Welches Micro + Preamp bei Budget 1500 EUR max.

[Kosaken-Kaffee]

Wäre denn der Universal Audio 710 Twin-Finity oder der Grace Design M101 Preamp so ein Preamp für die nachträgliche Bearbeitung des Gesangs am Rechner?

Wie meinst Du das, bzgl. Kompression usw ? Wenn, dann ja, denn es sind (wie z.B. auch der Focusrite ISA one oder der von Dir genannte, alte Goldmike) reine Preamps, keine Channelstrips. Vorteil: Man kann das Signal nicht vor der Aufnahme unwiderruflich versauen. Ich nutze für Rockvocals aktuell ein Audio Technica 4050CM5 am SPL Channel One (gebraucht für 350 bzw. 500 Euro), weil ich gern mit ein wenig Kompression reingehe, insbesondere, wenn der Sänger Bewegungsdrang vor dem Mikrofon hat.

Der Channelstrip lässt sich aber auch - wie die meisten - rein als Preamp nutzen, d.h. man hat halt mehr Optionen. Die gehen aber gern zu Lasten der Qualität bei gleichem Preis (im Vergleich zu einem reinen Preamp), bzw. kosten ggf. mehr und falls man sie nicht nutzt, wird es unnötig teuerer.

Nun, ich meinte, dass ich den ganzen Schnickschnack, den mir ein Gerät zur Einstellung des Gesangs bietet, nicht benötige. Der Klang soll mit minimalem Aufwand an Einstellbarkeiten am Gerät schon gut rauskommen. Der Rest des Tuning erfolgt am Computer über PlugIns.

Dort gibt es sicher auch PlugIns, die einen Kompressor simulieren, oder?

 

[tomric]

Und wie wäre der von mir verlinkte ohne Kompressor einzustufen?

Ich sehe ihn auf jeden Fall ein Charakterschwein, aber dadurch auch als One-Trick-Pony. Entweder man mag den Sound, oder nicht. Lässt sich auch gut als Edel-DI für z.B. den Bass einsetzen. Würde ich mehr machen und hätte das Geld übrig, wäre ich geneigt mir den in Kombi mit dem 1176er Kompressor (heisst dann 6176) als Channelstrip zuzulegen.

Dort gibt es sicher auch PlugIns, die einen Kompressor simulieren, oder?

Klar, jede Menge...

 

[Kosaken-Kaffee]

...Der Channelstrip lässt sich aber auch - wie die meisten - rein als Preamp nutzen, d.h. man hat halt mehr Optionen...

So looks it out

Ich nutze einen Strip auch mal lediglich als pure amp. Nächsthöherer Einsatz ist dann, wie Tomric schon schröbte, etwas Vorkompression. Bei Einsatz des von mir vorgeschlagenen Mics kommt dann noch etwas air (EQ) hinzu, weil einerseits das Mic sehr unaufregend (sprich - ohne Höhenboost) arbeitet, andererseits mein Räumchen ein Müh überdämpft ist in den Höhen. Und gerade wegen Letzterem macht sich der analoge EQ am Strip dafür sehr gut. Ich bevorzuge momentan also eher einen analogen als einen digitalen Höhenlift.

Also, wenn ich dann tomrics und Saurus' Aussagen zusammenfasse, brauche ich keinen Channel Strip sondern einen reinen Preamp, gelle?

 

[tomric]

Exactement...

 

[Shagal]

Also, wenn ich dann tomrics und Saurus' Aussagen zusammenfasse, brauche ich keinen Channel Strip sondern einen reinen Preamp, gelle?

Genau!

Phew! Ich dachte schon das läuft hier in die falsche Richtung! Einen Channelstrip würde ich dir definitiv NICHT empfehlen. Was einmal mit miesen EQ oder Comp Einstellungen im Rechner ist, ist kaum oder gar nicht wieder auszubügeln.

Ein reiner Preamp ist das was du brauchst. Es wurden ja schon einige genannt. Der Grace ist super, den Twin Finity kenne ich nicht. Es gibt massenhaft Plugins da draußen, um den Sound anschließend am Computer nach deinen Vorstellungen zu verformen. Die meisten DAWs haben schon genügend mit an Bord, um vernünftig arbeiten zu können.

 

[Kosaken-Kaffee]

Jungs, ihr seid geil !! Besten Dank !!

Welchen Einwand gäbe es gegen die folgende Kombo?

Mic: Shure SM 7B
https://www.thomann.de/de/shure_sm_7b_studiomikro.htm

Preamp: Universal Audio Solo 610
https://www.thomann.de/de/universal_audio_solo_610.htm

ODER alternativ zum UA

Preamp: Grace Design M101 Preamp
https://www.thomann.de/de/grace_design_m101_preamp.htm


Damit wäre ich bei 1400 Euronen und könnte die verbleibenden 100 Öcken versaufen.

