch den pod?sehr künstlich.....
 
kann den song leider im moment nich hören, aber ein paar sehr nützliche tipps sind in dem thread:
https://recording.de/Community/Forum/Instrumente/Gitarre_und_Bass/150626/thread.html

habe auch einen pod xt live, aber die sounds aus dem dingen finde ich nicht gut. ggf. trocken über den pod einspielen und dann durch amp sims jagen.

oder gitarren über nen richtigen röhrenamp einspielen, dass mache ich zur zeit, weil ich diese amp sims nicht so toll finde.

bis dann

bbb
 
die Gitarrenspuren wurden mit nur sehr geringer Verzerrung (über einen POD XT - ohne Amp) 6-fach aufgenommen

Hast du dabei immer den gleichen Amp am Start?
 
mir wurde hier im Forum ein tubescreamer empfohlen, hat Wunder bewirkt, zwar für den Metalbereich aber der könnte bei dir auch nicht schaden
 
Ja ich hatte immer den gleichen Amp.

Das kann ein Grund für deine Unzufriedenheit sein.

Ich nutze den POD X3 Live, ich nehme vier Spuren auf, Amp1 hart links, Amp 2 hart rechts, Amp3 60 links, Amp3 60 rechts.

Amp1: mittlere Verzerrung, Amp2: mittlere Verzerrung, Amp3: leichte Verzerrung.

In der Summe dann passt es, einzeln angehört klingen die Spuren kraftlos.
 
wollt mir den song mal anhören, aber da kütt nix...zumindest bei mir.

bbb
 
jätz hann ich et och kapiert....
smil451c7211b9e19.gif


tja, netter gesang, aber die klampfen klingen recht grell bzw. harsch und haben schon zu wenig dampf, vllt brauchen die auch vom eq-mehr body.

neben den oben genannten verschieden verzerrten amps, würde ich aber auch einige spuren trochen also clean lassen und mit den verzerrten in einer gruppe zusammenfassen und den sound mischen. für links und rechts nehme ich auch unterschiedliche klampfen z.b. rechts les paul dann kommt links die strat dadurch unterscheidet sich das ganze natürlich auch.

aber für so sound ist ein richtiger amp immer noch am besten glaube ich. der ausschnitt hört sich auf jeden fall cool an.

gruß

bbb
 
Welch Aufwand!

Zugegeben, ich mags einfach! Und wenn dann noch so ein breiiger Klang dabei herauskommt, frage ich mich zweimal, ob sich der Auwand wirklich lohnt. Für meine - zugegeben bescheidenen - Ansprüche reicht es, einfach ein Riff oder die Begleitung zweimal einzuspielen mit abweichender Schalterstellung. Eine Aufnahme links, eine rechts, fertig. Vorbild hierfür AC/DC (wobei ich einen ähnlichen "Trick" bei meinen akustischen Stücken zuerst benutzt hatte: Mikrofon auf einer Seite, Pickup auf der anderen - dann aber nur einmal gespielt).

Demo: http://soundclick.com/share.cfm?id=11114820
(ab Sek. 16 - vergiss den Rest)

Humbucker Pickups würden wohl noch mehr Druck geben (ich spiele auf einer Strat).
 
neben den oben genannten verschieden verzerrten amps, würde ich aber auch einige spuren trochen also clean lassen

Was wiederum via POD X3 ein Klacks ist da man damit parallel zwei Spuren des selben Signals aufnehmen kann, einmal mit Zerre, einmal clean als DI Signal, durch die Dual-Amp Funktion ein Kinderspiel. Die trockene Variante bleibt dann im Rechner für allerlei Spielchen liegen, zum Reampen zB, als Beimengung des Primärsignals etc.
 
ohne jetzt alles genau durchgelesen zu haben ist die beste antwort: doppeln, doppeln und doppeln. dann im panorama verteilen. das hat holgi ja schon ausführlich beschrieben - trotzdem noch ein oder zwei tips:

die gitarre in der mitte ohne, bzw. mit sehr geringer verzerrung so dazumischen, dass du nur noch den attack wahrnimmst, nicht jedoch den gesamtklang des akkordes erfassen kannst. das dient der definition des gitarrensounds...wenn du mutest, so muss "etwas" im gesamtsignal aller gitarrenspuren für deine ohren fehlen, und wenn du sie scharf stellst aber nicht aufdringlich hörbar sein...
die anderen beiden links rechts, soweit es der mix zulässt. dann bouncen und mit nem kompressor verschmelzen und fertich!;)

und auch da kann ich holgi nur recht geben: verwende unterschiedlich amps und nutze den eq um abzusenken, oder zu boosten. was du einer gitarre gibst, musst du einer anderen wegnehmen, ganz grob gesagt...



hoffe, das hilft dir ein wenig!:::;)
 
Ewert schrieb in #13:
ohne jetzt alles genau durchgelesen zu haben ist die beste antwort: doppeln, doppeln und doppeln. dann im panorama verteilen.

Finde ich nicht so gut.
Der Sound muss einfach in sich stimmen.
Die Zerre darf nicht zu fuzzy sein und das Signal einen gute tone haben.

Dann reicht hardpan L-C-R.
Einen zerrigen Bass in der Mitte drunter und das orgelt.

Wenn nicht, stimmt halt der Gitarrensound nicht...

Aber schraub Dir mal die Beiträge auf YouTube vom User "fearedse" rein.
Tone, Zerren, Punch :)



Grunz :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
I'm getting the message - das Gemansche ist Absicht. Wobei Deine Aufnahme tatsächlich besser klingt als

&feature=relmfu

:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ergänzung: der Hinweis von LM18 zum Bass ist gut (sein Video-Link bezieht sich auf darauf). Eigentlich macht der Bass den Sound erst richtig fett (war schon bei den Who so, oder bei Cream).

Die vervielfachten Gitarren haben - in meiner Wahrnehmung - genau den entgegengesetzten Effekt: irgendwann wird der Klangbrei so mächtig, dass man ihn herunter regeln muss, damit Schlagzeug und Vocals überhaupt noch durchkommen - und dass macht ihren Sound tatsächlich dünner! Das ist sogar schon in dem Tutorial erkennbar (vor allem wenn man sich dann noch Vocals dazu vorstellt). Hier kann weniger mehr sein. (Der Effekt ist bei vielen Synthesizer-/Keyboard-Effekten ähnlich).

Ist zwar ein ganz anderer Sound und eine andere Richtung, aber AC/DC zeigen, wie man mit minimalistischen Mitteln enormen Druck macht.

Cheers,
Bernd
 
Meinem Empfinden nach kann man im Mix im Center gerne ein Chorusensemble an Gitarrendopplungen mitfahren um das zusammenfallen bei Monoschaltung etwas abzufangen.

Aber in L und R gehört je eine "klare" Gitarre und im Center leiser zugemischt besagter, defokussierter Brei oder eine weitere klare Dopplung.
 
Falls es noch niemand geschrieben hat; ein wenig Reverb (wenig!) auf jede Gitarrenspur wirkt Wunder, das jedoch sollte schon dezent zum Einsatz kommen...
 
vll aber auch besser einfach nur nen predelay von ca 10ms. das funktioniert eigentlich immer.;)

manche legen übrigens ne unverzerrte konzertgitarre ins center, gemischt, wie ich es oben bei der center spur erklärt habe...

monstermagnet machen das übrigens so - höre dir mal deren git sound auf youtube an...)
 
]Ewert schrieb in #19:

vll aber auch besser einfach nur nen predelay von ca 10ms. das funktioniert eigentlich immer.;)

Dann kriegst du je nach Zumischpegel einen zunehmenden Kammfilter bei Monoschaltung.
 

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