Vertrag zwischen guten Freunden???

djsky

djsky

Registriert
09.11.05
Beiträge
1.872
Reaktionen
28
Punkte
2.252
Hallo,
folgende Situation: 2 gute Freunde von mir sind musikalisch und gesanglich sehr begabt. Nun möchten wir gemeinsam ein Projekt starten. Bei diesem Projekt können die beiden natürlich kostenlos ihre Songs bei mir aufnehmen, ich selbst produziere die Songs. Nun wollen wir dass halt irgendwie vertraglich absichern, dass wir uns sämtliche Einnahmen sowie Ausgaben aus diesem Projekt aufteilen. Freundschaft hin oder her aber mann weiß ja: Sobald Geld ins Spiel kommt hören Freundschaften sehr schnell auf. Nun, gibt es da irgendwelche vorgefertigten Verträge? Auf was muss ich achten, damit ich als Produzent der Band gegenüber nicht zu kurz komme?? Immerhin soll es ja so sein, dass die nach aussen hin als alleinige Band auftreten, ich im Hintergrund aber eben sämtliche Songs produziere und mich auch um einige andere organisatorische Dinge kümmere. Deshalb soll auch alles gerecht aufgeteilt werden.
 
ha sicher, so was schadet nicht wenn ihr was öminoses (vom zeitaufwand her) stemmen wollt (eine [g=420]cd[/g] produzieren).
am ende investiert ihr alle euer zeit und know-how.
es ist am meistens so dass irgendwann einer unzufrieden wird, oda hat er keine zeit (was nicht stimmt) der steigt dann aus und der ganze knoten wird ein chaos...
ein interner vertrag ist wie eine "oberinstanz" über euch welche das "menscheln" unterbindet.

wie ihr die kohle aufteilt, ist euer bier, aber das sollte auch drin stehen.

von einem vertrag haben alle vorteile.

vg
dragan
 
In Deutschland haben wir was das Schuldrecht angeht Vertragsfreiheit das heisst:

Formfreiheit, Inhaltsfreiheit, Abschlussfreiheit, Aufhebungsfreiheit

also auf deutsch...macht euch einfach Gedanken was für alle am gerechtesten ist und dann haltet das schriftlich fest....da könnt ihr so viel reinschreiben wie ihr wollt. Eure Kaiser Willhelms drunter und fertig ist der Lack :)

Ob das jetzt deine Frage beantwortet hat weiss ich nicht... :)
 
Danke, für die rasche Antwort. Der Meinung bin ich auch, dass von einem Vertrag alle Vorteile haben. Die Frage ist nur: Was muss alles drinnen stehen, was soll drin stehen. Gibt es für so Situationen (Band vs. Produzent) irgendwelche Vertragsvorlagen??
 
earl grey ist der justicia-schamane. :)

vg
dragan
 
Wenn ihr einen Vertrag aushandeln wollt, solltet ihr immer im Hinterkopf haben, daß der Vertrag NICHT dafür da ist, wie die Kohle aufgeteilt wird, solange ihr zusammen arbeitet, bzw. wer was machen muss.

Das auch, aber WICHTIG ist, daß der Vertrag regelt, wer wem wieviel zahlen muss (Einmalzahlungen, Gewinnbeteiligungen) nach dem ihr euch trennt oder einer aussteigt.

Zum Beispiel schreibt einer von euch dreien einen Text, und zu dritt macht ihr einen Song draus. Das Ding bringt aber leider dann kein Geld ein.
Irgendwann steigt der Textschreiber aus (andere Band, Streit, berufliche Änderung, Umzug), unerwarteterweise läuft das Lied drei Jahre später im Radio rauf und runter und der Rubel rollt. Aber, sagen wir, mit einem stark veränderten Beat und anderen anderen Backingvocals.

Da meldet sich der Textschreiber und will Kohle. Ihr wollst ihm aber nix geben, das Lied ist ja jetzt "ganz anders".
Das sowas nicht zum Rechtsstreit ohne Ende ausartet - DAFÜR ist der Vertrag da.

Ob ihr, während ihr zusammenarbeitet, die Kohle drittelt oder wie auch immer verteilt, das geht auch mit Handschlag.


Ähnlich wie beim Ehevertrag. Der Name täuscht. Der Ehevertrag ist nicht für die Ehe. Sondern für die Scheidung.
 
Eine denkbare Form wäre dass ihr das einfach Pragraphenmäßig auflistet

§1 Aufteilung der Kohle

§2 Zuschläge für fett krasse Ideen

§3 Geldbuße bei zuspäterscheinen zu Aufnahmesessions

...usw.


EDIT: Für was willst du einen vorgefertigten Vertrag??? Das individuell und so zu Regeln wie ihr das für richtig haltet ist doch viel besser.
 
@ nichtrauscher: Jein. Imo gehört in einen guten Vertrag beides rein. Was bringt es auch in nem Vertrag zukünftige Eventualitäten abzuklären, wenn es soweit gar nciht kommt weil man schon im Vorfeld Streitigkeite über die Einnahmen/ Ausgaben hat. Abgesehen davon ist ein "Handschlag" auch schon ein mündlicher Vertrag - warum also nicht gleich aufschreiben und auf der sicheren Seite sein?

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man am Besten über Geld reden kann solange es noch nicht da ist. Von daher würde ich das AUCH in den Vertrag packen.

Also mal ein formloser Vorschlag was mir spontan einfällt. Wie Heelie schon gesagt hat funktioniert das absolut formlos, (imo einzige) Einschränkung ist, dass der Vertrag nicht sittenwidrig sein darf.


Vertrag

zwischen "Eure vollen Namen (und evtl. Geburtsdaten)"

zum Zwecke der Produktion eines Albums (oa Zielsetzung)

1. Regelung der Zusammenarbeit:
- Wer leistet was und wer muss dafür bezahlen (also zB. die zwei Kumpels dürfen bei Dir kostenlos für euer Projekt XY aufnehmen evtl. ne sinnvolle Frist/ Einschränkung setzen, nicht dass die ihr Leben lang deine Dienste in Anspruch nehmen können)

2. Wie werden anfallende Kosten gedeckt:
Strom, Studiomiete, [g=420]CD[/g]-Pressung

3. Wie wird ein evtl Gewinn aufgeteilt
Jeder ein Drittel? Der Producer die ersten 1000Euro und dann die anderen den Rest? etc pp

4. Wie werden die Rechte an den Songs aufgeteilt:
Urheberrecht bleibt Urheberrecht, aber was ist mit Verwertungsrechten, etc. Da sollte dann aber für ne wirkliche Sicherheit gesondert ne Aufstellung mit den Songs gemacht werden und die Textschreiber, Komponisten benannt sein. Damit lässt sich auch das nichtrauscher-Beispiel entschärfen, wenn nämlich klar ist, dass der Text von Person A ist, dann darf Person B ohne Einverständnis überhaupt nichts machen. Das gleiche gilt dann natürlich auch für die Melodien von Person C etc.


Unterschriften


Wenn ihr auf Nummer Sicher gehen wollt, lasst euch vom Notar beraten. Das kostet aber Geld und lohnt erst ab nem gewissen Betrag. Ansonsten evtl mal nach Bandübernahmevertrag googeln oder hier suchen. Da kann man dann evtl noch ein zwei Punkte abschreiben die man sonst vergessen hätte.

Das wäre auch noch ne andere Möglichkeit, dass du als Produzent sozusagen Verträge mit den Kumpels als Künstler schließt und neben der Produktion auch die Instrumentals als Ggleistung anbietest. Dann wärst du eben für alles verantwortlich und deine Kumpels müssten nur Singen und die Hand aufhalten ;)

http://www.track4.de/vertraege/banduebernahme.php3
 
Danke schonmal für die vielen Antworten. Vielleicht könnte ja der Rechtsguru Earl Grey hier auch kurz reinschauen und was dazu schreiben. Wäre toll. Sollte eben ein Vertrag werden, der für jeden einzelnen eine Absicherung bedeutet, eben nicht nur für mich.
 
ich weiss zwar nicht, wie die gesetzliche lage in deutschland ist.
in österreich gibt es die möglichkeit, bei einem anwalt eine stunde kostenlose rechtsberatun einzufordern.

eventuell einmal diese möglichkeit in betracht ziehen.

einen vorvertrag aufsetzen, der die standpunkte jedes einzelnes beinhaltet so wie
die aufteilung der rechten und pflichten, wie ihr euch das vorstell.

der anwalt kann euch dann erklären, war rechtlich ok ist, was nicht usw.

LG
Petra
 
rechtlich ok ist alles was die Vertragsparteien untereinander vereinbaren, das eben bedeutet ja:

Vertragsfreiheit.

Ich meine wenn du willst kannst du in deinen Vertrag auch aufnehmen dass jeder der einen fahren lässt im Studio 100 Euro Strafe zahlt...solange sich alle einig darüber sind kein Ding.

das gilt natürlich nur solange du nicht gegen zwingende Rechtsvorschriften oder gesetzliche Verbote verstößt

aber das sollte ja nicht das Problem sein.
 
In Ö kann man ein Beratungsgespräch EINFORDERN? Das ist hart!
(was passiert denn mit dem anwalt, wenn er sich "verweigert"? Das würde mich interessieren)
 
kostenlose Rechtsberatung erhalten nur bedürftige Personen...äh in Deutschland :D
 
Heelie schrieb:


Vertragsfreiheit.

Ich meine wenn du willst kannst du in deinen Vertrag auch aufnehmen dass jeder der einen fahren lässt im Studio 100 Euro Strafe zahlt...solange sich alle einig darüber sind kein Ding.
ot:
:)

james brown hat jedem mitmusiker für jeden fehler (AUF DER PROBE!) 100$ von der gage abgezogen.
falsche note-zack, hunderter ist weg. :)
nicht schlecht, die erziehungsmethode...
vg
dragan
 
ot:
:)

james brown hat jedem mitmusiker für jeden fehler (AUF DER PROBE!) 100$ von der gage abgezogen.
falsche note-zack, hunderter ist weg. :)
nicht schlecht, die erziehungsmethode...
vg
dragan


...und im Studio hat er dann vom Produzenten für jede falsche Note eins aufs Maul bekommen..nun wissen wir wieso er so sch*** aussah :D
 
@ Dragan: Wenn die Ausgangslage stimmt ;)
 
diagnostix schrieb:
Heelie schrieb:


Vertragsfreiheit.

Ich meine wenn du willst kannst du in deinen Vertrag auch aufnehmen dass jeder der einen fahren lässt im Studio 100 Euro Strafe zahlt...solange sich alle einig darüber sind kein Ding.
ot:
:)

james brown hat jedem mitmusiker für jeden fehler (AUF DER PROBE!) 100$ von der gage abgezogen.
falsche note-zack, hunderter ist weg. :)
nicht schlecht, die erziehungsmethode...
vg
dragan

Wow da würden ja einige in ihrem Leben nie einen Cent von ihrer Gage sehn
 
Da meldet sich der Textschreiber und will Kohle. Ihr wollst ihm aber nix geben, das Lied ist ja jetzt "ganz anders".

der textschreiber bekommt so oder so seine tantiemen - wenn das ding durch die decke geht wäre er damit allein schon mal gut bedient.

lg
flox
 
achso wenn ihr in euerm Vertrag Eigentumsrechte regeln wollt ... von Texten, Songs dann fällt das nicht mehr unter Schuldrecht. Das is dann Urheberrecht und da gilt die Vertragsfreiheit nur eingeschränkt soweit ich weiss. Das heisst die Vereinbarungen die ihr dann da trefft sollten nach Möglichkeit mit dem Gesetz übereinstimmen.
 

Ähnliche Themen

maxx_eyth
Antworten
51
Aufrufe
9K
speedtom
speedtom
Antworten
28
Aufrufe
36K
organix
organix
HannesBieger
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
18K
HannesBieger
HannesBieger

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben