Warm Audio WA-67 rauscht extrem

[bartman4ever]

Ganz ehrlich: ich verstehe es nicht. Es gibt wirklich gute Mikros schon in 1000 Euro Klasse. Warum diese Clones? Das meine ich gar nicht als Snobismus (Wir haben 2 echte U67). Aber bevor ich mir ein Clone kaufen würde (da gibt es sicherlich gute, die dann aber eben auch teuer sind) würde ich mir etwas kaufen, das ich probiert habe, was stressfrei ist und auf Vieles passt. (Hier wurde schon Lewitt (kann ich auch empfehlen, haben wir auch), oder Gefell, oder Neumann TLM, oder oder... die Liste ist groß; aber warum ein Clone, der eben kein echter "Clone" ist. Da hat man doch von allem das Schlechteste; alte Technik (in der Regel empfindlich, rauscht und kann keine hohen Pegel) und klingt dann doch anders/schlechter weil die Kapsel nicht passt, der Trafo aus China ist, oder, oder...

Warum darf ich kein WA-67 testen und das Ergebnis hier posten? Glaubst du ich bin so doof und denke, dass ich ein echtes 67-er kekomme? Du hast sicherlich nicht alle Mics getestet. Dein Beitrag hilft absolut nicht. Das WA-67 kann durchaus ein gutes Mic sein. Um das herauszufinden, habe ich es bestellt. Man muss auch mal differenzieren können, Du scheinbar nicht.

 

[Darth Fader]

Es gibt wirklich gute Mikros schon in 1000 Euro Klasse

Definitiv. Das Shure ksm42 zum Beispiel hat ein Kollege, kostet irgendwo 600€ knapp und die Aufnahmen klingen echt super von ihm

 

[Darth Fader]

Das die Firmen mit den Zahlen spielen find ich in Ordnung, da kann man dann wenigstens den Grundklang bzw in welche Richtung es gehen soll erahnen. Aber bei warm nervt mich halt dass sie damit werben die clone auf den Punkt zu treffen und von Qualität reden, dann aber ne Qualitätssicherung hinter dem Mond haben.
Ich musste grade überlegen ob ich einen kenne der auf Anhieb ein funktionierendes Gerät hatte. Irgendwas war immer, selbst wenn es nur die kaputte line Buchse war.

Das wa67 für sich gesehen kann aber trotzdem ein gutes Mikrofon sein. Ich hoffe für dich dass du ein funktionierendes hast welches dann aber auch wirklich lange über die Garantie hinaus funktioniert wie am ersten Tag.

 

[whitealbum]

Man weiss ja nie wann es denn kommt.

Und leider nicht nur das, man weiß auch nie in was für einer Qualität es kommt.
Mein STAM-Preamp war defekt.
Darth Faders Stam Sony c800 Clone war auch leicht defekt.
Nach x- Anläufen was ein Jahr gebraucht hatte, habe ich jetzt einen Stam Preamp der tatsächlich funktioniert.

Dir wünsche ich dass das Warm Mikro fkt. wie es soll.
Nur für den Hinterkopf, allerdings ist es manchmal auch für geübte Ohren schwer herauszufinden, ob das Mikro wirklich einwandfrei ist.
Am Besten hilft es, wenn man eine Referenz mitlaufen lässt.

 

[Astronautenkost]

Warum darf ich kein WA-67 testen und das Ergebnis hier posten? Glaubst du ich bin so doof und denke, dass ich ein echtes 67-er kekomme? Du hast sicherlich nicht alle Mics getestet. Dein Beitrag hilft absolut nicht. Das WA-67 kann durchaus ein gutes Mic sein. Um das herauszufinden, habe ich es bestellt. Man muss auch mal differenzieren können, Du scheinbar nicht.

Der Beitrag von @psinnovation ist differenziert und deutlich. Ich kann mich dem nur anschließenen. Hinter diesen Billig-Clones steckt immer die Sehnsucht, sehr nahe ans Original ran zu kommen, was nicht geht. Es ist vielleicht nicht das, was Du lesen willst. Trotzdem hoffe ich, dass Du ein brauchbares Mikrofon erhätlst. Es ist durchaus hilfreich, den Tipp zu geben, gleich eine bezahlbare Entwicklung eines Qualitätsherstellers zu nehmen.

