Von wem ist eure Musik?

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Servus Forum!

Ich habe heute folgenden Satz gehört:

Alles, was ich hab, hab ich von jemand anderem, sogar meinen Namen.

Was meint ihr? Ist das auf Musik / Songwriting beziehbar? Wieviel ist wirklich von uns? Damit meine ich nicht, wenn man z.B. versehentlich eine Melodie schreibt, die es unwissentlich genau so schon einmal gab (was ja eigentlich dauernd passiert), sondern Dinge wie Inspiration, Umfeld, Hörgewohnheiten, bla etc.

Der Down
 
Hmm.

Da gibt es sicher Musik die mich besonders beeinflusst hat.

Da muss ich in erster Linie Joint Venture nennen, dann vielleicht noch Funny van Dannen und ein bischen von Reinhard Mey.

Ich baue halt auf die Musik von denen auf. Nehme mir ein wenig von dem und von dem und komme so mit einem bischen von mir auf meinen ganz eigenen Stil.

Ich denke, dass wird bei den meisten hier so sein.

Gruß,

Florian
 
hi downi,
es gibt ein punkt, wo DAS GELERNTE (also von anderen) zu "EIGENEM" kristallisiert.
aber das kommt nur durch die arbeit.
also, jede idee welche kommt muss raus, muss chance haben ein song zu werden.
so erkennt man "aha, das klingt aber wie deep purple oder genesis" oder egal was...
ist aber kein grund für depression.
einfach weiter machen.
irgendwann kommt das eigene raus. beim jedem.
vg
dia
 
...ich bin gerade mal 20 Lenze alt, und ich bin der Meinung, dass ich mit meinem Alter noch keine "fertige" Persönlichkeit habe und keinen "eigenen" Stil habe! Sicherlich lasse ich mich von (sehr vielen) Leuten und Bands inspirieren und alles was ich sehe, höre und erlebe sauge ich auf und verwurste es in meinem kreativen Output...

So habe ich damals viel von VIVA2 gelernt, und ich kann heute sagen und glauben, dass VIVA2 mich auf eine Spur gebracht haben! Ich bin mir sogar fast sicher, dass ich ohne VIVA2 heute nicht solche Musik hören würde wie ich es nun tue!

Und so haben auch meine Freunde mich beeinflusst, der eine ist Schwarzmetaller, der andere flippt auf New Metal, einer ist Indie, der andere tanzt zu Drum'n'[g=118]Bass[/g]... und durch die habe ich gelernt offen und toleranter zu werden und aus allen Einflüssen und Sinneseindrücken etwas für mich verwertbares herauszuziehen!

Wie wäre es mir ergangen, wenn ich das "leere Kind" wäre, das im Wald aufgewachsen wäre und ein ganzes Leben nur unter Tieren vereweilt hätte? Dann würde ich kaum menschliche Züge haben und mich mit Tieren enger verbunden fühlen...

Diese Theorie zeigt ja, dass alles eine Art Lernprozess ist und dass man aus alledem was man erlebt seine Schlüsse und Erfahrungen zieht! So kann das empirische auch von "anderen" beeinflusst werden. Kinder die an glatte Haut gewöhnt werden und denen gesagt wird das Plüsch gefährlich ist, werden späterhin lieber mit Schlangen schmusen als mit einem Hund oder einer Katze...

Und ähnlich sehe ich es auch mit der Musik...


my 2 cents!
 
für mich gibt es die zeit als ich nur dahinschrummelte (irgendwelche lagerfeuer folk songs spielte) und nie sang

dann kam die zeit als ich das erste mal vor mir selbst gesungen habe, meinen ersten song geschrieben hatte

seither bin ich süchtig nach musik und sie (meine songs) ist das ventil in meinem leben geworden. meine songs (ohne technischem und qualitativem anspruch) sind ein abbild meines ichs, meines werdegangs, meiner musikalischen entwicklung, meines seins

meine musik ist meine musik, ist meine musik

mit musik kompensiere ich meine existenz ;)
 
Ich bin der Meinung dass jedem seine Musik eigentlich nur die Wiedergabe einer Mixtur seiner Vorbilder ist.
Bei mir trifft das auf Nickelback, 3DD, Soundgarden, Audioslave, ... + u.v.m + ..., Metallica, Ärzte, ... + noch mehr + ... zu. Die Liste ist endlos. Ich höre auch Sachen wie Satriani gerne. Erwisch mich dann immer dass ich zu viele Solos überall einbaue :D ;)
 
Hm...

