Welche Effekte für was?

D

DaveM

Gesperrter User
Registriert
14.09.04
Beiträge
440
Reaktionen
0
Punkte
532
Wenn ich jetzt einen Rock-Song Spur für Spur aufgenommen habe und die Roh-Spuren habe.

Welche Effekte nimmt man dann und was sind Kompressoren usw.?

Wohin verlagere ich die einzelnen Spuren sinnvoll im Stereofeld?

Die Stimme ist besonders wichtig. Was muss mit ihr geschehen?
 
Hi Dave, dass sind eine menge an fragen die sehr stark in den bereich mixing gehen.

als allererstes - ein gutes arrangement ist die basis fuer einen guten mix. wenn die substanz schon nicht stimmt, weil 5 spuren gleichzeitig in der selben freuquenz rummatschen, wird es schwierig da noch was zu holen. also - mixing faengt schon beim arrangieren an. achja, und vergiss den spruch "fix it in the mix" - lieber eine schlechte spur nochmals richtig gut einspielen, als stundenlang an einem schlechten ding rumbasteln, wobei man eh nicht sehr viel holen kann. wenn alles signale schon vor dem mic gut sind, dann hat man es spaeter umsoleichter einen guten mix hinzubekommen.

effekte : da gibts verschiedene aufassungen, ich persoenlich bin kein fan von effekten und mags lieber trocken, dennoch vocals, gitarren, hihats und overhaeds, [g=149]snare[/g] und manche keyboards profitieren von leichtem [g=108]hall[/g] (bzw reverb). dabei solltle man drauf achten wirklich sparsam damit umzugehen, und reverb (bzw delay) nicht als zukleister effekt fuer verhunztes audio matrial zu verwenden.
wenn moeglich (bzw deine plug ins es zulassen) dann time die reverbs und delays im takt des songs (1/4 , 1/8 , 1/16).
oft findet man auf snares einen grossen [g=108]hall[/g], der dann gegatet wird.
letzlich aber, kann man fx so anwenden wie man moechte - ich denke das es da keine regeln gibt. auch wenn ich wiegesagt kein fan von plakativen fx bin. ich mag die subtilen sachen lieber.

kompressor. nicht alles was da ist muss auch komprimiert werden, aber der klang der 90/2ks ist nun mal dr komprimierte klang. anyhow. ein kompressor dampft die lautstaerke unterschiede einer spur zwischen dem lautesten und leisesten signal ein - wie stark und wie schnell, kann man einstellen an 99% alle comps. meist geht erstmal das signal im level runter, deswegen hebt man mittels [g=105]gain[/g] adjust das signal wieder an. dadurch das nun der level des signals (und auch die substanz) verdichtet wurden (komprimiert ;)) hat das signal wenn man nichts falsch gemacht hat, mehr punch und definition und setzt sich besser durch.
vox, [g=149]snare[/g], roommikes, [g=118]bass[/g], hi hat, sind klassische kanditaten. was ich garnicht mag sind komprimierte kick drums. anyway, aber genau der komprimierte kick sound ist wohl ein must in vielen dance produktionen.

standart ist compressor> eq als inserts; zeitmodulierende effekte (rev, chosrus und delay ) als sends.

desweiteren, wenn man ueber comps spricht muss man auch ueber eqs reden. eqs nur einsetzen um lowcuts zu machen. unter 30 hz kann bei allen spuren schon mal alles weg(vorallem bei kick und [g=118]bass[/g]). gitarren cutten bei ca 120, synth je nach geschmack irgendwo zwischen 160 und 240.)
lowcut auf der stimme immer mit vorsicht, denn sehr leicht entmannt man den saenger, anderseits mulmts auch sehr gerne. ausprobieren und hoeren hoehren hoehren.
eine leichte anhebung bei 3khz bringt die stimme nach vorne, meist und viel besser aber kickt man die stimme vor wenn man andere instrumente in dieser region dort leicht eindippt - sobald die stimme weg ist, kann man dann den dip wieder rausziehen (mittels automation alles recht schnell und easy).
volumes: all levels up . bring alle fader auf selbe hoehe (zB alles auf -6db, dann hoert man schnell was zu laut und was zu leise ist), dann passe die instrumente und gesang ab. arbeite immer holistisch - einzelne instrumente solo abzuhoeren ist nur fuer sehr sehr chirugische eingriffe noetig. die sachen sollen gut zusammen klingen. und nicht einzeln. deswegen - all levels up ! achja, richtline: wenn deine kick bei ca 6db peakt, bist du auf dem richtigen weg, dass der endmix schon dynamisch laut, fett und rund klingt.
alles was lauter und genauer rauskommen soll, kann man mit comp + eq bearbeiten. eqs (wie gesagt ) lieber absenken, ausser man hat einen sehr guten eq. dann kann man auch mal breit anheben.

stereo feld - leg erstmal alles in die mitte , kick , [g=149]snare[/g], [g=118]bass[/g] und main vox bleiben dort. den rest (gitarren udn synths) legst du dann links oder rechts. typisch ist fuer rock, dass wenn 2 gitarren da sind, eine rechts ist, die andere links und das solo dann wieder mittig.
fuer pan - dreh solange bis sich der sound aufmacht und breiter wirkt, dann gehe wieder ein stueckchen zurueck und lass das so.

lautstaerke : das allerletzte worum man sich kuemmert. wenn dein song beim mix schon bei kurz unter 0db klebt, hast du keine [g=4]dynamik[/g] mehr und kannst spaeter beim premastern nicht mehr soviel rausholen. lautstaerke wird als allerletzter schritt gemacht. wichtig ist der mix - ein guter mix kann ruhig etwas leiser sein, wenn er dennoch rund und fett ist, dann ist das eine super ausgangslage fuer alles weitere. wenn er nur fett und laut ist durch das premastering am schluss, dann stimmt da einiges nicht.

zu guter letzt, wenn du mischt hoere viele professionelle/ komererzielle musik, vorallem musik die sehr aehnlich ist zu euren, und orientiere dich daran. das ist keine schande, sondern hilft am anfang ungemein, spaeter wenn du mehr uebeung hast, braucht man das nicht mehr. obwohl man immer mal zwischenhoeren sollte.
gleiche deine pans und volumes dem an was du da auf cd hoerst, dann bist du schon mal auf der richtigen seite.
desweiteren - verliebe dich nicht in bestimmte oder dein instrument.der zusammenhang muss stimmen und fett klingen, nicht die sachen alleine. [g=118]bass[/g]+kick muessen locken, um den saenger nach vorne zu bringen. der rest ist...naja, hauptsache es rollt :)

ich habe sicherlich irgendwas vergessen und das alles ist recht oberflaechlich, aber naja. ich denke man kann damit schon was anfangen, ohne dass man sich gleich in details verliert. lies viel hier im forum und selbst auch viel probieren. mixen ist genauso schwer zu beherrschen wie ein instrument. und das dauert auch seine zeit, bis man raushat. und viel gedult. wenns nicht klappt, dann klappts nicht. dann muss man halt nochmal und nochmal und nochmal ran. aber uebung macht den meister.

viel spass und viel glueck :)
 

Ähnliche Themen

Paddy777
Antworten
5
Aufrufe
816
Voel
Voel
RECORDING-Redaktion
    • Danke
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
917
RECORDING-Redaktion
RECORDING-Redaktion

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben