Warum nicht mehr foreninterne Kooperation?

Ich habe schon ganz tolle Collabs hier mit echt vielen Leuten gemacht, aber wenn die Songs von mir waren, musste ich mich schon immer ziemlich zurücknehmen, damit die anderen sich so ausleben konnten, wie sie wollten.

@FredTadge
das empfinde ich weitestgehend auch so! … nur mit einem kleinen unterschied ->

man sollte sich eben NICHT zurücknehmen!

denn hier trennt sich „wahrscheinlich“ die virtuelle spreu, vom realen weizen. ;-)

*will damit sagen …
Im „realen“, unter seinen „komplizen“, da sollte es keine schonung
und keine „zurücknahme“ geben … jeder soll offen sagen, und vor allem TUN,
was er sich musikalisch vorstellen könnte, um einen song nach vorne zu bringen …

erst wenn ALLES auf dem tisch liegt und JEDER vorschlag handfest durchgespielt wurde,
(das gilt auch für spätere misch-/arrangement-arbeit) kann man das dann
gemeinsam ausloten/bereden …

dennoch -> , letzten endes MUSS eben einer entscheiden, wie die chose laufen soll.

meine erfahrung dabei:

ich musste in all den jahren NUR einmal mein veto-recht gegen die band einfordern,
ansonsten läuft das als prozess, bei dem jeder sein ding dazugibt und am ende
das bessere argument/ der beste vorschlag sich durchsetzt.

und so einen prozess, der durchaus auch mal hart in der sache, aber immer
freundschaftlich und vertrauensvoll über die bühne geht, den kann ich mir schwerlich
virtuell vorstellen … LG
 
Zuletzt bearbeitet:
erst wenn ALLES auf dem tisch liegt und JEDER vorschlag handfest durchgespielt wurde,
(das gilt auch für spätere misch-/arrangement-arbeit) kann man das dann
gemeinsam ausloten/bereden …
Das ist auch meine Erfahrung wobei letzendlich die Mehrheit demokratisch das letzte Wort hatte. Im großen und ganzen hat es funktioniert wobei man schon Geduld braucht bei dieser Methode. ;)
 
Hallo,

in einer Band ist das so wie beschrieben.

Bei einer Zusammenarbeit zu zweit ist das etwas anders .
Ich finde es gut, halb-fertige Ideen geliefert zu bekommen. Wenn sie taugen, habe ich praktisch sofort Ideen zur Weiterentwicklung, Arrangement oder Strophen, oder oder.

Das Ergebnis entspricht dann weder völlig meiner Lieblingsmusik, so wie ich es ganz alleine selber gemacht hätte, noch exakt dem Konzept des Partners. Das ist aber auch gerade der Schlüssel einer Zusammenarbeit, dass eben Ideen verbessert und veredelt werden, und in einer Form aus der Zusammenarbeit zurück kommen, mit der keiner der Beteiligten vorher gerechnet hätte.

Alles andere ist für eine Zusammenarbeit auch eher unsinnig, denn dann könnte man es auch alleine machen, oder aber jemanden für eine reine Dienstleistung nach enger Vorgabe bezahlen, wenn man nur seinen eigenen Stil umgesetzt sehen möchte.

Diese offene kreative Denke haben aber nicht viele. Und dann kann ich es auch gleich lassen, wenn ich mich mit endlosen mühsamen Diskussionen herumschlagen müsste, anstatt Dinge einfach fliessen zu lassen und zu spielen.

Gruss
 
erst wenn ALLES auf dem tisch liegt und JEDER vorschlag handfest durchgespielt wurde,
(das gilt auch für spätere misch-/arrangement-arbeit) kann man das dann
gemeinsam ausloten/bereden …
Das ist auch meine Erfahrung wobei letzendlich die Mehrheit demokratisch das letzte Wort hatte. Im großen und ganzen hat es funktioniert wobei man schon Geduld braucht bei dieser Methode. ;)


… selbst wenn das jetzt einer in den falschen hals bekommt*g: ->

die demokratie, als gesellschaftsform, die ist mir ein extrem hohes gut!
und hier sehe ich keine bessere alternative!… aber ...
in der kunst/bei künstlerischen prozessen …

da ist sie ein ziemlich untaugliches fortbewegungsmittel. :)
 
Plus die manchmal fehlende Erkenntnis, dass die Probleme im Mix eigentlich Probleme sind, die noch vor Aufnahme und Mix entstehen - es nämlich tatsächlich Probleme in Arrangement und Performance sind. Das will aber niemand so richtig wahrhaben
Ja, aber warum will das denn niemand wahrhaben? Bei solchen Sätzen haben ich immer den Eindruck, dass da eine konkrete persönliche Erfahrung dahinter steht, und dann wird diese zu einem Allgemeinplatz umformuliert.

Warum sollte es nicht Komponisten/Arrangeure etc. hier und anderswo geben, die dankbar sind, wenn man ihnen den Tipp gibt, die dadurch lernen können besser zur arangieren?
 
Warum sollte es nicht Komponisten/Arrangeure etc. hier und anderswo geben, die dankbar sind, wenn man ihnen den Tipp gibt, die dadurch lernen können besser zur arangieren?
Ist wie bei einem Mischer/in der meint der King/Queen zu sein, Kritik an seinem Mix mag er/sie nicht hören und schiebt es dann auf den Musiker und seine Spuren, es gibt auch den umgekehrten Fall, wo halt der/die Musiker/in alles auf den Mischer/in schiebt.
 
Ja, aber warum will das denn niemand wahrhaben?
Weil es Musiker gibt, die sich überschätzen und 80% dessen, was ihnen am Ergebnis nicht zusagt, auf Aufnahme und Mix schieben, obwohl die Probleme schon beim musikalischen "Input" liegen. Aber um gleich dem Vorwurf einer einseitigen und "parteiischen" Darstellung vorzubeugen: Es gibt natürlich auch Mischer, die 80% dessen, was am Ergebnis nicht stimmt, auf den musikalischen Input schieben. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen und ist außerdem von Fall zu Fall unterschiedlich.
Bei solchen Sätzen haben ich immer den Eindruck, dass da eine konkrete persönliche Erfahrung dahinter steht, und dann wird diese zu einem Allgemeinplatz umformuliert.
Wenn sich das auf meine Aussage bezieht, ist Dein Eindruck glaube ich falsch. Ja, ich habe persönliche Erfahrungen als Musiker UND als Mischer, neige aber eigentlich nicht dazu, Allgemeinplätze daraus zu machen und meine Erfahrung als repräsentativ zu betrachten. Deshalb schreibe ich ja so Sachen wie "die manchmal fehlende Erkenntnis".
 
und so einen prozess, der durchaus auch mal hart in der sache, aber immer freundschaftlich und vertrauensvoll über die bühne geht, den kann ich mir schwerlich virtuell vorstellen
Virtuell sieht das (bei mir) so aus, die Leute genau für das dazuzuholen, was sie auszeichnet. Da muss nicht "hart in der Sache" vorgegangen werden, damit sie etwas machen, was sie nicht auszeichnet.
 
aber ...
in der kunst/bei künstlerischen prozessen …

da ist sie ein ziemlich untaugliches fortbewegungsmittel. :)
Nun ja, zugegebenermaßen dauern ALLE Prozesse länger und ob das Endprodukt zwangsläufig besser ist ... Da bin ich mir manchmal nicht so sicher. ABER niemand kann etwas auf eine einzelne Person abwiegeln. Es ist immer eine gemeinschaftsarbeit. Es setzt voraus das passende Charaktere zusammen sind. Hab letztens mal die Metallica Doku gesehen. Bei denen würde es wohl so nicht funktionieren.
 
und so einen prozess, der durchaus auch mal hart in der sache, aber immer freundschaftlich und vertrauensvoll über die bühne geht, den kann ich mir schwerlich virtuell vorstellen
Virtuell sieht das (bei mir) so aus, die Leute genau für das dazuzuholen, was sie auszeichnet. Da muss nicht "hart in der Sache" vorgegangen werden, damit sie etwas machen, was sie nicht auszeichnet.
Das klingt allerdings auch so, als wärst du die treibende kreative Kraft, die sich für bestimmte Aufgaben Spezialisten sucht, denen ein bestimmter Spielraum eingeräumt wird. Bei @verflixte13 Klingt es eher nach einem "bandkontext" in dem eine gruppendynamik stattfindet.
 
Zuletzt bearbeitet:
und so einen prozess, der durchaus auch mal hart in der sache, aber immer freundschaftlich und vertrauensvoll über die bühne geht, den kann ich mir schwerlich virtuell vorstellen
Virtuell sieht das (bei mir) so aus, die Leute genau für das dazuzuholen, was sie auszeichnet. Da muss nicht "hart in der Sache" vorgegangen werden, damit sie etwas machen, was sie nicht auszeichnet.

das ist eben das prob im „virtuellen“ …

„Hart in der Sache“, das klingt im virtuellen eben so hart nach ->
„Hart in der Sache“ …

im realen, da kennt/vertraut/liebt man sich und würde es eher als
hart empfinden, wenn man kein offenes wort findet oder
sich einen anderen „dazuholt“, der es einem dann so macht,
wie man das eben gerade so braucht …

du siehst … das ist auch ein ziemlich „hartes“
zweischneidiges schwert ;-) LG
 
  • Danke
Reaktionen: Hyp
aber ...
in der kunst/bei künstlerischen prozessen …

da ist sie ein ziemlich untaugliches fortbewegungsmittel. :)
Nun ja, zugegebenermaßen dauern ALLE Prozesse länger und ob das Endprodukt zwangsläufig besser ist ... Da bin ich mir manchmal nicht so sicher. ABER niemand kann etwas auf eine einzelne Person abwiegeln. Es ist immer eine gemeinschaftsarbeit. Es setzt voraus das passende Charaktere zusammen sind. Hab letztens mal die Metallica Doku gesehen. Bei denen würde es wohl so nicht funktionieren.

@Ethersis ... was ich damit sagen wollte ->

wenn sich ein paar typen finden, die „zumindest“ ein „ähnliches“
musikalisches grundgefühl verbindet … dann versuchen sie auch
diesen gemeinsamen zielhafen anzusteuern …

da braucht es keine demokratischen prozesse mehr, die jedesmal aufs
neue den kleinsten gemeinsamen nenner ausdiskutieren müssten,
um unter halbmast-kompromissen durch die weite see zu schippern …

denn das gemeinsame ziel wurde ja bereits vorgegeben … wer dann den kapitän
oder den steuermann oder den smutje gibt … das ist dann eigentlich
nebensächlich, denn keiner ist entbehrlich, um diesen hafen dann auch
zu erreichen.LG
 
Hallo,

so sehe ich das für einen Bandkontext auch.

Im realen Leben, also im Proberaum, hat man schnell mal eine Idee ausprobiert, die anderen sind drauf eingestiegen, und am Ende hat man gemerkt, dass diese Idee nicht für den Song taugt.
Also alles ausgefeilte wieder rausgeworfen, und was anderes ganz simples an der Stelle gemacht.

Über das Internet hat der virtuelle Partner über Tage und Stunden aufgenommen. Und dann mischt man es zusammen, und merkt, dass es nicht taugt.
Da ist die menschliche Hemmschwelle recht groß, zu entscheiden, dass diese Mühen umsonst waren, und eher ein einfacherer Ansatz viel besser wäre.

Ich habe mal für einen Overdub im Bandkontext langwierig meinen Part geübt und eingespielt, und im Mix merkten wir, dass diese Idee nicht taugt. Das haben wir dann einfach wieder gelöscht und nicht verwendet, und da war ich auch gar nicht angepisst wegen all der Mühen, die wir da hineingesteckt hatten.

Über's Internet wäre das wohl etwas komischer gewesen, wenn ich tagelang geübt und eingespielt hätte, und dann schreibt mir jemand, dass er mein Material im Mix dann doch lieber nicht verwenden will.

Ich finde, am besten ist Zusammenarbeit gemeinsam im Proberaum.

Gruss
 
Über das Internet hat der virtuelle Partner über Tage und Stunden aufgenommen. Und dann mischt man es zusammen, und merkt, dass es nicht taugt.
Das heißt, den Mitstreiter nicht für das gewählt, was ihn auszeichnet. Keine gute Idee.
Ansonsten aber auch leicht lösbar durch Übermitteln von Zwischenergebnissen. Viel besser, als bis zur nächsten Probe auf Feedback warten zu müssen, wo dann evtl. alles verworfen wird.
 
Nein,

das passiert ja alles während der Probe. Da wird die Idee geboren, ausgearbeitet, aufgenommen, und wieder verworfen.
Das gute bei dem Ganzen ist ja, dass alle Beteiligten das gleiche Ziel haben: Einen Song mit richtig gutem Sound. Wobei der Sound im Arrangement gemacht wird.
Und deswegen werden auch abwegige Ideen einfach mal ausprobiert. Und wieder verworfen, wenn sie nichts taugen.


Über das Internet ist das so eine Sache...
Da kann man nicht so wie im Proberaum einfach mal schnell eine Idee ausprobieren, aufnehmen, und wieder verwerfen.
Da sucht man sich jemand, der ein Heavy-Gitarren-Solo einspielen kann, und danach bemerkt man, dass dieses nicht taugt für den Song, und man muss ihm absagen. Was menschlich schade ist, für die Kunst aber wichtig und richtig ist.

Gruss
 
Nein, das passiert ja alles während der Probe. Da wird die Idee geboren, ausgearbeitet, aufgenommen, und wieder verworfen.
Ich meinte bzgl. "Ich habe mal für einen Overdub im Bandkontext langwierig meinen Part geübt ...haben wir dann einfach wieder gelöscht". Durch Übermitteln von Zwischenergebnissen passiert das nicht bei Netzkollabo.

Da sucht man sich jemand, der ein Heavy-Gitarren-Solo einspielen kann, und danach bemerkt man, dass dieses nicht taugt für den Song, und man muss ihm absagen.
Ich habe nur gute Erfahrung damit gemacht, den ausgewählten Mitstreitern völlige Freiheit für ihren Part zu geben. Man sollte sich bloß nicht davon abhalten, das zu probieren, wenn man keine Spezialisten vor Ort zur Hand hat.
 
Ich habe nur gute Erfahrung damit gemacht, den ausgewählten Mitstreitern völlige Freiheit für ihren Part zu geben.
Ging mir genauso.

Als ich mit ach "This is my Home" gemacht habe, ließ ich ihn die Gitten einspielen, während Malt30 die Trommeln bedient hat - besser ging es gar nicht und besser hätte ich es nie hinbekommen.

Allerdings bei "Am Rande des Lichts" musste ich mit viel Arroganz kämpfen, da selbst einige, die mitgemacht haben, weder Bock auf Nachbearbeitung hatten, noch i-wie an das Lied geglaubt haben.

Wurde trotzdem auf den 1. Platz gewählt.

Da wurde mir bewusst, dass ich mit bestimmten Leuten nie wieder arbeiten möchte (genannte Arroganz bei dem einen plus Unzuverlässigkeit bei dem anderen plus ein Giftgemisch aus beidem), mit anderen jedoch jederzeit.

Und trotz aller Widrigkeiten, kann ich Koops nur befürworten und wundere mich über einen Aspekt am meisten: jeder kann von dem jeweils anderen lernen.

Am meisten hab ich von Leuten wie asli, Wennto und BerrySchwarz, aber auch ach gelernt.
Tolle Leute! :jawohl:
 
ich musste in all den jahren NUR einmal mein veto-recht gegen die band einfordern,
ansonsten läuft das als prozess, bei dem jeder sein ding dazugibt und am ende
das bessere argument/ der beste vorschlag sich durchsetzt.

und so einen prozess, der durchaus auch mal hart in der sache, aber immer
freundschaftlich und vertrauensvoll über die bühne geht, den kann ich mir schwerlich
virtuell vorstellen … LG
Genau das meinte ich ja. Im Virtuellen kennt man die Leute nicht so gut, sie wissen in aller Regel nicht so gut, wie ich mir den Song vorstelle und die Kommunikation läuft wesentlich träger und aufwendiger als im Persönlichen. Und so muss man dann eben auch Kompromisse eingehen, weil jemand den Song anders versteht und somit auch anders interpretiert.

In meinem Bandumfeld kennen mich die Mitmusikanten sehr gut und wenn ich mit einer Idee ankomme, wissen die Jungs, dass ich schon eine ziemlich ausgereifte Version des fertigen Songs im Kopf habe. Jeder darf aber natürlich trotzdem Ideen einbringen. Diese werden dann auch umgesetzt, wenn alle das gut finden. Aber man braucht im Proberaum auch weniger verbale Kommunikation. Schon wenn einer nur Mund und Stirn verzieht, wissen die anderen meist direkt, dass demjenigen das nicht gefällt und es wird nicht mehr lange drüber diskutiert.

Trotzdem haben Internet-Coops ihre Vorteile, man bekommt mal einen anderen Blickwinkel, lernt Menschen kennen, ohne sie wirklich zu kennen (also von Angesicht zu Angesicht) und produziert am Ende Songs, die man so sonst wahrscheinlich nie produziert hätte. Richtig viel Spaß hatte ich hier schon mit @stoman, @gecko63, @Track, @Heelie, @Ewert, @liyah, @Dodo_I, @malt30, @melody, @RoyalRichmen und @kasimiruslav (und vielen mehr, an die ich mich hier nicht mehr erinnere). Das hat mit allen total viel Spaß gemacht, leider komme ich in den letzten Jahren nicht mehr so richtig dazu.

Übrigens: Kenn eigentlich jemand ohmstudio? Das scheint eine nette Plattform für Musik-Collabs und auch fürs Finden solcher zu sein.
 
Übrigens: Kenn eigentlich jemand ohmstudio? Das scheint eine nette Plattform für Musik-Collabs und auch fürs Finden solcher zu sein.
Falls Du www.ohmstudio.com meinst, scheint es mir dabei doch eher um eine technische Infrastruktur für Online-Kooperationen zu gehen ("collaborative digital audio workstation"), weniger um die Kooperationen selbst. Ich kann mich da aber täuschen - und vielleicht meinst Du ja auch ganz was anderes.
 

Ähnliche Themen


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben