Warum scheppert es im Auto?

[synthpark]

Für mich immer die Frage: Braucht man solche Boxen, um den Bass ausreichend unkomprimiert zu hören und solche Resonanzprobleme im Auto zu vermeiden? Jeder frische SAE-Abolvent bietet vollmundig "Mastering" an, mit seiner Nearfieldabhöre (mit Sub). Dann sollte so ein Problem nicht mehr auftauchen, wenn die angebotene Leistung stimmt (fehlerfreies Master). Aber geht das auch?

Und: Muss man immer den Bass so dämlich faken, mit RBass? Hört sich aber nicht so an, wenn man Releases hört, da kommt Druck im Subbassbereich, den man auch spürt, nix von wegen Residuenhören.

Da sind so Sachen, wo man nicht so richtig durchblickt.

 

[Lollyball]

Man muss seine Abhöre im Studio sehr genau kennen, und mit anderen Systemen Referenz hören.
Dann bekommt man es mit der Zeit in den Griff.

 

[synthpark]

Man muss seine Abhöre im Studio sehr genau kennen, und mit anderen Systemen Referenz hören.
Dann bekommt man es mit der Zeit in den Griff.

ja genau das glauben die Leute. ^^ Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ein amtlichen US Hiphop Track mit richtig mächtigen Bässen mastern können die wenigsten.

 

[muffy]

Für mich immer die Frage: Braucht man solche Boxen, um den Bass ausreichend unkomprimiert zu hören und solche Resonanzprobleme im Auto zu vermeiden? Jeder frische SAE-Abolvent bietet vollmundig "Mastering" an, mit seiner Nearfieldabhöre (mit Sub). Dann sollte so ein Problem nicht mehr auftauchen, wenn die angebotene Leistung stimmt (fehlerfreies Master). Aber geht das auch?

Und: Muss man immer den Bass so dämlich faken, mit RBass? Hört sich aber nicht so an, wenn man Releases hört, da kommt Druck im Subbassbereich, den man auch spürt, nix von wegen Residuenhören.

Da sind so Sachen, wo man nicht so richtig durchblickt.

Vielleicht ist ja auch nicht das Vorhandensein von Frequenzen per se im Bereich um 100 (+/+ 20) das Thema, sondern Resonanzen / Maskierungen mit anderen Signalen. Z.B. Kick und Bass frequenzmässig mehr abgrenzen, aber ggf. auch andere Signale, die in diesen Bereich herunterreichen.

Man muss seine Abhöre im Studio sehr genau kennen, und mit anderen Systemen Referenz hören.
Dann bekommt man es mit der Zeit in den Griff.

Das ist immer gut, aber hilft halt nicht, wenn man dort bestimmte Dinge einfach nicht hört, sei es wegen fehlender Range oder Maskierungen.

 

[Kollege]

Gerade gestern wurde mir etwas im Auto vorgespielt und da schepperte es.

kann mans mal hören?

 

[andy_g]

Ja, ohne hören ist das nur ein Ratespiel.

 

[synthpark]

Gerade gestern wurde mir etwas im Auto vorgespielt und da schepperte es.

kann mans mal hören?

Sm57 ins Auto gehalten?

 

[SilentWarrior]

Ich war Beifahrer und es war nicht meine Musik.

Da ich selber nie Auto fahre kenne ich dieses Phänomen eher aus Beifahrersicht oder Erzählungen.

Also Hörprobe kann ich mir nicht aus den Rippen schneiden

Da scheppern auch mal Referenzsachen.

Das ist es ja. Es lief erst einmal Referenzsachen und dann eben diese Produktion wo ich meine Meinung (musikalisch) dazu geben sollte.
Es war irgendwie alles klar und sauber, außer im Bassbereich. Da vibrierte und schepperte die Türverkleidung. Lautstärke war dieselbe und ich hatte auch nicht das Gefühl das der Bassbereich extrem überrepräsentiert wäre.
Ich würde sogar sagen das es die Kick war, also keine lange Bassnoten.

Ich meine die Sachen von Bob Power haben ja nun wirklich viel Bass, aber die gehen glaube ich überall gut durch ohne Vibration oder sonstiges.
Wenn ich mir 4 Mixe von Power anschaue, dann erkenne ich zumindest keine wirkliche Gemeinsamkeit. Mal steiler Lowcut, mal Loch bei ca. 70 Hz und dann wieder kein Loch bei ca. 70 Hz. usw.

Dennoch habe ich oft von Leuten gehört das ihre Tracks eben im Auto "durchfallen". Der Bassbereich mache immer Probleme.
Und ich frage mich halt schon, was läuft da schief?

Wäre ich jetzt ein Mastering Mensch oder bzw. jemand der das mal machen wollen würde (niemals), dann würde mich das schon jucken.

Ich meine das der Warren Huart oftmals den Bereich um 100Hz absenkte. In irgendeinem Video meinte er das es ein fürchterlicher Bereich wäre, wenn da zu viel ist.
Und wenn ich mir viele Techno, House etc. Tracks anhöre, dann habe ich schon das Gefühl das diese eher im Bereich von 40-50Hz aufgeblasen sind und eine Oktave drüber eher dünn.

 

[SilentWarrior]

Da hat doch verflixte13 geschrieben, wenn man zum Testen mal einen Auratone u.ä. oder Tivoli Küchenradio aufdreht und die in dem Bereich wummern, müsste man das etwas zurücknehmen.

Ich habe noch Behritones (für meine Sachen). Das würde aber für den oberen Bassbereich sprechen.

 

[] Peter:H []

Keine Ahnung, ob das hilft - ich sag einfach mal was zu meiner aktuellen persönliche Mix-Mission (nein, ich bin kein Thermomix-Vertreter)

1.) Ich bin gerade dabei von Side-Chain Compressor/MB-Compressor/Dynamic-EQ abzukommen, und statt dessen Automation zu verwenden. Da ich gerade auf Bitwig umgestiegen bin, hilft da die "frei geloopte Automation" eines Clips sehr weiter. Bei meinem aktuellen Umts-Umts-Track loope ich nicht nur eine Volume-Automation, sondern auch eine Bass-EQ-Automation...Gott, jetzt wird es schwurbelig...und zwar gegenläufig. Hä!? Naja, also, wenn die BDR Bass und Volumen bekommt, bekommt der Rest nichts davon und umgekehrt...

2.) Ich pitche meine BDR, bzw alles was unten rum läuft, das macht dasselbe. Das heißt im Bassbereich gibt es nix "Harmonien" und Sinuse, die sich irgendwie in die Quere kommen könne.

Beides führt dazu, dass sich die Lautsprecher im Auto nicht sonderlich verwirrt zeigen. Ich hab das gerade einfach mal ausprobiert mit meinem aktuellen Arbeitsstand: https://choon.co/tracks/0crhb7y1dz9/thinking-about-postmodern-insignificance/ (Track für die KVR One Synth Challenge, ausschließlich TAL NoiseMaker als Synth, Bitwig und Meldaproduction. Ziel der Produktion: Klarer Kalter Punch)

Ja, ich weiß, die Frequenz-Balanz des Tracks stimmt noch nicht ganz, der Bass ist etwas dominant, aber in meinem Polo hat es immerhin nicht gescheppert, selbst, wenn ich die Standard-Anlage "etwas" aufgedreht habe.

Das heißt insgesamt - Zeug aufräumen, besonders den Bass.

 

[SOS]

war der im auto dröhnende track gemastert? ich würde spontan sowas auch auf eine fehlende/unzureichende summenbearbeitung im bassbereich schieben. d.h. bassbereich ist unkontrolliert/unausgewogen. hilfe zb. via mbk/mbl >120. oder vielleicht ist auch ganz einfach etwas viel um 100 – 200.

 

[David ben Jesse]

Eine Frage in die Runde: Könnte man nicht theoretisch eine CD mit Rosa Rauschen aufnehmen und dann im Auto mit Laptop und Messmikrofon prüfen, wo die Resonanzen liegen?

 

[SilentWarrior]

@] Peter:H [

Sicherlich ist es das beste wenn man im Mix bzw. Produktion aufräumt, aber ein Mastering Engineer kann das ja auch auf der Summe bzw. wenn nicht, dann kann er sagen wo der Schuh drückt.

Mich interessiert es schon eher wie man als zweite Person da fixen könnte und vor allem: wo der typische Bereich liegt für dieses Problem. Alle Autos sind im Prinzip fast gleich groß im Innenraum. Der eine mehr behandelt, der andere weniger, aber im Prinzip sind alle ähnlich. Und wenn man immer wieder das mitbekommt, dann muss es ja einen "gemeinsamen" Bereich geben, wo eben alle Autos gerne schlapp machen. Eine von bis wird es geben.

war der im auto dröhnende track gemastert?

Meines Wissens nicht. War ja auch erst einmal für mich zum rein hören und Feedback geben, also für die Musik an sich.
Wäre es gemastert gewesen, dann wäre vermutlich alles ok gewesen denke ich.

via mbk/mbl >120. oder vielleicht ist auch ganz einfach etwas viel um 100 – 200.

Ja, also ich gehe eher von einem Bereich um die 100Hz aus. Es war kein Bass der in den Magen geht. Eher so Brust sage ich mal.

Also im Prinzip die erste Bassdrum von Daft Punks "one more time", danach kommt ja dann die tiefe Haupt-Bassdrum die sehr tief geht. Hm...jetzt wo ich das schreibe wäre One More Time als Test für das Auto gut gewesen.

 

[] Peter:H []

@] Peter:H [

Sicherlich ist es das beste wenn man im Mix bzw. Produktion aufräumt, aber ein Mastering Engineer kann das ja auch auf der Summe bzw. wenn nicht, dann kann er sagen wo der Schuh drückt.

