Tipps zum recorden und bearbeiten von Sprachaufnahmen für den Media Bereich

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thimsen

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Hallo allerseits,

gibt es Leute, die daran Interesse haben, so wie ich? Könnte man hier nicht ein Forum anlegen, das sich ausschliesslich Erfahrungen in diesem Bereich widmet.
Das Bearbeiten von Sprache wird in Foren leider oft mit dem von Gesang verglichen.
Voicerecordler, wie sind Eure erfahrungen?

Gruss Thimsen
 
Hallo

also ganz wichtig ist starke Kompression, am besten schon mit einem hochwertigen Kompressor bei der Aufnahme und beim Mischen noch einmal (4:1 oder mehr bei Threshold - 20 dB ist keine Seltenheit)
Zudem sollte die Stimme rund und warm klingen, daher den Sprecher nah ans Mikro prügeln :-D

Leichte Exciter/Enhancer-Spielerein können die Sprachverständlichkeit sehr positiv beeinflussen.
Ansonsten vielleicht mit Hi Shelf bei ca 10 kHz anheben um etwas "Luft" zu machen. Sprachverständlichkeit liegt zwischen 3 - 6 kHz, da sehr vorsichtig und nicht zu schmalbandig arbeiten
Vielleicht am Ende nochg nen Limiter drüberbügeln, damit die Stimme so wenig Dynamik wie nur möglich/nötig hat....denn schließlich will man sich in TV/Radio durchsetzten und der Lauteste sein!
 
Und natürlich muss bei der Auswahl des Mikros auch darauf geachtet werden, dass das Mike zum Sprecher passt. Bei Gesangsaufnahmen ist das ähnlich, schließlich will man ja eine evtl. vorhandene nasale Stimme nicht noch in der Nasalität anheben, sondern möglichst rund erscheinen lassen. Sonst eben ordentlich komprimieren und etwas EQing, wie Frankye schon schrieb.

Gruß
 
Hi nochmal,

ja, Ihr habt Recht. Hier ein bisschen drüberbügeln und da´n bischen komprimieren, eq-en usw. Aber welchen Schritt zu welcher Zeit etc. , da gibts bei 3 Leuten 4 verschiedene Meinungen. Klar spielen Sprecher, Mic + preamp, Karte, etc eine grosse Rolle.
Es soll am Ende aber auch natürlich im Klang bleiben. Da sind Erfahrungen anderer für mich recht nützlich.
Auch gibts in der Bearbeitung Unterschiede, je nachdem ob für Spots, Telekommunikation, voice-over etc.
Ich bin für ein Forum :-D

thimsen
 
Hallo, Moment mal, das ist ja mein Thema. Ich habe ca. 4 Monate Vorbereitungszeit gebraucht, dann war ich so weit. Produziere mittlerweile aus meinem Arbeitszimmer Rundfunkbeiträge (ARD-Kulturkanal).
Was ich mache, womit ich arbeite? Sprachaufnahme über ein Neumann TLM 103 und RME-Quadmic-Preamp. Damit gehe ich in einen Sony-CD-Recorder. Anschließend Bearbeitung im PC. Da komprimiere ich lediglich mit dem Waves-RVox. Das wars. Und das Ergebnis ist akkustisch nicht mehr zu unterscheiden, auch für Profis nicht, von meinem Aufnahmen im ARD-Hörfunkstudio.
Im übrigen: Eine Abteilung im Forum für Sprachaufnahmen? Ich wär dabei.

Aleksis
 
Jo, das hätte was. Ich mit meinen Hörspielaufnahmen könnte mich für ein eigenes Sprachaufnahmenforum wirklich erwärmen ;-)

Jetzt ziehe ich mich aber erst mal wieder für einen ruhigen Nachmittag zurück und freue mich drau, dass diese Woche meine Alesis Monitorboxen kommen :-D
 
Hallo Wombat, hallo Aleksis,

interessant, was Ihr da macht. Habt oder hatteet Ihr auch mit verschiedenen Schwierigkeiten der Sprachbearbeitung zu kämpfen? Wo lagen/liegen diese?

Also bei mir fing das ja schon mit dem begehbaren Schrank an :-D , den ich mir zur Kabine umgebaut hab. Irgendwie gibts eigentlich immer was zu verbessern oder zu verhunzen ... oder?

thimsen
 
Hi,

das mit einem neuen Forum halte ich auch für eine gute Idee.