Wieviel ist wirklich von uns?
Vielleicht so: Je weniger man erkennbares Abbild seiner Vorbilder/Einflüsse ist, je mehr man wirklich von sich selbst gibt, desto mehr ist man Künstler.
Ob man dann gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt, das entscheiden eh andere.
Wichtig ist, dass man hinter seiner Idee steht.
Ich zumindest kann meine "Vorbilder" oder Vorlieben nicht verleugnen. Wahrscheinlich hab ich mich selbst noch nicht gefunden...
 
hi

also ich denk schon das unser umfeld, erziehung, freunde, lebensstandard uns in eine richtung schickt - auch die gern gehörte musikrichtung führt uns in eine richtung die man meist dann auch als musiker einschlägt.

im laufe der jahre setzt sich dann doch der eigene musikstil/art durch. mit zunehmenden alter weiss man genau was man machen will.

zudem ist man immer mehr geneigt etwas neues zu machen, was neues zu entdecken
in der eigenen art musik zu machen.

dann auch ein wichtiger gesichtspunkt ist die gefühlswelt - je nach zustand ist die musikkreativität mal stärker oder schwächer - trauer und liebe sind ein grosser pool.

es gibt welche die machen nur nach, wollen spielen/musizieren wie ihr idol, andere hören auf ihr inneres und wollen es rauslassen - dazu zähle ich mich :)

mypan
 
halli....
also ich muss sagen , ich bin leider nich so ganz frei von passagenkopien(nennen wir es mal so) ich habe jetzt zwei songs gemacht wo man (als kenner) genau raushört , das is doch von dem song von dem und dem interpret , is das dann gleich ne coverversion?
mfg chris
EDIT: ich rede nur über passagen bzw. bruchstücken eines songs die in meinem song vorkommen
 
Ich bin der Meinung dass jedem seine Musik eigentlich nur die Wiedergabe einer Mixtur seiner Vorbilder ist.

für mich kann ich nur sagen, dass ich musikalisch und vorallem stilistisch weit von dem weg bin was ich früher mal als "ideal" gesehen habe oder was heute mein vorbild sein könnte. bsp: ich bin ein fan des prog-rock der 70er (z.B genesis vor 1075) - für mich wird das musikalisch immer in weiter ferne liegen :)

ich habe im laufe der jahre einen für mich adequaten stil gefunden um mich musikalisch zu verwirklichen - selbst dieser hat sich im laufe der jahre teilw. sehr stark verändert aber ich habe auch im laufe der jahre von allem ein wenig beibehalten und habe imho meinen stil gefunden - da ideale heute häufig in der analogie des erfolges gesehen wird so war es früher eher die absorption der "waves" die die gute musik damals verbreitet hat ;)

jeder wird darüber hinaus natürlich von aussen inspiriert
 
Hi,

Also mir ist mal folgendes passiert.

Wochenlang schwirrt mir ein Melodiefetzen im Kopf herum. Nur ein paar Töne.
Hab mich dann mal hingesetzt, das Motiv aufgeschrieben, Melodie weiterentwickelt, Variiert, Frage-Antwort Formen usw. Heraus kam dann ein kleines, melodiöses Gitarrenstück.

Ungefähr eine Woche später krame ich ne Jacques Stotzem CD raus, die schon ewig nicht mehr gehört hatte.

Und kaum läuft der erste Track hab ich sch... geschrien.

Das war fast auf den Ton genau die gleiche Melodie wie in meinem Stück.

Mir wurden zwei Dinge schlagartig klar!

1. Woher ich diesen Melodiefetzen im Kopf hatte.

2. Wie stark man doch beeinflußt ist, ohne daß es einem bewußt wird!

Das Stück konnte ich natürlich in die Tonne treten.

