Steinberg verliert den Verstand

[suboptional]

Und? Das gilt ja dann nur für neue Versionen.

Abgesehen davon verstehe ich nicht warum das jetzt igitt sein soll. Alle Plugins die ich verwende haben VST 2 als auch VST 3 Versionen. Wieso sollte irgend jemand also noch auf VST 2 angewiesen sein?

Von den Nachteilen von VST2 mal abgesehen. Da sind zum Beispiel:

- Kann kleine Spurnahmen aus der DAW lesen und im Plugin verwenden
- Kann kein Midi In Port bereitstellen für Plugins. OUT auch nicht
- Erlaubt keine Plugin Interkommunikation

Diese Einschränkungen haben schon vor Jahren bei mir persönlich dazu geführt dass ich keine VST2 mehr Plugins verwende. Den VST 2 Ordner habe ich gelöscht. Ab und an sehe im mal rein, ob wieder irgend ein Installer was reingeschrieben hat. Ich brauche das nicht mehr. In Zukunft schon gar nicht.... (;

Wenn für dich persönlich alles passt is ja super.

 

[John_Lennon]

Von den Nachteilen von VST2 mal abgesehen. Da sind zum Beispiel:

- Kann kleine Spurnahmen aus der DAW lesen und im Plugin verwenden
- Kann kein Midi In Port bereitstellen für Plugins. OUT auch nicht
- Erlaubt keine Plugin Interkommunikation

Wie kommst du auf diese Liste?
Einer der Vorteile von VST2 war doch gerade, dass man MIDI-in und -Out hatte, was auch MIDI-Plugins möglich gemacht hat, z.B. einen Editor-Librarian wie Midi Quest.

Und selbstverständlich geht Plug-In Interkommunikation, das ging schon mit VST1.

Der Grund, warum das ging, ist gleichzeitig der Grund, warum Steinberg VST2 gerne loswerden will:
VST2 ist ein extrem simples Interface, dass ein paar wenige Daten vom Host liefert, der dann einen Audiopuffer entgegen nimmt. Dazwischen kann der Plugin-Entwickler mehr oder weniger machen, was er will - ob es nun MIDI-SysEx-Daten speichert oder mit anderen Instanzen seiner selbst kommuniziert (Waves NLS tut das, wie auch das Pendant von Slate).
Damit kann man aber auch eine ganze Menge Unfug anstellen und den Host in allerlei lustige undefinierte Zustände versetzen, AKA: Crashes produzieren.

VST3 dagegen ist wesentlich komplexer, dafür aber auch exakter spezifiziert, was aber eben auch eine Limitierung der vorher noch unbegrenzten Möglichkeiten bedeutet.

Manche Dinge gehen auch schlicht gar nicht mehr. Alles, was intern auf echter MIDI-Verarbeitung basiert, muss man komplett neu machen, weil VST3 auf das Steinberg Event-Modell aufsetzt und nicht mehr auf klassischem MIDI. Das betrifft aber auch die automatisierten Testsuiten, die jeder Hersteller hat. Die basieren meist auf MIDI und die funktionieren mit VST3 nicht mehr. Deshalb haben viele Hersteller intern erstmal für VST2 entwickelt und getestet und erst danach in andere Formate übersetzt.

Genau das geht nun nicht mehr, sofern man die aktuelle VST3-Version einsetzen will. Denn VST2 ist damit auch in internen Testszenarien ausgeschlossen. Das war vor Jahren schon ein heiß diskutierter Punkt.

Am Ende wird das vermutlich CLAP sehr stark fördern, denn Entwickler könnten versucht sein, ihre Projekte erst einmal auf CLAP zu portieren (was von VST2 aus wohl mit ganz wenig Aufwand schnell möglich ist) und das zentralen Plattform der Entwicklung machen. VST3 und AAX werden dann erst im Nachgang erzeugt. Was immer das auch für die Qualität oder besser: Stabilität der Plugins bedeutet....

V.a. hat die Sache meiner Lesart nach auch keine rückwirkende Würgung. D.h. "ab jetzt".

Jein. Das ist die Lizenzvereinbarung, der man für die neueste VST3-Lizenz zustimmen muss. Damit wird dann rückwirkend die Lizenz entzogen, VST2-Plugins oder Hosts anbieten zu können - hat zumindest Steinbergs Anwalt dem Anwalt von U-He auf Anfrage mitgeteilt.
Ein Hersteller kann natürlich sagen, dass er die neueste VST3-Version nicht einsetzt, den Bedingungen nicht zustimmt und weiter macht, wie bisher. Nur irgendwann kommt eine Funktion in VST3, die seine Kunden von ihm verlangen, die Foren sind dann wieder voll von Grundempörten Usern, die über den faulen Hersteller schimpft, der doch endlich mal seinen Arsch hochkriegen und das implementieren soll. Tja und dann schließt er die Lizenzvereinbarung doch ab und wirft anschließend alle VST2-Produkte oder die Implentierung aus seiner Software.

