warum wollt ihr keinen kommerziellen erfolg mit eurer musik?

[holgi]

Das Talent ist die geringste Hürde für 'ne Karriere im popkommerziellen Kontext.

Nein, denn Talent bedeutet nicht nur, irgendwie "bemerkenswert" zu sein und "gute Ideen" zu haben, sondern genau die richtige Mischung aus allen wichtigen Faktoren auf die Beine stellen zu können, die unabdingbar sind, wenn man sich der Menschheit stellen will. Womit wir wieder beim Gesamtkonzept wären.

Habt ihr gestern Alice Cooper beim Wacken im 2. gesehen? Ich finde den Burschen und seine Musik wirklich schlimm/albern/doof....

..aber der Gig hatte Spassfaktor, auch wenn es Kasperletheater war und und und, der Typ aussieht wie seine Oma, egal, der kann mit einfach strukturierter Mitsingmusik zigtausend Zuhörer seiner Enkel-Generation ne Stunde am Grinsen halten..

Da ist das Konzept rundum gelungen, Unterhaltung pur, einfache Musik zum Mitsingen, Musiker im schmissigen Kostüm, seit 90 Jahren (oder so )

 

[zettberlin]

Das Talent ist die geringste Hürde

Ein Witz.

Ich glaube inzwischen, dass es sowas wie Talent eigentlich nicht gibt.

Es gibt nur Neigung, daraus folgende Entschlossenheit und Förderung.

Wer als Kind eine Neigung zur Musik entdeckt, wird entschlossen sein, zu lernen, zu üben, einfach alles Nötige zu tun, damit er oder sie etwas Relevantes schaffen kann. Mit etwas Förderung von den Eltern/Umfeld kann dann man dann tatsächlich mit 20 als guter Gitarrist oder interessanter Songschreiber oder profesioneller Orchestermusiker dastehen.

 

[stoman]

Alice Cooper? Ich dachte, der Spinner sei schon seit siebzig Jahren tot.

Tschö,
Steffen

 

[holgi]

Alice Cooper? Ich dachte, der Spinner sei schon seit siebzig Jahren tot.

Tschö,
Steffen

So sah Gillan gestern auch aus, und Lemmy hat das nach 20 Minuten wohl auch von sich gedacht, Abbruch, Sauerstoffzelt..

Boah, Wacken ist wirklich ne komische Veranstaltung, nur noch Opas auffer Bühne

 

[kenfjohnnydee]

1. Was Gut ist bestimmt ein jeder für sich.

Im Prinzip schon. Vielleicht sollte man nur 'ne Unterscheidung machen, inwiefern man es aus reiner konsumorientierter Sicht sieht oder ob man tiefergehende musikalische Interessen hat.
Zu sagen, der Markt entscheidet, was gut ist, ist aber definitiv falsch. Schon allein deswegen, weil nicht für alle Produkte auf dem Markt die gleichen Voraussetzungen bestehen. Ein Indielabel mit seinen Künstlern wird definitiv aus dem Stand weniger Menschen erreichen als die Majorcompanies mit ihren Beziehungen und Teilhaberschaften an diversen Medien (Musikpresse, Musikfernsehen, Radiosender, Internetplattformen)

 

[misterkanister]

Das Talent ist die geringste Hürde

Ein Witz.

Ich glaube inzwischen, dass es sowas wie Talent eigentlich nicht gibt.

Es gibt nur Neigung, daraus folgende Entschlossenheit und Förderung.

Wer als Kind eine Neigung zur Musik entdeckt, wird entschlossen sein, zu lernen, zu üben, einfach alles Nötige zu tun, damit er oder sie etwas Relevantes schaffen kann. Mit etwas Förderung von den Eltern/Umfeld kann dann man dann tatsächlich mit 20 als guter Gitarrist oder interessanter Songschreiber oder profesioneller Orchestermusiker dastehen.

Wenn das Kind dann noch Talent hätte.
Ich glaube es gibt genug Menschen, denen es so erging und die nicht irgendwie so dastanden.
Ich kenne einen.
Es ist sicher auch immer eine Frage, zu welcher Zeit, an welchem Ort aber so ohne Talent spielen Raum und Zeit keine Rolle.

 

[misterkanister]

Vielleicht sollte man nur 'ne Unterscheidung machen, inwiefern man es aus reiner konsumorientierter Sicht sieht oder ob man tiefergehende musikalische Interessen hat.

