was interessiert mich, dass eine spielzeug-plattform "genug zum ideen-skizzen/demoaufnahmen" hat, wenn doch gleichzeitig da ein ausgewachsenes ökosystem mit einer 4689732649374634mal breiteren palette längst etabliert ist?
Naja, dich vielleicht nicht, aber die Leute, die halt die 500-700 EUR für ein iPad (was in erster Linie ein Unterhaltungs-Spielzeug ist) ausgeben wollen und nicht 2000 EUR für ein Surface Pro 3. Ich hab mir's letzte Woche im Laden angeschaut... geiles Teil, will ich haben, ist mir aber zu teuer, da nicht jobmäßig lebensnotwendig.
da vergleichen wir jetzt allerdings auch ein i5 desktop system mit ner mobil-CPU mit einem bruchteil der leistung. dann nimmt man halt ein convertible mit entsprechend geringerer leistung oder ein älteres surface. ist ja nicht so, dass das ipad in seinem preissegment keine konkurrenz von systemen mit desktop OS hätte.
Aber he, andererseits, so ein Surface-Tablet live aufm Keyboard liegend...Touchscreen schön und gut, aber was macht man damit großartig? Zum live frickeln sind die DAWs doch eh irgendwie nicht ausgelegt und viel zu umständlich (anders als ein Nord Stage oder ein Virus TI oder sonstige Live-Keyboards). Und für ein Ableton Live, wo man eine Session mitlaufen lässt oder vorgebastelte Samples abfeuert oder Instrumente spielt ... das geht doch auch mit dem großen Notebook oder noch größeren Rechner, der irgendwo nebendran steht - wenn alles funktioniert, muss man ja gar nicht dran rumpfuschen.
ist tatsächlich vor allem ne formfaktor-frage. mit laptop hast du dann halt immer ein rack neben deinem keyboard stehen, mit dem (nicht besonders 19-zoll-kompatiblen) laptop, ner soundkarte und diversem geraffel.
zum direkten vergleich: mein kollege hat ein surface als zusätzlichen soundzuspieler auf seinem korg kronos liegen. direkter zugriff, kein touchpad oder maus, es liegt flach und quasi unsichtbar einfach mit auf dem kronos drauf, und audio läuft über ein kurzes USB kabel in den kronos (der neben der keyboarderei gleichzeitig als ASIO soundkarte für das surface dient und beides zusammen über seine outputs ausgibt).
das ist halt schon deutlich eleganter. weniger geraffel, damit weniger anfälligkeit, und sehr handlich im betrieb.
was "daws sind für livefrickeln nicht ausgelegt" angeht: das stimmt sicherlich (auch wenn es diverse spezialisierte live-keyboard-hosts a la forte und mainstage gibt), aber...müssen sie heutzutage dafür noch ausgelegt sein? man hat ja inzwischen die situation, dass die aktuellen CPUs und speichergrössen locker aus der hüfte einfach alle instrumente, effekt und samples geladen haben können, die man im laufe eines abends so braucht.
dann kann man sich schön in der gewohnten daw-umgebung alles zusammenklicken und muss sich nicht mit diesen meist sehr verfuchtelten alternativen mixer-strukturen der spezialisierten hosts rumschlagen, kann noch schön am schluss alles bisschen komprimieren damit der FOH man sich über eine gewisse pegelkonstanz freut, und dann springt man einfach mit markern oder macros von einem song zum nächsten. reglerzuweisungen und co können alle grossen hosts auch mit links. und mit komplettem bussystem, aux returns usw mischt es sich halt wirklich sehr bequem. insofern finde ich sind inzwischen die idealen livehosts einfach die üblichen standard-hosts, das finde ich schon ne ganze weile.