Eine Bemerkung dazu: Ich muss sagen, dass es hier im Forum bezüglich illegaler Software noch ziemlich moderat zugeht. Hier ein Thread aus dem Cakewalk-Forum - ein User wird komplett auseinandergenommen, weil er unwissentlich (!!!) gegen die Lizenzbestimmungen verstoßen hat:
http://forum.cakewalk.com/tm.asp?m=1243253
Hier bei uns werden wirklich nur Leute zurechtgewiesen, die vorsätzlich mit illegalen Sachen arbeiten - und selbst das geschieht meist noch auf eine höfliche Art und Weise.
Aber die weite Verbreitung von z.B. geknackten Cubase-Versionen unter den Newbies kann man genausogut mit Eitelkeit erklären: Als Anfänger ist man sich zu fein, mit günstiger Hobbysoftware (Music Maker beispielsweise) zu arbeiten, also muss es schon das sein, womit die Profis arbeiten, drunter geht nix - ein geklauter Benz macht ja auch mehr her als ein geklauter Golf. Viele sehen halt nicht ein, dass sie den gleichen Lerneffekt auch mit günstiger oder sogar kostenloser Software hätten.
Die Arschkarte haben jetzt diejenigen, die die Software legal nutzen - sie müssen sich mit Kopierschutzmechanismen rumschlagen, die teilweise Probleme machen, und das nur, weil andere Leute, die aus der Sicht der Entwickler gar nicht zum Nutzerkreis der Programme gehören sollten, nicht für die Software bezahlen wollen.
In dem Zusammenhang fasziniert mich das Geschäftsmodell von Reaper immer wieder. Man kann sagen was man will, aber es ist durchdacht:
1. Cräck-User: Diejenigen, die sowieso nicht bezahlen wollen, brauchen es auch nicht. Illegal ist es nach der 30-Tage-Testperiode trotzdem.
2. Hoby-User: Wer das Programm zu Hause zum eigenen Vergnügen verwendet, zahlt einen im Vergleich zum Funktionsumfang lächerlichen Geldbetrag.
3. Kommerzielle Benutzer: Wer mit dem Programm Geld verdient, zahlt einen dem Funktionsumfang angemessenen Geldbetrag.
...und lustigerweise haben alle drei Nutzerkreise das selbe Programm ohne jegliche Kopierschutzmechanismen. Einziges Kriterium, das über die Wahl der Nutzungsart entscheidet ist der gesunde Menschenverstand. Selbst wenn jemand das Programm kommerziell einsetzt, aber keine Lizenz dazu hat, kann er immer noch dafür belangt werden. Im Endeffekt ist es die herkömmliche Aufteilung der Zielgruppen, allerdings bekommen alle den vollen Programmumfang ohne Kopierschutzmechanismen. Ich schätze aber, dass die etablierten Hersteller dieses Modell niemals verwenden werden, weil sie damit indirekt zugeben, dass die Kopierschutz-Bemühungen versagt haben.