 

[whitealbum]

Es helfen ja auch mal Beispiele:
Bei meinem alten STAM 1073 war es so, dass er vermeintlich superb klang, aber bei einem Mikro das AT4047mp, das einen HiPass Filter, war es so, Hipass Filter an, und der Tiefbass wurde um über 15db angehoben statt abgesenkt.
Um einen Defekt des AT4047mp's auszuschließen, hatte mir AT Deutschland ein überprüftes Demo AT4047mp zugeschickt.
Ergebnis, gleiches Verhalten also der Stam hatte ne Macke. Es stellte sich heraus das eigentlich das ganze Gerät außerhalb der Spezifikation lief.
Bei guten Umständen war es aber so, das es nicht hörbar war.
Also kein LoCutfilter, Gain zwischen 25-45db, dann lief er richtig.


Nebenerkenntnis, das Demo AT4047mp und mein AT4047mp klangen identisch, ich konnte im Blindtest, keinen, auch keinen subtilen Unterschied hören.
Das nenne ich Einhaltung der Spezifikation und vor allem hervorragendes Qualimanagement.

 

[bartman4ever]

Der Beitrag von @psinnovation ist differenziert und deutlich. Ich kann mich dem nur anschließenen. Hinter diesen Billig-Clones steckt immer die Sehnsucht, sehr nahe ans Original ran zu kommen, was nicht geht. Es ist vielleicht nicht das, was Du lesen willst. Trotzdem hoffe ich, dass Du ein brauchbares Mikrofon erhälst. Es ist durchaus hilfreich, den Tipp zu geben, gleich eine bezhalbare Entwicklung eines Qualitätsherstellers zu nehmen.

Ich erwarte nicht den Klang und die Qualität eines Neumann U67. Das WA-67 ist meiner Ansicht nach ein eigenständiges Mic. Es hat zwar einige Bauteile des Originals aber mehr auch nicht. Ich fand den Beitrag von @psinnovation für mich nicht hilfreich. Wenn ich lese:

Aber bevor ich mir ein Clone kaufen würde (da gibt es sicherlich gute, die dann aber eben auch teuer sind) würde ich mir etwas kaufen, das ich probiert habe, was stressfrei ist und auf Vieles passt.

dann kann ich nur sagen, dass ich ja genau das mache. Ich teste ein Mic, mehr nicht. Dass Warm Audio das Mic als 67-er Nachbau beschreibt, ist mir dabei egal.

 

[whitealbum]

dann kann ich nur sagen, dass ich ja genau das mache. Ich teste ein Mic, mehr nicht. Dass Warm Audio das Mic als 67-er Nachbau beschreibt, ist mir dabei egal.

Das ist ja legitim bzw. jeder kann es handhaben wie er möchte.
Wenn die Genauigkeit des u67 Nachbaus nicht relevant war für Dich, was hat Dich bewegt genau das WA67 zu testen?
Keine subtile Kritik von mir, nur Interesse.

 

[bartman4ever]

Das ist ja legitim bzw. jeder kann es handhaben wie er möchte.
Wenn die Genauigkeit des u67 Nachbaus nicht relevant war für Dich, was hat Dich bewegt genau das WA67 zu testen?
Keine subtile Kritik von mir, nur Interesse.

Ich empfinde deine Beiträge nicht als Kritik. Alles gut. Zur Frage. Das WA67 könnte bei meiner Stimme passen. Bass muss ich sowieso mit EQ rausnehmen, weil mein Raum für Aufnahmen nicht perfekt ist. Dicke Mitten und nicht so starke Höhen gehen in die Richtung wie mein altes CMV563. Das habe ich leider irgendwann verkauft. Da ich mit meiner Musik kein Geld verdiene, habe ich eine Preisgrenze bei um die 1000 €.

 

[whitealbum]

Für solche Räume ist u.a. ein CMV563, oder modern gesagt, M92.1s oder UM92.1s perfekt.
Wenn das wa67 dann doch nicht passen sollte, auch ein originales u67 schiebt untenrum mehr als ein m92.1, dann wäre das Lewitt lct840 noch eine gute Alternative.
Sozusagen das UM92.1s für den kleinen Mann.
Ich hatte es noch nicht selbst unter, aber Aufnahmen von einem Forenkollegen @Darth Fader haben bei mir diesen Eindruck erweckt.

Auch vom Frequenzgang her ähnlich, sprich sehr leichter Abfall ab 200Hz nach unten, perfekt für kleine Räume, und wichtig, angenehmer Höhenbereich, eben wie beim UM92.1

 

[Entone]

dann wäre das Lewitt lct840 noch eine gute Alternative.

Das soll laut Datenblatt einen Ersatzgeräuschpegel von 9 db (A) haben. Das wäre ja sensationell gut.

