Track in progess | Kritik erwünscht | UPDATED

[Sonderfrisson]

Guten Tag zusammen,

ich bin noch sehr neu im Forum hier (heute angemeldet) und auch noch vergleichsweise neu im Musik produzieren. Ich habe mir vor 1-2 Jahren Ableton zugelegt und anfangs noch etwas ungezielt herumexperimentiert, seit 3-4 Monaten nehme ich das Ganze schon ernster und möchte mich stets verbessern und mein Wissen ausbauen Da ich noch sehr am Anfang stehe, bin ich über jede Hilfe dankbar, sei es Arrangement, Mixing, Groove oder alles andere erdenkliche.

Hier ein neues Lied, an dem ich seit vorgestern arbeite:

Version 1:


Version 2 (Nach Feedback bearbeitet)


Das Arrangement ist noch etwas unschön, da ich da einfach noch nicht so gut bin und gerade angefangen habe.


Wie findet ihr die Stimmung?

Was kann ich verbessern?

Ich habe das erste mal mit Panning und Compressor gearbeitet, wirkt es also druckvoll / breit auf euch?



Vielen Dank schon mal für die Antworten

Mfg. Justin | Sonderfrisson

 

[Hyp]

Hat Potenzial, wirkt noch wie ein Intro oder ein Interlude, das ich nicht länger als 2 Min. in der Form strapazieren würde.
Der Track läuft zu sehr auf einer Ebene durch, besonders durch den schnell zäh wirkenden unablässigen Orgelsynth. Ich würde den im Verlauf anfangen rhythmisch lebendiger zu spielen, nicht 4 Takte kleben bleiben auf einem Akkord, sondern mal abweichende Figuren einwerfen.
Der Beat hat keine Variationen, wenn ich das recht höre, es werden nur Instrumente ein- und ausgeschaltet.
Eine Bassline würde dem Groove Fundament geben.
Ansonsten für Erweiterung des Arrangements: Breaks, neue Phasen, Abweichungen, Zurückkehren - das macht eine Reise aus.

 

[Sonderfrisson]

Hallo @Hyp ,

danke für deine Rückmeldung Der Part mit der Variation hat mich erwischt ... bisher habe ich es tatsächlich etwas faul gemacht und wie schon von dir beschrieben einfach Instrumente dazu- und abgeschalten für den Build-up und Variation. Da werde ich mich gleich mal dransetzen heute Abend!

Der Track soll sich am Ende wie eine Autofahrt anfühlen, auf der man seine Gedanken abdriften lässt. An Basslines habe ich mich bisher nicht recht getraut, da sie – obwohl sie für einen Song sehr wichtig sind – bisher bei meinen Tracks irgendwie nicht richtig funktioniert haben. Da fehlt mir anscheinend einfach noch die Kompetenz, das stimmig zu integrieren.

Mfg. Justin | Sonderfrisson

 

[Kosaken-Kaffee]

Kollege Hyp hat das Wichtigste ja schon angesprochen:
- Arrangement zu statisch
- Drums zu statisch
- Fehlende Basslinie

Aber wir haben alle mal so angefangen, also Kopf hoch und weitermachen.

 

[Sonderfrisson]

- Drums zu statisch

Meinst du damit die fehlende Varianz, oder, dass sie zu sehr auf den Takt liegen mit gleicher Velocity etc.?

Mfg. Justin | SonderFrisson

 

[Kosaken-Kaffee]

Meinst du damit die fehlende Varianz, oder, dass sie zu sehr auf den Takt liegen mit gleicher Velocity etc.?

Primär meine ich, dass ihnen die Variation fehlt. Der Beat geht ja von Anfang bis Ende nahezu unverändert durch.

Dass sie auf genau auf den Zählzeiten liegen und auch hinsichtlich Velocity gleich sind kann ja gewünscht sein und den künstlerischen Anspruch unterstreichen.

 

[TheMarkus]

Statische Chords, das wurde schon gesagt, generell die Abwechslung fehlt!

Du denkst vielleicht "Aber ich hab verschiedene Elemente, mal die Melo, dann kommt das noch und jenes", aber im Moment lebt es noch nicht, das Gefühl, dass eine Melodie einen Track "ziehen" kann in eine bestimmte Richtung fehlt noch total. So hat es tatsächlichen einen introhaften/zwischenspielartigen Charakter, quasi eine Atempause zwischen zwei Powertracks...

