Wenn ihr keine Piano Roll hättet!? (,)

[J-Soundation]

Ich benutze die Piano Rolle regelmäßig oft ( Sonar X2 ).

 

[HarrySH]

Da lautet die Frage eindeutig, ob man ohne die Piano Rolle komplexe Melodien hinbekommen würde.

Das steht da so ganz "eindeutig"?
Also ich lese da folgendes:

Würdet ihr mit einem Tracker arbeiten, würdet ihr trotzdem komplexe Melodien zu Stande bringen?

Umformuliert: Würdest du mit einem Tracker komplexe Melodien zustande bringen?
Hinter der Frage steckt dann schon ein anderer Sinn, oder?

Und dann heißt es noch (Überschrift) "Wenn ihr keine Piano Roll hättet....

, würde es euch fehlen? Hättet ihr Nachteile?

Ich lese da keinen Zusammenhang in Richtung "ob man ohne die Piano Roll komplexe Melodien hinbekommen würde", wo hast du das denn "eindeutig" gelesen?
Vielleicht doch besser "richtig", anstatt "eindeutig" lesen?

Als Editor und Bearbeitungs Tool, wäre dann eine etwas andere Geschichte.

Genau das trifft aber den Sinn eines Teils der Urspruchsfrage am ehesten, denn die Piano Roll ist anscheint manchem gerade auch als Editor wichtig.

Das grenzt ja schon an Wortklauberei. Ob man nun mit nem Tracker oder einer Piano Roll eine komplexe Melodielinie hinbekommt spielt doch keine Rolle. Eine "komplexe Melodie", z.B. ein Saxsolo mit der Maus einklicken, würde ich mal sagen, können nur die wenigsten. Ich ermutige hier eigentlich zum erlernen des Keyboardspiels. Aber das scheint für viele zu aufwendig. Ist ja eigentlich schade. Und wenn es keine Piano Roll oder sonstige Editoren gäbe, wäre nur noch die Möglichkeit gegeben mit Keyboard, Midi-Gitarre oder ähnlicher Hardware händisch einzuspielen. So war das zumindest mal im letzten Jahrhundert.....

Die Piano Roll als Editor zum erstellen von Sequenzen und Arpeggios, das ist ok und überschaubar. Zum nacheditieren benutze ich dieses Tool auch ab und zu.

Wahrscheinlich wird die Zukunft mal so aussehen: Man benutzt eine Musiksoftware, gibt nur noch den Musikstil und evtl. das Tempo ein und bekommt den Megahit geliefert. Im Freundeskreis stellt man das dann so Vor: " Hey Leute, hört mal was für ein geiles Stück ich gemacht habe..."

 

[TonyPizza]

Wenn ihr keine Piano Roll hättet!? (,)

mit Füllfederhalter und Kerze in den Keller verziehen, so wie das John Williams macht

 

[ElectricSheep]

In dem Sinne habe ich die Frage auch beantwortet,

Ist doch schön. Gibt Fleißpunkte

Wer musikalisches Gespür/Verständnis hat und mit der Roll routiniert arbeitet, bekommt sicher auch sehr komplexe Songs damit hin.
Wer keine Noten lesen kann, hat damit zunächst einen guten Zugang.
Etwas einzuspielen finde ich jedoch auch angenehmer, da sich dadurch auch mancher Teil durch Impro m.E. leichter ergibt, als durch klicken. Was nicht heißt, dass es bei anderen nicht anders ist.

Ungeachtet dessen, sehe ich es als sehr hilfreiches Tool an, was den Workflow sehr für mich verbessert hat.

 

[Yacc]

Wahrscheinlich wird die Zukunft mal so aussehen: Man benutzt eine Musiksoftware, gibt nur noch den Musikstil und evtl. das Tempo ein und bekommt den Megahit geliefert. Im Freundeskreis stellt man das dann so Vor: " Hey Leute, hört mal was für ein geiles Stück ich gemacht habe..."

ist doch heute schon so mit radiomusik nach kochrezept, klingt alles das selbe, was für einen der megahit ist ist für den anderen der griff zum ausschalter

 

[schnuffke2]

Ich ermutige hier eigentlich zum erlernen des Keyboardspiels. Aber das scheint für viele zu aufwendig. Ist ja eigentlich schade.

