Und schon wieder die GEMA

  • Ersteller gisogrisu
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An der GEMA muss sich folgendes Ändern: die Verteilung, die Preise, die 15% Verwaltungsgebühr.

An der Szene muss sich folgendes ändern: Realnamen müssen her (oder die GEMA akzeptiert eindeutige Pseudonyme - was im Endeffekt wieder auf Realnamen rausläuft).

...um was gehts noch in diesem Thread?
 
...um was gehts noch in diesem Thread?

Hast du doch schön zusammengefasst.
Es steht GEMA im Threadtitel, also geht's hier traditionell immer um alle aktuellen Befindlichkeiten hinsichtlich dieses Themas :D
 
Teils OT, aber mir scheint schon wichtig, bei der Diskussion um die GEMA zwei Aspekte nicht zu vermischen.

Der erste Aspekt ist der gesetzliche Auftrag, auf dem die Arbeit der GEMA basiert. Also darum, WAS die GEMA tut. Darum ging es im Thread "GEMA gewinnt gegen Youtube in erster Instanz". Hier vertritt die GEMA die Interessen der Urheber und setzt gegen YouTube durch, dass YouTube keine GEMA-geschützten Werke veröffentlichen darf, so lange es keine Einigung über die Höhe der Zahlungen geht.
Für mich persönlich klar, dass die GEMA da im Recht ist - so ist es erstinstanzlich ja auch bestätigt worden. Und daran, dass Urheber von der Veröffentlichung ihrer Werke profitieren sollen, sollte sich meiner Meinung nach auch nichts ändern.

Der andere Aspekt ist der, WIE die GEMA ihren Auftrag umsetzt, also, wie sich selbst organisiert, wie sie Einnahmen an die Urheber verteilt, wie hoch die Gebühren sind, die sie von Veranstaltern einfordert, wie hoch der eigene Verwaltungsanteil ist, wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentiert.

Das alles muss diskutiert und, wo nötig, sinnvoll geändert werden. Ich glaube zum Beispiel, dass, so lange es keine nachvollziehbare 1:1-Ermittlung gibt, wessen Werk wo wie oft gehört wurde, es bei der Verteilung keine Gerechtigkeit geben kann. Dennoch muss ein System entwickelt werden, das auch von weniger erfolgreichen Künstlern zumindest als gerecht empfunden wird. Wie das aussehen soll, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber die Bereitschaft der Beteiligten, an einer Änderung zu arbeiten, die braucht es jetzt.

Dass Veranstalter sich gegen Tariferhöhungen wehren, finde ich wenig überaschend und nachvollziehbar. Dass jetzt aber "Trittbrettfahrer" aufspringen, die einfach nur die Gelegenheit zum Hetzen nutzen, weil die GEMA ja sowieso ein Misthaufen ist, bringt nur heiße Luft.
 
Der andere Aspekt ist der, WIE die GEMA ihren Auftrag umsetzt, also, wie sich selbst organisiert, wie sie Einnahmen an die Urheber verteilt, wie hoch die Gebühren sind, die sie von Veranstaltern einfordert, wie hoch der eigene Verwaltungsanteil ist, wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentiert.

Darum geht es doch.

Ist die GEMA überhaupt in der Lage in der neuen Zeit zu agieren? man hat doch den Eindruck, dass da jemand alte Pfründe auf Biegen und Brechen verteidigt.

Wieso kann man nicht Transparenz bei der GEMA erzwingen? ich meine, dass man diese auch als Normalo versteht? Wo sind die unabhängigen Kontrollinstanzen? Wer schaut denen auf die Finger und in die Bücher?
 
Interessant hierbei ist auch, daß die Verteilungsquoten ziemlich verzerrt sind, will heißen, Superstars bekommen den fetten Batzen, die kleinen eben fast nichts. Das ist intransparenter Lobbyismus, und entzieht sich jeder demokratischen Kontrolle ( Bei unserer ehemaligen Staatsbahn ists ählich, sind auch viele Selbstbediener am Werke). Wenn die Künstler sich unter dem Überbegriff GEMA demokratisch organisieren könnten, sähe es bestimmt anders aus. Das ist noch ein Teil der alten, westdeutschen Bürokratie, und sollte nun wirklich mal reformiert werden. Jede bisherige Änderung ist zu Lasten der kleinen Leute/Künstler gegangen.

Der Berliner Senat hat sich übrigens durch alle Parteien hinweg für eine erneute Überprüfung der neuen Regeln ausgesprochen, und sich komplett hinter die Clubbetreiber in Berlin gestellt, die teilweise bis zu 600% höhere Abgaben zahlen müssten. Ein Clubsterben wird die Folge sein, wenn nicht jetzt dagegen gesteuert wird. Vor einigen Tagen war eine Demo mit Dr.Motte in der Kulturbrauerei. Das dies auch wiederum finanzielle Aspekte mit sich bringt (ausfallender Tourismus), schweißt offenbar selbst die stärksten Feinde in Berlin zusammen. Und Dr. Motte bringt es auf den Punkt: "Was bringen mir Mehreinnahmen meiner Musik, wenn ich keinen Club mehr habe, wo ich auflegen kann ?" (Zitat, sinngemäß)
 
Beim bereich PR kann sich die GEMA tatsächlich noch einiges bei den "Gegnern" abgucken, Hut ab!


