Ich denke das Problem, das wir oft in unseren Diskussionen übersehen, ist die Tatsache, das wir hier zwischen den Usern differenzieren müssen. Es gibt hier [nicht nur, aber in diesem Fall ausreichend kategorisiert] (Home)Recordler und Musiker mit Bedürfnis nach gutem Sound.
Während sich die Motivation zur Investition von Zeit (Lernen, Erfahrungen sammeln, etc) und Geld (gutes Equipment, sorgfältig ausgewählt) beim [g=79]Homerecordler[/g] aus dem Hobby ergibt [ich z.B. liebe den Prozess der Soundfindung, das richtige Equipment zu suchen, damit zu experimentieren und beobachten zu können, wie ich meinen Zielsound immer näher komme ohne ihn wohl je 100%ig erreichen zu können, auch wenn es mich viel Geduld und Cash kostet], sucht der soundorientierte Musiker [pauschalisiert gesagt!] eine Möglichkeit, sein Instrument auf kürzestem Weg so "geil" wie Möglich erklingen zu lassen [mal abgesehen von Zeit und Geduld beim erlenen des selbigen, was aber in diesem Kontext unwichtig ist].
Also Problemstellung:
Guter Sound bitte!
[Pauschalisierte] Denkensweise eingefleischter [g=79]Homerecordler[/g]:
[Stimmen [g=182]Amp[/g] und Klampfe?] -> [Klampfe könnte noch optimaler sein] -> [schafft die beste Klampfe im Rahmen der Möglichkeiten an] -> [tüftelt eine Ewigkeit allein am Zusammenspiel von Gitarre und [g=182]Amp[/g] und deren Sound] -> [prüft ein letztes Mal den Gesamtsound der aus der Box kommt, gefällt] -> [sorgfältige Wahl des Mics] -> [Mist, hab nur ein Gesangsmic hier, klingt irgendwie verwaschen] -> [MD 421 muss her] -> [wo wir schon dabei sind, klingt mit Goldmike bestimmt geil] -> [beide Artikel da, geht das Experimentieren los] -> [viele Stunden später sind richtige Micro-Position und Pre-[g=182]Amp[/g]-Einstellung gefunden] -> [Recording] -> [Juhuu, was ein Sound]!
Warum denken wir so? Wir bringen Sound automatisch (durch unser [je nachdem] Wissen und unsere Erfahrungen) mit bestimmtem Equipment in Verbindung, gehen je nach Erfahrungsgrad verschiedene Möglichkeiten geistig durch um diese zu erreichen und beginnen umgehend, perfektionistisch bis zur Selbstzerstörung (wer saß nicht schon nachts um 4 immernoch an der Kiste, verzweifelt aber unaufhaltsam), mit der Umsetzung nach unseren Methoden.
[Pauschalisierte] Denkensweise eines soundorientierten Musikers:
[Wow, meine Lieblingsband hat einen echt fetten Sound] -> [will auch
] -> [Klampfe hab ich ja schonmal, [g=182]Amp[/g] auch...] -> [aber klingt nicht so wie´s bei denen klingt] -> [was könnte da noch fehlen?] -> [frag ich mal nach ´nem Verzerrer!] -> [soll doch nicht so gut sein...] -> [hmmm...] -> [dann vielleicht ein Modeller? Im Katalog steht doch was von "Metalbrett"!] -> etc etc
Warum denkt man so? Hier wird der Sound nicht automatisch mit Fachwissen verknüpft und eine Verbindung zu Equipmentbergen gezogen, weil man sich evtl./wahrsch./möglicherw. nicht oder nur wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Selbstverständlich geht man so ein Thema dann vollständig anders an. Eben so, wie es einem in bspw. Gitarrenzeitschriften verkauft wird, wo der "Toneport" als
ideale Recordinglösung angegeben wird. Für einen intuitiv arbeitenden Musiker trifft das sicher zu, ebenso POD, V-[g=182]Amp[/g] und Consorten. Aber für einen audiophilfen Studiobastler ist es ein Witz. Man muss eben unterscheiden.
By the way, bevor´s wieder losgeht:
In diesem Beitrag beziehe mich auf niemanden persönlich. Die Pauschalisierungen dienen der Einfachheit und wurden nicht eingesetzt um a) Musiker als doof darzustellen (was sie nicht sind) oder b) [g=79]Homerecordler[/g] als pedantische Fummler, sondern lediglich um den Unterschied mit Hilfe von ein wenig Überspitzung heraus zu kristallisieren.
Anti