 

[tomric]

...und könnte die verbleibenden 100 Öcken versaufen.

Dagegen gibt es auf keinen Fall einen Einwand... Mir hat das SM7B mit dem Golden Age Project Pre-73 DLX recht gut gefallen, andere meinen der BAE 1073 würde besser passen. Vielleicht klingt es ja mit dem 610 auch cool, müsstest Du halt ggf. ausprobieren.

 

[whitealbum]

...
Astronautenkost hat den Vergleich zwischen dem TLM 102 und dem Violet gezogen. Demnach wäre das Violet "rockiger".
Gibt es klassische Rockmikrofone?

Das Violet Maestro hatte ich auch schon unter, und auch bei anderen Sängern als sehr gut ür die Preisklasse wahrgenommen.
Das Violet ist ein charakterstarkes MIkro ohne zu viel zu übertreiben, es löst erstaunlich gut auf, hat oben rum schöne Höhen. Im Vergleich zum TLM102 klingt es satter und etwas saftiger, dafür ggf. nicht so universell wie das TLM102. Das TLM102 ist sehr clean, und klingt im Vergleich nüchterner.

Gerade bei Stimmen kann das Violet aber sehr sehr gut passen, da macht es viel richtig.
EIns sollte man aber beachten, es ist wind/popanfälliger als andere Mikros.
Da ein Popfilter eh Pflicht ist, kauft man einen guten Popfilter (mind. K&M, mit am besten ist aber der P110, kaum bis gar keine Verfärbungen in den Höhen, und sehr wirksam).

Dieses im Kopf würde ich bei Wahl eines TLM102 für Gesang eher zu einem fülligen Preamp tendieren, der in den MItten und in den Höhen satter und smoother klingt, also Richtung BAE 1073, Great River. Günstige Preamps, die das auch können, kenne ich persönlich nicht.

Dem Violet kann man durchaus einen cleaneren Preamp vor die Nase setzen.

Was ich mir bei beiden Mikros auch vorstellen kann, ist der DAV BGNo1, ein im Grunde zu günstiger Preamp, für das was er kann. Er klingt weitgehend clean, dafür hat er viel Tiefe, Raum und klingt trotzdem klar, aber nicht klinisch rein.Dickt angenehm die Tiefmitten an, aber ohne zuviel zu machen.

Insgesamt wärst Du dann bei ca. 1100€.

Ein MIkro was man gerne vergisst, aber aufgrund der FET-Schaltung und des angenehmen Klanges ein feines Mikro ist, wäre das AT4047SV oder MP.
Das würde den Gesamtpreis auf ca. 1400-1500€ bringen.

Beim SM7b bin ich etwas zwiegespalten, es funktioniert bei Rockstimmen zum Teil sehr gut, mit einem Preamp der Power hat (bracuht halt viel Gain), aber wenn ich dann den Vergleich mti einem Großmemnbrankondenser alà Violet Maestro habe, dann hat mir beim SM7b immer die Auflösung gefehlt und der "Shine" obenrum.

Aber wie gesagt, das hängt auch von der Stimme und dem eigenen Geschmack ab, was man bevorzugt.

 

[Shagal]

Jungs, ihr seid geil !! Besten Dank !!

Welchen Einwand gäbe es gegen die folgende Kombo?

Mic: Shure SM 7B
https://www.thomann.de/de/shure_sm_7b_studiomikro.htm

Preamp: Universal Audio Solo 610
https://www.thomann.de/de/universal_audio_solo_610.htm

ODER alternativ zum UA

Preamp: Grace Design M101 Preamp
https://www.thomann.de/de/grace_design_m101_preamp.htm


Damit wäre ich bei 1400 Euronen und könnte die verbleibenden 100 Öcken versaufen.

Keine Einwände, schon gar nicht gegen's Versaufen

Ich hab das SM7B ebenfalls und mag es gerne an cleanen Preamps. Wäre in diesem Fall wohl eher der Grace.

Zu dem würde ich dir sowieso raten, der ist einfach flexibler einsetzbar als der UA, der schon eine sehr starke Färbung mitbringt. Außerdem hat er genügend Gainreserven, die beim SM7B auch nicht schaden.

Edit:
Whitealbum bringt da aber auch noch mal gute Argumente! Würde ich auch noch berücksichtigen!

 

[Astronautenkost]

Redest Du von diesem hier? https://www.thomann.de/de/universal...search_rslt_Universal+Audio+Solo+610_190335_1

Ich denke mal er meinte eher den:

http://www.da-x.de/de/universal-audio-la-610-mkii-channel-strip.html

wobei der Preamp sein müsste, der LA hat halt noch einen Kompressor drin.

Nein, ich meinte den Solo Preamp, der mal für rund 600 Euronen zu haben war. Der LA 610 MK II ist dagegen kaum teurer geworden.

 

[Kosaken-Kaffee]

Danke, whitealbum.

Ich denke, ich werde dennoch beim Shure bleiben. Laut Testberichten ist es gut geeignet für nicht standesgemäss eingerichtete Homestudios, was mein Arbeitszimmer sicher ist; und es soll weniger anfällig gegen Plopp sein.

Ich weiss, das ist alles angelesen und nicht selbst getestet, aber mei, so isses halt ...

Insgesamt denke ich, dass das Shure für meine Zwecke besser geeignet ist, sehe aber auch die Punkte beim Violet.

Wenn gesagt wird, das Shure braucht viel Gain, von wie viel Gain sprechen wir denn?

 

[Kosaken-Kaffee]

Keine Einwände, schon gar nicht gegen's Versaufen

Ich hab das SM7B ebenfalls und mag es gerne an cleanen Preamps. Wäre in diesem Fall wohl eher der Grace.

Zu dem würde ich dir sowieso raten, der ist einfach flexibler einsetzbar als der UA, der schon eine sehr starke Färbung mitbringt. Außerdem hat er genügend Gainreserven, die beim SM7B auch nicht schaden.

Edit:
Whitealbum bringt da aber auch noch mal gute Argumente! Würde ich auch noch berücksichtigen!

Yep, ich denke, es wird das Shure mit dem Grace werden.

 

[jas23]

OT:

http://www.weissklang.de/v13.htm

Das sieht lecker aus, habe ich aber noch nie davon gehört. Hattest Du das schon unter? Magst Du berichten?

Edit: Forensuche durchgeführt. Das GAS geht wieder los.

 

[whitealbum]

Danke, whitealbum.

Ich denke, ich werde dennoch beim Shure bleiben. Laut Testberichten ist es gut geeignet für nicht standesgemäss eingerichtete Homestudios, was mein Arbeitszimmer sicher ist; und es soll weniger anfällig gegen Plopp sein.

Ich weiss, das ist alles angelesen und nicht selbst getestet, aber mei, so isses halt ...

Insgesamt denke ich, dass das Shure für meine Zwecke besser geeignet ist, sehe aber auch die Punkte beim Violet.

Wenn gesagt wird, das Shure braucht viel Gain, von wie viel Gain sprechen wir denn?

Kein Problem. Ich empfehle aber auch immer gerne mindestens zwei Kandidaten bei sich zu checken, um auch sicher zu sein das es passt

Wenn Du das SM7b nur für Rock Vocals nutzt, d.h., mit Power singst dann reichen normale gute Interfacepreamps durchaus aus.
Wenn aber mal leiser gesungen wird, dann lohnt es sich einen Preamp zu haben der 60-80db Gain liefert. Dann pfeift der Preamp auch nicht unbedingt aus dem letzten Loch.

 

[Kosaken-Kaffee]

Jau, der Grace liefert bis 75 dB. Dann kann ich auch singen, wenn ich erkältet bin.

 

[AndiPaulo]

Ich würd an deiner Stelle kein SM7b kaufen ohne es mal probiert zu haben ob´s auch wirklich zu deiner Stimme passt.

Ich find den Twin-Finity als Einstiegs-Preamp gut, der hat nen Röhren- und nen Transistor-Schaltkreis die man stufenlos mischen kann. So kann man ausprobieren wo´s klanglich hin gehen soll.

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich würd an deiner Stelle kein SM7b kaufen ohne es mal probiert zu haben ob´s auch wirklich zu deiner Stimme passt.

No risk, no fun ...

Ich find den Twin-Finity als Einstiegs-Preamp gut, der hat nen Röhren- und nen Transistor-Schaltkreis die man stufenlos mischen kann. So kann man ausprobieren wo´s klanglich hin gehen soll.

Das Klangliche brauche ich ja nicht zu Beginn. Das kommt nach der Aufnahme, wenn der Gesang am PC bearbeitet wird. Da kann ich das Klangliche immer noch so hinbiegen, wie's passt.

 

[RK79]

Habe erst vor einigen Wochen ein paar Mikrofone getestet.
Preisspanne 350-700 Euro.

Was ich dir wirklich empfehlen kann ist das Mojave MA 201fet.

Preis/Leistung der Burner in meinen Ohren!

RK79

 

[Shagal]

Irgendwo muss man anfangen... und wenn man nicht die Möglichkeit zum Testen hat sowieso!

Mics gibt's ja wie Sand am Meer, inkl. Müll hier und dort.

 

[AndiPaulo]

Das Klangliche brauche ich ja nicht zu Beginn. Das kommt nach der Aufnahme, wenn der Gesang am PC bearbeitet wird. Da kann ich das Klangliche immer noch so hinbiegen, wie's passt.

Nach dem Satz bin ich mir nicht mehr sicher ob du verstehst was ein externer Preamp macht.

Vielleicht sollste einfach dein Multiface verkaufen und ein Interface mit Mikro-Inputs holen.