Also zumindest mein Punkt hier in dieser Diskussion ist das nicht.

Mein Punkt ist ausschließlich, dass man nicht alles was man macht, auch live ( eins zu eins ) einspielen können muss. Das kann einem gefallen oder nicht, aber so ist es eben. Weiß ehrlich gesagt gar nicht, was daran jetzt so kontrovers ist. Es geht auch anders ... und fertig.

Und: zweiter Punkt - vieles ist auch überhaupt nicht spielbar ( Du musst es zwingend sequencen ), genau wie andersherum vieles nicht "einklickbar" ist ( Du musst es zwingend einspielen ). Das ist einfach so, unabhängig von persönlichen Präferenzen.

 

[schnuffke2]

Ausschließlich Sinüsse, komplett ohne Effekte. Zwei Sessions, einmal habe dabei ich kurz ein paar Tasten auf meinem Midikeyboard gedrückt.





Ist das okay oder nicht? ( Im Sinne der Diskussion hier. )

 

[deydi]

Also, ich bin mir sicher mit pianoroll ist viel möglich, aber mal im ernst.

Wer hat schon bock n etwas komplexeres piano stück erst mit der maus einzuklicken, und dann auch noch jeden ton einzeln in der Lautstärke verändern? Da bekommst ja zustände und träumst von rastern und Balken
Wer es dennoch ganz ohne keyboard als Hilfsmittel schaft, respekt.... sollte eigentlich schon gewürdigt werden.

 

[ElectricSheep]

Wer hat schon bock n etwas komplexeres piano stück erst mit der maus einzuklicken,

Z.b. die jenigen, die nicht keyboard spielen können - da wäre es umständlicher erst spielen zu lernen, um dann in ein paar Jahren die komplexe Melodie aus dem Kopf zu Ton zu bringen - wenn sie nicht dann schon weg ist

 

[Can]

Die Pianoroll ist mein absolutes Komponier-, Arrangier- und Editierzentrum... ohne die Pianoroll geht gar nix Und das sagt jemand, der sein Geld mit Klavierspielen verdient...

Einspielen geht prima auch ohne die Pianoroll, aber wenn es dann um's Korrigieren von Timing, Melodietönen, Velocities usw. geht, gibt's m.E. kein besseres Editier-Tool.

 

[Can]

Am liebsten mochte ich übrigens den Pianoroll-Editor in Voyetra MIDI Orchestrator, einer Software, die damals inden 90ern den ganzen Creative/Soundblaster-Karten beilag. Die gefiel mir damals immer besser als in Cubase/Logic, weil die Noten auf den schwarzen Tasten einfach auf der Linie waren und nicht für jede schwarze Taste eine eigene Zelle da war so wie bei den meisten anderen Sequenzern. Das heißt, man konnte Akkorde und Tonleitern irgendwie viel besser erkennen, weil es eben viel mehr Klavier-like aussieht...

Das Programm ham sie dann irgendwann in Record Producer umbenannt und mittlerweile gibt's es gar nicht mehr

 

[deydi]

Jetzt am pc muss ich meinen Senf nochmal ordentlich dazugeben

Aber auch für Super pianospieler oder welche wie mich die das Gerade so können, ist die Pianoroll ein mega Vorteil.
Wenn ich Heute mal eben was einspiel, und morgen schon nicht mehr weis was zu Hölle ich da noch mal gespielt habe, kann man gemütlich noch mal rein schauen, und sieht direkt was das nochmal war

Sonnst, für Dums, snare oder hihat rolls klicke ich, wenns dann ins 32tel geht doch lieber ein oder etwas kompliziertere 16tel.

Oder zum beim spielen den Takt durch die Raster im blick zu haben. Dafür is es auch Super. Es gibt sicher noch mehr Vorteile die erst hinterher wieder einfallen.

Aber, ich habe auch schon versucht ne Melodie in der Pianoroll einzuspielen, und finde es Schrecklich, wie oben angeschnitten. Wie kommt man da auf Ideen ? man muss ja quasie ununterbrochen loopen. Beides gemeinsam piano und die Roll könnte ich mir noch vorstellen. Aber GAR kein keyboard :O


@ElectricSheep
Ja, da stehlt sich die Frage, was auf lange sicht gesehen sinnvoller und weniger Zeitaufwendig ist

 

[TheSnatcher]

Also ich wäre ohne wirklich aufgeschmissen^^ Ich kann zwar Klavier/Keyboard spielen und komponiere tatsächlich zunächst auf Papier und hack das dann in den Editor Ist etwas umständlicher, aber so krieg ich die Meldoien so hin, wie ich es möchte und bekomme auch ne Idee für´s Arrangement, die ich eh wieder umschmeisse Aber ich bin einfach zu faul, eine einmal geschriebene Meldoie so lange zu üben, bis ich sie tight einspielen kann Schlimm genug, dass ich das mit meinen Vocals machen muss

 

[musicdevil]

Hab eigentlich auch noch nie jemanden gesehen, der nicht irgendwie die Piano Roll verwendet, es sei denn man arbeitet nicht mit Midi.
Genauso wie doch die Meisten auch Audio irgendwie nachträglich editieren. Ich versuche zwar so tight wie möglich einzuspielen,
aber klar wird da mal nen Fade gemacht, mal aufs Raster gerückt, mal Lautstärke automatisiert usw.
Solange es dem Song dienlich ist, ist das alles vollkommen legitim und man muss sich nicht wie ein schlechter Musiker fühlen,
nur weil man die heutigen Möglichkeiten nutzt. Das hätten sie auch in den zb. 60er Jahren getan, wenn sie gekonnt hätten.
Hab nämlich den Eindruck, dass es manchmal so durchschimmert, als sei man ein Versager, nur weil man das so nutzt, ist aber Quatsch.
Genauso wie es für mich vollkommen i.O. ist, wenn man Sachen nur ein klickt, Hauptsache das Endprodukt gefällt, jeder wie er mag und kann.

 

[Gel Mitglied 84274]

was ist eine Piano Rolle

Eine Biskuit-Rolle für Musiker.

Brauche ich so ein Tool? Jein. Ich könnte das Eingespielte so stehen lassen, so nach dem Motto, so ist es eben. Es gibt allerdings dieses Ding nunmal und ich sehe mir meine Timings und denke, optisch betrachtet, "ach du graus", also schwuppdiwupp gradegezogen (was manchmal kontraproduktiv ist).
Ich nehme immer MIDI und Audio gleichzeitig mit auf, allein weil ich mir die Möglichkeit der Manipulation offen halten möchte.

vieles ist auch überhaupt nicht spielbar

Ansichtssache Solange ein wie auch immer geartetes Arrangement oder Part mit zwei Händen (Keyboard) spielbar ist, wird es Leute geben, die das machen. Einer, der das beherrscht, ist Jordan Rudess, eine Timing-Sau vor dem Herrn. Oder eben Wakeman. Mit Sicherheit gibt es noch viele andere, die das können.

 

[schnuffke2]

Ansichtssache

Ja gut, keine Ahnung. Schnelle Rolls und Oktavsprünge in Arpeggios stelle ich mir ohne Spielhilfen schon schwer vor, Timing und "Artikulation" sowieso. Mit einem Sequencer gibt es da keine Geschwindigkeitsgrenzen und er ist so präzise, wie man möchte.

Von den Versuchen Maschinenfeel und -musik ins "Akkustische" zu übersetzen, hat mich persönlich noch nichts überzeugt. Da hat dann jemand jahrelang geübt und ist voll der Hecht am Instrument, hat aber nicht begriffen, worum es geht. So kam´s mir bisher jedenfalls vor. ( Muss man nicht ernstnehmen... )

Es gibt ja auch genug Musik, die von Sounds, Geräuschen oder vom Beat lebt. Wenn es nur minimale melodische Einsprengsel gibt, ist ein Keyboard sicher keine sooo große Hilfe.

 

[Gel Mitglied 84274]

ok, wenn man Tempi ins Unermessliche steigert, dann hat jeder Mensch verloren. Der werte Kollege Wakeman geht da, so finde ich, an Grenzen, die scheinen für einen Menschen schon fast unmöglich :

So ab 2:30. Man achte darauf, dass er z.B. die linke Hand "kaum beachtet", was er "mit rechts" macht, ist schon Oberklasse.

