Es handelt sich ganz sicher nicht um einen Fehler, sondern vielmehr um zunächst noch fehlendes Grundverständnis dafür, wie moderne elektronische Musikinstrumente gesteuert werden.
Heutige multitimbrale Klangerzeuger wie Dein Keyboard, sind in der Lage auf mehreren Midikanälen gleichzeitig Daten zu empfangen und Klänge auszugeben.
Ein Beispiel:
Auf Midikanal 2 kann eine Flöte gespielt werden, während gleichzeitig auf Kanal 1 ein Piano, auf Kanal 3 eine Orgel und auf Kanal 10 ein Schlagzeug wiedergegeben werden.
Diese Fähigkeit nennt man
Multitimbralität.
Du kannst eigentlich davon ausgehen, das die meisten Keyboard-Klangerzeuger heute 16-fach multitimbral sind.
Vom Sequenzer aus werden Daten auf EINEM Midikanal an Dein Keyboard gesendet. Auf DIESEM Kanal empfängt Dein Keyboard und gibt die Noten mit dem Sound wieder, der am Keyboard für DIESEN Kanal eingestellt ist.
Wenn der Sequenzer die Noten auf einem anderen Kanal sendet, wird Dein Keyboard den Sound wiedergeben, auf den es für diesen anderen Midikanal eingestellt wurde.
Du kannst auch noch weitere Midispuren am Sequenzer hinzufügen.
Diese Spuren sollten in Deinem Fall auf unterschiedlichen Midikanälen senden. Dein Keyboard empfängt dann auf diesen unterschiedlichen Kanälen und kann theoretisch einen komplettes Musikstück wiedergeben. Mit allen Instrumenten die dazugehören.
Du musst nur die entsprechenden Noten auf diesen Midispuren einspielen / einprogrammieren / importieren oder sonst irgendwie dort einsetzen.
An Deinem Keyboard-Instrument ist von der Struktur her an jedem multitimbralen Part ein eigener Midikanal und somit auch ein eigener Klang einstellbar.
Du kannst in jedem Fall selbst entscheiden, welcher Klang auf welchem
multitimbralen Part / auf welchem Midikanal eingestellt wird.
Dazu gibt es 2 Möglichkeiten (sysex lassen wir jetzt mal weg...):
1. Du stellt es eigenhändig manuell am Gerät ein.
2. Du sendest vom Sequenzer aus auf dem jeweiligen Midikanal eine sogenannte Programmwechselnummer (Programchange-Message) an Deinen Klangerzeuger, woraufhin dieser dann automatisch selbst auf den dieser Programmwechselnummer zugeordneten Klang umschaltet.
Es ist sogar möglich mitten im Song auf einen anderen Klang umzuschalten.
Wie Du innerhalb Deines Sequenzers eine Programmwechselnummer herstellst, entnimmst Du besser auch dem Handbuch Deiner Sequenzersoftware. Das ist überall anders.
Welcher Klang welcher Nummer zugeordnet ist, steht auch im Handbuch Deines Klangerzeugers.
Bezüglich dieser Programmwechselnummern gibt es aber mittlerweile auch schon einen internationalen Standard : Den GM-Standard.
GM steht hier für General [g=32]Midi[/g].
Dazu muss ein Klangerzeuger allerdings auch diesen GM-Standard unterstützen. Das tun mittlerweile sehr viele Geräte.
Das Gerät muss dazu aber auch im GM-Modus betrieben werden.
Inwieweit gerade Dein Gerät GM-kompatibel ist, steht im Handbuch Deines Gerätes. Es gibt auch noch den XG-Standard. Dieser ist dem GM-Standard recht ähnlich, bzw. er verfolgt ähnliche Ziele: Klangerzeuger verschiedener Hersteller zueinander kompatibel zu machen.
Ein Song, der mit einem im GM-Modus betriebenen Roland JV1080 wiedergegeben wird, sollte halbwegs ähnlich klingen, wenn man ihn mit einem GM-[g=365]Synthesizer[/g]/Klangerzeuger von KORG oder YAMAHA abspielt.
Das ist die Grundidee, die hinter GM steckt.
Wenn sich ein Klangerzeuger NICHT im GM-Modus befindet, dann gelten sebstverständlich vollkommen andere, individuelle Programmwechselbefehle.
Ich sehe hier eine konkrete Aufgabe für Dich:
Lerne, was ein multitimbraler Klangerzeuger ist und wie man ihn handhabt.
Das Thema Programmwechselbefehle solltest Du zunächst auch erstmal noch nicht weiter verfolgen, solange Dir die ganz allgemeinen Grundlagen noch nicht klar sind.
Weiterhin empfehle ich Dir dringend, irgendwelche Grundlagen-Literatur zu Thema [g=32]Midi[/g] zu lesen. Ansonsten kannst Du das einfach mal vergessen. Es gibt da durchaus auch Literatur für den Einsteiger.
Den Gebrauch entsprechender Fachbegriffe solltest Du Dir auch gleich angewöhnen, denn sie sind für alle [g=32]Midi[/g]-Geräte gleich und ermöglichen so auch die allgemeine Verständigung über dieses Thema.
Allgemein wird man in Internetforen nicht so gnädig sein und Dir solchen Urschleim bereitwillig und in epischer Breite zu erklären.
Alleine der Umfang meines Beitrags wird Dir gezeigt haben, dass das Thema [g=32]Midi[/g] keinesfalls mal schnell in 3 Sätzen erklärt ist.
Dazu fehlen Dir möglicherweise auch noch die entsprechenden Grundbegriffe.
Also besser erstmal ein Buch darüber lesen und dann bei speziellen Fragen gezielt nachfragen.
Grundkenntnisse bezüglich [g=32]Midi[/g] sind extrem wichtig, wenn man mit einem Computer und mit elektronischen Klangerzeugern Musik machen möchte.
Absolutes Pflichtprogramm für jeden Elektronik-Musiker.
[g=32]Midi[/g] ist lange nicht so kompliziert, wie man sich das im ersten Moment vorstellt und [g=32]Midi[/g] eröffnet dem, der es beherrscht riesige Möglichkeiten.
Literatur-Tip :
Peter-Gorges : Keyboards-MIDI-Homerecording