Besondern heuchlerisch finde ich hierbei das vorgehen der Musikveranstalter und Discotheken die den ganzen Tarif Schlamassel zu verantworten haben da sie diejenigen waren die die Gespräche abgebrochen haben worauf die GEMA gezwungen war einfach einen Tarif festzusetzen.

Die GEMA selbst hat dann auch direkt danach einen Antrag auf Einleitung des Schiedsstellenverfahrens gestellt.

Daraufhin sind andere verbände die nun konstruktiv mit der GEMA über ein Tarifmodell verhandeln (z.b. Swinging World, ein Tanzschulverband) an die GEMA herangetreten, die Musikveranstater dagegen ziehen weiter ihre PR Kampagne gegen die GEMA durch.
 
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Die GEMA will dafür sorgen, dass die Urheber ihr Recht bekommen. Nun sind da aber Urheber, die Songs unter einem Pseudonym veröffentlichen und ihre wahre Identität nicht Preis geben wollen. Das bedeutet für mich, dass sie für diese Songs nicht ihr Urheberrecht in Anspruch nehmen wollen. Also braucht die GEMA hier auch nichts einschreiten, Beweislastumkehr hin oder her. Warum tut sie es dennoch?

Mal ne Frage: Wie habt ihr es mit der Mehrwertsteuer? Macht ihr da auch son Fass auf, weil das Finanzamt Euch die Steuereintreiberei aufgehängt hat??

Sollte man jedenfalls tun, denn Steuern sind nichts anderes als Schutzgelderpressung. Wer sie nicht zahlt bekommt zwar nicht die Beine gebrochen, aber muß in den Knast (was meiner Meinung nach viel schlimmer ist).
 
Die GEMA will dafür sorgen, dass die Urheber ihr Recht bekommen.

Jein

Nun sind da aber Urheber, die Songs unter einem Pseudonym veröffentlichen und ihre wahre Identität nicht Preis geben wollen. Das bedeutet für mich, dass sie für diese Songs nicht ihr Urheberrecht in Anspruch nehmen wollen.

Nein, nicht-GEMA-Mitglieder verzichten nicht auf Urheberrecht oder automatisch auf Vergütungen. Um letzteres müssen sie sich eben selbst kümmern.


Also braucht die GEMA hier auch nichts einschreiten, Beweislastumkehr hin oder her. Warum tut sie es dennoch?

Weil es die Beweislastumkehr gibt.

denn Steuern sind nichts anderes als Schutzgelderpressung.

ok :D
 
Sollte man jedenfalls tun, denn Steuern sind nichts anderes als Schutzgelderpressung.


Naja... also ich möchte mich nicht auf 'ne Infrastruktur verlassen müssen, die auf freiwilligen Spenden aufbaut.
Und diejenigen, die keine Steuern zahlen wollen, aber 'ne Menge Kohle in den Taschen haben, können sich der sog. "Schutzgelderpressung" gut entziehen.

Solange die Menschen so ticken, wie sie es tun, machen Steuern schon Sinn. Allerdings wäre sowas wie "Steuergerechtigkeit" auch mal ein Thema.
 
Nein, nicht-GEMA-Mitglieder verzichten nicht auf Urheberrecht oder automatisch auf Vergütungen. Um letzteres müssen sie sich eben selbst kümmern.[/quote]
Okay falsch formuliert. Natürlich meinte ich nicht, dass sie generell auf ihr Urheberrecht verzichten wollen, sondern, dass sie darauf verzichten wollen, dass die GEMA sich darum kümmert.
Die Beweislastumkehr ist daher irrelevant, denn durch die Lizensierung über Creative Commons und mit der Weigerung ihre wahre Identität zu nennen, ist bewiesen, dass die Künstler darauf verzichten, dass sich die GEMA darum kümmert.

@kenfjohnnydee: eben, die mit viel Kohle können sich gut entziehen. Schon daran erkennt man, welchen Zwecken diese Schutzgelderpressung wirklich dient.
Na ja, die Menschen ticken so, weil sie in solchen Verhältnissen aufgewachsen sind. Nur wenige amerikanischen Sklaven waren glücklich, als die Sklaverrei abgeschafft wurde. Viele von ihnen haben sich die alten Verhältnisse zurückgewünscht.
 
Natürlich meinte ich nicht, dass sie generell auf ihr Urheberrecht verzichten wollen, sondern, dass sie darauf verzichten wollen, dass die GEMA sich darum kümmert.

...aber sie haben ja vorher einen Vertrag mit der GEMA gemacht wo sie genau das ausgeschlossen haben!
 
...aber sie haben ja vorher einen Vertrag mit der GEMA gemacht wo sie genau das ausgeschlossen haben!

Wenn dem so ist, sollten sie sehen, dass sie aus diesem Knebelvertrag schnell wieder herrauszukommen. Da frage ich mich, wie man so einen Dienstleistungsvertrag akzeptieren kann als Kunde.
 
@kenfjohnnydee: eben, die mit viel Kohle können sich gut entziehen. Schon daran erkennt man, welchen Zwecken diese Schutzgelderpressung wirklich dient.
Na ja, die Menschen ticken so, weil sie in solchen Verhältnissen aufgewachsen sind. nur wenige amerikanischen Sklaven waren glücklich, als die Sklaverrei abgeschafft wurde. Viele haben sich die alten Verhältnisse zurückgewünscht.

Ja, schön und gut soweit. Über das Wesen und Unwesen des Imperialismus, Kapitalismus müssen wir ja nicht weiter sinnieren.
Aber ein Gemeinwesen, so wie wir es gewohnt sind und im Grunde genommen auch wollen, lässt sich nun mal nicht durch freiwillige Abgaben finanzieren. Der Schindluder, der damit getrieben wird ist wieder 'ne andere Sache.
Ich bin jedenfalls froh, dass hierzulande Bildung, Sicherheit usw. (noch) nicht ausschließlich ein Privileg der Reichen ist.
 
Na ja, die Menschen ticken so, weil sie in solchen Verhältnissen aufgewachsen sind. Nur wenige amerikanischen Sklaven waren glücklich, als die Sklaverrei abgeschafft wurde. Viele von ihnen haben sich die alten Verhältnisse zurückgewünscht.
Was für ein Blödsinn! Mit solchen Argumenten haben sich ehemalige Sklavenhalter nach 1865 über ihren Verlust hinweggetröstet. Die Geschichtswissenschaft hat das längst als Mythos entlarvt.
 
@kenfjohnnydee: Bilden kann man sich besser selbst (dank Internet noch einfacher als früher). Die Bildung die man in Schulen bekommt hat vorallem den Zweck Menschen schlecht auszubilden. Hierzu ein interessanter Artikel eines Lehrers: http://www.unerzogen-magazin.de/aktuelle_ausgabe/ (Seite 24). Schulen sind vorallem dafür da "kluge" und "dumme" (sprich: angepasste und unangepasste) Menschen voneinander zu trennen, aber auch zur Aufbewahrung der Kinder, damit die Eltern ihren Sklavenjobs nachgehen können. Ich möchte keinen Cent Steuern dafür zahlen müssen.

@CaptainCook: Da wurde nichts entlarvt, sondern nur eine andere Sichtweise publiziert.
 
@kenfjohnnydee: Bilden kann man sich besser selbst (dank Internet noch einfacher als früher). Die Bildung die man in Schulen bekommt hat vorallem den Zweck Menschen schlecht auszubilden. Hierzu ein interessanter Artikel eines Lehrers: http://www.unerzogen-magazin.de/aktuelle_ausgabe/ (Seite 24). Schulen sind vorallem dafür da "kluge" und "dumme" (sprich: angepasste und unangepasste) Menschen voneinander zu trennen, aber auch zur Aufbewahrung der Kinder, damit die Eltern ihren Sklavenjobs nachgehen können. Ich möchte keinen Cent Steuern dafür zahlen müssen.

Jut, gegen Deine Weltsicht will ich mal nix sagen. Aber die Realität und auch den Schulalltag sollte man ruhig etwas differenzierter betrachten. Die pure Schwarz/Weiß Malerei bringt einen so nicht weiter. Gerade Bildungsnetze per Internet (was denn da überhaupt möglich wäre) böten sich noch viel stärker an, Heranwachsende auf einheitliche politische Linie zu bringen. Halte ich für äußerst gefährlich. Gerade das Internet könnte über kurz oder lang durch Zensurmaßnahmen zum Manipulationsmedium Nr. 1 heranreifen.
Außerdem: Lernen heißt auch soziales Lernen und Interaktion in realen Räumen mit realen Menschen. Bildung per Internet wäre zudem immer zentralistisch ausgerichtet. Da kann auf regionale Gegebenheiten viel weniger Rücksicht genommen werden als im "real Life"

Etwas kurz gesprungen, Tiger. ;-)
 
Natürlich soll das Internet nur als Hilfe für selbstständiges Lernen dienen, nicht die Bildungsinhalte vorgeben. Die wählt man selbst und sucht entsprechendes im Netz.
Soziales Lernen und Interaktion findet auch im Alltag statt (mit Verwandten, Bekannten, Spielkammeraden) , dafür braucht man nicht in eine Schule gehen. Es spricht auch nichts gegen Schule ansich, aber sie darf kein Zwang sein. Denn dieser Zwang zerstört das Interesse zu Lernen anstatt es zu fördern.
 

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