Es gibt ja auch genug Musik, die von Sounds, Geräuschen oder vom Beat lebt. Wenn es nur minimale melodische Einsprengsel gibt, ist ein Keyboard sicher keine sooo große Hilfe.

ja und nein. Die Floyds benutzten Besenstile für ihre Einsprengsel (Loops). Womit irgendwelcher Klang produziert wird hat doch nichts mit dem Werkzeug, hier Keys, zu tun.

 

[Gast92251]

So ab 2:30. Man achte darauf, dass er z.B. die linke Hand "kaum beachtet", was er "mit rechts" macht, ist schon Oberklasse.

Nö, sowas kriegt man gut hin. Liegt vor allem daran, dass Wakeman hier zuerst auf einem leichtgewichteten (!) Roland A-50 spielt, später auf dem D-50 (dein Zeitangabenhinweis)
als Pianist gibt man dann auf solchen Plastik-Synthesizertastaturen oft automatisch noch mehr Gas...
Finde er spielt etwas zu schnell und nicht wirklich gefühlvoll. Eher so, als rappelt er hier sein Programm ab. (unabhängig vom einfach gehaltenen und sicher kaum Key-geswitchten 80er Jahre Klavierkleinsample...und dem D-50 Calliope
Die D-50 Tastatur ist aber wirklich eine der geilsten Synthtastaturen. hach ja.
Und Wakeman ist natürlich ein superklasse Keyman, keine Frage.

 

[Frumpi]

Also so bis 2:30 ist da eigentlich nix besonderes dabei.
Das sollte einer der sagt ich spiele Keyboard oder Piano schon können.
Ich gebe zu. dass danach ein enormes Tempo gespielt wird.
Das ist aber auch nicht mehr Sinn der Sache. Wenn man aber selber sein Leben lang nix
anderes tut, und ständig am üben ist Davon lebt, dann bekommt man auch das hin.

Wenn ich etwas in den Sequenzer spiele, ist es ja auch egal, ob ich da jetzt die Piano Roll auf habe,
oder ich spiele es auf der Midispur ein.
Anschließend kann ich es ja öffnen mit der Piano Dings da, und die Töne zurecht rücken.
Da stehen ja die Noten, genauso wie ich sie gespielt habe mit allen Kontrollern ,
die da so aufgezeichnet werden und Deine Sensibiltät beim Spielen ausdrücken.
Dass es ausserdem ein ausgesprochenes Werkzeug für Komponisten zum Editieren am PC ist,
bestreitet ja auch keiner.
Jetz gibt es aber auch viele, und das ist ja überhaupt nichts schlimmes, die tippen und rücken sich
die Noten regelrecht zurecht, eben weil sie anders nicht spielen können.
Dann kann man das ja auch ruhig sagen, und nicht so tun als wäre man der Krösus
und kann es besser wie einer der gut Keyboard spielt, oder sogar meinen das Keyboard braucht
man nicht.
Ich würde auf diesem Mause Klavier jedenfalls die Krise kriegen.

So, nun genug davon
Frumpi

 

[Gel Mitglied 84274]

Nö, sowas kriegt man gut hin.

ok, ich allerdings nicht Selbst wenn der Kollege das nur so runterrappelt, das ist schon ziemlich geil, was er da macht. Wakeman macht solche Sachen ja auch auf einem Klavier. Einer, der ihm das Wasser im Rockbiz hätte reichen können (oder hat) war Emerson. Grundsätzlich denke ich allerdings, dass sich ausgebildete Klassikpianisten hier eher langweilen.

zuerst auf einem leichtgewichteten (!) Roland A-50 spielt

mag sein. Das einzige Instrument, was ich kenne und sich quasi von allein spielt, ist eine B3.

Im Grunde wollte ich mit dem Vid nur aufzeigen, das "Menschen" schon ziemlich flott unterwegs sein können. Wakeman wird sicherlich keine Piano-Roll benötigen, er spielt das einfach nochmals neu ein