Warum nicht mehr foreninterne Kooperation?

Es gibt die "40%-Regel" für Projekte, bei denen der Weg zum Abschluss nicht genau vordefiniert ist:
Wenn man das erste Mal glaubt, das Projekt für fertig zu erklären und abschließen zu müssen, ist man in der Regel noch nicht mal bei der Hälfte gegenüber dem Aufwand, der bis zum tatsächlichen Endes des Projekts getrieben wurde, nachdem man diese Barriere durchbrochen hatte und mit Abstand zufrieden zurückschaut.

Und dann gibts wohl die 40% Regel für Profimusiker, die dann besagt, daß selbst bei nur 40% Einsatz (Kräfte und zeitschonend) die Akzeptanz des Hörers meist größer ist als bei anderen Laienmusikern, die dann 100% gegeben haben. Als Beweis kann man die vielen gelungenen Jam Sessions nennen, wo Musiker einfach improvisieren.

Was also insgesamt die Frage aufwirft, wie sinnvoll es für den Hobbiisten eigentlich ist, Unmengen an Zeit in einen Track zu investieren. Für die Entwicklung ist es manchmal besser, er widmet sich noch dem Musizieren an sich, scheint mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube sinngemäß, dass Spass nicht nur durch Berieseln und leichte Tätigkeiten entstehen kann, sondern auch, wenn man sich mal richtig für ein Ziel schindet.

Du weisst ja, der dunkle Weg, leichter er ist, verführerischer.
Kommt drauf an ne! Will man vornehmlich das Resultat genießen und daran Spaß haben, oder will man vornehmlich den Weg dahin genießen. Irgendwo dazwischen geht natürlich auch noch.

Ich bin da mittlerweile eher Weg orientiert. Das Resultat kommt eh ;)
 
Ich glaube es ist grundsätzlich eher eine fehlende Wechselwirkung.
Regulationsstarre.
Das muss irgendwie hin und her gehen - Ein Pendel muss schwingen damit es ein Pendel ist, sonst ist es nur eine Schnur mit Gewicht die senkrecht nach unten hängt.

Aber woher kommt der Stress, wo doch keine Deadlines und äußeren Zwänge im Spiel sind? Das klingt so, als macht man den sich ohne Not selber.

Die meisten wissen wohl nicht, wie ihr Kopf funktioniert und meinen, Spaß ginge nur, indem man sich den Launen seines Unterbewusstseins ausliefert - ob im Einklang mit dem Bewusstsein oder nicht.

Naja, ich versteh Stress hier so, wenn man sich genau diesen Abstand, von dem Du sprichst, nicht nimmt. Abstand nehmen und zurück kehren finde ich sehr sinnvoll.

Äh, nein. :)

Ich hatte vorhin das Pareto-Prinzip ins Spiel gebracht.
Es besagt, dass man ca. 20% eines Gesamtaufwands 80% eines Ergebnisses erreicht wird. Für die restlichen 20% des Ergebnisses benötigt man dann 80% des Aufwands.

Ich gebe hier mal ein Beispiel:
Für das Stück, das ich in die MM gestellt habe, habe ich ungefähr 3 Stunden gebraucht.
Also Samples aussuchen, arrangieren, Rhodes einspielen, Text schreiben, Lead-Vox und Backings einsingen, Mix und Master (dann habe ich es ins FB-Forum gestellt, und danach nochmal ca. 1 Stunde die Vorschläge einfließen lassen).
Für die 20 % haben ich also ca. 3 Stunden gebraucht.
Um den Song dann perfekt zu machen - selbst mithilfe einer Coop in der Mischmaschine, wenn man das als Ping-Pong betreibt, wie @LM18 es beschreibt - würde mich das nochmal zusätzliche 12 Stunden kosten.

Jetzt weiß ich, dass die kommenden Wochen folgendes für mich parat haben:
12 Songs für das neue Musical von Martin Jourdan, Theatermusik für Mina, für KortmannundKonsorten. Inszenierung von Pater Brown, Wiederaufnahmeregie für die dramatische Bühne, Technik für das Wertherprojekt, 2 Songs für Auftraggeber von Bernd Oettinger. Dazu noch 2-3 Proben für einen Event, bei dem ich den Host machen soll. Dazu noch die Vorbereitung für die Musik für Macbeth und König Lear (wahrscheinlich habe ich noch einiges vergessen).
Dann: Langwieriger Sorgerechtstreit mit meiner (Dr)Ex, weil ich nicht will, dass meine Jungs bei ihr vor die Hunde gehen (auch wenn die meisten Anwälte das als einzige Option für deutsche Väter ansehen),
Hund, Haushalt, Eltern, Geschwister und weitere Renovierungen hier im Haus etc. Job kommt auch bald wieder dazu. Freunde werden sowieso vernachlässigt :(
Außerdem möchte meine Freundin auch gerne mal, dass ich mich um sie kümmere. Und ich auch ;)