Diese neuen Lizenzbedingungen bedeuten übrigens auch, dass es nie einen VST2-to-VST3 Wrapper geben wird. Den müsste es nämlich jetzt schon geben, wenn er noch legal sein soll.
Und das bedeutet tatsächlich das Ende von alten, liebgewordenen Plugins, die man bisher über Wrapper immer auch in die neue Zeit retten konnte. Diesmal wird das nicht mehr so sein können.

 

[ollo123]

Diese neuen Lizenzbedingungen bedeuten übrigens auch, dass es nie einen VST2-to-VST3 Wrapper geben wird.

Es gibt doch einige Plugins, die selber VST3 sind aber auch VST2 laden können, Unify zB oder auch VCV Rack oder Cherry Audios Voltage Modular müssten das können.

 

[adrachin]

Wie kommst du auf diese Liste?

Praktische Erfahrung. Ich bin kein Developer. Ist sicher so wie Du es dargestellt hast. Kann man reinpacken, muss man aber nicht. Und ich kenne einige, die haben eben nicht reingepackt in VST2. Aber in VST3. Und das auch extra als Limitierung in den Tech Specs beschrieben.

Wie gesagt, ist schon was her dass ich VST2 aussortiert habe. Abgesehen davon verwende ich sowieso die AU Versionen.

dass es nie einen VST2-to-VST3 Wrapper geben wird. Den müsste es nämlich jetzt schon geben, wenn er noch legal sein soll.

Bluecat Patchwork.

Abgesehen davon finde ich Beschreibungen wie Steinberg verliert den Verstand dann doch etwas hysterisch und angereichert mit jeder Menge Schnappatmung.

Für wen das tatsächlich eine mittlere Katastrophe ist, der kann sich ja an Steinberg wenden. Vielleicht haben sie ein einsehen......

 

[MartyK]

VST3-Plugins müssen nicht zwangsläufig besser sein - es kommt ganz darauf an. Dieser Artikel klärt auf.

 

[suboptional]

Der Grund, warum das ging, ist gleichzeitig der Grund, warum Steinberg VST2 gerne loswerden will:
VST2 ist ein extrem simples Interface, dass ein paar wenige Daten vom Host liefert, der dann einen Audiopuffer entgegen nimmt.

Das hat auch noch einen Aspekt, den aber vermutlich nur Programmierer verstehen.
Genau, VST2 ist nur ein Interface/header files, das kann man (m.W.) nicht copyrighten (im Gegensatz zu der Implementierung im VST3 SDK).

Das hat dann zu so Sachen geführt wie die VeSTige / FST header files, mit denen jeder VST2 plugins releasen konnte ohne die Steinberg VST2 SDK Lizenz zu signen.
Dass das den, ich nenne es mal Kontrollfreaks von Stein berg vermutlich ein Dorn im Auge war sollte klar sein.

 

[adrachin]

Genau, VST2 ist nur ein Interface/header files, das kann man (m.W.) nicht copyrighten

Und wo ist dann das Problem? Dann kann ja weiterhin die VST2 Schnittstelle verwendet werden ohne Problem Steinbergs befürchten zu müssen.

Eigentlich ist die Existenz von verschiedenen Plugin Formaten ein ziemliches Armutszeugnis für die beteiligten Firmen, Warum muss ich als Anwender aktuell gleich 3 Formate pflegen, AU, VST3 und AAX? Die Plugins machen unabhängig vom Format immer nahezu das gleiche. Abhängig von den Plugin Entwicklern. Sowas kann man als Anwenderfeindlich bezeichnen mal ganz abgesehen von der gigantischen Vernichtung von Arbeitszeit welche statt in die Entwicklung von abgefahrenen neuen Plugin DSP Algorithmen in die Implementierung verschiedener Schnittstellen fliesst. Das ist doch Steinzeit sowas......

 

[synthpark]

Das ist doch Steinzeit sowas......

Steinberg, Steinzeit, merkste?

 

[mjuenke]

Steinberg, Steinzeit, merkste?

Stoned?

 

[LM18]

Stoned?

Schenkelklopper!

 

[adrachin]

Was für AVIDiatische Betrachtungen. Respekt.... (;

 

[ollo123]

Warum muss ich als Anwender aktuell gleich 3 Formate pflegen, AU, VST3 und AAX?

Als User ja nicht, da nutzt man wohl nur eines der drei Formate aber als Hersteller ist das natürlich nervig oder ist der Unterschied gar nicht so groß und im Endeffekt unterscheiden die sich nur in der Dateiendung und die Programmierung bzw Konvertierung in das jeweilige Plugin-Format ist gar nicht so schwer?

Ansonsten hätte ich ja gerne ein VST3 Plugin, was CLAP läd, als Cubase User geht mit ja die ein oder andere Freeware die es nur als CLAP gibt, durch die Lappen. Wäre schön, wenn Steinberg das auch mal unterstützen würde, was natürlich ein Wunsch bleibt, weil es Konkurrenz ist.

Oder ich muss doch mal endlich mein Bitwig 8 Track ausprobieren.

 

[boogie2266]

Ich weiss vor allem nicht, ob da nicht unnötig ein Fass aufgemacht wird, wenn eine DAW VST2 jetzt unterstützt, wird sie das doch auch weiterhin tun können, oder? Und wenn Steinberg sich entscheidet, ca 15 Jahre (!) nachdem VST 3 eingerführt wurde, zu sagen, jetzt ist auch mal gut und wir beenden den Support für VST2, dann sehe ich da nichts schlimmes, ausser dass es Entwickler gibt, die es nach all den Jahren nicht geschafft haben, eine VST3-Version anzubieten.

 

[tylerhb]

Grundsätzlich finde ich das auch völlig ok. Es nervt nur dann, wenn man ältere Projekte hat, die noch die VST2 Version eines Effektplugins beinhalten. Die laden z.T. nicht die VST3 Version bzw. es herrscht keine Abwärtskompatibilität.

 

[muffy]

Ich lese oft "ältere Projekte öffnen" - abgesehen von der Frage, wie lange man noch in alten Karmellen wühlen will - "man" sollte ohnehin immer wieder Backups anlegen (dank Cloud auch kein Problem mehr, was CDs brennen, HDDs vollhauen usw. angeht) und v.a. Tracks mit Klangerzeugern oder essentiellen Plugins immer sicherheitshalber als Audio rausspielen. Weil Audio (wav) vergeht nicht.

Ich selbst praktiziere diesen Klugschiss selbst natürlich nicht, da ich was meine Sachen angeht, einen gewissen Thrill habe, dass sie halt eines Tage weg sein könnten.

 

[mjuenke]

Bei manchen alten Klangsünden ist es vielleicht auch ganz gut, wenn sie einfach mal spurlos verschwunden sind.
Stellt Euch vor, Ihr werdet Bundesminister und dann holt irgendjemand das Zeug raus.
Ihr seid erledigt!

 

[muffy]

Bei manchen alten Klangsünden ist es vielleicht auch ganz gut, wenn sie einfach mal spurlos verschwunden sind.
Stellt Euch vor, Ihr werdet Bundesminister und dann holt irgendjemand das Zeug raus.
Ihr seid erledigt!

Genau, ich wäre z.B. nicht unbedingt erpicht, dass meine Gitarren wie damals mit POD 2.0 klingen.^^

 

[oove]

Nein nein und nochmals nein!
Ich muss unbedingt meine alten Projekte wieder öffnen können.

Manches reift über sehr lange Zeit. Oder es reicht für den Moment, will dann aber verändert werden.
ZB. anderer Sänger, neue Tonart...
Oder neues Tempo.
Aus nem Sheet ein Arrangement machen oder umgekehrt.
Soll man bei solchen "Kleinigkeiten" alles nochmal machen?

Es reicht schon, dass Samples nach 7 Jahren nicht mehr am alten Platz gefunden werden, oder mal ein Midi interface getauscht wurde, irgendwelche PlugIns tatsächlich nicht erneut installiert wurden.
Es ist grundsätzlich, dass beim Öffnen eines alten Projekts bei mir mindestens 3 Fehlermeldungen kommen um die man sich erst einmal kümmern muss um irgendetwas hören zu können. Wenn das jetzt zum Standard wird, obwohl die Plugins eigentlich nocht vorhanden sind ???
Man müsste damit leben, aber das kann doch keinem recht sein ...

Genau, ich wäre z.B. nicht unbedingt erpicht, dass meine Gitarren wie damals mit POD 2.0 klingen.^^

Manchen guten Sound von damals bekomme ich jetzt nicht mehr hin.
(Lexicon PlugIn zb. habe ich nicht mehr)
Mal abgesehen von der Fummelei, das gleiche mit neueren PlugIns einfach nur wiederherstellen zu müssen.

 

[Zalu]

Die laden z.T. nicht die VST3 Version bzw. es herrscht keine Abwärtskompatibilität.

Wenn es um die Presets geht, doch das geht, wenn die Hersteller wollen. Cubase und FabFilter z.B.

Nein nein und nochmals nein!

Du kannst dich im Büro am Berliner Tor ja mal schreiend auf dem Boden wälzen Ich weiß auch nicht, irgendwo habe ich das schon mal erlebt ...

Ne, Scherz beiseite. Nützt ja nunmal alles nix. Steinberg wird seine Gründe haben, warum sie das so machen, als letztes würde ich da Verrat am User als Antrieb hernehmen (ok, hast du nicht gesagt). Ich denke da positiv und vermute, es hat eher technische Gründe, aus Steinbergers Sicht VST2 zu eliminieren.

Nur mal auf übertriebene Weise angenommen, da ist jemand seit vielen Jahren glücklich mit einer ollen Kiste und Windows 7 oder macOS Tiger unterwegs. Dann raucht die Kiste ab und auf der neuen lässt sich noch nicht einmal die DAW starten. Das ist doch ein ähnliches Szenario, oder? Als Computer-Mucker muss man nunmal ein wenig mit der Zeit gehen auch wenn damit für den einen oder anderen Nachteile entstehen.

 

[manfredloe]

Ich bin kein Entwickler. Aber könnte eine intelligente DAW beim Laden eines Projektes nicht im VST3-Ordner nachsehen, ob dort die passende VST3-Version zur ursprünglich im Projekt gespeicherten VST2-Version vorhanden ist?