Verzweifelt: Warum klingen Pro-Nummern immer besser

[mofox]

Sidechaining/Ducking find ich gar nicht mal so unwichtig. Muss ja nicht zwangsläufig im Offbeat-Modus vor sich hinpumpen und -drücken. Gibt da ja durchaus verschiedene Parameter, welche in variabler Aussteuerung betätigt werden können. Und wenn nicht um 15 oder 20 db nach unten gedrückt wird, dann sind es eben nur 6 oder 3 db.. solang es den Mix ein Stück weit auflockert.
Ansonsten ist eben wirklich der EQ von essentieller Bedeutung. Auch Panning, um den drohenden Klumpen in der Stereomitte zu vermeiden und den ganzen Mix ein wenig aufzuziehen.
Und am besten vermeiden zu lang im Dauerloop isoliert an einem Sound zu schrauben. Im Mix kann dann die ganze Begeisterung ganz schnell ein jähes Ende finden.
Getreu nach Aristoteles: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." Den Maskierungseffekten im Frequenz- und Zeitbereich sei Dank. *kotzwürg*

Aber da wir alle keine Profis sind, solltest du hier und da vielleicht doch ein paar Abstriche bei unseren Außerungen machen und den Rest mit "Erfahrungen sammeln" auffüllen.

 

[Symphobia]

Wie wärs mit analogem Equipment - oder du gibst dein Master mal an ne professionelle Stelle zur Entwicklung? Das macht schon einiges aus und ist auch nicht übermäßig teuer.

 

[Carcinome]

Wie wärs mit analogem Equipment

Auch damit kann man Mist machen. Egal was man macht - es setzt immer Erfahrung und Können voraus. Ich kann mein Wohnzimmer selbst streichen - sieht schick aus. Ordere ich einen Maler um dieses zu machen sieht es noch etwas schicker aus. Woher kommt das? Mit Sicherheit nicht nur von dessen Pinsel. Daher stimme ich Dir hier zu:

oder du gibst dein Master mal an ne professionelle Stelle zur Entwicklung? Das macht schon einiges aus und ist auch nicht übermäßig teuer

 

[ModulationMatrix]

Jottojott... Wenn der Bauer nicht schwimmen kann sollte er sich ne neue Badehose kaufen? Also der Tipp mit dem Analog-Equipment ist mal dezent mit der Schrotflinte am Ziel vorbeigeschossen.

Der Tipp mit dem Mastering ist auch echt fehl am Platz.
Groove/Druck werden zum Großteil im Mix erzeugt. Mastering wird einen Track verbessern, aber nur in soweit wie auch der Mix vernünftig angelegt ist. In diesem Fall also recht wenig. Wäre also rausgeschmissenes Geld. Was es braucht ist gutes Mixing. Womit der TE ja auch richtigerweise angefangen hat. Erst danach kommt Mastering, und erst dann kommt es auch richtig zum Zuge.


Und analoges Equipment wäre wie gesagt die neue Badehose.

 

[kenfjohnnydee]

Wie wärs mit analogem Equipment

Demnach müsste ja alles, was früher mit analogem Equipment (weil es nix anderes gab) im Hobby- und semiprofessionellen Bereich aufgenommen und gemischt wurde wie Bombe klingen.

Nee, der Hund liegt woanders begraben.

 

[Marc1610]

Dir fehlen Füllsounds, zuviel Hall und dennoch keine Rauminformation auszumachen, da passt nix, Sound sind dünn und es fehlt an Punch, das muss knaicker klingen und dennoch untenrum schön druck machen, dein Misch klingt als würde sich alles gegenseitig etwas auslöschen, da nütz auch kein Sidechain.

Arrangement überprüfen, passende Sounds wählen, so das es ohne Eq schon nett klingt.

Mit Summenbearbeitung solltest du dich nun wirklich nicht beschäftigen, daran liegt es nicht.

