Wenn ich einmal dran bin (Wenn mein Leben endet)

  • Ersteller Teestunde
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wie geil wäre es denn, wenn man sich sein eigens Jenseits "erdenkt"
die Eingebung hat ich auch beim Lesen des Textes. Komisch, wo das wohl drin steckt.
in uns allen


ich will nicht zu sehr ins OT abdriften, aber ich wünsche mir den Tod als eine Singularität der Erinnerungen und Wünsche, das man quasi beim gehen einen Gedanken festmacht in der Zeit, der dann losgelöst von Zeit besteht
 
wie geil wäre es denn, wenn man sich sein eigens Jenseits "erdenkt"
Ich denke, das wäre langfristig (und die Ewigkeit ist ja sehr lang ;-) ) die Hölle. Weil jeder auf ewig sein eigener Gefangener bliebe, man sein eigenes Gedankenkonstrukt nie verlassen könnte und es de facto dann nicht Höheres/Größeres, als einen selbst gäbe.

Für mich kein wünschenswerter Gedanke.
 
das man quasi beim gehen einen Gedanken festmacht in der Zeit, der dann losgelöst von Zeit besteht
Wenn ich jetzt aber vom Mähdrescher überfahren werde, wird das wohl kein letzter Gedanke werden, den man ewig haben möchte.. :(:confused:

Übrigens geht Denken nicht ohne psychologische Zeit, Fühlen, weiss nicht, evtl. o_O
 
Das stimmt so leider nicht.
Ursprünglich und ohne machtpolitischen Einfluss ist das Christentum eine reine Befreiungstheologie. Bitte kein Äpfel-Birnen-Kompott.

Als Jugendlicher verstand ich das Jenseits als Ort, an dem alles verstehbar wird. Inzwischen habe ich kein Interesse mehr daran, dahinter zu schauen. Physiologische Effekte erzeugen Illusionen wie Lichtpunkte oder das Schweben über einem Unfallort (mit einem Mähdrescher;-) von dem Nahtod-Erfahrungen berichten. Nein, der Tod ist im Leben inbegriffen und wirkt sich darauf aus.
 
Inzwischen habe ich kein Interesse mehr daran, dahinter zu schauen.
Nur mit dem Blick auf das Jenseits wird das Diesseits akzeptierbar. Ansonsten bleibt es eine Mixtur aus Chaos, Gewalt, Verrat, Enttäuschung, Zufall, Unbestimmtheit, Sinnlosigkeit und ein paar schönen aber vergänglichen Momenten.
 
Bei Dir daheim vielleicht. :D
Um dem entgegen zu wirken habe ich mir heute einen Slogan überlegt, mit dem ich für die Bundestagswahl kandidieren würde. Es war gar nicht so schwer:

Friede! Freude! Eierkuchen!

Ihr Kandidat für Berlin
 
Nur mit dem Blick auf das Jenseits wird das Diesseits akzeptierbar. Ansonsten bleibt es eine Mixtur aus Chaos, Gewalt, Verrat, Enttäuschung, Zufall, Unbestimmtheit, Sinnlosigkeit und ein paar schönen aber vergänglichen Momenten.
Purer Hedonismus, die 'paar schönen Momente' sind dafür allerdings etwas zu anspruchslos. Als Ausflucht vor Handlungsunfähigkeit im Diesseits ist mir das Jenseits aber zu schade. Dann lieber die Jungfrauen (ed. und zwar jetzt gleich).
 
Für "jenes Jenseits" ist mir noch nichts eingefallen.
Ganz einfach: Schluss, Ende, keine Weihnachtstexte mehr. :) Ein Grab mit Kohlenstoffüberresten und vielleicht einem sinnenhaften Spruch auf dem Stein.

Ich habe mal eine Führung auf dem Hauptfriedhof mitgemacht. Neben den handelsüblichen Grabmälern aus den letzten Jahrhunderten standen da auch kleine Tempel mit kostbaren Gegenständen. Auch eine Flasche Champagner war dabei. Auf meinem Grab soll nur Erde sein, habe ich dabei gedacht.
 
Auch eine Flasche Champagner war dabei
Als mein Schwager Anfang der 90er mit 23 starb, haben wir ihm eine LP mitgegeben, Midnightoil.

Ob die dann wirklich mit eingebuddelt wurde kann ich nicht beschwören, der Totengräber hat nach der Zeremonie alle Beigaben beim schliessen der Grube eingebuddelt, so heisst es :)
 
Als mein Schwager Anfang der 90er mit 23 starb, haben wir ihm eine LP mitgegeben, Midnightoil.
Diese One-Hit-LP wär es schon mal Wert, ganz durchgehört zu werden. jedes Mal beim Hören frage ich mich, wie kommt man eigentlich auf so unterschiedliche Stimmungen in Strophe und Refrain in dem Hit. Aber vielleicht war das junge Leben von ähnlichen Gegensätzen bestimmt. Eigentlich hat Rock&Roll da einen Systemfehler. 'Live fast to die old', müsste es eher heißen. Ich schmeiß' noch eine Rarität dazu:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Text gefällt mir! Kann ja auch jeder Mensch unterschreiben, wer möchte nicht schmerzfrei und sehr easy sterben, wenn es denn (fuck!) schon sein muss. :D

Mir fällt niemand ein, den ich kannte, dem das gelungen ist. Scheint eher selten zu klappen. Auch deshalb verständlicher Wunsch.
 
Ach nee, das ist doch Harzer Käse. -Dumm sein kann man ja ändern, tot sein aber nicht.
 
Keine Angst vorm Tod, aber Angst vorm Sterben, so lautet die Quintessence vom Lied. Wenn ich sterbe, sollen alle Glocken läuten. Denn dann wird Weihnachten sein.

Mir ist gestern Abend der gute Hemingway televisionär erschienen. In seinem alten Mann und das Meer geht es nur um den Fischfang und die Haie, die ihm die Beute streitig machen. Wir sind dem baren Überleben ausgesetzt, was kümmert da das Ende des Lebens? Nur die Tantiemen des Bestsellers möchte ich gerne haben. Ganz sicher hat sich der alte Mann damit ein Denkmal gesetzt. Doch wieso sollte man nach sowas streben?
 
Das Jenseits verändert die Perspektive auf das Diesseits ähnlich, wie eigene Kinder die Perspektive auf die Zukunft verändern.
ja, verantwortungsvolles Handeln gehört dann für dich wohl nicht dazu. Ein Kind muss man frei lassen und nicht mit der Angst vorm Leben konfrontieren.
 

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