Stimmführung vs. Quintparallelen

[Fastel]

Meint ihr mit "verminderter Quinte" den Tritonus ?

Jein... ein Tritonus ist eigentlich das Wort für die übermäßige Quarte.
Tri (Drei) Tonus => 3 (Ganz)Töne

 

[Solex]

Jein... ein Tritonus ist eigentlich das Wort für die übermäßige Quarte.
Tri (Drei) Tonus => 3 (Ganz)Töne

Tritonus ist, wie du richtig sagst, die Bezeichnung für das Interval von drei Ganztönen. Ob es jetzt eine verminderte Quint oder eine übermässige Quart ist, kann man nur im harmonischen Zusammenhang bestimmen.

 

[Fastel]

Harmonischer Zusammenhang? Hmm entweder steht da ne verminderte Quinte oder übermäßige Quarte. Eigentlich ganz schnörkellos. Egal.

 

[Solex]

stimmt

 

[Nachtschicht]

wenn ich noch was ganz praktisches zur eingangspost sagen darf: das ist jetzt weniger musiktheorethisch als geschmäcklerisch, aber ein sehr schönes mittel ist auch die reduktion der stimmen und das generelle vermeiden kompletter dreiklänge. dadurch wirst du automatisch dazu gezwungen, dir in jeder lage eine schöne und sinnvolle melodieführung auszuarbeiten - die dich ihrerseits dann ggf. sowieso nochmal auf ganz andere pfade schickt. und, gerade wenn man mit stringlibraries und generell grösseren besetzungen arbeitet, man kriegt wenn man "komplette" akkorde vermeidet nicht so schnell diesen schrecklich ätzenden akkordion-effekt wo sich ständig tausend obertöne gegenseitig auf die füsse tappen und es irgendwann bisschen so klingt als wäre jede stimme in mehreren oktavlagen gleichzeitig gespielt.

und, auch wenns eine bauernweisheit ist: gelegentlich mal ganz bewusst und frech die reine lehre brechen ist auch nur ganz selten eine schlechte idee. wenn du jetzt z.b. ein schlichtes voicing von amoll nimmst, im bass das a, darüber zweite umkehrung erst e und dann das c obendrauf (das a dazwischen lassen wir in diesem beispiel mindestens aus obengenannten tontechnischen gründen wenn nicht schon aus ästhetischen gerne lieber weg), dann würde laut lehrbuch ein dmoll ganz bestimmt nicht analog aus bass d und oben abermals dieselbe umkehrung a (d weg) f folgen - genau DAS kann aber manchmal eine spröde störrische qualität entfalten, die je nach zusammenhang emotional viel stärker wirkt als "ordentliche" stimmführung es könnte - es ist auf alle fälle ein ganz anderer effekt, den man sich nicht aus prinzip aus dem repertoire streichen sollte. richtig, es klingt nach weniger stimmen dann - aber es klingt im tausch dagegen dafür dann wie ein koloss mit fixen intervallen, der stur von einer stufe zur nächsten watschelt - was auch ne emotion ist, die ihren platz auf der klaviatur der aufrufbaren emotionen voll verdient hat. nicht ohne grund ein heutzutage durchaus nicht unpopuläres stilelement.

...meiner meinung nach zumindest

 

[romantic]

Also mal mein Senf ..

Es geht bei der Vermeidung der Paralellen darum, einzelne Stimmen weiter heraushören zu können, dies geht bei Oktaven und Quinten aufgrund der Obertöne nicht (Das ohr erkennt nicht mehr ob es ein oberton ist oder eine eigene stimme)

Conclusio aus dem ganzen
--> Im falle von Pads ganz egal

 

[willimek]

Hier noch eine andere Erklärung für das Verbot paralleler Quinten:

Warum sind Quintparallelen verboten

Erklingen in einem Musikstück zwei Quinten im Sinne von Quintparallelen hintereinander, so wird die Musik dadurch als "falsch" oder "störend" empfunden. Eine allgemein anerkannte Begründung dafür gab es bisher nicht. In dieser

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