Damit das anhörbare Musik wird muss man das ganze ja immer noch alles sinnvoll koordinieren.
Beethoven hat sich sein Klavier ja auch nicht selber bauen müssen.
Zwischen einem Beethoven, der sein Klavier nicht selber baute, und talentlosen Knopfdruck-Produzenten, die mit ihren "perlenden Grooves" angeben, die sie gar nicht gemacht haben, liegen immer noch ein paar Welten. Doch weiter oben sagte einer, dass das dem Zuhörer eh egal ist. Und genau deshalb kann man wohl alles rechtfertigen. Denn immerhin kann man seine bunt leuchtende Software bedienen, das ist ja auch schon ein großes Können.
Den Zuhörern ist es auch egal.Wichtig ist das was rauskommt.
Es würde vielleicht jeamnd fragen: Wer singt denn das? oder Was fürn geiles Solo! aber bestimmt nicht, Wer hat denn das eingetrommelt? oder Wer hat denn die Keyboards gespielt?
Ich habe lange Zeit auch alles selbst gemacht.
Also, Schlagzeug programmiert, Sounds programmiert etc.
Vor ein paar Wochen habe ich mich aber entschlossen, die ganze Geschichte doch etwas professioneller anzugehen und mein langjähriges Hobby etwas auszubauen.
Wenn man sich jetzt mal intensiver mit der ganzen Sache beschäftigt, wie z.B. Profis sowas machen, wird man sehr schnell auf solche verteufelten Sachen wie Loops oder ander Hilfsmittel treffen.Anders ist das Pensum und das Produzieren von verschiedenen Stilen auch gar nicht zu schaffen.
Dann kommen hat auch die ganzen Preset-Schleudern wie Omnisphere oder diverse Kontakt-Libraries ins Spiel.
String-Runs für Filmmusik?Die meisten programmieren das nicht selbst, sondern nutzen die entsprechenden Tools in Kontakt.
Viele haben auch nicht das Budget sich mal ein paar Musiker ins Studio zu holen.
Okay, solche Harmonie-Tools nutze ich auch nicht und Synthsounds programmiere ich auch noch stellenweise selber, Gitarren spiel ich Live ein, manchmal noch den Bass,aber alles andere, da schau ich mir erstmal an was mir meine Programme anbieten.
Ausserdem kann man die Drums ja auch noch angleichen und muss sie nicht 1 zu 1 übernehmen.
Otto-Normalhörer wissen nicht wie Sachen produziert werden und die interessiert es auch nicht.
Ich hatte letztens mal ein paar Songs von mir auf meinem privaten Facebook-Account gepostet.
Irgendwann kamen dann Anfragen von Leuten, von wem denn die Songs wären.
Als ich ihnen dann erklärte, dass ich die, mehr oder weniger alleine, am PC gemacht habe, haben sie erst gedacht, ich will sie veräppeln.
Die wussten zwar das ich nebenbei Musik mache und Songs schreibe, aber bei den meisten Hörern besteht die Vorstellung, alleine mit der Gitarre im Wohnzimmer zu sitzen oder als Band im Studio aufzunehmen.
Was heute mit dem PC oder in der digitalen Musikproduktion möglich ist wissen die Wenigsten, geschweige denn was ein Sequenzer oder Plugin ist.
Wer glaubt, man muss alles selbst programmieren, sonst ist man kein Musiker, ist m.M. nicht mehr auf der Höhe der Zeit und etwas weltfremd.
Es ehrt zwar die Leute, die alles von Grund auf selber frickeln, aber oft wird das Ergebnis dadurch nicht unbedingt besser.
Ich sehe gerade solche Drum-Plugins eher als Luxusmetronom.Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass ich Sachen anders einspiele, wenn schonmal ein gewisser Groove vorhanden ist.