D.h. für meine Musik bleiben mir wahrscheinlich die nächsten Wochen so 6-8 Stunden.
Und für mich ist es im Moment essenziell, dass ich auch mal für mich Musik mache.
Die kann ich jetzt verwenden, um den o.g. Song immer noch nicht richtig fertigzustellen, oder ich kann sie dazu verwenden, 2 weitere Songs zu erstellen, die zwingend aus mir rauswollen.
Dazu kommt noch, dass Thaloops mal wieder einige fette Loops rausgebracht hat, die mir im Ohr und Herz hängen, dass ich etwas daraus machen soll.
Ich habe auch noch nicht alle Möglichkeiten von "Paths" von Audiomodern ausgeschöpft, die mir beim Durchhören ad hoc eingefallen sind.
Im meinem Kopf schwirrt auch schon lange ein fertiges Jungenchor-Stück herum, 2 Big-Band-Sachen, was ich unbedingt mal machen möchte, weil es einfach geil ist, und gerade spielt mir meine Holde auch noch die Titelmelodie von "Hasch mich, ich bin der Mörder" vor. Muss ich auch unbedingt mal sowas machen!
Nicht, weil ich mich nicht konzentrieren kann, sondern weil das alles aus mir raus muss. Ich leide inzwischen (und das im wahrsten Sinne des Wortes) an musikalischer Verstopfung.

Und da kann ich schlicht nicht ein halbes Jahr an einem einzigen Song rumfisseln, bis der annähernd perfekt ist, wenn er für mich so schon gut genug ist, um präsentiert werden zu können. :)

Das heißt nicht, dass es für andere anders sein kann. Ich denke aber, dass es vielen Musikern ähnlich geht wie @Schlumpfpeter oder mir.
Es ist einfach eine Zeitfrage: Wofür verwende ich meine übriggebliebene Zeit?
Und weniger eine Frage der Disziplin. Die wende ich für andere Dinge auf (in meinem Fall ja auch für musikalische oder Theater-Projekte).
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dodo_I Ist ja spannend zu erfahren, was Du alles machst ;) aber heisst das nun, dass du deinen Song nicht weiter verfolgst oder dass Du ihn jetzt nicht weiter verfolgst aber später schon? Dann würde das mit dem Abstand ja wieder hinhauen ;)
 
Ich glaube es ist grundsätzlich eher eine fehlende Wechselwirkung.
Regulationsstarre.
Das muss irgendwie hin und her gehen - Ein Pendel muss schwingen damit es ein Pendel ist, sonst ist es nur eine Schnur mit Gewicht die senkrecht nach unten hängt.

Aber woher kommt der Stress, wo doch keine Deadlines und äußeren Zwänge im Spiel sind? Das klingt so, als macht man den sich ohne Not selber.

Die meisten wissen wohl nicht, wie ihr Kopf funktioniert und meinen, Spaß ginge nur, indem man sich den Launen seines Unterbewusstseins ausliefert - ob im Einklang mit dem Bewusstsein oder nicht.

Naja, ich versteh Stress hier so, wenn man sich genau diesen Abstand, von dem Du sprichst, nicht nimmt. Abstand nehmen und zurück kehren finde ich sehr sinnvoll.

Äh, nein. :)

Ich hatte vorhin das Pareto-Prinzip ins Spiel gebracht.
Es besagt, dass man ca. 20% eines Gesamtaufwands 80% eines Ergebnisses erreicht wird. Für die restlichen 20% des Ergebnisses benötigt man dann 80% des Aufwands.

Ich gebe hier mal ein Beispiel:
Für das Stück, das ich in die MM gestellt habe, habe ich ungefähr 3 Stunden gebraucht.
Also Samples aussuchen, arrangieren, Rhodes einspielen, Text schreiben, Lead-Vox und Backings einsingen, Mix und Master (dann habe ich es ins FB-Forum gestellt, und danach nochmal ca. 1 Stunde die Vorschläge einfließen lassen).
Für die 20 % haben ich also ca. 3 Stunden gebraucht.
Um den Song dann perfekt zu machen - selbst mithilfe einer Coop in der Mischmaschine, wenn man das als Ping-Pong betreibt, wie @LM18 es beschreibt - würde mich das nochmal zusätzliche 12 Stunden kosten.

