Vocals wieso immer anheben?

[Boxxxstar]

Hallo,

Wenn ich im Internet nach Tips zum Vocals abmischen suche lese ich immer was von Frequenzen anheben.
Ich habe das auch eine Zeitlang gemacht, bis ich mich mal mehr mit dem Eq befasst habe und habe durch das absenken einen viel besseren Vocalsound.
Das ANheben mache manchmal im bassbereich wenn die Stimme zu dünn klingt.

Wenn ich Songs von Profis höre empfinde ich auch eher das der jenige eher was abgesenkt hat als angehoben.

Wie macht ihr das bei euren Vocals ist das Absenken besser oder das Anheben bestimmter Frequenzen?

 

[GuybrushThreepwood]

Ich senke auch oft, so bei 500-800hz, ab. Zischlaute mache ich mit dem Deesser weg.

Wenn du aber absenkst und hinterher am EQ wieder lauter machst, kommt es doch auf das selbe raus, oder?

Anders natürlich, wenn man schmalbandig etwas filtert.

 

[CUT]

naja.... ich arbeite mit beidem!

wenn mich was stört senk ich ab, wenns passt heb ich an!

ist wahrscheinlich deshalb beides möglich um eine größere dynamik zu gewährleisten...

kann denn ja von zB -15 bis + 15 dB anstatt von 0 auf -15!

außerdem wäre es umständlich immer nach unten oder nach oben zu arbeiten!

frequenzen die so bleiben sollen lass ich auf 0 und von dieser basis arbeite ich weg...

wenn du mit deiner arbeitsweise zB bei 2 kHz etwas boosten willst gehst du mit allen anderen frequenzen runter?

ist doch unlogisch, oder?

greetz

 

[karumba]

es gibt so ein faustregel die für den anfang nicht schlecht ist:
- absenken schmalbandiger (z.b. resonanzen)
- anheben breitbandig

man braucht schon beides, da ein EQ ja immer phasenprobleme (außer linear phase, der dafür andere probleme) mitsich bringt & man so wenig wie möglich eingriff haben will.

 

[DJTommyM]

Boxxxstar schrieb:

Wie macht ihr das bei euren Vocals ist das Absenken besser oder das Anheben bestimmter Frequenzen?

also da gibt es kein rezept.
es muss einfach alles harmonieren.
mal stört der z.b. bass oder instrumente
an diese spuren gleiche ich dann die stimme aus.

das ist erfahrungssache und sache von der abhöre
und erfahrung.

ich würde mal mit den spuren/EQ/lautstärke spielen,
einfach mal schauen, wie wirken sich die spuren
untereinander aus.

aber wie gesagt, ein rezept wird dir keiner hier sagen/nennen können,
weils einach zu komplex und songanhängig ist.

viel erfolg und glück

lg

[Geändert von DJTommyM am 26.04.2010 10:02 Uhr]

[Geändert von DJTommyM am 26.04.2010 10:02 Uhr]

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/DJTommyM">DJTommyM</a> am 26.04.2010 10:03 Uhr]

 

[Shadowplay]

Wenn die Vocals im Mix untergehen, senke ich erstmal in den anderen Spuren mit einem parametrischen EQ im 3 kHz-Bereich ab, dann habe ich quasi eine Soundmulde für den Gesang geschaffen.

Das klappt gut, zumindest bei meiner Stimme.

 

[marrtin]

Wie die Vörgänger schon geschrieben haben gibte es wirklich kein Rezept für sowas.

Grundsätzlich gilt:

Willst du dass sich etwas besser anhört, dann senke ab,

willst du dass sich etwas anders anhört dann hebe an.


Je nach Musikgeschmack und Musikrichtung und auch nach zeitalter variiert die Bearbeitung von der Stimme. In den 80er war es z.b. in der Rockmusik sehr üblich sehr viel Hall auf die Stimme zu legen. Heut dagegen mag mans eher trocken bis fein herb

Aber es ist ja auch Geschmacksfrage. Gut ist was gut klingt. Obs jedem gefällt ist ein anderes Thema.

#Zischlaute mache ich mit dem Deesser weg.

Richtig aufnehmen erspart dir schon mal den deesser.

Da gibts schon mal 2 gute Möglichkeiten. Die 1. wäre die Bleistifttechnik. Wenn du merkst dass dein Sänger oder Rapper oder sonst wer sehr dazu neigt übertriebene S-Laute zu sprechen. Dann klemm einfach hinter den Plopp Filter einen Bleistift und zwar vertikal.

Die andere Möglichkeit ist das Mikro von oben herab zu positionieren da beim aussprechen des Lautes "S" die schlimmen Frequenzen nach unten entstehen.

Sollte das alles nichts gebracht haben such dir die störende Frequenz mit nem Notch Filer heraus und geh ca. 1 oktave drüber auch nochmal mit nem notch runter. So sparst du dir den Deesser, der meist eh viel zu breitbandig arbeitet.

 

[Shadowplay]

marrtin schrieb:
Die 1. wäre die Bleistifttechnik. Wenn du merkst dass dein Sänger oder Rapper oder sonst wer sehr dazu neigt übertriebene S-Laute zu sprechen. Dann klemm einfach hinter den Plopp Filter einen Bleistift und zwar vertikal.

das kann ich mir jetzt nicht so wirklich vorstellen. Kannst Du da mal ein Bild von machen?

So sparst du dir den Deesser, der meist eh viel zu breitbandig arbeitet.

Da kann man ja auch über eine Sidechain mit einem Kompressor arbeiten, der dann schmalbandig genau die Frequenz wegdrückt. Das verändert die Stimme dann nicht so extrem.

 

[marrtin]

#das kann ich mir jetzt nicht so wirklich vorstellen. Kannst Du da mal ein Bild von machen?

