Vertrieb

[Crim]

hallo erstmal an die werte homercording gemeinde!

nun zu meiner frage. wenn ich über mein label eine cd produziert habe, bei der [g=119]gema[/g] angemeldet bin und die cd's gepresst habe, wie läuft dann der vertrieb ab (welch satzbau^^)? wie finde ich einen vertrieb? was wollen die von mir (jaja geld aber etwas konkreter)?

für ein paar Infos, Erfahrungsberichte und Links wär' ich sehr dankbar.

gruss,
Crim

 

[floxe]

ein vertrieb kauft einem label eine anzahl von cd's ab und ist dafür zuständig, dass die cd's im handl erhältich sind. im idealfall verkauft die plattenfirma dem vertrieb die cd's um einen angemessenen preis und der vertrieb setzt die cd's dann in die plattenläden und verdient durch die verkäufe.

lg
flox

 

[Crim]

mhjo so in etwa hab ich mir das auch vorgestellt aber wie läuft das ab? überlässt man dem vertrieb eine anzahl an cd's und die versuchen die loszuwerden oder kommen die mit konkreten vorstellungen wieviele die abnehmen? wie kommt man an einen vertrieb? wie hoch ist etwa der prozentuale anteil den die sich abknipsen?

 

[floxe]

naja, hierzulande ist es ohne plattendeal eher schwierig an einen vertrieb zu kommen, es muss auch eine realistische chance geben, dass platten verkauft werden, ansonsten wird sich kein vertrieb deiner annehmen bzw. die geschäfte werden dem vertrieb keine platten abnehmen, wenn sie glauben, dass sie davon nix verkaufen können. der prozentuale anteil kann variieren, je nachdem wie der deal gestrickt ist... normalerweise hast du einen gewissen handelsabgabepreis, quasi der preis mit dem du an den vertrieb verkaufst, der vertrieb haut dann noch ein wenig was drauf und die geschäfte auch nochmal, damit jeder schön mitverdient.

lg
flox

 

[Horn]

Ach was, es gibt ja auch reine Vertriebsdienstleister. Die sorgen halt für die organisatorischen Voraussetzungen, dass eine CD also z.B. über amazon erhältlich ist oder aber im CD Laden um die Ecke bestellt werden kann. Ohne den Vertrieb ginge das ja nur schwer. Voraussetzung ist immer (wie auch bei der anderen "Vertriebsart") der EAN-Code, damit geht´s dann in die Phononet Datenbank. Vielleicht mal bei google "CD" und "Vetrieb" eintippen, da müsste sich doch was finden lassen!

 

[NULL]

hi,

also in der schweiz läufts meist so, dass die bands das risiko tragen.. die sagen einfach: wir pressen dir z.B. 500 CD's, knallen unseren code drauf, du zahlst die cd-presse und einen anteil und wir verdienen dann am verkauf.

deutlicher:
band zahlt ca. 2000 euro für 500 CD, dabei ist aber dann auch eine firma die den vertrieb, z.B. mailorder, amazon etc. macht..

 

[allanamadeus]

deutlicher:
band zahlt ca. 2000 euro für 500 CD, dabei ist aber dann auch eine firma die den vertrieb, z.B. mailorder, amazon etc. macht.. [/quote]


...was, sooo teuer ist das in der Schweiz?? Was zahlt man denn nur für die Vervielfältigung? Und was ist in den 2000 EUR konkret drin, Werbung auch oder "nur" die Schaffung organisatorischer GRundlagen, dass man die CDs also bei amazon überhaupt bestellen kann??

 

[Forry]

Hallo.
Ja lustig...Thema, das gerade hochaktuell auch bei mir ist )

Also:
das mit phononet ist nicht mit einem EAN-Code getan. Phononet als Schnittestelle zu Saturn und Co. versorgt diese großen Häuser nur noch, wenn Du als Label um die 30 -verschiedenen!!- VÖs pro Jahr hast. Super, was? ;-((((

Bei Amazon, BOL kommst Du rein, wenn Du im Sortiment von Mediapool.cd, JTV.de bist. Amazon gibt da auf der eigenen Seite irgendwo auskunft, was man tun muss, um -als Tonträgerhersteller- gelistet zu werden.

Der EAN-Code kostet bei kleineren Unternehmen (oder sagen wir mal: Unternehmen, die unter 5. Mio EUR UMsatz im Jahr machen ) ca. 200,- EUR plus MWSt (in etwa!) pro Jahr.

Falls noch kein Labelcode vorhanden ist:
erteilt die GVL (unter entsprechenden Voraussetzungen, aber das war ja hier nicht die Frage)

Nur bei amazon etc. gelistet zu sein hilft aber auch noch nicht...denn: wer soll's da kaufne? Und: warum sollte es der kaufne??

Bei Saturn und konsorten unterzukommen ist seeeeehr schwer (s. phononet). Dass man direkt zum örtlichen Saturnhändler geht ist -angeblich- den einzelenen Filialen nicht mehr erlaubt. Wird alles zentral geregelt (Ingolstadt?),... und die halten sich an Phononet. Natürlich kann man versuchen, bie phononet aufgneommen zu werden....aber wie gesagt: zwingend -oder: eher gar nicht- werden die Saturns etc. nicht beliefert.

Da ist amazon und co. schon 'ne gute Sache...aber: lies da die Voraussetzungen durch.--> Da ist übrigens ein EAN-Code auch Pflicht (!).

Ist ja auch alles 'ne Kostensache (neben der Herstellung der CDs):
- Verschicken zu Musikredaktionen, kontakte aufbauen (denn als LC-Inhaber gibt' s ja entsprechendes bei Ausstrahlunge...neben den [g=119]GEMA[/g]-Tantiemen für die Urheber)
- Anbieten im Web (eigene und befreundete Webseiten)
- evtl. Web-kooperationspartner finden
- Werbung in der örtlichen Presse
- gigs (Live-Vertrieb)
ist da eher 'ne Möglichkeit.

Gruß
Forry

 

[Energy-Dat]

Hallo Jungs!


Im Grunde ist das letzte Statement richtig und aktuell.
Für einen unbekannten Künstler und ein kleines, neues Label gibt
es ohne Weiteres keinen Deal bei phononet.

Das mit den Saturn-Jungs kommt drauf an.
Einen EAN-Code kann man sich auch anderswo besorgen -
Es gibt Firmen, die Dir einen für 25,- € pro Stück verkaufen, was natürlich
nicht erlaubt ist. Jedenfalls hat man dann eine Produktion mit LC und EAN und
kann den Saturn bequatschen.

Das nützt Euch aber Alles nichts.

Ein großes Label mit deutschlandweitem Vertrieb macht nur dann Sinn,
wenn die Musik auch gekauft wird. Weil was nützt es denn, wenn meine
CDs überall im Laden stehen und keine Sau sie haben will und ich nach einem
Jahr den ganzen Scheiß zurück bekomme (Retoure).

Also, zu dem Major-Label oder Indie mit gutem Vertrieb gehen,
anklopfen, Produkt anbieten, auf kleinen Künstlervertrag hoffen,
wenn das nicht klappen sollte, Vertiebsvertrag ansprechen.
Hier aber aufpassen, das Risiko liegt ganz alleine beim Hersteller-Label.
Zumeist besteht sogar das Major oder große Indie auf die Pressung im
eigenen Werk zu günstigeren Konditionen.

Alles im Allen bleibt es immer eine Verhandlungssache,
und die allseits gegenwärtige Frage:
"Wer kauft überhaupt mein Zeugs wenns überall steht".
Vertriebsvertrag bedeutet im Klartext nämlich nur:
HERSTELLEN, VERTEILEN, RETOURE, VERRECHNEN.

Eine Promotion für eine Single, Management und viel viel
Öffentlichkeitsarbeit ist dann trotzdem notwendig.

Gruß
Tom