Ansonsten Assoziationen:

Schon bei 0.30min wäre es für meinen Geschmack zb Gelegenheit, ein monophone String-Line einzubringen...

So nur über den Laptop dachte ich, wo bleibt die 4-to-the-floor Kick mit treibendem Bass, unter Kopfhörern kommt das introvertierte stärker zu Geltung, wo ich sagen würde, okay, bleiben wir dabei, aber eine kleine melodische Basslinie fehlt immer noch...


Stärkstes Elemtent ist für mich die Melodie bei 0.55, insbesondere bei 1.04, wo man das Gefühl bekommt, jetzt geht es los, jetzt kommt der Drive...! Sie ist nur leider zu sehr im Hintergrund, das muss viel mehr fetter und nach vorne.

Klangmäßig sind die Chords/Flächen viel zu sehr im Vordergrund und da wie gesagt sehr gleichbleibend (klang- und soundmäßig) (versuch doch mal noch n paar andere Stufen aus der entsprechenden Skala einzubauen).

Drums sind generell sehr schwach auf der Brust und der Loop-Charakter ist sehr stark zu hören, sie spielen halt so "mit" statt "mittendrin"...

Ich möchte sagen, die Athmo gefällt mir sehr gut, mit etwas Variation könnt das was sehr gutes werden!

Es ist allerdings etwas unglücklich, dass du einen Track in progress postest, statt wirklich schon Demo-Stand erreicht zu haben, da wüsste man eher, dass das, was man bemängelt, eh später noch reinkommt.

 

[euphoric-feel]

Schöner, klarer Sound. Lässt sich gut hören. Weiter so!

 

[Cruba]

Also unter Berücksichtigung dessen, was Du geschrieben hast, finde ich es wirklich gut. Wie Du zu einem gelungenen Arrangement kommst, ist eine andere Sache.

Du hast aber selbst schon "visualisiert", Du hast eine Autofahrt inst spiel gebracht. Ich mache es genauso, brauche erst ein Bild oder eine Geschichte und fange dann an den Song zu bauen. Unterschied: Meine Bilder und Geschichten sind detaillierter. Du kannst also durchaus Mutiger sein, was die Autofahrt angeht, bis hin zu einem Reh, dass vor's Auto springt, was dann natürlich dem Song eine recht dramatische Wendung geben würde.

Was die Breite angeht, wird diese durch einfaches Panning eher nicht vermittelt. Panning definiert eher den Zweidimensionalen Raum, halt links und rechts, dann weiss der Hörer etwa, wo seine Ohren aufhören. Natürlich kannst Du 200 Mal rechtslinks den Sound "flirren" lassen, aber das ist nicht so optimal.

Für Breite kommen Sachen wie Stereoeffekte, Haas, das Aufteilen und Verteilen der gleichen Spur im Raum in Frage. Hall vermittelt eher Tiefe. Ich nutze um Breite zu erlangen auch gern subtile Delays, also kein einfaches Ping Pong oder Echo, sondern eher verwaschene Delays. Auch kann ein Enhancer oder Exciter breite vermitteln, das kommt natürlich auf die Sounds an.

Ich würde auch nicht versuchen schon innerhalb der Spuren zuviel Weite geben, sondern eher später im Mastering den ganzen Song zu weiten, sonst kann es sein, dass alles verschwimmt und verwischt.

Kompressor kann, muss aber nicht Druck bedeuten. Da kommt es schon auf den Sound ansich an, der sehr druckvoll sein kann oder halt schlapp, bevor man dann mit Kompressor und Equalizer drangeht. Komprimieren bedeutet ja verdichten und das muss nicht unbedingt heissen, dass dadurch mehr Druck aufgebaut wird als im Material von Grund aus vorhanden ist.

 

[Sonderfrisson]

Vielen Dank schon mal an @TheMarkus und @Cruba für euer detailliertes Feedback So viel input hatte ich mir gar nicht erträumt, das hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter.

