Skalen über Chords

[Can]

Aber nur, wenn's nach moll geht, oder?
So kenn ichs zumindest.

Nee, das darf überall hin aufgelöst werden.

Soooo, ich habe das mal ausprobiert, kleine Impro-Session am Morgen

Akkorde: C, Am7, Dm7, G7 (also I VI II V)

Erste 3 Durchgänge: Immer nur E-moll-Pentatonik
Weitere 3 Durchgänge: Nur C-Dur-Tonleiter
Danach: Für jeden Akkord eine eigene Skala. Das kann dann mal alteriert sein, mal Halbton-Ganzton, oder Mixolydisch #11.

Es geht. Ist nicht so leicht, damit kreativ zu sein, aber wenn man sich Mühe gibt (ich war noch etwas müde ), geht es schon.

 

[Sascha Franck]

Aber nur, wenn's nach moll geht, oder?
So kenn ichs zumindest.

Für meine Ohren klappt's generell nach dur mindestens gleichermaßen gut - aber eben weniger gut für 'ne Doppeldominante (was das D7 hier ja wäre).

 

[Sascha Franck]

Erste 3 Durchgänge: Immer nur E-moll-Pentatonik
Weitere 3 Durchgänge: Nur C-Dur-Tonleiter
Danach: Für jeden Akkord eine eigene Skala. Das kann dann mal alteriert sein, mal Halbton-Ganzton, oder Mixolydisch #11.

Schöne Demonstration. Aber jetzt spiel mal nur die Grundtöne im Bass und keine Akkorde. Was so grob der Limitierung eines Gitarristen entspricht. Dann klingt das doch schnell sehr blutarm, wenn man sich auf die Pentatonik beschränkt.

 

[Sascha Franck]

Für meine Ohren klappt's generell nach dur mindestens gleichermaßen gut - aber
eben weniger gut für 'ne Doppeldominante (was das D7 hier ja wäre).

Naja, muss mich selber halb korrigieren - geht auch als Doppeldominante, ich finde das Eb als Basston da aber aus irgendwelchen nicht begründbaren Umständen nicht so schick. Wenn man andere Umkehrungen benutzt, wird's für mich besser, allerdings muss man sich dann fragen, ob es noch ein Ebdim7 ist (oder nicht ein C/A/F#dim7).

 

[Can]

Schöne Demonstration. Aber jetzt spiel mal nur die Grundtöne im Bass und keine Akkorde. Was so grob der Limitierung eines Gitarristen entspricht. Dann klingt das doch schnell sehr blutarm, wenn man sich auf die Pentatonik beschränkt.

Stimmt. Aber die Gitarren-Trios, die es so gibt, beweisen, dass das schon auch geht. Ist halt nicht so einfach. Aber klar, die Lines unterscheiden sich je nach dem, was auf welchem Instrument gut funktioniert.

 

[Sascha Franck]

Aber die Gitarren-Trios, die es so gibt, beweisen, dass das schon auch geht. Ist halt nicht so einfach. Aber klar, die Lines unterscheiden sich je nach dem, was auf welchem Instrument gut funktioniert.

Naja, da limitiert man sich aber auch nicht und benutzt über der Kadenz ausschließlich die E-Min Pentatonik. Das klingt ohne füllende Akkorde vielleicht mal für eine Rutsche ok, danach muss was anderes kommen.

 

[pitto]

Soooo, ich habe das mal ausprobiert, kleine Impro-Session am Morgen

hab leider gerade nicht viel Zeit, aber dir schon mal ein großes Dankeschön!

 

[Can]

Das klingt ohne füllende Akkorde vielleicht mal für eine Rutsche ok, danach muss was anderes kommen.

Jap. Gilt aber so ziemlich für alles. Zuviel gleiches am Stück wird sowieso langweilig.

 

[Tho Gor]

I - VI(7) - II - V
ionisch äolisch dorisch mixolydisch
(5. Stufe harm. alteriert
Moll)
(HT GT)

Achtung :
Skalen sind eigentlich da um Akkorde zu bauen,nicht so sehr für Impro.
Sonst wirds Gedudel .
Denk mehr in Melodien und Patterns.
Oder spiel Skalen um Akkorde (Arpeggios) herum ,um sie in einen harmonisch Kontext zu setzen.
Skalentöne fungieren auch als Durchgangstöne zu Akkordtönen.
Akkordtöne sind meist auf schweren Zählzeiten

 

[mazze]

Erste 3 Durchgänge: Immer nur E-moll-Pentatonik
Weitere 3 Durchgänge: Nur C-Dur-Tonleiter
Danach: Für jeden Akkord eine eigene Skala. Das kann dann mal alteriert sein, mal Halbton-Ganzton, oder Mixolydisch #11.

Schöne Demonstration. Aber jetzt spiel mal nur die Grundtöne im Bass und keine Akkorde. Was so grob der Limitierung eines Gitarristen entspricht. Dann klingt das doch schnell sehr blutarm, wenn man sich auf die Pentatonik beschränkt.

Deshalb spielen wir ja Klavier, die Prinzessin der Instrumente.