LG
Jafko
 
Jafko schrieb:
2. Wie stark man doch beeinflußt ist, ohne daß es einem bewußt wird!

ja ich denke dass ist (leider?) so. manchmal ist das ziemlich unangenehm und entmutigend - aber um so mehr ist man dann stolz auf seine wirklich selber komponierten stücke.

ich habe auch das gefühl dass einem manche musiker/idole unterbewusst etwas "antun", so quasi einen nagel in die seele schlagen, der einem dann immer beeinflusst - bis man die kraft hat ihn alleine rauszuziehen, indem man seinen eigenen, wiedererkennbaren stil gefunden hat. ich denke dass jeder von irgendwo seine einflüsse hat, aber auch einen grossen teil eigenes zeugs mitbringt. und die mischung daraus gibt dann den song. :D ich hab mal gelesen drem theater fänden muse sehr geil, resp. ziehen sich das rein. (damit will ich jetzt nichts sagen oder andeuten, ich hab das einfach so gelesen). frag irgend einen weltberühmten musiker nach seinen vorbildern/einflüssen, und er wird sie dir nennen. macht also nix wenn man sich beeinflussen lässt... :)

PHaNtoM
 
alles, was du in dir trägst, was du denkst, sagst und machst.....ist direkt und indirekt durch die einfluesse von aussen beeinflusst. von daher.........natuerlich ist jeder von anderer musik und deren ideen beeinflusst und ich finde das auch nicht negativ. es kann nicht jeder das rad in seiner musik und seinen kreationen "neu erfinden" und danach zu streben waere ein ziel, das man wahrscheinlich nie erreicht, weil das nur sehr wenige schaffen.
 
@Jafko:

Jau. Ist mir auch mal passiert. Ganz zu anfang meiner "Gitarristenlaufbahn". Ich hatte ne Melodie im Kopf. Richtig geiles teil. Habs dann auf der Gitarre spielen können und habs unserem Sänger vorgespielt. Der hat mich dann ausgelacht. Es war EXAKT die Intro melodie von "The Somberlain" von Dissection...Naja. Passiert ;)

Und ich war noch der festen überzeugung jetzt DEN Hit geschireben zu haben :(

:D

Es ist echt interessant, was einem immer so im Kopf rumspukt und wie es dann wieder als "eigenes" an die Oberfläche kommt. Vielleicht ist das aber auch das wie Kreativität funktioniert. Man schnappt irgendwo was auf, und das wird dann im großen Braukessel deines Gehirns so lange umgerührt bis was neues, im Prinzip eigenes, dabei raus kommt.

Puh. Ich glaub ich lauf mal zu den Psychologen an meiner Uni und frag die ob die nicht irgendein abgedrehtes Experiment über Kreativität machen wollen...vielleicht kreigen die es ja raus ;)

Gruß,

Florian
 
Gnarf schrieb:
Es ist echt interessant, was einem immer so im Kopf rumspukt und wie es dann wieder als "eigenes" an die Oberfläche kommt. Vielleicht ist das aber auch das wie Kreativität funktioniert. Man schnappt irgendwo was auf, und das wird dann im großen Braukessel deines Gehirns so lange umgerührt bis was neues, im Prinzip eigenes, dabei raus kommt.

ja, und vielleicht könnte ein reduzierter betäubungsmittelkonsum die kreativität steigern oder umgekehrt! :D angetrunken bis besoffen spielt man völlig anders als am mittwoch nachmittag um 16:30 uhr, nüchtern und verantwortungsbewusst! :D

phantom
 
nochmal ich:
leute, was ist rolle eines künstlers?
oder noch treffender: warum ist der künstler so wie er ist?
also, ein künstler hat KEINE [g=43]FILTER[/g] in der psyche wenns um aufnahme von eindrücken geht.
"normale" menschen schon: die sind "bestückt" mit sag ich so, vielen filtern im kopf und nehmen "feine" sachen des lebens einfach nicht wahr. oder oberflächlich.
ein künstler entgegen saugt unbewusst alles auf.
diese eindrücke wühlen und wühlen in dem kopf und wollen raus.
und jetzt: EIN KÜNSTLER MUSS SICH AUSDRÜCKEN.
DAS IST SEINE NATÜRLICHE ROLLE IN DER GESELLSCHAFT.
---------------
EIN KÜNSTLER SPIEGELT AKTUELLE ZEIT, aktuelle epoche.
also, leute, keine sorge wenn von einmal eindrücke rauskommen und uns vorgaukeln dass das unsere eigene songs sind.
vielleicht sind das trotzdem unsere songs.
schon etwas über KOLLEKTIVE UNBEWUSSTE gehört, wo die ganze vergangenheit und zukunft der menschen gespeichert ist?
viele leute haben zugang zu dem koll. unbewusstem, aber die künstler und denkende menschen am meisten.
warum kann nicht passieren, dass ich der zugang zu einer idee habe, aber die idee hat schon der xue dong aus china sechs monate früher gehabt?
--------------
ich habe mich früher auch verrückt gemacht weil meine songs nicht meine waren.
aber das war kein grund nicht weiter zu machen.
grob gesagt: MAN MUSS SICH ENTSCHLACKEN. raus mit den eindrücken!!
DANN KOMMT "DAS EIGENE" RAUS, WENN DAS "FREMDE" VERARBEITET IST.

danke, kopfneig, selbstaufdieschulterklopf, ;)
dia
 
Hey Ho ...

ein interessanter Thread ... auf der Spur nach sich selbst ... mit Hinblick auf begleitende Pflastersteine ... ups :p

Hm ... war ich am Freitag an einem klass. Konzert zugegen ... hörte Werke von Debussy ...
Kam dabei doch spontan Gänsehaut wie auch Gefühlswellen "oben" an ... Life solche Musik zu hören, ja zu spühren ... wow (Der Interpret dient hier als Bsp.)

Ob der liebe Debussy seine Werke auch so gespührt hat? Hat Er aus dem Gespühr heraus solches komponiert? Welche waren seine "Nägel in der Seele" (Vorbilder)?

Kollektives Bewusstsein ... jaja ... und Archimdes hörte anno dazumal klar die zu ereiffernde Pentatonik aus sich heraus (aus den Ur-Quellen der Penta-Digitalis Höhlenbewohner, welche die [g=56]unisono[/g] Flötensounds satt hatten) welche sicherlich auch den Bach zu Tränen rührte? ... Joke :)

Ja woher ist der Ursprung des Wunsches, Klänge zu kombinieren? Treten da Wiederholungen auf ... und ist dies "ungeschickt"?

Eigenes ist doch oft primär was neues, wenn auch später die "Ur-Quelle" erkannt wird, so könnte auch der Wunsch "neues zu Erschaffen" wohl einer schmelzende Schneeflocke im Eismeer gleich sein ...

Wie dem auch immer ... meine gebastelte Musik entsteht im "Fluss", wenn möglich nicht aus bereits gehörtem und dennoch sind Stil/Thematik/[g=63]Harmonie[/g] stehts noch nicht überdimensional in weiten Fernen gerückt. Alles bleibt wohl relativ "simpel", mal das Arrangement verändert, dort ein Glöckchen mit "[g=322]Compressor[/g]" verformt ...

Die Ideen wandern um ein Pudels Kern, mit dem innigen Gefühl und Triebkraft, mal was endlich "tolles" ... "grossartiges" zu Erschaffen ... ein Ziel, einer einzigen Karotte vor dem "Ich" ;)

... ups ... ich muss weiter arbeiten ... bis die Tage
 
Mensch Antares, meine Gehirnknochen haben sich gerade verkeilt!

Setze mal die nüchterne Erkenntnis dagegen, daß man mit nur 12 Tönen soviel kombinieren kann, daß es einfach kein Ende findet.

Und bei mir klingts seit über 2 Jahrzehnten immer noch nach mir ... ob das wohl je endet?

Irgendwann find ich den 13. Ton ...
 

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