Zu dem Punkt, dass ein Demo-Track besser als ein WIP-Track gewesen wäre:
Leider habe ich aktuell das Problem, dass ich Songs nicht fertig stelle, weil ich nicht mehr weiter komme. Ich habe dann anfangs einen vielversprechenden Loop, komme aber darüber schwer hinaus. Aber daran sollte es jetzt nicht scheitern

Ich werde mich die Tage nochmal mit einem Update melden!

 

[Cruba]

Leider habe ich aktuell das Problem, dass ich Songs nicht fertig stelle, weil ich nicht mehr weiter komme. Ich habe dann anfangs einen vielversprechenden Loop, komme aber darüber schwer hinaus.

Dann mal viel Spass beim lesen... Vielleicht hilft's Dir. Der 2. Post liest sich momentan noch von unten nach oben. Wenn mein letzter Song fertig ist, werd ich den Thread nochmal umstellen.

https://recording.de/threads/experiment-in-einer-woche-blockade-durchbrechen.182426/

Ob's was gebracht hat, kannst Du bis auf den letzten 10. Song der noch fehlt, hier überprüfen:

https://www.jamendo.com/album/168282/planethippies

 

[Sonderfrisson]

UPDATE

Hallo zusammen,

ich habe mich gestern und heute nochmal hingeseztzt und ein bisschen an meinem Track gefeilt Hoffe, man merkt es!

@Cruba | @TheMarkus | @euphoric-feel | @Kosaken-Kaffee | @Hyp



Habe versucht, die Übergänge fließender zu machen als nur Instrumente ein- und auszuschalten. Natürlich habe ich das nicht komplett aus dem Track entfernt. Außerdem habe ich die langen gleichbleibenden Akkorde und Flächen etwas melodischer ausgearbeitet, ein paar Variationen im Drumbeat hinzugefügt und mich in Sachen Stereo-Effekte, Enhancer/Exciter weitergebildet.
Ich habe die Gesamtlänge zwar beibehalten, nun sezten die Melodien allerdings früher ein und es gibt einen kleinen Hi-Hat-Aufbau dazu.

Was ich allerdings ums krepieren nicht hinbekommen habe, ist eine Bassline... Kann mir da irgendjemand Tipps geben, wie man eine Bassline in einen schon so weit ausgearbeiteten Track einfügen kann, damit sie stimmig klingt? Eventuell ist ja auch keine nötig am Ende, da aber 2 Leute darauf hingewiesen haben, habe ich es – leider erfolglos – zumindest versucht.

Mfg. Justin | SonderFrisson

 

[euphoric-feel]

Ich bleibe dabei, schöner klarer definierter Sound. Könnte man als Chill-Musik betrachten.

 

[euphoric-feel]

Zum Bass: Du könntest einen Subbass hinzufügen, als Pad oder bspw. 8tel Noten und die Spur auf Mono schalten. Zusätzlich könntest du dann noch einen Bass nehmen der mehr Stereobreite hat und wo der Subbereich rausgeschnitten ist (mit einem EQ) und stattdessen die Mitten präsent sind.

 

[Cruba]

Wieviel BPM sinddn das?

 

[Sonderfrisson]

Wieviel BPM sinddn das?

120 BPM sind angesetzt

 

[Cruba]

Jo, der Song startet nicht sauber, aber da ich nen Loopfetisch habe, habbich's selbst passend gemacht.

Also das iss jetzt nur Spass für ne Mark, nur eine gröbste Skizze, weil's Wetter so schön ist und ich Bock drauf hatte. Einmal komplett und darunter nur die 2 Bässe. Um das Volumen des Sounds zu unterstützen, ist ein Pad drangehängt, das eine genaue Kopie der Basspuren ist.

 

[Sonderfrisson]

Das sagt mir leider überhaupt nicht zu. Geht nicht in die Richtung/ Stimmung, die ich für den Track angestrebt hatte.
An ein paar Stellen kommt er allerdings ganz gut durch, eventuell hat mich das auf eine Idee gebracht.

Danke dir trotzdem für deine Mühe, @Cruba

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich finde, die Version 2 besser als die erste. Das Arrangement konnte zulegen, und die Drums haben auch mal eine kleine Pause bekommen, was der Abwechslung gut tut.

Fehlen tut aber nach wie vor der Bass, der das Stück sicher noch aufwerten kann.