Hi Zusammen
Gruppentherapie
Kurz und gut, vieles was ich fühle wurde schon gepostet. Meinen Senf werd ich aber trotzdem dazu als Akte streichen.
1. Akt: Die Lust
Die grosse Kraft der Lust treibt mich zuweilen an die Grenze. Was heissen soll, nach bis 16 std. Headphones/Tag an einem Stück 2 Wochen lang, fühle ich mich manchmal ausgelutscht. Im Kopf klingt es mir "musikalisch" seit Kindes an, aber nach einer derartigen Gewaltkur...lach...brauch ich mal einen Abend, gemütliche Ruhe und ein Glas Wein.
2. Akt: Die Überwindung
Nach Tagen der Ausreden und Unpässlichkeiten, kommt der "eine" Moment. Es geht los. Kiste starten, Lämpchen blinken, alles altbekannte erwacht zum elektronischen Leben. Warten, warten und mit Geduld das MS-Zeuch durchklicken bis zum...Sequenzer
3. Akt: Die Muse küsst
Oh, nach durchstöbern "was hab ich schon gemacht, was ist fertig?" etwas mit der Entäuschung feilschen, bis unerwartet ein neuer? Klang mein Ohr erreicht. Oh, Halt, Stop. neues Projekt! Ich kenne mich, wenn diese Phase eintritt bin ich für nichts mehr zu haben. Kein Essen, keine Kippen, keine Freundin (sie kennt mich und lacht bestimmt dazu), nur mein Inneres mit dem Äusseren (PC/Keyboard) verbinden.
4. Akt: Der Preis des Fleiss
Tja, der innere Schweinehund ist auch ein Partner, der mich wie der Schatten seit Geburt begleitet. Noch ist der Greuel von Maschine nicht entstanden. Die Technik nervt etwas, hab zuwenig "Regler" etc. Bsp. Ich sehne mich nach den "alten" Synthies zurück wo es möglich war, intuitiv (wie alle ELO, Kitaro, Brian Eno, Gabriel etc) zu einem Resultat zu gelangen. Mal ehrlich: wer kam nicht schon per Zufall auf eine "Idee"?
Langsam merke ich das ich "müde" werde, ich muss mein Vorhaben durchziehen, koste es was es wolle (der Zwang vs Ergeiz)!
5. Akt: Das Glücksgefühl
Einer der schönsten Gefühle für mich ist, nach gutem Abstand, unbelastet meine Stücke zu hören. Zuweile ich staune, wow, wie kam ich nur dazu, oder sehr gerührt bin, weil ich emotionel komponiert habe. Ich unterlasse sehr lange "fremde" Stücke zu hören, damit ich nichts kopiere oder mich ablenken lasse. Das einzige was ich vielleicht noch dulde (lach) ist romantische Klassik (natürlich primär die Freundin, die liest ja jetzt bestimmt den Thread).
6. Akt: Ein Stein fällt, die Öffnung erweitert sich
Ihr armen, müsst das alles lesen...hehehe. Nun gut, nach jedem abgeschlossenen Projekt bleibt eine kleine Träne haften. Grund: ach war es schön, im kreativen Sog zu schwimmen. Nur, alles braucht ein Ende, damit der Anfang seinen Platz kriegt. Loslassen können, PC nicht mehr anguggen (nur noch Freundin...hmmm). Im HR nach gleichgesinnten suchen... Mal etwas Essen?
7. Akt: Zeit, der Wettlauf mit Ihr
Ja da las ich wahre Worte pro & kontra. Egal, die Zeit, sobald man von Ihr spricht, ist narzistisch verborgen. Sie versteckt sich hinter dem schlechten Gewissen "nichts getan" zu haben. Nein, soweit darf es nicht kommen, nein dann wird es "Zeit" die Zeit ruhen zu lassen. Spaziergänge, den Kopf leeren etc.
Ende
p.s.
Wer Musik macht/schreibt ist gleich der Welle/Gefühle darin, mal hoch mal runter, immerhin wird die lahme Nulllinie durchquert
lg
antares