Hi
hab die 700er Acoustic mittlerweile im Laden getestet. Tja, also die Sounds sind schon recht fein. Aber das Ding hat trotzdem einen ganz gravierenden Nachteil, der zB bei 500er Electric keine große Rolle spielt:
Über ein Mic abgenommen hört man je nach Einstellung die Geräusche des Plektrums und der Saiten unterschiedlich stark. Und genau die fehlen. Sind ja auch schwer zu modellieren. Ist ähnlich wie bei der [g=5]Latenz[/g]: woher soll die Klampfen denn auch wissen, wann eine Saite angeschlagen wird. Aber gerade diese Geräusche geben einer Akustikklampfe ja diesen wunderbaren crispen Rhythmus Charakter. Den Fingerpickern unter uns stört das nicht so sehr, aber wenn man eine Akustikgitarre verstärkt als Rhythmus-Instrument einsetzt, fehlt da einfach was.
Falls Ihr mal die [g=114]MP3[/g]-Beispiele bei
Line 6 gehört habt, dann fällt da auch auf, das diese Sounds fast komplett weggelassen wurden. Man ist sich bei Line 6 offensichtlich über dieses Problem im Klaren...
Schade. Denn konzeptionell und auch von der Verarbeitung ist die Gitarre schon klasse. Gerade wenn man viel mit Open-Tunings arbeitet (mach ich teilweise) ist das Ding für die Bühne natürlich der Oberhammer. Also für live lohnt sich das Ding schon, denke ich... Klingt auf jeden Fall besser, als meine Piezo Yamaha. Aber zum Aufnehmen ist das gute Teil leider nicht so sehr zu gebrauchen. Auch stört natürlich bei den Open-Tunings, daß ja nur der Output-Sound verändert ist, nicht aber der akustische. Da muß man dann immer so laut drehen, dass der normale Sound der Saiten übertönt wird...
Wie gesagt, ich denke, es ist eher eine Live-Gitarre. Aber die 500er werde ich mir auf jeden Fall noch mal genauer ansehen (und anhören), denn da fallen ja alle genannten Nachteile nicht ins Gewicht.
Gruß
Mike