 

[kenfjohnnydee]

Dir fehlen Füllsounds, zuviel Hall und dennoch keine Rauminformation auszumachen, da passt nix, Sound sind dünn und es fehlt an Punch, das muss knaicker klingen und dennoch untenrum schön druck machen, dein Misch klingt als würde sich alles gegenseitig etwas auslöschen, da nütz auch kein Sidechain.

Hören wir unterschiedliche Tracks?

Ich höre da gerade rein und seh das gar nicht so. Generell ist für mich der Punch im Sound da. Nach meinem Gehör passt das "Mixfundament". Ich bin der Meinung, dass er hier nur etwas anders mit Kompressor und EQ zu machen braucht. Mehr ist da gar nicht mal nötig. Evtl. noch mal Delays und Hall abchecken, ob die nicht vielleicht etwas an Druck und Transparenz rauben.

Aber am Arrangement (bzw. den gewählten Sounds) selbst würde ich jetzt gar nix mehr verändern. Jeder "Füllsound", der dazukäme, könnte m.M. nach das exkate Gegenteil bewirken, z.B. in Sachen Transparenz. denn das ist ja wohl das, was dem TE auch wichtig ist:

Die klingen immer deutlich transparenter

 

[ModulationMatrix]

+1

nicht mehr Füllsounds, sondern weniger Hall (zumindest auf dem Bass)

 

[Marc1610]

Dir fehlen Füllsounds, zuviel Hall und dennoch keine Rauminformation auszumachen, da passt nix, Sound sind dünn und es fehlt an Punch, das muss knaicker klingen und dennoch untenrum schön druck machen, dein Misch klingt als würde sich alles gegenseitig etwas auslöschen, da nütz auch kein Sidechain.

Hören wir unterschiedliche Tracks?

Ich höre da gerade rein und seh das gar nicht so. Generell ist für mich der Punch im Sound da. Nach meinem Gehör passt das "Mixfundament". Ich bin der Meinung, dass er hier nur etwas anders mit Kompressor und EQ zu machen braucht. Mehr ist da gar nicht mal nötig. Evtl. noch mal Delays und Hall abchecken, ob die nicht vielleicht etwas an Druck und Transparenz rauben.

Aber am Arrangement (bzw. den gewählten Sounds) selbst würde ich jetzt gar nix mehr verändern. Jeder "Füllsound", der dazukäme könnte m.M. nach das exkate Gegenteil bewirken, z.B. in Sachen Transparenz. denn das ist ja wohl das, was dem TE auch wichtig ist:

Die klingen immer deutlich transparenter

Das ist keine 80 ger Mukke wo es schön weich klingen durfte, aber auch in den 80ger wurden gute Basselemte genutzt und auf Punch geachtet.

Der Mix klingt doch dünn ungreifbar, nix knackiges keine Mitten, wenn man das mit Kommerziellen Songs vergleicht muss man enttäuscht sein, zu mal die ja auch noch gut Summenbearbeitet sind, darum sag ich es gerne wieder, versucht etwas ran zu kommen aber versucht es nicht 1:1 das bekommt ihr nicht hin, das frustet.

Gebt es dann zu einen der sich auf Summenbearbeitung spezialisiert hat.

 

[Nachtschicht]

wenn du immer das gefühl hast, bei mehr höhen oder mehr bässen o.ä. wärs gleich zuviel, dann deutet das relativ klar darauf hin, dass deine abhörsituation das problem ist.

die sollte natürlich idealerweise so sein, dass sie erst bei hinreichender maximal-attacke auf allen frequenzen (TM) genau auf ihrem klanglichen sweet spot sitzt, bei dir scheint sie das eher beim gegenwärtigen frequenzgang zu tun, wenn ein mehr an bass oder höhen dir immer gleich zu krass klingt.
dann ist natürlich klar, dass du in die falsche richtung schraubst

da gibts jetzt mehrere lösungsansätze unterschiedlicher komplexität.

- andere abhöre. teuer und aufwendig, aber längerfristig wahrscheinlich die richtige massnahme. du bräuchtest "weniger fette" boxen, teile die nüchterner als deine jetztigen klingen. also quasi von genelec zu ns10, im übertragenen sinne

- oder: eq auf die summe legen und so einstellen, dass optimal fette tracks (die jetzt ja dann ebenfalls bisschen überheftig klingen müssten auf deinen boxen) genau den sweet spot treffen. mieser kompromiss und nix für länger, aber um mal kurz das problem zu lindern die simpelste massnahme

- oder: "abstrahieren" und viel mit referenztracks arbeiten zu denen du immer mal wieder hin- und herschaltest und abzugleichen, wieviele höhen und bässe es bei denen gibt im vergleich zu deinem mix.


und klar, mastering will natürlich auch erstmal gelernt sein, verdichten, lautheit, frequenzgang aufräumen und optimieren, sowas lernt man nicht von heute auf morgen. aber irgendwo muss man natürlich auch einfach mal anfangen, wenn der gang zum masteringstudio für dich keine option ist.

 

[ModulationMatrix]

@Marc: durch wiederholen wirds nicht richtiger

Nee im Ernst, schau die euphoric_feel an. Als Hobbyist angefangen, klingen seine Uplifting Trance Tracks mittlerweile 100% professionell. Nix mit externem Mastering. (Hab übrigens lang nix gehört von ihm hier im Forum, lebt wahrscheinlich mittlerweile in ner Villa auf Ibiza). Der hats einfach gelernt. Wenn man schon von vornherein aufgibt bringt das doch nichts.

 

[echoRausch]

Das meine ich mit Mut: Themen ausarbeiten und mehr Richtung Fresse durchziehen. Magengegend (mulm) trifft jeder. Wir wollen Zahnlücken! .... bildlich.

Das würde ich unterschreiben. Allerdings ist meine Erfahrung hier im Forum mit den Mixing-Contests eine ganz andere. Da wurde solcher "Mut" immer derbe abgestraft.

Aber ish denke trotzdem, dass es der richtige Weg ist.

 

[Marc1610]

@Marc: durch wiederholen wirds nicht richtiger

Nee im Ernst, schau die euphoric_feel an. Als Hobbyist angefangen, klingen seine Uplifting Trance Tracks mittlerweile 100% professionell. Nix mit externem Mastering. (Hab übrigens lang nix gehört von ihm hier im Forum, lebt wahrscheinlich mittlerweile in ner Villa auf Ibiza). Der hats einfach gelernt. Wenn man schon von vornherein aufgibt bringt das doch nichts.

Damit meine ich ja nicht das er es aufgeben soll, man kommt nicht an einen guten Summenbearbeiteten Song 1:1 ran und das sollte man sich klar machen.

 

[randy]

Moin,

nicht ganz meine Baustelle, trotzdem ein paar Gedanken:

Ich finde das Stück als allererstes einfach zu schnell.
Des weiteren vllt. zu viele Delays und Räume, die die Freiräume zuschlieren.

Nimm bei ein paar Spuren deutlich die Effektanteile weg und arbeite (mehr) mit Transiententools für mehr Poppings.

Grundsätzlich aber handwerklich solide, finde ich.

LGR

 

[pitto]

... Hallo Zusammen,

jetzt hab ich mich noch mal rangesetzt und (hoffentlich) eure Feedbacks beherzigt...

Hier ist das Ergebnis. Ich finde es in jedem Fall deutlich "aufgeräumter", vielleicht sind aber auch meine Ohren inzwischen hin.

https://soundcloud.com/500-khz/take-me-for-a-ride

Wie ist euer Eindruck?

Danke für die Feedbacks!

pitto

 

[Locis]

Nee, das ist deutlich besser schon. Bist aufm richtigen Weg.

Du hattest vor einiger Zeit mal so einen Walzer, selbst gesungen hier reingestellt. Hast Du daran mal weitergearbeitet? Fand, das war eine sehr schöne Nummer (eher mein Fall als der aktuelle Track).

 

[pitto]

Nee, das ist deutlich besser schon. Bist aufm richtigen Weg.

Du hattest vor einiger Zeit mal so einen Walzer, selbst gesungen hier reingestellt. Hast Du daran mal weitergearbeitet? Fand, das war eine sehr schöne Nummer (eher mein Fall als der aktuelle Track).

Danke schon mal, Wo gibts denn noch was zu verbessern?

An dem Song hab ich noch nicht weitergearbeitet. Da muss ich auch erst die Vocals noch mal einsingen lassen. Ehrlich gesagt ist das auch eher mein Geschmack, allerdings lassen sich diese Trance-Tracks relativ schnell "komponieren" und da ich im Moment den Hauptfokus auf das Mixen setze, vergnüg ich mich zunächst mit dieser Art von Tracks...

 

[recplay]

Hi pitto,

ich kenne deine Verzweiflung

Ehrlich gesagt ist das auch eher mein Geschmack, allerdings lassen sich diese Trance-Tracks relativ schnell "komponieren" und da ich im Moment den Hauptfokus auf das Mixen setze, vergnüg ich mich zunächst mit dieser Art von Tracks...

Aber ich sehe genau an dieser Stelle auch ein bisschen das Problem. Die große "Profiqualität" geht nicht "relativ schnell". Das ist nach meiner Erfahrung bislang akribische Milimeterarbeit bei Komposition, Soundauswahl, Mix und Mastering.

Von allem das Maximum. (Nach 20 goldenen Schallplatten ist man unter Umständen ein bisschen geübter.)

Es kommt schon vor dass die eine oder andere Komponente, bildlich gesprochen, mal nur eine 2+ in Schulnoten bekommen würde, aber eine befriedigend im Arrangement kann schon keine 1+ im Gesamtergebnis bringen. Ich habe gestern erst (freiwillig

) einen "einfachen" Dance-Remix für den Wettbewerb (eines Pluginverkäufers) abgegeben und schnell ging dabei wirklich gar nichts. Es gibt anscheinend Leute die das in einer Stunde hinkriegen, das fällt mir aber entweder schwer zu glauben, oder man hört es direkt am Ergebnis.

Und obwohl es so abgedroschen klingt, dass ich mich kaum traue es noch einmal zu schreiben: Sehr gute Tracks entstehen unter sehr guten Abhörbedingungen mit bestem Equipment. Wenn man diese nicht hat, hat man einfach keine Chance. Aber das will man eigentlich nicht hören ...

VG

 

[Realist]

Und obwohl es so abgedroschen klingt, dass ich mich kaum traue es noch einmal zu schreiben: Sehr gute Tracks entstehen unter sehr guten Abhörbedingungen mit bestem Equipment. Wenn man diese nicht hat, hat man einfach keine Chance. Aber das will man eigentlich nicht hören ... Lächeln

Na ja, ich denke mal, das Wichtigste ist, Erfahrungen mit seinem Equiqment zu sammeln.
Also viel Referenz hören.Was klingt wie über meine Abhöre und über meine Kopfhörer usw.
Hier beim Mix würde ich schon beim Arrangement ansetzen.Dieser FX-Sound ganz am Anfang, der macht das Intro leider total zunichte.Da würde ich was anderes nehmen.Am Anfang sind auch noch unschöne Resonanzen im Spiel, klingt dadurch etwas hohl.
Der Part wo diese Glocken spielen.Da würde ich z.B. auch den Sound durch eine richtige "Lead" ersetzen.So kommt das Thema etwas verhalten daher.
Ich selbst bin zwar kein Electro-Spezialist, ich habe aber auch gerade etwas "Danciges" in der Mache.Was glaube ich in diesem Genre wichtig ist sind Effektspielereien oder automatisierte Filterfahrten usw.Das macht es dann auch nochmal ein Stück interessanter.

 

[ModulationMatrix]

Soweit ich weiss klickt Skrillex seine Hits aufm Laptop im Szene-Café zusammen