 

[whitealbum]

Das halte ich für etwas übertrieben.
Im PAM Test kam das 840 auf 74,5db, was gut ist, aber weit von 85db entfernt ist.
Auch die Empfindlichkeit wurde schwacher gemessen.

Bei einer Röhrenschaltung mit 12ax7 Röhre, kann ich mir bessere Rauschwerte auch kaum vorstellen.

Für Gesang und normale Signale ist das aber kein Problem.

Das Vanguard v13 hat auch eine Röhrenschaltung mit 12ax7, da kann man aber auch eine 12ay7 6072a reinpacken, klingt beim Vanguard etwas besser und rauscht weniger.

 

[M_G]

Das Vanguard v13 hat auch eine Röhrenschaltung mit 12ax7, da kann man aber auch eine 12ay7 6072a reinpacken, klingt beim Vanguard etwas besser und rauscht weniger.

Sowas versteh ich einfach nicht.
Warum macht das nicht gleich der/ein Hersteller???

 

[whitealbum]

Sowas versteh ich einfach nicht.
Warum macht das nicht gleich der/ein Hersteller???

In diesem Fall ist das vollkommen in Ordnung.
Das Vanguard v13 , jetzt in 2nd generation klingt von Hause aus sehr gut, für ein 1000-1500€ Röhrenmikro sogar exzellent.

Es ist kein Geheimnis das man immer mit Röhren experimentieren kann.
Im Falle vom V13 klingt es mit einer speziellen 12ay7 subtil besser und rauscht weniger.
Allerdings gibt es diese Röhre auf hohem Niveau nicht mit hohen Stückzahlen.
Wenn man aber ein Mikro baut, muss man heute auf Röhren gehen, die in hohen Stückzahlen da sind.
Mit ein Grund warum es das ELAM 251 oder C12 nicht mehr als Produkt gibt, die GE 5star 6072a Röhre gibt es halt nur selten, und wenn dann kaufe ich sie

 

[Entone]

Das Vanguard v13 hat auch eine Röhrenschaltung mit 12ax7, da kann man aber auch eine 12ay7 6072a reinpacken, klingt beim Vanguard etwas besser und rauscht weniger.

Dafür hast Du dann aber auch vermutlich etwas weniger Ausgangspegel. Eine 12AT7 wäre auch einen Versuch wert. Die liegt in Sachen Verstärkung zwischen 12AX7 und 12AY7.

 

[whitealbum]

Dafür hast Du dann aber auch vermutlich etwas weniger Ausgangspegel.

Ja wäre die logische Konsequenz, habe ich aber tatsächlich nicht!
Identischer Pegel.
Ist aber auch eine hervorragende 12ay7/6072a, die ich nutze.
Kommt aber leider an eine GE 5star 6072a white labeled bei weitem nicht heran.
Diese ist aber wie zu erwarten etwas leiser, aber vollkommen egal die lässt mein BSA M250 so erklingen wie es soll.

 

[bartman4ever]

Heute habe ich das Ersatz-Mic bekommen. Erstmal war ein falsches Netzkabel dabei. Produkt-Karton sieht auch nicht gerade neu aus. Egal. Bisschen warmlaufen lassen und mal angetestet. Es braucht 5 dB weniger Pegel als das erste. Rauschen ist auch nicht hörbar. Bässe sind wie beim ersten Mic. Mitten noch etwas stärker und die Höhen sind für meine Stimme perfekt.

Habe dann eine Probeaufnahme gemacht, um die EQ-Einstellungen für meinen 3-Band EQ herauszufinden, die für meinen Raum und Stimme funktionieren. Ich habe die Aufnahme dafür in den GAP Premier EQ-73 geschickt. Bässe (shelf) um 3 dB raus bei 175 Hz. Die Stimme bleibt trotzdem voluminös. Mittenanhebung braucht es nicht mehr. Dafür kann ich bei 350 Hz auch 3 db mit dem peak-Filter absenken und Mulm entfernen. In den Höhen klang es im Kopfhörer etwas too much und ich habe einige Testaufnahmen gemacht. Aber das Mic liefert im kritischen Bereich der S-Laute genau den perfekten Sound für meine Stimme. Eine Anhebung obenrum mache ich dann in der Nachbearbeitung mit Hardware.

