Ich weiß nicht, ob ich es bereits erwähnt habe, zwischen dem 802 und 802 FS gibt es einige Unterschiede.
Für den einen oder anderen vielleicht nicht kriegsentscheidend, aber man sollte sich dessen bewusst sein.
- Das 802 FS ist noch recht aktuell (von 2023), das 802 ist von 2014
- RoomEQ + Crossfeed + Triple SPDIF gibt es nur beim neueren 802 FS
- Triple SPDIF: nur beim 802 FS können AES und beide ADAT Ausgänge auf SPDIF Protokoll umgeschaltet werden
- Die analoge Sektion des 802 FS ist topaktuell (vergleichbar zu UFX III/II). Damit verbunden bessere Werte im Bereich SNR/Dynamik, THD.
- Die Kopfhörerausgänge haben nur noch eine Ausgangsimpedanz von 2 Ohm (statt 30 Ohm). Laut Infos aus dem Internet: "bei einer Ausgangsimpedanz von z. B. 30 Ohm kann es zu Frequenzgangverfälschungen kommen, vor allem bei niederohmigen Kopfhörern (deren Impedanz über die Frequenz stark schwankt). Mit nur 2 Ohm Ausgangsimpedanz bleibt der Frequenzgang auch bei solchen Kopfhörern weitgehend neutral"
- Als Wandler werden die aus dem Hause AKM verwendet, die sich bereits beim ADI-2 Pro FS Referenzwandler bewährt haben
- Die Wandler des 802 FS sind sehr flott 5/6 Samples (AD/DA) @44.1 (vs. 12/7 beim 802, glücklicherweise kein großer Unterschied, die vom UC wären jedoch deutlich langsamer 42/28 Samples Latency AD/DA @44.1 kHz)
- FS (Femto Second) clock gibt es nur beim 802 FS
- Beim 802 FS gibt es kein FireWire mehr (kein Beinbruch)
- Die Impedanz der Instr- (Hi-Z-) Eingänge beim 802 FS wurde von 800 kOhm auf 1 MOhm erhöht. Beim Anschluss passiver Pickups verhindert es Höhenverluste. Wobei 800 kOhm auch schon nicht schlecht ist. Ältere Geräte wie das UC, UCX, 800, 400 hatten hier nur 470 kOhm. Ich habe das selbst noch nie ausprobieren können, wie sich 470 oder 800 kOhm im Vergleich zu 1 MOhm im Sound unterscheiden. Allerdings bemerkt man einen gewissen Trend, dass neuerdings immer 1 MOhm implementiert sind.
- Loopback beim 802 ist pre-fader, beim 802 FS post-fader implementiert (also beim 802 FS mit im Signalweg für Loopback)
- Nur beim 802 FS gibt es einen rückseitigen Anschluss für die neue ARC USB. Das ist aber nur für stand-alone recording von Interesse. Andernfalls kann die ARC USB auch am Rechner angeschlossen werden und steht somit im Vergleich zur alten remote (ARC) für alle Recording Interfaces zur Verfügung, auch PCI/PCIe Karten. Eine der wirklich großen und sehr guten Änderungen, die RME hier implementiert hat.
Deshalb ist das 802 nicht schlecht, es hat sich aber in den 9 Jahren einiges getan.
Vor allem wurde das 802 FS in der analogen Sektion den Flagship Interfaces UFX II/III angenähert.
Auch
Triple SPDIF kann von Vorteil sein, wenn man 2x optical SPDIF benötigen sollte. Früher war es eher hinderlich, den 2. ADAT Ausgang auf ADAT Protokoll schalten zu müssen, um AES und ADAT2 völlig unabhängig voneinander zu bekommen.
Schaltete man den 2. ADAT Ausgang auf SPDIF, dann war das, wenn ich mich recht erinnere, mit AES I/O gebrückt.
Da hat sich bei 802 FS, UFX II und UFX III doch einiges geändert.
Mein
persönlicher Favorit ist das UFX II, weil man dann u.a. auch die Einstellungen der Mikrofon/Instr Eingänge und der KH Ausgänge in Snapshots und Workspaces digital speichern und wieder abrufen kann. Ich mag es, wenn man das komplette Setup per Knopfdruck restoren kann, um zB definierte Ausgangslevel zu bekommen oder direkt loslegen zu können.
Auch
Autoset finde ich sehr praktisch, weil man das Einpegeln (Mikros, bei mir die Gitarren) damit einfach durchführen kann.
Einfach das Gain hochdrehen und dann mehr und mehr in die Saiten dreschen, so feste wies geht oder man spielen könnte.
Dann hat man garantiert einen sowohl sicheren als auch optimalen Eingangslevel. Dadurch ein superleichtes Handling und man muss nicht noch manuell am Gain rumschrauben.
Wenn alle Gain Level feststehen, dann einfach Autoset rausnehmen und die Werte in TM FX Snapshot speichern.
Das sind die kleinen Dinge, die ich meine, die das Arbeiten erleichtern. Das hat nix mit Pro zu tun, das ist einfach nur angenehm in der Bedienung.