Unterschied Limiter beim aufnehmen und nach der aufnahme?

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Da ich keinen "Echtzeit"-Limiter habe nehme ich zB Gesang übers Mic halt direkt einfach auf, aber mangels gutem Equipment entstehen trotz meiner Bemühungen, beim Singen gleichlaut zu bleiben, öfter mal Spitzen. Ich mach dann immer im Nachheinein per Audioeditor einen Limiter bzw. Kompressor und normalisiere dann die Datei, um sie möglichst nah an 0dB ranzubekommen.

Meine Frage: wenn ich im Nachheinein einen Limiter mache, dann wird der Sound oft auch anders, wenn ich "zuviel" weglimitiere, oder es "pumpt" zu stark bei nem Kompressor bzw. wenn ich das [g=147]Pumpen[/g] weghab sind die Lautheitsunterschiede wieer hörbar... Wie funktioniert dann aber ein "Echtzeit"-Limiter"? Also, zB bei Songs von Bands, wo der Sänger leiser spricht und später schreit, da erscheint alles trotzdem gleichlaut (auch bei Live-Auftritten), aber der Klang beim Schreien erscheint nicht "beschnitten" oder schwankend oder so...

Was ist also der Unterschied zwischen Echtzeit und Post-Bearbeitung...? :| Gibt es einen, oder liegt das auschließlich am Equipment? :eek:
 
Ich würde mal tippen, wenn's nach dem komprimieren Kacke klingt, dann hast Du den Kompressor falsch eingestellt. Vor dem Digitawandler komprimieren und zu limiten macht man in der Regel um die [g=4]Dynamik[/g] des Signals etwas einzuschränken und die 16 oder 24 Bit des Wandlers besser auszunutzen.
Du willst ja komprimieren nicht in Hinblick auf die [g=60]Wandler[/g] sondern weil die Lautstärkeunterschiede zu hoch sind. Da ich selber noch kein Signal hatte, was ich nicht durch richtige Komprimierung in den Griff bekommen hätte, fällt's mir erstmal schwer Dir zu helfen. Vielleicht mußt Du mit dem Komp einfach noch etwas üben? Ansonsten könntest Du einfach mal hier ein Sample hochladen, dann kann man sich das anhören und vielleicht auch mal bearbeiten, und Dir die Parameter mitteilen. Vielleicht hilft Dir das ja weiter?
 
RandomRecords schrieb:
Ansonsten könntest Du einfach mal hier ein Sample hochladen, dann kann man sich das anhören und vielleicht auch mal bearbeiten, und Dir die Parameter mitteilen. Vielleicht hilft Dir das ja weiter?
könnt ich bei gelegenheit machen, nur: live arbeiten ja die bands auch mit limitern/kompressoren. was stellt man denn da ein...? macht man denn überhaupt NUR nen limiter?

und es geht auch um ganz songs/instrumentenparts, nicht nur um gesang. da hab ich auch oft "ausreißer"... hatte so was in der art hier schonmal gepostet, aber jetzt geht's halt speziell um die frage, ob/warum zB bei livebands die stimme durch limiten immer ein niveau hat, ohne "schlecht" zu klingen.

hier mal ein file: c.a. 650kb MP3 - bereits "nachbearbeiteter" gesang, danach der gesang im song eingebettet. ist alles noch in der mache, also noch kaum abgemischt, aber man hört ja, dass ich da probleme hab, "mal eben" den song ganauso laut klingen zu lassen wie die stimme alleine. man sieht an dem stimmenpart auch ein paar "abgeschnittene" bereiche.

btw: kompressor auf jede spur geht bei mir nicht, da cubasis dann plötzlich ne [g=5]latenz[/g] bekommt... ich müßte also entweder ohne kmp. abmischen der erstmal die spuren jeweils einzeln aufnehmen und per editor komprimieren... oder ich brauch andere komp-plugins... :|
 
Bei den Bands die es sich erlauben können sind halt live auch UREIs oder UAs als 1176er oder 78er im [g=211]Rack[/g]. Die kannst Du gar nicht so einstellen, dass sie schlecht klingen.
 
den song ganauso laut klingen zu lassen wie die stimme alleine.

ist es absicht, dass die stimme zu beginn wenn sie alleine steht dermaßen laut ist? ist ja im gegensatz zu dem was danach kommt ziemlich heftig.

live verwend ich auch keinen limiter auf vocals sondern kompressoren. limiter schneiden einfach ab, das führt stellenweise zu klangänderungen und ähnlichem, deswegen ein kompressor mit moderater einstellung (je nach sänger und club). ausserdem spielen sänger oft ein wenig mit dem mikro, bei leisen parts näher ran, bei lauten passagen weiter weg oder am mikro vorbei.

lg
flox
 
floxe schrieb:
den song ganauso laut klingen zu lassen wie die stimme alleine.

ist es absicht, dass die stimme zu beginn wenn sie alleine steht dermaßen laut ist? ist ja im gegensatz zu dem was danach kommt ziemlich heftig.
ja, das ist schon absicht, weil es sonst später beim sequenzer zu leise wäre. eine unbearbeitete aufnahme müßte ich am mixer extra sehr laut einstellen. naja, zumindest versuche ich, die passagen auf EIN level zu bringen, denn das ist ja das bereits bearbeite, zuvor war das an vielen stellen zu halb so laut, an anderen aber schon bei 0dB.


ausserdem spielen sänger oft ein wenig mit dem mikro, bei leisen parts näher ran, bei lauten passagen weiter weg oder am mikro vorbei.
gut, das ist ja klar ;) ich hab neulich zB live eine electroband gesehen, also so eher "böse" mit verzerrten stimmen und "härteren" sounds, aber egal wie der sänger ins mikro sprach oder schrie: es hörte sich immer "gut" an, soundmäßig halt ähnlich, und das mic schein mir immer nah am mund gewesen zu sein. zB anfangs ist es eher so sprechen, dann steigert sich der sänger (auch rein texlich) in eine wütende passage rein, und trotzdem klingt es gleichlaut und passt sich perfekt in die musik ein, fast wie ne CD nur halt mit ein wenig live-[g=108]hall[/g], hört sich 1000 mal besser an als alles, was ich bisher mit langem rumpronieren bei mir zu hause hinkriege... ;)
 
mit verzerrten stimmen

naja, dann kann ichs schon verstehen, ein verzerrer macht nix anderes als gnadenlos abzuschneiden/clippen, dem ists wurscht wieviel pegel da theoretisch daherkommt, lauter wirds deswegen auch nicht sondern der grad der verzerrung steigt an.

lg
flox
 
floxe schrieb:
mit verzerrten stimmen

naja, dann kann ichs schon verstehen, ein verzerrer macht nix anderes als gnadenlos abzuschneiden/clippen, dem ists wurscht wieviel pegel da theoretisch daherkommt, lauter wirds deswegen auch nicht sondern der grad der verzerrung steigt an.

lg
flox
hmm, gut, ich meine aber, dass ich es auch bei "normalem" gesang schon so mitbekommen hab... aber wie macht man das denn dann bei einem normalen song, sagen wir mal zB so was wie depeche mode oder so mit dezenten drums, ein paar synthies und dazu mal leiser, mal laiuter singen... das kann doch nicht NUR durch den abstand des sängers geregelt werden, dafür müßte der ja erstmal 100 mal üben, wann er wie weit wegstehen muss... geht das nur mit kompressor und einfach reinsingen? und geht das auch im nachhinein?

will halt wissen, ob ich mit mehr rumwerkeln das ganze per nachbearbeiten hinbekomme oder ob ich mir die mühe sparen kann und direkt ein echtzeit-gerät haben sollte... das war der grund für die frage ;)


ps: ist der teil mit der solo-stimme anfangs wirklich ZU laut? ist der song schon laut genug? :|
 
Mach mal beim Cubase-Komp alle Automationsschaltungen aus und fang an dich mit den Regelvorgängen zu beschäftigen. Ich würde dir zum lernen aber den Kjearhus classic-Komp empfehlen. Der ist Freeware und man kann schön üben zu hören, weil man die regelvorgänge nicht sieht.

Erstmal Threshold runter, bis du deutlich eine Kompression zu hören ist. Dann die Ratio mal rauf und runterdrehen und hören was passiert. Dann kannst du anfangen mit Attack und Release zu spielen um das [g=147]Pumpen[/g] weg zu kriegen. Mach dir die Funktionen der Parameter klar! Attack bestimmt die Zeit, die der kompressor braucht um nach dem überschreiten des Thresholds auf die mit der Ratio eingestellten Pegelabsenkung zu kommen. Release bestimmt entsprechend die Zeit, bis der Komp nach unterschreiten des Thresholds wieder den vollen Pegel durchlässt. Ganz wichtig ist: Das bearbeitete Signal darf nicht lauter sein als das unbearbeitete, sonst hörst du ja garnicht, wie der kompressor arbeitet. (kein automatisches Makeupgain benutzen) Dann denkt man "geil laut" aber dabei macht der Kompressor garnicht viel.

Wenn du ein paar Euro über hast kannst du in einen externen Kompressor investieren. Ich würde dir aber erstmal raten schon genügend Lautstärke mit richtigem einpegeln zu erzielen.

Warum sollten UREIS leichter einzustellen sein als andere Kompressoren. Am LA22 kann man sich ganz schön den Wolf drehen um einen geilen Sound zu bekommen. Allerdings ist der Sound dann auch sehr geil.

Live kommt bei mir (weil meistens kaum Zeit ist) ein Kompressor in den Vocal-[g=183]Bus[/g]. Wenn mehr Zeit ist, dann natürlich auch gerne mal extreme Kompressoreinstellungen auf die Leadvocals. Aber immer bedenken, ein Kompressor im Monitorweg macht häufig piiieeeep)
 
Warum sollten UREIS leichter einzustellen sein als andere Kompressoren.

Die 1176er bzw. 78er sind es, klingen einfach gut und dafür sind sie seit Jahrzenten legendär. Du kannst ihn nur zwischen gut und geil einstellen. Schlecht klingt es wirklich nie. Aber für geil mußt Du auch den richtig einstellen. [g=147]Pumpen[/g] tut er allerdings nie.
 

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