Sollte man beim Komponieren auf Kadenz setzen oder auf eigenes ?

[SDAA]

Jo, Frage steht
Danke euch !

 

[Nightfly]

In erster Linie solltest du auf deinen eigenen Geschmack setzen!

Egal, ob mit oder ohne Kadenzen.

 

[SDAA]

Oki Doki Bro.
Danke !

 

[Violinist]

Frage: Sollte man beim Komponieren auf Kadenzen setzten.
Antwort: Ja unbedingt! Was wäre denn die Alternative? 5 min einen Akkord durchkloppen?

Wäre interessant zu wissen, warum du dir diese Frage stellst? Was ist der Hintergrund? Was machst du für eine Musik?

 

[Musikarchitekt]

Wahrscheinlich meint der TE damit die bekannten Kadenzen wie die plagiale Kadenz, authentische Kadenz usw. Natürlich sollte man immer so komponieren, wie es sich "am besten" anhört. Was anderes ist es vielleicht bei Jazz oder klassischer Musik.

 

[SoulFrontier]

Ich weiß nicht was Kadenz ist. Aber ich komponiere. Meistens setze ich dabei auf meinem Hintern.

 

[Dodo_I]

Antwort: Ja unbedingt! Was wäre denn die Alternative? 5 min einen Akkord durchkloppen?

-YjO8W8

 

[ModulationMatrix]

Ich komponierte nach Gefühl. Zwar kann ich im Nachhinein analysieren wo ich welche Kadenzen verwendet habe, aber beim Komponieren ist mir die Theorie völlig unbewusst, da bin ich auf einer ganz anderen Ebene unterwegs.

 

[Violinist]

Wahrscheinlich meint der TE damit die bekannten Kadenzen wie die plagiale Kadenz, authentische Kadenz usw.

Ich glaube plagiale Kadenzen gibt es ne ganze Menge...

Du wolltest wohl plagal schreiben
http://www.lehrklaenge.de/HTML/Popup/AuthentischPlagalPopup.html

 

[jet2]

gemeinsame töne finde ich für schlüssig klingende akkordverbindungen immer wichtig und kadenzen kann man sich meiner meinung nach auch ohne zu viel zu theoretisieren übers eigene gehör erschließen. also würd ich beim komponieren entweder drauf setzen, was mich vom gefühl her am ehsten weiterbringt oder was mir mehr spaß macht.

 

[musicdevil]

Eine Kadenz ist doch eine "harmonische Schlusswirkung", während die "Progression" Akkordfolgen beschreibt. Genauer:

"Als Kadenz (von cadentia, über cadens zu lat. cadere = fallen) bezeichnen schon älteste Musiktheoretiker eine tonale bzw. harmonische Schlusswirkung, d. h. den Vorgang des Zurückfallens in eine tonische Ruhelage auf einem metrisch geeigneten Ort, nämlich auf einem Phrasenschluss.

Das Gegenteil vom Kadenzieren (Schließen) wird als Progression (Fortschreitung) bezeichnet: Die tonale/harmonische Funktion schreitet fort, also heraus aus der tonischen Ruhelage, und ggf. weiter durch non-tonische Funktionen, bzw. auch zu tonische Funktionen aber nicht auf einen Phrasenschluss."
https://de.wikipedia.org/wiki/Kadenz_(Harmonielehre)

Insofern wäre die Antwort "nein", man braucht nicht zwingend einen "Phrasenschluss", kann diesen durchaus auch offen lassen, wenns interessanter wirkt.

 

[Violinist]

Insofern wäre die Antwort "nein", man braucht nicht zwingend einen "Phrasenschluss", kann diesen durchaus auch offen lassen, wenns interessanter wirkt.

Ergänzung:

Die Frage war ja: "Sollte man beim Komponieren auf Kadenz setzten oder auf eigenes?"
Wenn man sagt: "nein brauchst du alles nicht" (was du ja nicht tust), wo sind dann die Alternativen? Und die wären?
Eine unendliche Quintfallsequenz? Ein permanenter Tonika-Loop? Frei tonale Akkordfolgen?

Die Westliche Musik ist eine "dominantisch-orientierte" Musik. Sie drängt vor allem nach einer Auflösung. Dominante->Tonika. Was übrigens nicht bedeutet, dass man nur noch V-I Verbindungen machen darf. Die Kadenz ist allerdings ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Musik.

 

[schnuffke2]

Die Westliche Musik ist eine "dominantisch-orientierte" Musik. Sie drängt vor allem nach einer Auflösung.

Jup. Es entspricht halt vor allem unseren Hörgewohnheiten. Deshalb wird man wohl auch auf "D zu T" kommen, wenn man einfach nur ´rumprobiert, ohne je den Begriff Kadenz gehört zu haben.

Ob es einem gefällt oder nicht ist eine andere Frage, aber die grundsätzliche Wirkung wird erstmal jeder von uns verspüren.


P.S.
Bis heute dachte ich auch, es hieße plagiale Kadenz.

 

[musicdevil]

Sie drängt vor allem nach einer Auflösung.

Richtig und das hört sich für unsere Ohren meist auch am besten an, ist aber eben keine Pflicht.
Wenn man experimentieren mag, machst halt nen Spannungsaufbau, bleibst stehen und wechselst in ne andere Tonart. Muss man im Zusammenhang hören, machbar ist ja vieles, sollte halt nur irgendwie gut klingen.

 

[Violinist]

Sie drängt vor allem nach einer Auflösung.

... machst halt nen Spannungsaufbau, bleibst stehen und wechselst in ne andere Tonart..

Das ist aber auch eine Kadenz (es sei denn du machst eine Rückung, was aber kein Spannungsaufbau ist, sondern eher ein musikalischer Schlag ins Gesicht). Eine Modulation geht in der Regel über eine Zwischendominante, d.h. es wird ein gewünschter Akkord zur Dominante der neuen Tonart erklärt und der darauffolgende Akkord ist dann die neue Tonika. Wie man das Blatt dreht und wendet, Musik ohne Kadenzen ist kaum vorstellbar.

 

[sts]

es sei denn du machst eine Rückung, was aber kein Spannungsaufbau ist, sondern eher ein musikalischer Schlag ins Gesicht

Das mag man so sehen, aber in der Popmusik hat es das eine oder andere Mal funktioniert. Ist halt ein Stilmittel unter vielen, und wenn es passt - bitte sehr!

 

[GreatFun]

wo sind dann die Alternativen? Und die wären?
Eine unendliche Quintfallsequenz? Ein permanenter Tonika-Loop? Frei tonale Akkordfolgen?

Freitonale Klangfolgen wären doch schon mal eine ganz gute Alternative. Hinter dem, was ein unwissender vielleicht noch als freitonal bezeichnet sieht ein "Mehrwissender" vielleicht ganz andere Zusammenhänge. Würde der Unwissende nicht experimentieren und sich ausschließlich auf sein erlerntes Wissen stützen, bleibt er in seinem musikalisches Output beschränkt.

"Vorstellungskraft ist wichitger als Wissen" hat Einstein gesagt.

Zeitgenössische Komponisten machen sich ja gerade darüber Gedanken wie man die Töne in neuen Systemen ordnen könnte. z.B. die Alpha Scale von Wendy Carlos :

https://en.wikipedia.org/wiki/Alpha_scale

Eine andere Möglichkeit nicht-kadenziell zu komponieren ist das Distanzprinzip, oder auch das Komponieren in pentatonischen oder modalen Tonfeldern :

http://www.gmth.de/zeitschrift/artikel/639.aspx

Mediantische Klangketten sind auch schön. Oder vielleicht mal Akkorde durch Quartschichtung bilden. Multitonale Klanggebilde durch Sampling erzeugen. ....12-ton Musik.

Die Möglichkeiten sind wahrscheinlich unbegrenzt .......

 

[Banger]

Was eigenes ist immer schöner

 

[User70408]

Was eigenes ist immer schöner

falsch !
Nur Döner macht schöner

Ich kredenze sehr gerne musikalische Kadenzen
verliere mich aber auch schon mal in Flatulenzen

 

[Violinist]

Die Möglichkeiten sind wahrscheinlich unbegrenzt .......

Jup da gehe ich mit allem mit was du sagst.
Bloß muss man, wenn man tonal komponiert (und das macht wohl in diesem Forum die große Mehrheit) irgendwann Kadenzieren, um zurückzukehren bzw. die Tonart zu festigen. Deswegen ist es zwar nett von einigen zu lesen: "Mach etwas Eigenes". Vielleicht kadenzieren diejenigen auch, ohne es zu wissen. Also Kadenz: Ja unbedingt! Aber nicht nur...