Jetzt weiß ich, dass die kommenden Wochen folgendes für mich parat haben:
12 Songs für das neue Musical von Martin Jourdan, Theatermusik für Mina, für KortmannundKonsorten. Inszenierung von Pater Brown, Wiederaufnahmeregie für die dramatische Bühne, Technik für das Wertherprojekt, 2 Songs für Auftraggeber von Bernd Oettinger. Dazu noch 2-3 Proben für einen Event, bei dem ich den Host machen soll. Dazu noch die Vorbereitung für die Musik für Macbeth und König Lear (wahrscheinlich habe ich noch einiges vergessen).
Dann: Langwieriger Sorgerechtstreit mit meiner (Dr)Ex, weil ich nicht will, dass meine Jungs bei ihr vor die Hunde gehen (auch wenn die meisten Anwälte das als einzige Option für deutsche Väter ansehen),
Hund, Haushalt, Eltern, Geschwister und weitere Renovierungen hier im Haus etc. Job kommt auch bald wieder dazu. Freunde werden sowieso vernachlässigt :(
Außerdem möchte meine Freundin auch gerne mal, dass ich mich um sie kümmere. Und ich auch ;)

D.h. für meine Musik bleiben mir wahrscheinlich die nächsten Wochen so 6-8 Stunden.
Und für mich ist es im Moment essenziell, dass ich auch mal für mich Musik mache.
Die kann ich jetzt verwenden, um den o.g. Song immer noch nicht richtig fertigzustellen, oder ich kann sie dazu verwenden, 2 weitere Songs zu erstellen, die zwingend aus mir rauswollen.
Dazu kommt noch, dass Thaloops mal wieder einige fette Loops rausgebracht hat, die mir im Ohr und Herz hängen, dass ich etwas daraus machen soll.
Ich habe auch noch nicht alle Möglichkeiten von "Paths" von Audiomodern ausgeschöpft, die mir beim Durchhören ad hoc eingefallen sind.
Im meinem Kopf schwirrt auch schon lange ein fertiges Jungenchor-Stück herum, 2 Big-Band-Sachen, was ich unbedingt mal machen möchte, weil es einfach geil ist, und gerade spielt mir meine Holde auch noch die Titelmelodie von "Hasch mich, ich bin der Mörder" vor. Muss ich auch unbedingt mal sowas machen!
Nicht, weil ich mich nicht konzentrieren kann, sondern weil das alles aus mir raus muss. Ich leide inzwischen (und das im wahrsten Sinne des Wortes) an musikalischer Verstopfung.

Und da kann ich schlicht nicht ein halbes Jahr an einem einzigen Song rumfisseln, bis der annähernd perfekt ist, wenn er für mich so schon gut genug ist, um präsentiert werden zu können. :)

Das heißt nicht, dass es für andere anders sein kann. Ich denke aber, dass es vielen Musikern ähnlich geht wie @Schlumpfpeter oder mir.
Es ist einfach eine Zeitfrage: Wofür verwende ich meine übriggebliebene Zeit?
Und weniger eine Frage der Disziplin. Die wende ich für andere Dinge auf (in meinem Fall ja auch für musikalische oder Theater-Projekte).

Wenigstens scheint die Auftragslage bei dir durchweg positiv :right:

Ich habe auch nur relativ wenig Zeit zur Verfügung. Was mir dabei aufgefallen ist, ist wenn ich gezwungen bin intuitiv zu arbeiten und nicht immer alles zehn mal zu überdenken, also der spielerische Charakter, der ja auch einfach für mich den Spaß begründet, hervor tritt, dadurch das man weiss das man jetzt nur ne halbe Stunde oder Stunde hat, dass ich dann auch wesentlich effektiver bin.

Passt ganz gut zu deinem 80% Beispiel, denn die 20% die 80% der Zeit fressen, werden hierbei automatisch weitestgehend ausgeklammert.
 
aber heisst das nun, dass du deinen Song nicht weiter verfolgst oder dass Du ihn jetzt nicht weiter verfolgst aber später schon?

In 90% aller Fälle heißt das, dass ich ihn nicht mehr verfolge, da mir andere Songs einfach wichtiger sind (oder diese sich selbst ;) :D )
 
  • Danke
Reaktionen: mwa
@Dodo_I
Ein langfristiger Co-Produzent wäre die Lösung. Dazu den ein oder anderen Monat mal Bandcamp und Soundcloud kontinuierlich Leute anschreiben, die ein gutes Match sein könnten, und mit vielen Absagen rechnen. Kostet etwas Initiationsaufwand, aber danach ist Dein Game auf einem neuen Level. Du schreibst Songs und produzierst etwas die Richtung vor, dann übernimmt der "Co". Da Du ja wirklich was zu bieten hast, hast Du gute Voraussetzungen für dieses Modell. Und wenn was rauskommt, was Dir nicht zusagt, hast Du eine "alternative Version" als Bonustrack für's nächste Album.
 
@Dodo_I
Ein langfristiger Co-Produzent wäre die Lösung. Dazu den ein oder anderen Monat mal Bandcamp und Soundcloud kontinuierlich Leute anschreiben, die ein gutes Match sein könnten, und mit vielen Absagen rechnen. Kostet etwas Initiationsaufwand, aber danach ist Dein Game auf einem neuen Level. Du schreibst Songs und produzierst etwas die Richtung vor, dann übernimmt der "Co". Da Du ja wirklich was zu bieten hast, hast Du gute Voraussetzungen für dieses Modell. Und wenn was rauskommt, was Dir nicht zusagt, hast Du eine "alternative Version" als Bonustrack für's nächste Album.
Das klingt gut, wird mir persönlich nur im Musik Bereich immer Rechte technisch zu kompliziert. Wessen Ding ist das Endprodukt? Wer bekommt evtl. Geld? Darf es überhaupt veröffentlicht werden? Unter welchem Namen??? Schreckt alles ein bisschen ab, mich zumindest. Aber generell natürlich ne coole und sicherlich sehr Ertragreiche Vorgehensweise.
 
@Schlumpfpeter

Ließ sich mit meinen Kollaborateuren immer easy klären.

Und selbst wenn im worst case mal einer mit 'nem ganzen Album durchbrennt und allein Kohle damit macht - unwahrscheinlich, aber dann ist man trotzdem weitergekommen, als wenn die Sachen nur ewig im Beta-Zustand in der Schublade geblieben wären. Man hat dann die ausproduzierten Stücke und kann sich auch die Credits zuschreiben, egal was der andere behauptet, der dann das Risiko trägt, unvorteilhaft exponiert zu werden.
Wenn jemand gar 'nen Hit draus macht, wozu es sonst nicht gekommen wäre, und sich den selbst auf die Fahnen schreibt, hätte das meinen Applaus - und wäre ein legendäres Kapitel in der eigenen Musikerbiografie.
 
@Schlumpfpeter

Ließ sich mit meinen Kollaborateuren immer easy klären.

Und selbst wenn im worst case mal einer mit 'nem ganzen Album durchbrennt und allein Kohle damit macht - unwahrscheinlich, aber dann ist man trotzdem weitergekommen, als wenn die Sachen nur ewig im Beta-Zustand in der Schublade geblieben wären. Man hat dann die ausproduzierten Stücke und kann sich auch die Credits zuschreiben, egal was der andere behauptet, der dann das Risiko trägt, unvorteilhaft exponiert zu werden.
Wenn jemand gar 'nen Hit draus macht, wozu es sonst nicht gekommen wäre, und sich den selbst auf die Fahnen schreibt, hätte das meinen Applaus - und wäre ein legendäres Kapitel in der eigenen Musikerbiografie.

Ja, das stimmt. Ich habe zig Beispiele in meiner persoenlichen Vergangenheit, in der mich deine Art ueber dieses Thema zu denken weiter gebracht haette und mich meine besorgte Art voellig eingeschraenkt hat.

Eigentlich gibt es nichts zu verlieren.
 
Über das Internet hat der virtuelle Partner über Tage und Stunden aufgenommen. Und dann mischt man es zusammen, und merkt, dass es nicht taugt.
Das heißt, den Mitstreiter nicht für das gewählt, was ihn auszeichnet. Keine gute Idee.
Ansonsten aber auch leicht lösbar durch Übermitteln von Zwischenergebnissen. Viel besser, als bis zur nächsten Probe auf Feedback warten zu müssen, wo dann evtl. alles verworfen wird.

Hmm,

vielleicht...

Was mich hier im Forum teils de-motiviert, sind Erstarrung und Verbohrtheit.
Leute stellen einen Backing-Track für einen Song als Instrumental ein, und fragen vordergründig danach, ob das so als Instrumental taugen würde.

Natürlich kann das nicht. Logisch. Ein reiner Backing-Track, designet für Vocals on top, trägt nicht als Instrumental.

Schlägt man denen vor, den Track zu kürzen, die besten Parts auf 2:30 zu schneiden, so kommt prompt die Antwort, sowas sei gar nicht drin.
In weniger als 30 Minuten hätte man sowas ausprobiert und evaluiert. Aber nein, Bockigkeit regiert.

Hört man Musik-Tracks mit schlechtem Arrangement, und schlägt denen vor, durchaus detailliert analysiert, was sie wie und wo verbessern könnten, kommt auch prompt die Antwort, danach hätten sie gar nicht gefragt. Und das solle alles so klingen, wie es ist. Aber nach besseren Mikro-Preamps wird in dem Zusammenhang gefragt, weil irgendwas im Mix nicht so "durchsetzungsfähig" klänge, oder irgendsowas.

Da hat man wirklich den Eindruck, das Forum möchte musikalisch auf unterstem Mittelmaß bleiben und verharren. Ideen sind hier nicht gefragt.

Es geht eher darum, im genretypischen Mittelmaß rumzukrebsen, und sich dafür gegenseitig die Schulter zu klopfen.


Ich bemerke für mich, dass ich mehr und mehr Produzentenfähigkeiten entwickele. Ich kann bei Songideen die Diamanten unter dem ganzen Schrott von Kieselsteinen erkennen und heraus arbeiten.
Das merke ich mehr und mehr in meinem Bandprojekt. Mein Bandpartner kommt mit einer Songidee an, und ich erkenne die guten Teile daran.
Z.B. den Chorus.
Dann verwerfe ich den ganzen "Schrott", in dem Falle die Strophen. Und denke mir ad-hoc ein Gitarrenriff, abgeleitet vom Chorus-Riff, für die Strophen aus.
Auch noch Akkorde für eine Bridge.
Ich denke mir Breaks und Übergänge zwischen den Parts aus; ich differenziere die Parts über die Art, wie die Gitarre gespielt wird; wie das Schlagzeug die Übergänge spielt.

Damit gewinnt der Song an Form, wird greifbar für den Zuhörer.
Das macht wirklich Spaß.

Hier im Forum ist sowas wohl nicht gefragt.
Hier regiert anscheinend Starrköpfigkeit und Verharren auf den althergebrachten Regeln des jeweiligen Genres.

Die Musiker wollen nicht angeregt werden, mal was anderes zu spielen, mal umzudenken.

Die Songschreiber wollen nicht angeregt werden, nur ihre guten Parts im Song zu lassen und ihren "Schrott" wieder raus zu werfen.

Die Textdichter beharren darauf, in Holper-Englisch zu dichten, wo man schon froh ist, einen Satz halbwegs unfallfrei zusammenzubauen. Anstatt in der Muttersprache zu dichten, oder einen englischen Muttersprachler zu Rate zu ziehen.

In diesem Umfeld hat man wenig Lust, nach Kooperation zu suchen.

Ich denke, die sichtbare Qualität und die Art, wie auf Verbesserungsvorschläge reagiert wird, tragen dazu bei, dass es hier nicht mehr Kooperationen gibt.


Gruss
 
@Burkie Ich finde viele Deiner Ratschhläge haben Substanz und ich verstehe Deinen Frust, der hier etwas durchklingt. Du könntest sie hier und da vielleicht etwas diplomatischer formulieren (ja, ich weiß, der Inhalt ist ja wohl wichtiger als die Form, aber eine nette Verpackung wertet das Geschenk auch auf), aber, ob sie dann ankommen und angenommen werden, liegt ja nicht mehr in Deiner Macht - also bitte mach weiter so...
 
Burkie spricht viele sehr wahre Punkte an. Allerdings darf man nicht übersehen, dass diese Beobachtung auch in die Gegenrichtung funktioniert. Wenn jemand sich einbildet, per se aus "dem Schrott die Diamanten" erkennen und ein Lied deutlich aufwerten zu können, ist auch das immer eine subjektive Sichtweise, die andere (nicht nur der Liedautor) nicht zwingend teilen müssen. Geschmacksache spielt ja immer eine große Rolle, und "wat dem eine sing Uhl es dem angere sing Nachtijall".