 

[Sascha Franck]

Deshalb spielen wir ja Klavier, die Prinzessin der Instrumente.

Das sagste mir dann bitte bei der nächsten Corona-Outdoor-Akustik-Probe nochmal (oder ganz schnöde und klassisch am Lagerfeuer). Wird dann schnell zur Prinzessin auf der Erbse...

 

[pitto]

@Can

Da muss ich zustimmen: Sehr schöne Demonstration, zumal man sehr schön sieht, wie sich die klangliche Charakteristik verändert. Danke dafür!

Achtung :
Skalen sind eigentlich da um Akkorde zu bauen,nicht so sehr für Impro.
Sonst wirds Gedudel .
Denk mehr in Melodien und Patterns.

Super Hinweis! Danke dafür, da wird mir gerade bewußt, was gute von schlechter Improvisation unterscheidet. Zu guter Improvisation gehört halt, die Motiverfindung und die Motiventwicklung dazu...

 

[Sascha Franck]

Zu guter Improvisation gehört halt, die Motiverfindung und die Motiventwicklung dazu...

Meiner Meinung nach das A und O jeder guten Improvisation. Kann man übrigens auch prima und ziemlich konkret üben. Auftakte, Frage und Antwort, rhythmische Variationen, Mini-Fragmente und Patterns rumschieben, etc.

 

[mazze]

Deshalb spielen wir ja Klavier, die Prinzessin der Instrumente.

Das sagste mir dann bitte bei der nächsten Corona-Outdoor-Akustik-Probe nochmal (oder ganz schnöde und klassisch am Lagerfeuer). Wird dann schnell zur Prinzessin auf der Erbse...

Die Prinzessin darf wählerisch sein.
Habe aber selbst auch ein großes Gitarristenherz.

 

[Tho Gor]

Mir hat mal ein alter Jazzer gesagt,mann braucht keine eigenen Melodien,
die Stücke bieten in der Regel genügend motivisches Material.
Vorteil ist ,das man dann ein bestimmtes stück spielt und nicht irgendwas..........

Ich übe zur zeit chord-melody in mehreren tonarten jedoch transponiere ich die Melodie nicht,sie wird lediglich an machen Stellen chromatisch angepasst.
So lernt man auch auf anderen Tonstufen Varianten des themas zu spielen.

Meiner Meinung ist ein Gütekriterium für einen Jazz -musiker sowieso ,dass er während der ganzen das Thema im Hinterkopf hat..............

 

[mWermut]

..und auch den Groove, auch wenn er von den anderen umspielt wird..

 

[rawleather]

Servus zusammen,

zu der Frage "Welche Skalen kann man über welche Akkorde spielen?" finde ich das folgende Video sehr interessant. Weil es hier um Jazz geht, bezieht sich der Kollege auf Vierklänge:



Im Prinzip nimmt er die vorhandenen Akkordtöne und füllt die restlichen Intervalle mit allen möglichen Kombinationen auf... fertig. Selbstverständlich kommt es auf den musikalischen Kontext an und was man mit dem jeweiligen Akkord ausdrücken möchte, welche Skala am meisten Sinn macht. Theoretisch ist aber alles möglich.

Beispiel: C Moll 7 - C, Eb, G, Bb
C, D, Eb, F, G, Ab, Bb (Aeolisch)
C, Db, Eb, F, G, Ab, Bb (Phrygisch)
C, D, Eb, F, G, A, Bb (Dorisch)
C, Db, Eb, F, G, A, Bb (Phrygisch #6)
C, D, Eb, F#, G, A, Bb (Dorisch #4)

Die Tabelle im Excel-Format mit der Möglichkeit nach Akkorden oder auch bestimmten Intervallen zu filtern ist angehängt. Vllt. hilf das dem einen oder anderen weiter.

Cheers
Flo

 

[Sascha Franck]

C, Db, Eb, F, G, A, Bb (Phrygisch #6)
C, D, Eb, F#, G, A, Bb (Dorisch #4)

Phrygisch #6 nenne ich persönlich lieber Dorisch b9.
Für beide bietet sich vielleicht an, eine mögliche Herkunft dazuzuschreiben. Phrygisch #6 ist 2. Stufe von melodisch Moll (weshalb ich Dorisch b9 auch günstiger finde) und Dorisch #4 ist 4. Stufe von harmonisch Moll.

 

[Kosaken-Kaffee]

Wollt' ich auch grad schreiben.

 

[rawleather]

Für beide bietet sich vielleicht an, eine mögliche Herkunft dazuzuschreiben. Phrygisch #6 ist 2. Stufe von melodisch Moll (weshalb ich Dorisch b9 auch günstiger finde) und Dorisch #4 ist 4. Stufe von harmonisch Moll.

Wollt' ich auch grad schreiben.

Ja, das stimmt.
Schaut mal in die angehängte Excel-Tabelle.
Ich denke, das erklärt die verwendete Nomenklatur und auch die Bezüge zu anderen Skalen.
Genau auf diese Punkte geht der Bursche auch in dem Video ein.