Stimme aufräumen und veredeln - wie?

[Plastiksound]

Da fällt mir noch ein. Das Mikro ist auch genau aj einer Wand positioniert. Lieber Stativ mitnehmen und mittig in die Booth?

 

[adrachin]

Ich frage mich, wofür man 800 Euro hinblättert, wenn man am Ende ohne das Teil vermutlich besser da steht.

Das kannst Du ja wieder verkaufen. Sieht man das mal an und rechnet was, dann ergibt sich eine Grundfläche von 0.8649qm und ein Volumen von 1.7871m 3. Was grösser als ein Sarg, aber nicht all zu viel...... (;

Die sind eigentlich gedacht für Messen und sowas. Konferenzen zum Beispiel wo dann die Simultanübersetzer in so Dingern sitzen mit Kopfhörer. Da kommt aber nicht viel Pegel von der Stimme und Klang ist da nicht so entscheidend. Oder irgendwelche Sprecher die da Kommentare sprechen.

Kleinmembran finde ich für den Zweck auch nicht ideal. Da gibt es sicher bessere Optionen. @whitealbum kennt sich da aus.

Zu dem Material was da verwendet wird finden sich hier Informationen.

Hier mal die Absortionswerte eine Beispiels:

Und das wirkt sich direkt auf das Mikro aus, da ja kaum Volumen da ist und keinerlei reflektierende Fläche ausser der Dämmung selbst und gegebenenfalls das Plexiglas Fenster.

Das muss doch einen unangenehmen Druck geben auf den Ohren wenn man in sowas drin steht.

Wie gesagt, einfach mal ohne das Teil aufnehmen und auch mal testweise ein Grossmembran Kondensatormikro verwenden.

Da ist einfach was experimentieren angesagt.

Was für einen Raum hast Du denn zur Verfügung?

Wir haben auch ein TLM 102. Das könnten wir auch nehmen. Aber das hat auch eine Anhebung im Mitten Bereich für den "Charakter"..

Das würde ich mal ausprobieren. Die Anhebung im Mitten Bereich spielt bei dem Raum sicher keine Rolle.

Da fällt mir noch ein. Das Mikro ist auch genau aj einer Wand positioniert. Lieber Stativ mitnehmen und mittig in die Booth?

Ich würde das mal vor die Scheibe stellen.

 

[Entone]

Die Verzerrung kommt m.e. von der Stimme. Da hilft nur Atem- und Gesangstechnik

 

[rocking.xmas.man]

Die sind eigentlich gedacht für Messen und sowas. Konferenzen zum Beispiel wo dann die Simultanübersetzer in so Dingern sitzen mit Kopfhörer. Da kommt aber nicht viel Pegel von der Stimme und Klang ist da nicht so entscheidend. Oder irgendwelche Sprecher die da Kommentare sprechen.

Nein - da sind die Kabinen geschlossen und ggf. Doppelwandig. Die hier hat ausschließlich den Zweck, Reflexionen auszublenden, ähnlich einem klassischen „Zelt“ im synchron - das da aber aus Filz gebaut wird.
Ob der Schaum ringsum nun wirklich reflexionsfrei ist, ist natürlich eine spannende Frage. Die klassischen akustischen Probleme, die solche mini-booths mit schallharter außenschale haben, wird es hier nicht geben, weil da eben außer Schaumstoff nix kommt. Man hat einerseits keine böse tiefmitten reflektierende Wände, die helfen andererseits aber nicht gegen den Staubsauger nebenan oder die Straßenbahn vorm Fenster.

 

[adrachin]

Die hier hat ausschließlich den Zweck, Reflexionen auszublenden, ähnlich einem klassischen „Zelt“ im synchron - das da aber aus Filz gebaut wird.

Ich habe lange Zeit Synchroinaufnahmen gemacht. Stimmt. Da gibt es ein Zelt. Das ist einfach Mollton, der an der Decke abgehängt wird. Das Mikro und der Monitor stehen dabei in Richtung Wand und der Molton dämmt die Reflexionen des Raumes. Da ist aber nur in zwei Millimeter Dämmung und dahinter ist ein Raum von minimal um die 16 - 20 qm. Gerne auch mehr.

Das kann man nicht vergleichen mit so einer Kabine.

Ob der Schaum ringsum nun wirklich reflexionsfrei ist, ist natürlich eine spannende Frage

Haben sie. Die sind etwas besser als diese Dinger, in die man nur den Kopf reinsteckt. Beide bewirken erhebliche Kammfilter Effekte und eine Verbiegung des Frequenzbands.

 

[Plastiksound]

Gut. Angenommen, wir machen die Kabine weg. Was dann? Viel Platz ist da nicht im Raum. Die Kabine passte gerade noch so rein. Mit Stellwänden ust da nichts.

 

[adrachin]

Erst mal experimentieren. Kann sein dass es in der Kabine geht. Ich würde mal ein paar Bretter reinstellen. Dann mal ohne einfach so im Raum. Und auch das TLM 102 mal supponieren. Den Abstand variieren. Probieren halt.

 

[Plastiksound]

Erst mal experimentieren. Kann sein dass es in der Kabine geht. Ich würde mal ein paar Bretter reinstellen. Dann mal ohne einfach so im Raum. Und auch das TLM 102 mal supponieren. Den Abstand variieren. Probieren halt.

Kann man die Schaumstoffdinger nicht auch gleich abmachen und direkt durch Holzwände ersetzen? Die Wände haften durch Magnete, die sind schnell abgemacht, die Holzplatten kann man sicher irgendwie fixieren.

 

[adrachin]

Würde ich nicht machen. Eine gewisse Dämmung ist nicht verkehrt. Wie gesagt, experimentieren.

Was für eine Zweck soll die Kabine eigentlich erfüllen? Schallisolierung gegen Aussengeräusche? Wenn ja, das ist ja nicht unwichtig. Probier mal und berichte dann würde ich vorschlagen.... (;

Wenn es geht mir Beispielen zum hören.

 

[Jabir]

Die klassischen akustischen Probleme, die solche mini-booths mit schallharter außenschale haben, wird es hier nicht geben, weil da eben außer Schaumstoff nix kommt. Man hat einerseits keine böse tiefmitten reflektierende Wände, die helfen andererseits aber nicht gegen den Staubsauger nebenan oder die Straßenbahn vorm Fenster.

Ist nicht davon auszugehen, dass einiges an Schallenergie, vor allem tiefere Frequenzen, durch den Schaumstoff durchgeht und an der Wand hinter der Booth reflektiert wird? Die Teile werden aus Platzgründen ja wahrscheinlich oft wandnah platziert.

 

[Plastiksound]

Was für eine Zweck soll die Kabine eigentlich erfüllen?

Guten Klang. Keine Raummoden, keine Verstärkung reflektierender Frequenzen, keine Echos...

@Jabir
Dahinter ist eine Wand. Allerdings eine Dachschräge.

 

[Plastiksound]

Die Aufnahme wird aber weiter (heavy) verarbeitet.
Ein "Recording" ist eine unumkehrbare Ressource.

Darauf wollte ich noch eingehen, kam eben nicht dazu. Ich sage da eher jein, denn ja: in der analogen Mixingregel mit all den chicen Geräten ist heavy Gang und Gäbe. Denn immerhin klingen analoge Geräte bei hardcore Einstellung immer noch musikalisch. In der digitalen Welt dagegen ist weniger mehr.
Die Plugins verhalten sich alle ganz anders, ja, auch die ganzen Emulatoren von analogen Geräten. Die analoge Mischwelt in die digitale 1:1 zu übertragen ist nicht.

@Entone
Meine Stimme ist rough, ja, hat aber nichts mit dem Aufnahmesound zu tun. Wenn der Ton reisst, hat die Stimme nichts damit zu tun. Genauso gut könntest du sagen, wenn eine Anlage ihre Kapazitäten überschreitet und nur noch Brei rausbringt, muss der ganze Track noch mal neu gemischt werden.
Ich kenne meine Stimme auch von anderen Aufnahmen, da reißt der Ton nicht.

Für mich liegt das ganz klar an der Heavy Verarbeitung plus ungünstige Aufnahmebedingungen.

 

[Angela Petra]

Wenn ich solche Threads lese, fühle ich mich immer ganz komisch.

Also ich mach da nie so sehr viel Quark. A und O ist, aus dem Sänger möglichst viel rauszuholen und sich für die besten Takes zu entscheiden, sauberer Schnitt, klar.

EQ hab ich in den seltensten Fällen, Reverb/Delay/Chorus etc. halt nach Gusto und Anforderung, manchmal Kompression/Limiting, i. d. R. vor dem Rest, (manchmal [Effekt] auch danach / -> ist speziell, keinesfalls eine generelle Empfehlung).

"Notchen" etc, -> um Gotten Willen nein. Resonanzen? Weiß nicht, hat ich noch nie im Leben Probleme...

Ich schneide auch nicht alles weg aka "saubermachen". Besteht in den seltensten Fällen Notwendigkeit, geht im Mix meist eh unter. Mache wollen bestimmte Atemgeräusche noch weg haben. Bei mir selber dürfen die Leute schon meistens gern auch hörbar Luft holen, kommt halt drauf an.

Ach so, Automationen mach ich auch nicht. Manchmal schnippel ich Blocks raus, und passe die an den Song an, wenn es da doch mal Bedarf gibt. Aber solche Mikrofahrten oder riding the faders ist überhaupt nicht meins.

 

[Angela Petra]

Also ich hab jetzt nur mal ein kurzes Stück angehört.

Was gemacht werden müsste, sind schon die unterschiedlich lauten Teile, das ist etwas seltsam.

Wobei es halt ohne die Musik dazu kaum Sinn macht, da Empfehlungen zu geben.

Ich finde, es klingt doch an sich recht anständig und kernig, das müsste doch als Rap recht einfach funktionieren.

Ich vermute dein/euer Hauptproblem ganz woanders. Dazu müsstest du mal einen fertigen Track hochladen, also wirklich, wenn er für euch Release-fertig ist.

 

[rocking.xmas.man]

Wie gesagt, experimentieren.

bester Plan! Und zwar mit allem - verschiedene Mikros, verschiedener Abstand, verschiedene Umgebung.

Nochmal etwas kritischer gehört heute, hat adrachin schon völlig recht, das klingt eigenartig kammfilterig und trotzdem nicht wirklich trocken.

Da ist dann wirklich auch das Playback drum herum entscheidend für die Einschätzung ob das ein Problem bleibt wenn man da ein wenig dagegen tut.

 

[Plastiksound]

Ich finde, es klingt doch an sich recht anständig und kernig, das müsste doch als Rap recht einfach funktionieren.

Nein, es klingt grauenhaft. Es klingt zerrig und fisselig. Alles andere als schön. Auch Rap klingt nicht so zerrissen und kaputt.


Das wei

Ich vermute dein/euer Hauptproblem ganz woanders.

Das weiß ich mittlerweile auch. Booth und Pegel. Letzteres muss es einfach sein, andere kann ich mir die Verzerrung nicht erklären.

 

[Plastiksound]

Da ist dann wirklich auch das Playback drum herum entscheidend für die Einschätzung ob das ein Problem bleibt wenn man da ein wenig dagegen tut.

Bleibt es. Ein Track ist nur gut, wenn es auch Accapella funktioniert und gut klingt. Das macht eine gute Aufnahme aus. Daher ist das Instrumental absolut nicht wichtig und deswegen habe ich es weggelassen.

 

[Angela Petra]

Das weiß ich mittlerweile auch. Booth und Pegel. Letzteres muss es einfach sein, andere kann ich mir die Verzerrung nicht erklären.

Nein, das meine ich nicht und das sehe ich auch nicht.

Für mich klingt dieser "zerrige" Vibe tatsächlich so, als wäre es eben die natürliche Stimme.

Wie eine Stimme solo klingt, ist dabei total Wurscht. Entscheidend ist, wie alles zusammen klingt und arbeitet.

Ich vermute dein "Problem" dort. Bzw. könnte man dann erst wirklich ein Gefühl entwickeln, welche Bearbeitung die Stimme wirklich braucht.

 

[Plastiksound]

Für mich klingt dieser "zerrige" Vibe tatsächlich so, als wäre es eben die natürliche Stimme.

Nein, kenne noch Aufnahmen aus richtigen Studios, da klang es sauber und clean.

Das einzige Problem, was ich hier sehe, ist, manchmal macht mir das unzureichende Direct Monitoring zu schaffen und eventuell das Drücken in der Booth. Aber das Zerren kommt vom Pegel.

Nee, Stimme solo ist nicht egal. Accapellaparts, Accapella Intros, Gespräche und zu guter Letzt will ich auch nichts im Mix verstecken müssen. Es geht hier um Qualität. Sonst bräuchte man keine guten Räume, kein gutes Equipment. Für manche ist es offenbar okay, aber ich habe Anspruch auf ordentliche Qualität. Sonst hätte ich auch einfach ein UR22 und Rode NT 1a gekauft.

 

[Angela Petra]

Dann musst du es halt weiter alleine versuchen.