Nein, jedem das Seine, der eine will nur Fun, der Andere das "Tiefgreifende" (ist für ihn dann ja auch Fun, so`n bischen, im stillen Kämmerlein jedenfalls).
Also :

1. Was Gut ist bestimmt ein jeder für sich.

 

[kenfjohnnydee]

Rektum schrieb in #179:
kenfjohnnydee schrieb in #172:
Das Talent ist die geringste Hürde für 'ne Karriere im popkommerziellen Kontext.

Nein, denn Talent bedeutet nicht nur, irgendwie "bemerkenswert" zu sein und "gute Ideen" zu haben, sondern genau die richtige Mischung aus allen wichtigen Faktoren auf die Beine stellen zu können, die unabdingbar sind, wenn man sich der Menschheit stellen will. Womit wir wieder beim Gesamtkonzept wären.

Sorry, das ist Nonsens. Wovon redest Du jetzt? Vom Manager, vom Musiker, vom Produzenten, vom Konzertmanager.

Der MUSIKER ist eine Reihe im Glied. Wer professionell Musik macht und sich erhofft in die Charts damit zu kommen ist im seltensten Falle ein Allroundgenie, gerade in Sachen Vermarktungsstrategie. Dafür steht ihm dann in aller Regel ein Label und Manager zur Verfügung.
Ein Musiker erstellt in aller Regel kein Gesamtkonzept. Im günstigsten Falle vielleicht ein künstlerisches Gesamtkonzept, aber da wird ihm die Company schon ordentlich reinreden, das glaub man. Ganz im Gegenteil, man diktiert dem jungen, aufstrebenden Star ganz genau, was er zu tun hat, in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.

Im ungünstigsten Falle ist der aufstrebende Musiker nur ein reiner Performer, der nicht einmal Einfluss nehmen kann auf das Repertoire (siehe Castingshowteilnehmer)

 

[misterkanister]

wer Dir den Floh ins Ohr gesetzt hat, für einen Profimusiker sei das Leben ein Zuckerschlecken.

Ey, das habe ich doch garnicht gesagt!
Wenn Dich Leute bezahlen ist`s meist kein Zuckerschlecken, so ist das mit der Arbeit (im Sinne von das Geld der Anderen bekommen).

Dann verstehe ich nicht, warum Du nicht einsehen kannst, dass nur wenige Menschen daran Interesse haben, diesen steinigen Weg zu gehen, obwohl sie gleichzeitig andere/bessere Möglichkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und die Musik völlig ungezwungen als schönes Hobby betreiben können.

Ich kann Deinem Denkprozess da irgendwie so gar nicht folgen.

Schöne Grüße,
Steffen

Ja, Du sagst es, bessere Möglichkeiten ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Ich kann mir erstmal nix besseres vorstellen als mein Geld mit dem zu verdienen, was ich am meisten liebe.
Wenn`s dann Scheiße ist, mal sehen.
Aber die Chance (wenn ich diese denn hätte) würde ich nie ausschlagen.
Und das mit dem schönen Hobbie hat "zettberlin" richtig formuliert.

 

[zettberlin]

Das Talent ist die geringste Hürde

Ein Witz.

Ich glaube inzwischen, dass es sowas wie Talent eigentlich nicht gibt.

Es gibt nur Neigung, daraus folgende Entschlossenheit und Förderung.

Wer als Kind eine Neigung zur Musik entdeckt, wird entschlossen sein, zu lernen, zu üben, einfach alles Nötige zu tun, damit er oder sie etwas Relevantes schaffen kann. Mit etwas Förderung von den Eltern/Umfeld kann dann man dann tatsächlich mit 20 als guter Gitarrist oder interessanter Songschreiber oder profesioneller Orchestermusiker dastehen.

Wenn das Kind dann noch Talent hätte.

Die Neigung *ist* das "Talent". Echtes, von innen kommendes Ineresse für eine Sache macht es einfacher, sie zu verstehen und wer eine Neigung zum Gitarrespielen hat, wird die Übungsstunden zwar anstrengend aber nie langweilig/belastend finden.

 

[DerGipfel]

Meine kleine, einfache Schubladenwelt ...



Künstler: einer, der nicht anders kann, als seine Kunst auszuüben. Künstler zu sein, bedeutet nicht, dass man etwas besonders gut oder erfolgreich macht. Manche können davon leben. Die meisten enden in bürgerlichen "Notberufen" und entwickeln da keinen besonderen Ehrgeiz.

Berufsmusiker: die meisten Berufsmusiker sind nicht sonderlich kreativ, sondern eher reproduktiv. Sie arbeiten als Sideman, Tour- oder Studiomusiker, Musikpädagoge oder Coverbandmusiker. Häufig kombinieren sie lustig, je nach Angebot und Nachfrage. Sie verstehen ihr Handwerk, sehen sich aber häufig als Künstler und möchten auch so gesehen werden. Für mich sind sie das nicht!

Hobbyist: ein Mensch mit beliebigem Beruf und einem geliebten Hobby. Er hat erkannt, dass der höchste Grad persönlicher Freiheit in dem Moment erreicht wird, in dem er in seiner Musik aufgeht. Er hegt und pflegt diese Oase und genießt den Ausgleich zum Alltagsleben. Hobbyisten beherrschen ihr Handwerk sehr gut, gut oder weniger gut. Manch einer träumt von sich selbst als Künstler, aber dazu fehlt die Besessenheit und die Verbissenheit und die Leidensfähigkeit, die den Künstler ausmachen.

... und natürlich gibt es Mischtypen, auf die Schubladen nicht passen.

 

[stoman]

Ich kann mir erstmal nix besseres vorstellen als mein Geld mit dem zu verdienen, was ich am meisten liebe.

Gibt es denn wirklich nur eine einzige Sache in Deinem Leben, die für Dich von Bedeutung ist?

Ich liebe meinen Beruf - und ich liebe Musik. Beides gleichermaßen. Ich möchte keines von beiden aufgeben müssen - was nun? Nach Deiner Logik dürfte ich gar nicht existieren.

Irgendwann steht man vor der Entscheidung, von seinen Neigungen eine auszuwählen und konsequent weiterzuverfolgen, weil irgendwoher die Brötchen kommen müssen. Sobald man das getan hat, verliert diese Neigung aber den Hobby-Charakter und macht eben, wie hinreichend erläutert, nicht mehr nur Spaß. Sie kann auch an manchen Tagen lästig sein, und dennoch muss man 'ran.

Beim Hobby steht mir jederzeit frei, das zu tun, was ich will. Ich muss niemandem gefallen, ich muss nichts damit verdienen und keinen Vorgaben entsprechen. Und Termine gibt's auch nicht.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[kenfjohnnydee]

... und natürlich gibt es Mischtypen, auf die Schubladen nicht passen.Lachen

und/oder Misch(er)typen...

 

[holgi]

Hobbyist: ein Mensch mit beliebigem Beruf und einem geliebten Hobby. Er hat erkannt, dass der höchste Grad persönlicher Freiheit in dem Moment erreicht wird, in dem er in seiner Musik aufgeht.

1990 habe ich mich für eben dies entschieden, erstens war ich zu schlecht um professionell zu musizieren, und zweitens fehlte mir Ehrgeiz Leuten in den Hintern zu kriechen die ich doof fand, aber hätte müssen, um....ihr wisst schon

Und drittens fand ich es schlimm, beim Liveauftritt in teilnahmslose Gesichter starren zu müssen, hahaha.

Ich bin hier in meiner Pseudostudiowelt König.

 

[DerGipfel]

und/oder Misch(er)typen... Zwinker

Die Musiker und sogar Künstler sein können, aber nicht müssen ...

 

[stoman]

Und weil's für mich nur ein Hobby ist, darf ich jetzt 'raus gehen, während die Profis die nächste Platte fertig kriegen müssen. Und das mache ich auch.

Tschö,
Steffen

 

[Rektum]

Irgendwann steht man vor der Entscheidung, von seinen Neigungen eine auszuwählen und konsequent weiterzuverfolgen

Speziell auch dann, wenn man Kinder will.

 

[kenfjohnnydee]

Ich bin hier in meiner Pseudostudiowelt König.

Na, warte mal ab. Der Prinz der Finsternis lauert schon auf den Thron.

 

[Rektum]

Ganz im Gegenteil, man diktiert dem jungen, aufstrebenden Star ganz genau, was er zu tun hat, in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.

Sogar Jim Morrison durfte im TV nicht "####" sagen.
Traurig.

 

[kenfjohnnydee]

Sogar Jim Morrison durfte im TV nicht "####" sagen.

Dafür hat er später dann den Pillemann präsentiert.