Das Problem mit den Nägeln kenne ich (wenn auch nicht aufgrund von Kauereien, die kenne ich wiederum von meinem großen Kleinen). Ich habe halt tendenziell sehr dünne, brüchige Nägel. Deshalb hatte ich mal Kunstnägel drauf, welche von der Sorte, wo anfangs ein Tip verklebt und dann in Richtung Nagelbett aufgefüllt wird. Ist erstmal, wenn man nur andauernd kaputte und kratzige Nägel kennt, ganz geil - aber unterm Strich leidet das Spielgefühl.
Blöder ist aber, dass man die Teile wirklich regelmäßig auffüllen lassen muss. Kann sein, dass man das auch selber erledigen kann, ich hab's damals machen lassen. Und ganz blöde ist, dass sich, egal wie gut diese Auffüllmasse auch sein mag, die sich ab und an hinten (also in Richtung Nagelbett) ablöst. Und wenn man dann gerade mal bspw. am Fahrrad die Kette neu macht, hat man plötzlich so fiese graue Ölmatsche, die sich halb darunter häuslich einrichtet. Sieht sehr nach Zombie aus.
Auch nicht besser geht's dem Nagel darunter - denn der wird einfach papierdünn. Ob das jetzt schlimm ist, keine Ahnung, aber als ich mich von dem Spachtelkram verabschiedet habe, hat's lange gebraucht, bis die Nägel wieder so wie vorher waren.
Ich glaube, du solltest das Problem zweigleisig angehen.
So lange das Nagelproblem nicht gelöst ist, kannst du es ja weiterhin mit den Kuppen versuchen. Den Kuppenanschlag haben ja auch schon berühmte Vertreter der klassischen Gitarre sehr ambitioniert verteidigt (etwa Sor oder Carcassi), die Laute wird traditionell ebenso eher mit den Kuppen gespielt. Auch schwören viele moderne Hybrid-Country-Picker auf Kuppe. Ist halt eine Sache der Übung und - fast wie bei der Greifhand - der Hornhaut (die im übrigen auch einige Leute glattzuschleifen scheinen).
Die nächste Sache wäre dann eben, das Nagelkauen in den Griff zu bekommen. Und ja, ich weiß, dass das tiefergehende psychische Ursachen haben kann - aber das bedeutet ja keinesfalls, dass man sich mit der Sache ein für alle Mal abzufinden hat. Hat ja u.U. auch neben den nicht funktionierenden Gitarrenspielnägeln noch einige andere unerfreuliche Nebenaspekte. So wie dann auch im Umkehrschluss die erfolgreiche Behandlung einige nicht gitarrenrelevante positive Folgen haben wird.
Kunstnägel sind wirklich dämlich. Und ich kenne an sich keine ernstzunehmenden Spieler, die die benutzen (lasse mich aber gerne eines besseren belehren).
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Anm. (für das Thema aber nicht wirklich relevant, nur falls jemand interessiert sein sollte): Ich habe mein persönliches Problem nach Jahren des Rumhantierens mit Gelatine (tierischer, urghs...) im Kaffee (noch mehr urghs...), Kieselerde und hastenichtgesehen über zwei Dinge in den Griff bekommen:
1) Immer 'ne Nagelfeile dabei (wirklich immer!). Idealerweise mit 800er oder 1000er Schleifgewebe nacharbeiten.
2) Nail Repair Micro Cell 2000. Ja, klingt nach Home Shopping Europe, ist aber ein Geheimtipp eines befreundeten Gitarristen gewesen. Trägt zwar auch ein wenig auf (und glänzt ganz leicht, was tatsächlich scheiße aussieht), dringt aber vor allem auch in den Nagel ein und kräftigt den nachhaltig. Muss man anfangs etwas häufiger (ca. wöchentlich) auftragen, dann irgendwann nur noch so 1-2 Mal im Monat (oder fast gar nicht mehr, wenn die Nägel durch's Spielen kräftiger geworden sind). Gibt's u.a. beim Rossmann. Und nö, ich bekomme leider keine Kohle von denen.