Generell ist es aber wohl so, dass jeder etwas mehr Abstand benötigt, bevor er/sie das eigene Werk objektiv(er) beurteilen kann. Jede Mutter hält ihr Neugeborenes für das schönste Baby der Welt, auch wenn es objektiv hässlich ist wie die Nacht.
 
Wenn jemand sich einbildet, per se aus "dem Schrott die Diamanten" erkennen und ein Lied deutlich aufwerten zu können, ist auch das immer eine subjektive Sichtweise

Selbstverständlich hört ein Musiker, der Selber komponiert und arrangiert wo etwas wirklich schlecht klingt oder nicht passt.

Ich habe auch schon Tonnen an Feedback hier gegeben über die Jahre.
Meistens fiel es auf fruchtbaren Boden, manchmal aber auch nicht.

Ich habe aber überhaupt keinen Grund wegen irgendwas hier frustriert zu sein.

Es ist mir einfach völlig egal was jeder mit seinen Songs macht.

Die ganzen Vorbehalte gegen Cooperation, gegen Zusammenarbeit über das Internet, kann ich nicht nachvollziehen.

Anstatt tausende Gründe zu ergrübeln warum das schlecht sein könnte mache ich genau das mit allergrößter Freude und Erfolg seit fünfzehn Jahren, praktisch als ein Pionier der online collaboration.

International und auch hier im Forum schon.

In fact sind der @stoman , als absoluter Crack und wohl derjenige von uns Allen hier mit der größten Erfahrung und den meisten Collabos, und ich wohl eine Art Urgestein :-D

Ohne Hilfe von begabten Musikern wäre kaum ein Song von oder mit mir entstanden und fertig geworden.

Ich kann aus tiefstem Herzen nur Jedem empfehlen macht mal zusammen was! :)

Ich bin jedem Collabo Partner unendlich dankbar. Auch wenn längst nicht jedes Projekt zum Abschluss kommt, etliche Songs irgendwo unterwegs verloren gingen.

Im Moment bin ich persönlich ein wenig müde und hab die Lust verloren, es wird aber irgendwann sicher wieder anders.
 
Es geht eher darum, im genretypischen Mittelmaß rumzukrebsen, und sich dafür gegenseitig die Schulter zu klopfen.
(...)
Mein Bandpartner kommt mit einer Songidee an, und ich erkenne die guten Teile daran.
Z.B. den Chorus.
Dann verwerfe ich den ganzen "Schrott", in dem Falle die Strophen. Und denke mir ad-hoc ein Gitarrenriff, abgeleitet vom Chorus-Riff, für die Strophen aus.
Auch noch Akkorde für eine Bridge.
Ich denke mir Breaks und Übergänge zwischen den Parts aus; ich differenziere die Parts über die Art, wie die Gitarre gespielt wird; wie das Schlagzeug die Übergänge spielt.
Obwohl ich Deine Kritik oft nachvollziehen kann, ärgert sie mich allmählich. Nicht, weil sie völlig falsch wäre, sondern weil Du nicht zeigst, was Du drauf hast. Es gibt hier einige Kandidaten, die das Jahr über den Mund aufreißen und alles besser wissen. Aber wenn man nach konkreten musikalischen Beiträgen sucht, ist völlige Ebbe.

Leg mal was vor! Dann können wir reden. Ansonsten bewegt sich Deine Kritik auf der Ebene des Daumen-Hebens-und-Senkens von den sicheren Publikumsrängen aus. Andere - wenn ich das mal so pathetisch sagen darf - vergießen derweil ihr echtes Blut im Sand der Arena. Das finde ich viel mutiger und davor habe ich Respekt, ganz unabhängig, ob mir das Ergebnis nun gefällt oder nicht.
 
Obwohl ich Deine Kritik oft nachvollziehen kann, ärgert sie mich allmählich. Nicht, weil sie völlig falsch wäre, sondern weil Du nicht zeigst, was Du drauf hast.

Leg mal was vor! Dann können wir konkret reden.
Ich denke nicht, dass man zuerst "etwas vorzeigen" muss, um mitreden zu dürfen.
Ein Trainer muss nicht besser als seine Spieler sein. Und ein Wegweiser muss nicht in die Richtung laufen, in die er zeigt.

Wenn die Sache Substanz hat, dann ist es im Grunde das, was zählt.
 

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