Naja, das Problem, so etwas zu konzipieren, fängt doch schon damit an, dem Tool beizubringen, was der Anwender als angenehm empfindet und was nicht. Das Tool müsste also lernfähig sein.
Soweit so gut. Wie aber will man dem Tool das beibringen? Die eigene Erfahrung sagt, dass man praktisch pro Song jedes Mal eine neue Lernkurve eingeben müsste. Das ist fern von jeder gewinnbringenden Handhabbarkeit.
Dem Tool die Abmilderung von relativen Überhöhungen beizubringen, wäre vermutlich nicht so schwierig wie die Eingabe, unangenehm wirkende, also harsche oder schrille, mulmende oder als nasal empfundene Frequenzen abzuschwächen.
Zudem hängt das ja ebenso vom Lautsprecher, von der Abhörlautstärke, Abhörentfernung, Position vor dem Lautsprecher etc. ab, ob man eine [g=349]Frequenz[/g] als störend empfindet. Wie sollte man das einem EQ beibringen?
Das Ganze andersrum: Woher soll der EQ wissen, ob ich bei z. B. 4 KHz einen Boost wünsche? Er kann zwar wissen, dass man im Mastering gerne Höhenglanz dazugibt, aber er weiß nicht, ob es im vorliegenden Fall angebracht wäre, anzuheben, selbst wenn er den relativen Pegel im Vergleich zu benachbarten Frequenzen misst. Sieht nach einer Menge Arbeit aus.
Ich kann die Leute, die gern das Gehör als ultimative Mess- und Beurteilungsinstanz dogmatisch abfeiern insofern verstehen, als dass solche Mess- und Analysetools nicht alleiniges Hilfsmittel sein können und sollen.
Ein Mix kann zwar unter dem Analyzer grob eine fallende Kurve mit dem typischen [g=118]Bass[/g]-Buckel und dem Höhenrolloff aufweisen, innerhalb dieser Grob-Kurve kann aber so viel Platz und Raum für Veränderungen minimaler Art sein, dass die Summe dieser schon das Gewicht hat, ihn ganz anders klingen zu lassen als ein ebenso nicht von dieser Grobkurve abweichender Mix.
Wer weiß, dass Veränderungen feinsinniger Art den Mix so dermaßen beeinflussen können (in der Summe der Änderungen), der wird zu Matching-EQs sagen: Nein danke! Erst Recht, weil die meisten (für mein Empfinden) scheiße klingen. Leider.
Aber noch mal zur Idee der Verwirklichung eines psychoakustisch arbeitenden Eqs:
Ich glaube, das wäre vermutlich so aufwändig wie einem Fisch das Fahrradfahren beizubringen