Generell zu Sprachaufnahmen: Lyrik, Hörspiele etc. möglichst wenig Kompression. Da geht es um Nuancen! Wichtiger ist die/der Sprecher, Mikro und Preamp. Das TML 103 von Neumann ist dafür schon sehr gut. Optimal sind natürlich M 147 oder das (unbezahlbare) U 47, das Elam 251 oder das berühmte CineMike. Hört Euch mal Hollywoodfilme aus den 50er und 60er Jahre im Original an. Das ist Lichtton! Oder alte Hörspiele aus Hollywood.

Bei Voice Over etc. kann der Kompressor schon sehr nützlich sein.
 
Hey, Thimsen! Ob ich Probleme hatte? Nö, gar nicht. Abgesehen davon, daß ich ca. 4 Monate jede freie Minute in das Scheiß Studio gesteckt, meine Ehe fast, meine Nerven völlig und meine Finanzen ganz und gar ruiniert habe, abgesehen davon lief eigentlich alles ganz glatt ... :)
In Kurzfassung: Angefangen habe ich mit einem AKG-3000-Mik und der Frage, wo ich das denn hier in mein altes Notetbook stecken kann...
Dann habe ich auf Tip von Magicgynni, gott hab ihn selig, diese abenteuerlichen russischen Mikrofone (Oktava mit Lomohead) aus Schweden importiert, was schon eine deutliche Verbesserung war, mit verschiedenen Preamps rumprobiert (Presonus etc.), und war dann bei einem Sennheiser MKH gelandet. Das wäre ein Tip für Dich. Ist bei Ebay für 5-600 Euro zu haben und, obwohl ein Kleinmembran-Mik, ganz hervorragend für Sprache geeignet. Hab meins grad wieder bei ebay verkauft. Denn bei mir mußte es ein Neumann sein, weil wir im Rundfunk über Neumann U87 sprechen, und es zuhause möglichst gleich klingen sollte. Mittlerweile habe ich mir einen neuen PC bauen lassen...und die Sache mit der Akustik war das komplizierteste. Im Schrank habe ich auch probiert, das kenne ich...habe dann schlußendlich eine improvisierte Sprecherkabine oder Sprechernische in mein Arbeitszimmer genaut...mit Stellwänden, Noppenschaumstoff, Bass-Falle, Mittenabsorber und vor allem, ganz wichtig!, Diffusoren. Mittlerweile klingt die Sache nach Ansicht unserer Tontechniker ganz hervorragend. Aber, wie gesagt, es war ein länglicher Weg dorthin. Am Anfang klang es, als würde hätte ich mich mit einem Karaoke-Mikrofon und einem kaputten Kassettenrecorder in einen Sarg gelegt...
Als ich dann soweit war, hat dann dieser schone Software-Kompressor von Waves (RVox) den letzten Schliff gebracht...mehr brauche ich eigentlich nicht mehr für die Bearbeitung...der RVox ist gottlob idiotensicher, ich arbeite mit dem entsprechenden Preset, man kann die Kompression erhöhen oder abschwächen...von Threshold und Attac und wie die Sachen alle heißen habe ich ja keine Ahnung...

Schöne Grüße,
Aleksis

PS: Immer wieder fragen, in diesem Forum ist genug Expertenwissen vorhanden, um sich selber mit viel Hilfe auf professionelles Niveau hinzubewegen...
 
Hi Aleksis,

ja, das mit dem Karaoke Micro und dem Sarg kommt auch mir bekannt vor. (Wir lachen jetzt noch über Deine Formulierung :p )

Auch ich habe mit dem AKG 3000 angefangen und hätte auch gern ein Neumann! Ich arbeite zur Zeit mit dem AKG Solidtube und bin ganz zufrieden. Mein Vorteil ist, dass ich im Ausland produziere und von da her noch nicht ganz so den "deutschen Standard" haben muss. Da ich vorher Sprecher war und mit Produktionen nix am Hut hatte, kam mir das natürlich gelegen.
Aber man muss auch immer dran bleiben.
Alles in allem muss ich noch ne Menge lernen, obwohl ich auch mit Presets und Plugins und ein wenig Hardware arbeite. Aber ein Spot hört sich halt anders an als ein Servicetext oder ein voice-over. Immer die Sache mit den Frequenzen :-( . Ich würde mir gern mal ein kurzes, unbehandeltes File von Dir anhören, um zu hören wie so eine neutrale Aufnahme klingen sollte...

Dass es in diesem Forum gute Ratschläge gibt, weiss ich bereits seit einiger zeit zu schätzen. Schaue auch fast tägl. rein und lese viel mit.

Gruss Thimsen
 

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