Mich interessiert es schon eher wie man als zweite Person da fixen könnte und vor allem: wo der typische Bereich liegt für dieses Problem. Alle Autos sind im Prinzip fast gleich groß im Innenraum.

Hm, jemand(tm) sollte mal strukturiert analysieren - Worin unterscheiden sich Automobile und worin sind sie sich ähnlich bzgl der Wiedergabe von Audio. Ich glaube das gibt es sehr sehr viele Parameter
* Die Wiedergabeeinrichtung inklusive Einbau - Komponenten wie der Verstärker bis zu den Lautsprechern.
* Die Inneneinrichtung eines Wagens
* Die Musikrichtung
* Die Lautstärke
* Die akkustisch aktivierbaren Gegenstände (aka Vermüllungsgrad des Wagens
* Die Akkustikoptimierung der Hersteller.

Bei all den Variablen habe ich gerade Schwierigkeiten mir "den typischen" Bereich vorzustellen. Was sicher immer sehr ähnlich ist, das sind die Innenraummaße, die bei vielen PKWs derselben Kategorie ähnlich sein sollten, d.h. Länge von Frontscheibe zu Heckscheibe bzw. Breite zwischen den Fenstern. Ihr alten Akutik-Profis könnt jetzt sicher herausfinden, ob es da einen typischen "stehende Welle" bereich geben könnte, der zu Resonanzen führt. Allerdings ist das ähnlich genau das Problem, weil ich nicht glaube, dass es hier wirklich sehr viele identische Dinge gibt. Den größten Einfluss als Produzent hat man ja durch die Mischung...was macht den z.B. einen typischen Radio-Edit aus? Ist das nur eine Längenfrage, oder sind die Radio-Edits speziell für die Wiedergabe mit Consumer-Geräten wie Autoradio optimiert? Allerdings müssten dann ja auch die Kauf-CDs spezielle Mixe erhalten...hm? Schwierig...

 

[synthpark]

Ich meine das der Warren Huart oftmals den Bereich um 100Hz absenkte. In irgendeinem Video meinte er das es ein fürchterlicher Bereich wäre, wenn da zu viel ist.

da wird bei 100 Hz eher gepusht (Snare)

 

[SilentWarrior]

da wird bei 100 Hz eher gepusht (Snare)

Ja, aber wie laut die Snare im Mix sitzt ist wieder eine andere Geschichte. Und eine Snare hat ja ihren Druckpunkt eher bei 180-250Hz, also sind diese 100 Hz nicht wirklich ein Problem.
Gibson empfiehlt in seinem Buch sogar die 60Hz bei der Snare zu pushen, wenn die Snare das Schlagzeug weitreichend abbildet.
Bei Metallica "unforgiven" könnte man von so einer Snare ausgehen, wo viel gepusht wurde.

 

[blackout]

nimm dir

Auf Bürokraten Sprache:

Professionelle Arbeiten regen nichts im Auto an (kein Scheppern, Brummen etc.)
Das Auto von gestern hat nur bei diesem einen Ding Geräusche gemacht (Vibration).
Die Anlage ist eine Serienausstatung, keine 1000000 Watt.
Lautstärke waren keine 80dB.
Also recht angenehm.

Und es geht mir darum, welche Frequenzen das am ehesten sein könnten, wenn es keine Subbässe sind.

Alles andere ist doch unwichtig.

ein analyser tool/app und miss im auto nach...

 

[synthpark]

Ja, aber wie laut die Snare im Mix sitzt ist wieder eine andere Geschichte. Und eine Snare hat ja ihren Druckpunkt eher bei 180-250Hz, also sind diese 100 Hz nicht wirklich ein Problem.
Gibson empfiehlt in seinem Buch sogar die 60Hz bei der Snare zu pushen, wenn die Snare das Schlagzeug weitreichend abbildet.
Bei Metallica "unforgiven" könnte man von so einer Snare ausgehen, wo viel gepusht wurde.

Ich hab nach langer Zeit grad paar uralte Houseplatten auf Vinyl angehört (oder besser gesagt gemixt, weil ich dachte, meine Nadel ist vielleicht im Eimer), und da ist der Bassbereich sowas von definiert, Wahnsinn. Auf dem Medium Vinyl geht auch nichts anderes. Da würde das Auto nie Stress machen. Manchmal hab ich eher den Verdacht, moderne Limiter machen den Sound einfach kaputt, inklusive Bassbereich.

 

[muffy]

Auf dem Medium Vinyl geht auch nichts anderes.

Ich meine, dass da bei 30, eher 40 Hz definitiv Schluss sein muss, damit die Nadel nicht hüpft.

 

[gyn]

Ich dachte das auch @pitto mal ein ähnliches Problem hatte.

Ja, ich hab sein Mix so gepimpt, daß danach nix mehr gerappelt hat. Also, wenn es scheppert, dann fragt mich!

Bloß nicht!!!