Ist doch ganz easy. Stell dir in der Mitte von deinem Ploppp schutz einfach einen Bleistift vor der vertikal angebracht ist. Dieser bewirkt das die S-Laute gespalten werden bzw. das Zischen was ins Micro geht. Funktioniert echt gut.

#Da kann man ja auch über eine Sidechain mit einem Kompressor arbeiten, der dann schmalbandig genau die Frequenz wegdrückt. Das verändert die Stimme dann nicht so extrem.

Ja aber warum groß hier und da arbeiten mit Sidechain wenn mans von der Aufnahme schon beheben kann

Da sparst dir doch ne Menge Arbeit. Und übrigens. Es bringt ja nichts die Frequenzen zu komprimieren, sondern man will sie ja reduzieren und du musst bedenken das ein Sidechaincomp ja ab nen gewissen Pegel arbeitet und dieser aber nicht erkennt ob das jetzt ein S-Laut ist oder nicht. Was ist wenn du prinzipiell mit -6 oder 8db (fs) aufnimmst und dann hat dein Sänger etc. eine Passage drin in der er extrem oder ein wenig lauter wird. Dann schlägt der Comp schon aus und die Frequenzen die dann vll. gar keine S-Laute sind werden runtergedrückt.

Deswegen vor der Aufnahme schon versuchen Störquellen zu vermeiden.

 

[RefinedRough]

die Bleistifttechnik

Das es immer noch Leute gibt, die das glauben... hättest du das mal ausprobiert, dann wüsstest du, dass es überhaupt nichts gegen Esslaute nützt.

 

[marrtin]

kann ich nicht so unterschreiben...

 

[RefinedRough]

Ich habe es mal getestet und als Mythos abgestempelt. Machte den Sound nur ein wenig schlechter, da indirekt und die Esslaute waren trotzdem da.

Da stülpt man lieber noch einen Schaumstoff-Windschutz drüber, das nützt eindeutig mehr.

 

[alpenjodel]

Wir können das Bleistiftmodel ja mal in einem Winkanal antesten,um den Luftstrom zu messen bzw,um mal zu sehn,welche Position gut wäre,das der Stift auch wirklich den Lufstrom spaltet und ans Mikro vorbeileitet und vorallem wie,jenach Mikro und Bleistift position,könnte es vielleicht etwas bewirken?

Was spricht dagegen es mal ausgiebiger zu testen.

 

[KoolKolle]

Da würde ein Bleistift im Maul meines Erachtens nach aber mehr bringen.

Die Position des Sängers ist doch nie so gleichmäßig, dass ein BLEISTIFT den Luftstrom immer im richtigen Winkel ableitet?

 

[marrtin]

Klar kann man das Testen. Ich habe auch nie behauptet dass dadurch die S-Laute weg sind. Jedoch wird dadurch angenehmer.

wie ich schon erwähnt hatte sollte man das Micro richtig positionieren und wenns dann doch was drauf ist was stört bei der Kernfrequenz mit nem notch runter und nochmal ne oktave drüber...

 

[KoolKolle]

Warum keinen Kamm anstatt einen Bleistift nehmen?

Man muss ihn nur ihn nur behutsam einsetzen, sonst gitb's 'n Kammfiltereffekt!!!

Ha, ha, ha...

Im Ernst, mir scheint das sehr schwierig, weil bei allem was ich über Luftströme weiß, müsste der Lufstrom schon sehr klein sein, um von einem kleinen runden Gegenstand abgeleitet zu werden. Hinter dem Bleistift geht der Luftstrom wieder zusammen.

Schon mal hinter einem Baum Windschutz gesucht? Der Luft-tote Winkel reicht bei einem großen Baum allerhöchstetetens um sich eine Zigarette anzuzünden

Ich habe es aber auch noch nie probiert (mit dem Bleistift jetzt) und lasse mich gerne des besseren belehren! Wäre ja super wenn's funktioniert!

 

[tubeless]

Schon mal hinter einem Baum Windschutz gesucht?

Wenn die Verschärfung der S-Laute durch das Aufschlagen des Luftstromes auf die Membran verursacht wird, ist Deine Analogie brauchbar.
Liegt die Ursache woanders, dann eher nicht.......

 

[KoolKolle]

Schon mal hinter einem Baum Windschutz gesucht?
Wenn die Verschärfung der S-Laute durch das Aufschlagen des Luftstromes auf die Membran verursacht wird, ist Deine Analogie brauchbar.
Liegt die Ursache woanders, dann eher nicht.......

Also,

Wir können das Bleistiftmodel ja mal in einem Winkanal antesten,um den Luftstrom zu messen bzw,um mal zu sehn,welche Position gut wäre,das der Stift auch wirklich den Lufstrom spaltet und ans Mikro vorbeileitet und vorallem wie,jenach Mikro und Bleistift position,könnte es vielleicht etwas bewirken?

ich ging mal davon aus, dass es dabei um den Lufstrom geht.

Dieser wird bei S-Lauten auch sehr klein sein, weil dabei ja nur Luft durch die Zahnlücken pfeift.

Aber ob's was bringt?

Man kann es vielleicht auch mit Rauch (bei schwarzem Hintergrund und Licht) und einer guten Kamera testen (das arme Mikro...).

 

[tubeless]

>> ich ging mal davon aus, dass es dabei um den Lufstrom geht.
Das ist eben das, was ich mich frage. Wenn es mit dem Luftstrom zusammenhängt, dann müsste doch eigentlich ein herkömmlicher Windschutz auch funktionieren, oder nicht?

 

[alpenjodel]

Wir können die ja mal anrufen

http://www.episodeonline.com/thumbs/mythbusters.jpg