Vintage Plugins ? Wer braucht sowas denn ?

  • Ersteller Basstronaut
  • Erstellt am
Im Klavier sitzen halt 230 kleine Lautsprecher, die sich alle gegenseitig beeinflussen.


So ungefähr ;-)Das Ding schwingt ganz wunderbar, aber schön , daß nun auch einige Software-Hersteller gemerkt haben, wie schön Blüthner sein kann. Ich finde es langeweilig, wenn die ganze Piano-Welt nur Steinway-Sounds hat. Ob digital oder analog.

Ich glaube Du hast die Ironie in meiner Frage nicht bemerkt.

Nein, hab ich nicht. Ja, ich habs jetzt begriffen ;-) Interessant ist allerdings auch, daß digitale Flügelsounds bei vielen Produktionen nicht unbedingt "state of the art" sind, will heißen, man outet sich quasi als "einen Flügel kann ich mir nicht leisten" , denn man hört es schon raus, ob es ein echtes Istrument ist, und die innewohnende Kühle des digitalen Pianosounds ist irgendwie klinisch. Bei den Epiano-Sounds ist das eben nicht so dramatisch, weil man ja "genau den" Sound haben wollte.
 
Kommt aber auch drauf an. Bei sehr Pianolastiger Musik, also wo das Teil tatsächlich sehr im Vordergrund steht, ist es sicher sinnvoll ein "echtes" einzusetzen, allerdings sind die Simulationen mittlerweile so gut, dass sie als perfektes Begleitinstrument (gemeinsam mit anderen Instrumenten) sehr gut funktionieren können. Diesen Unterschied hören dann wirklich nur noch "Kenner" und auf die kommts ja am wenigsten an ;)
Leuten wie mir ist es ziemlich egal, ob das Teil dann wirklich 100% wie das Original klingt, wenn mir der Song gefällt.
 
Blüthner
media]
 
Ja, so ein Blüthner-Pseudo-Klavier, was aussieht, wie ein etwas größerer, schicker Luftbefeuchter, hat auch nichts anderes verdient, als größtmöglich zerstört zu werden ! Und der Helge spielt ja auch nicht grad brüllermässig. Dachte erst, da kommt ein Helge Schneider Video....

Blüthner hat aber das geilste Klavier der Welt gebaut, mit satten 146cm Höhe. Ich wollte es auch nicht glauben, aber das Teil klingt wie ein FLügel. Habs in Leipzig angespielt, echt geile Möhre. Der Preis ist allerdings auch ziemlich geil. über 30 Mille.

http://www.bluethnerworld.com/index...4:classic-models-bluethner&Itemid=149&lang=de

So, jetzt aber wieder zu Euren Plastikbombern aus der digitalen Vintage-Zeit
smil46a37d77de8d4.gif
 
Nein, hab ich nicht. Ja, ich habs jetzt begriffen ;-) Interessant ist allerdings auch, daß digitale Flügelsounds bei vielen Produktionen nicht unbedingt "state of the art" sind, will heißen, man outet sich quasi als "einen Flügel kann ich mir nicht leisten" , denn man hört es schon raus, ob es ein echtes Istrument ist, und die innewohnende Kühle des digitalen Pianosounds ist irgendwie klinisch. Bei den Epiano-Sounds ist das eben nicht so dramatisch, weil man ja "genau den" Sound haben wollte.

Ich sehe das nicht ganz so. Wenn wir von Recording-Applikationen sprechen, ist der Vergleich, der hier angstellt wird nämlich nicht ganz korrekt. Die Frage ist nicht, ob in einem Raum ein echtes Klavier besser klingt als gesampleter Flügel.

Die Frage ist, wie ein echtes Klavier, nachdem es mit Mikrofonen abgenommen, digital gewandelt, anschließend in der Dynamik komprimiert und gemixt wurde im Vergleich zu einer Sample-Library klingt. Und da kann abhängig vom Aufnahmeraum und dem verwendeten Equipment auch schnell mal die Sample-Library im Vorteil sein, weil die ja meist unter mehr oder weniger perfekten Bedingungen aufgenommen werden.

Ein anderer Aspekt ist natürlich das Spielgefühl bei der Aufnahme selbst. Das lässt sich nicht so einfach reproduzieren.

Aber was ich gerade sagen wollte ist, dass der bestmögliche Klang gar nicht immer der erstrebenswerte in der Popmusik ist. Coldplay-Songs würden wohl weniger gut klingen, wenn sie auf einem perfekten Flügel gespielt wären. In der Popmusik brauchts oftmals eher das "pleng" als den glockenartigen Saitenanschlag.
 
Ohne mir den Thread (mit Ausnahme des Ausgangsposts) jetzt durchgelesen zu haben, muss ich folgendes sagen:
Ich beiß mir heute in den A****, dass ich nach und nach auf das Waves Mercury Bundle aufgerüstet habe. Wenn ich heute nochmal von vorne anfangen dürfte, würde ich ev. gar mit einem Compressor und Equalizer auskommen - diese ganzen Signature-Sachen habe ich beispielsweise noch nie benutzt...
 
Aber was ich gerade sagen wollte ist, dass der bestmögliche Klang gar nicht immer der erstrebenswerte in der Popmusik ist. Coldplay-Songs würden wohl weniger gut klingen, wenn sie auf einem perfekten Flügel gespielt wären. In der Popmusik brauchts oftmals eher das "pleng" als den glockenartigen Saitenanschlag.


Das ist klar. Manchmal ist ja genau das gefragt. Tom Waits auf einem perfekten Flügel wäre unvorstellbar. Aber genau das schepperige mit PlugIns hinzubekommen, geht halt schwierig. Will damit sagen, daß eine digitale Klangerzeugung bei Klavieren und Flügel immer synthetisch bleibt, ganz abgesehen von den Pianisten , die sich auf E-pianos nicht so wohl fühlen.
 
Aber was ich gerade sagen wollte ist, dass der bestmögliche Klang gar nicht immer der erstrebenswerte in der Popmusik ist. Coldplay-Songs würden wohl weniger gut klingen, wenn sie auf einem perfekten Flügel gespielt wären. In der Popmusik brauchts oftmals eher das "pleng" als den glockenartigen Saitenanschlag.


Das ist klar. Manchmal ist ja genau das gefragt. Tom Waits auf einem perfekten Flügel wäre unvorstellbar. Aber genau das schepperige mit PlugIns hinzubekommen, geht halt schwierig. Will damit sagen, daß eine digitale Klangerzeugung bei Klavieren und Flügel immer synthetisch bleibt, ganz abgesehen von den Pianisten , die sich auf E-pianos nicht so wohl fühlen.

Aber wenn wir von Recording-Anwendungen sprechen, ist doch das, was letztendlich auf CD landet in jedem Fall ein digitalisiertes Klavier. Der Unterschied ist doch nur, ob es der Sound-Engineer der Sample-Library gemacht hat oder derjenige, der einen Song aufnimmt. Der Unterschied ist meines Erachtens daher vor allem in der Performance des Pianisten zu suchen.
 
Rolleum schrieb in #67:
Aber was ich gerade sagen wollte ist, dass der bestmögliche Klang gar nicht immer der erstrebenswerte in der Popmusik ist. Coldplay-Songs würden wohl weniger gut klingen, wenn sie auf einem perfekten Flügel gespielt wären. In der Popmusik brauchts oftmals eher das "pleng" als den glockenartigen Saitenanschlag.


Das ist klar. Manchmal ist ja genau das gefragt. Tom Waits auf einem perfekten Flügel wäre unvorstellbar. Aber genau das schepperige mit PlugIns hinzubekommen, geht halt schwierig. Will damit sagen, daß eine digitale Klangerzeugung bei Klavieren und Flügel immer synthetisch bleibt, ganz abgesehen von den Pianisten , die sich auf E-pianos nicht so wohl fühlen.

Aber wenn wir von Recording-Anwendungen sprechen, ist doch das, was letztendlich auf CD landet in jedem Fall ein digitalisiertes Klavier. Der Unterschied ist doch nur, ob es der Sound-Engineer der Sample-Library gemacht hat oder derjenige, der einen Song aufnimmt. Der Unterschied ist meines Erachtens daher vor allem in der Performance des Pianisten zu suchen.


Die Klangerzeugung eines Epianos oder Samples ist eben nicht mit einem echten Klavier gleichzusetzen. Natürlich hören das viele nicht, der Unterschied mag gelegentlich gering sein. Dennoch ist analog eben analog. Gerade aber auch bei der Performance des Pianisten ist ein echtes Klavier / Flügel von massivem Vorteil !!! Man fühlt sich einfach wohler, und hat definitiv mehr Klangfarben, und Ausdrucksmöglichkeiten. Es sei denn, man ist Keyboarder, und mit Plastiktasten großgeworden ;-)
 
Man fühlt sich einfach wohler
Genau darauf kommt es auch an! Der/die eine fühlt sich mit echter Hardware wohler, und der/die andere mit Emulationen.
Es ist heutzutage für jeden was dabei, also gibts auch keine Ausreden mehr :)
 
Rolleum schrieb in #67:
Aber was ich gerade sagen wollte ist, dass der bestmögliche Klang gar nicht immer der erstrebenswerte in der Popmusik ist. Coldplay-Songs würden wohl weniger gut klingen, wenn sie auf einem perfekten Flügel gespielt wären. In der Popmusik brauchts oftmals eher das "pleng" als den glockenartigen Saitenanschlag.


Das ist klar. Manchmal ist ja genau das gefragt. Tom Waits auf einem perfekten Flügel wäre unvorstellbar. Aber genau das schepperige mit PlugIns hinzubekommen, geht halt schwierig. Will damit sagen, daß eine digitale Klangerzeugung bei Klavieren und Flügel immer synthetisch bleibt, ganz abgesehen von den Pianisten , die sich auf E-pianos nicht so wohl fühlen.

Aber wenn wir von Recording-Anwendungen sprechen, ist doch das, was letztendlich auf CD landet in jedem Fall ein digitalisiertes Klavier. Der Unterschied ist doch nur, ob es der Sound-Engineer der Sample-Library gemacht hat oder derjenige, der einen Song aufnimmt. Der Unterschied ist meines Erachtens daher vor allem in der Performance des Pianisten zu suchen.


Die Klangerzeugung eines Epianos oder Samples ist eben nicht mit einem echten Klavier gleichzusetzen. Natürlich hören das viele nicht, der Unterschied mag gelegentlich gering sein. Dennoch ist analog eben analog. Gerade aber auch bei der Performance des Pianisten ist ein echtes Klavier / Flügel von massivem Vorteil !!! Man fühlt sich einfach wohler, und hat definitiv mehr Klangfarben, und Ausdrucksmöglichkeiten. Es sei denn, man ist Keyboarder, und mit Plastiktasten großgeworden ;-)

Aber das Forum heißt doch recording.de. Wenn das Klavier aufgenommen ist, ist es heutzutage in aller Regel so oder so digital.
 
Aber das Forum heißt doch recording.de. Wenn das Klavier aufgenommen ist, ist es heutzutage in aller Regel so oder so digital.

So argumentier ich auch immer :D

Aber is natürlich was dran, dass man manche Sachen vllt (heutzutage) noch nicht voll simulieren kann.
Z.b. wie sich schwingende Saiten gegenseitig beeinflussen, da ja immer nur Einzeltöne aufgenommen wurden bei ner Samplelib. Dann ja noch die Dynamik die meist ja auch nicht 1:1 übernommen sondern in gröberen Abstufungen...dazwischen nur Lautstärkeänderungen.Und sicher noch ne Menge andere Kleingkeiten von denen ich aber keine Ahnung habe.

Aber halt trotzdem besser als jeder von uns es zu Hause hinkriegen würde. Ich denke nur der Tonprofi hört das und nur der Klavierprofi kann da aus dem echten Klavier auch tatsächlich nen Mehrwert aus dem grösseren Klangpotential schöpfen und der wird es auch beim spielen merken wenn da in bestimmten Bereichen einfach etwas fehlt. Aber der Unterschied ist ganz sicher da.

Ich denke das wird man ohne sinnlos grosse Riesenspeicher auch nur irgendwann mal mit physical modelling noch näher aneinander bringen...die Pianotecsachen klingen für mich schon ganz gut....aber da fehlt immer noch ne Ecke.
 
Ich wage zu behaupten, dass ich zwischen einer Aufnahme eines echten Klavieres und eines Samples (halt kein 08/15) nicht zu unterscheiden vermag (vermutlich klingt das echte Klavier eher "schlechter").

Live natürlich ganz andere Baustelle...
 
Ich denke nur der Tonprofi hört das

Ich wage zu behaupten, dass ich zwischen einer Aufnahme eines echten Klavieres und eines Samples (halt kein 08/15) nicht zu unterscheiden vermag
Ich kenne mich mit den heutigen Möglichkeiten von Samplern, SampleLibraries und Sequenzern nicht aus.
Daher mit ´nem Körnchen Salz:

Vor zwei Tagen erst habe ich 1,5 Stunden Klaviersonaten von Beethoven gehört ( im Radio ). Es war göttlich:D. Ich glaube nicht, dass man dies auch nur ansatzweise am Computer nachbasteln kann.

Ich meine die Performance, das Gefühl, das Reagieren auf kleinste Tonnuancen.
 
Bei Klassik und wenn das Klavier alleine steht ist man da sicher im Ausdruck mit Samples eingeschränkt. Ich bezog mich mehr auf Klavier im Bandbetrieb...da verliert sich das meiner m.M.n.
 
Vor einigen Jahren hätte ich dir wiedersprochen, aber ich hab mich neulich erst eines besseren belehrt. Ich hab stein und bein geschworen, dass die String Flächensounds auf dem "the prodigy - music for the jilted generation" album jupiter8 sind. Weit gefehlt. Die kommen aus ner alten Roland Expanderkiste, die man für unter 100€ in der Bucht findet

War das nicht der Stringsound aus der guten alten Roland D-220 Box ? =) Göttlich
 
Ich denke nur der Tonprofi hört das

Ich wage zu behaupten, dass ich zwischen einer Aufnahme eines echten Klavieres und eines Samples (halt kein 08/15) nicht zu unterscheiden vermag
Ich kenne mich mit den heutigen Möglichkeiten von Samplern, SampleLibraries und Sequenzern nicht aus.
Daher mit ´nem Körnchen Salz:

Vor zwei Tagen erst habe ich 1,5 Stunden Klaviersonaten von Beethoven gehört ( im Radio ). Es war göttlichLachen. Ich glaube nicht, dass man dies auch nur ansatzweise am Computer nachbasteln kann.

Ich meine die Performance, das Gefühl, das Reagieren auf kleinste Tonnuancen.

Genau in der Branche arbeite ich eben. Ich bin klassischer Pianist, und mache hauptsächlich Klavieraufnahmen am Flügel. Klavier und Geige , Klavier und..... Ja, Beethovens Klaviersonaten ist eine absolut göttliche Welt. Spiele grad Waldstein-Sonate, Les Adieux hab ich grad angefangen. Mein Boogie&Blues Pianist meinte das übrigens auch letztens am Blüthner: "Das werden die nie hinkriegen, das digital zu erreichen." Es ist doch m.E. immer irgendwie eine Kälte im Sound, ein zu perfekt sein, was mich an den Digital-Emus so stört. Selbst das Edel-Zeugs von Yamaha-Digitalflügel hat diesen chemisch-klinischen Touch. Just my two cents.....
 
Man höre mal "Colourblind" von Counting Crows. Ein Digital-Piano wär hier sowas von deplatziert, gerade weil das Piano hier total alt und ausgelutscht klingt. Göttlich!
 
Man höre mal "Colourblind" von Counting Crows. Ein Digital-Piano wär hier sowas von deplatziert, gerade weil das Piano hier total alt und ausgelutscht klingt. Göttlich!


Mir steht neben einem amtlichen Yamaha C7 noch ein alter Blüthner-Flügel zur Verfügung, den ich mal für kleines Geld geschossen habe. Gerade für solche Vintage-Sounds nehm ich den. Im Sommer für "A Cabaret Story" ein paar Takes produziert. Auf dem C7 wär das viel zu perfekt und fett geworden, aber auf dem Teil BJ 1885 war das genau richtig. Wie gesagt, Tom Waits würde ja auch niemals digital funktionieren.
 

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