Das Mic liefert jetzt genau den in Tests beschriebenen Grundsound. Bisher habe ich mich immer geweigert, EQs bei der Aufnahme zu verwenden. Aber mit o.g. Vorgehensweise funktioniert das wirklich gut. Dann habe ich einen GAP Comp2A in den Aufnahmeweg genommen. Der hebt natürlich das Grundrauschen an wie jeder Kompressor. Die Werksangabe von Warm Audio ist natürlich Schrott. Aber in einem dichten Mix ist das nicht hörbar. Der Sound wird dadurch noch fetter und klingt schon ziemlich gut.

Ich habe dann die Solo-Stimme von 2 kompletten Songs aufgenommen. Die Performance war deutlich besser als bei den Oktava-Aufnahmen. Ich nehme immer 6 Takes auf und schnippel dann das beste zusammen. Die Aufnahmen haben Spass gemacht, weil der Sound schon so gut war. Richtig fett aber durch den EQ im Aufnahmeweg nicht so basslastig und mulmig. Ich habe immer mal wieder mit den alten Oktava-Aufnahmen vor 2 Wochen verglichen. Die heutigen waren deutlich besser. Es waren auch mehr Takes als beim Oktava richtig gut. Ich habe mich mit dem Mic deutlich wohler gefühlt. Da ist in den Mitten so ein geiles Timbre. Das kenne ich vom CMV563. Allerdings klingt das WA67 in den Bässen viel zu dick.

In der Nachbearbeitung geht dann alles durch meinen analog-Chain. Der besteht aus SSL Fusion, Warm Audio EQP und Neve 33609. Im Fusion habe ich nur eine leichte Saturation und den Deesser aktiviert. Der Pulteq von Warm Audio hebt etwas die Höhen an. Das kann der besser als der GAP Premier EQ-73. Der Neve 33609 geht dann noch mit schnellen Werten ans Werk. Der Vocal-Sound danach ist dann richtig gut. Ich habe allerdings noch einen dyn-Eq im Signalweg, weil der Raum einige Überbetonungen hat. Das war auch beim Oktava so.

Meine Vocals haben eigentlich noch nie besser geklungen. Aufnahmen mit dem CMV563 habe ich leider nicht mehr. Ich hatte in dieser Zeit kein Album produziert, sondern nur einige Songs. Die Aufnahmen sind durch einen Plattencrash leider verloren. In der Erinnerung klingt das WA67 dem CMV563 etwas ähnlich. Die Höhen sind bei beiden smooth. Da kann kann das WA67 durchaus mithalten. Das WA67 ist da wirklich top bei meiner Stimme. Die Mitten sind auch richtig gut. Nur die Bässe sind heftig. Die muss man rausdrehen.

Alle meine Aussagen beziehen sich auf meine Stimme, mein Equipment und auf meinen Raum. Das erste Mic war definitiv defekt. Aber ich hatte auch schon bei Neumann richtig üble Fehler. Ich gebe jeder Firma eine zweite Chance. Da ist mir der Name erstmal egal.

Jetzt noch die negativen Aspekte. Das Mic ist ein richtiger Klopper und mit über 800 Gramm schwer. Die Spinne kann das Teil zwar halten aber die Gewindeschraube ist aus Plastik. Ich habe das Mic von oben hängend befestigt. Leider ist die Arretierung im Kabel-Stecker vom Mic sehr schlecht greifbar. Das Mic stehend wäre dafür wohl besser aber das will ich der Spinne nicht dauerhaft zumuten.

Hier mein Fazit:
+ sehr edler Röhrensound
+ dicke Mitten
+ abgerundete Höhen
- zu starke Bässe
- Eigenrauschen entgegen der Herstellerangabe
- Gewindeschraube aus Plastik

 

[Nachhall]

Definitiv. Das Shure ksm42 zum Beispiel hat ein Kollege, kostet irgendwo 600€ knapp und die Aufnahmen klingen echt super von ihm

Wo gibts das denn für 600? Unter 700 geht da nichts

 

[Darth Fader]

Wo gibts das denn für 600? Unter 700 geht da nichts

Dann ist es wohl teurer geworden

 

[Astronautenkost]

Alle meine Aussagen beziehen sich auf meine Stimme, mein Equipment und auf meinen Raum. Das erste Mic war definitiv defekt. Aber ich hatte auch schon bei Neumann richtig üble Fehler. Ich gebe jeder Firma eine zweite Chance. Da ist mir der Name erstmal egal.

Wünsche Dir allerzeits gute Aufnahmen. Dann hast Du ja gefunden, was du gesucht hast. Du bist übrigens der Zweite in dreißig Jahren, der mir untergekommen ist, der mit Neumann Probleme hatte.