Also intuitiver Bus- und FX Kanäle anzulegen als in Studio One, habe ich es in noch keiner DAW gesehen.
Zuerst einmal sollte man die Unterscheidung zwischen Bus und FX, sowie Send und Ausgangsrouting überhaupt mal kennen. Das hat auch nicht mal unbedingt was mit S1 zu tun, sondern ist ganz normale und übliche Audiotechnik.
Ein Bus ist im Prinzip ein Audiokanal, nur ohne Inhalt und ohne wählbaren Eingang. Er bietet nur einen Ausgang, einen Insert und einen Send Bereich. Wie eben der normale Audiokanalzug auch.
Ein FX Kanal ist ebenfalls ein Audiokanal ohne aktiven Inhalt, verfügt ebenfalls über keine Eingangswahl, hat auch einen Ausgang und Insert-Bereich. Aber keinen Send Bereich.
Ein "Send" bedeutet, dass das Direktsignal zusätzlich zum Ausgang an ein Ziel gesendet werden soll. Wieviel davon kann man mit dem Sendregler steuern. Per Default läuft der Send als Post-Fader und liegt hinter dem Volume-Fader. Der Lautstärkeregler des Kanals beeinflusst also auch noch zusätzlich die Menge des Sends.
Neben dem Send-Regler kann man den Send aber auch per Klick auf die Pre-Fader Einstellung umstellen, dann hat der Volume-Regler des Kanals keinen Einfluss auf den Send sondern nur noch der Send-Regler bestimmt wieviel gesendet werden soll. Man hat damit eine unabhängige Regelung zwischen dem was per Send und zum Ausgang des Kanals geschickt werden soll.
Möchte man nicht per Send an einen Bus schicken, was auch eigentlich der normale Weg für Busse ist, dann kann man auch einfach den Ausgang seines Kanals an den Bus routen. Damit bestimmt dann nur der normale Volumefader was am Bus ankommt. Du wählst Deinen Bus also nicht bei Send sondern einfach im Ausgang Deines Audiokanals aus. Wenn Dir das Routing also eigentlich klar ist, dann dürfte es gar keine Frage nach den Sends geben.
In S1 geht das eigentlich fast von alleine so. Man markiert die entsprechenden Audiokanäle wo man in Bus zusammenführen will und wählt einfach die Funktion "Bus für ausgewählte Spuren hinzufügen", fertig. Schon legt er einen Bus an und setzt in allen markierten Audiokanälen den Ausgang zu diesem Bus.
Wenn man erst mal die Unterschiede zwischen Bussen, FX-Channels, Sends, Post- und Pre-Fader kennt, dann kann man damit recht flexibel das wildeste Routing gestalten.