Ja eben nur vermutlich. Das ist nur das, was man so liest. Du bist doch eh kein Fan von Subs, oder?
Mein Sub steht näher als die Monis unter dem Tisch und das Signal kommt keineswegs zu früh, da die große Membran ohnehin langsamer arbeitet als die Monis. Es klingt wie aus einem Guß.
Genau das was ich schreibe. Manche Leute stört es nicht und andere schon.
Manche nehmen Austellungen die nicht eqidistant sind als befremdlich wahr und andere nicht.
Wenn ich mich richtig erinnere hast du mal geschrieben das es sich für dich sehr falsch anhört wenn du deine Lautsprecher zu nah an der Frontwand aufstellst. Für mich und viele andere nicht.
Jeder wie er es wahrnimmt.
Und bitte eins nicht vergessen. Alles über das wir hier reden ist so dermaßen davon abhängig was das für ein Raum ist und wie der behandelt ist. Total individuell. Und jeder hat andere Ohren. Jeder hört anders. Das ist einfach so.
Und manchmal kann man sich ja auch eine Situation schaffen die einfach der bessere Kompromiss ist.
Jetzt mal unabhängig davon ob das bei dir so ist oder nicht, aber das Beispiel bietet sich an.
Durch die Intergration eines Subwoofers, der nicht laut Papier korrekt aufgestellt ist, kann jemand in seinem Raum die Lautsprecher so weit von der Wand wegstellen, dass sich das einfach besser anhört, der Sub hat dafür gesorgt, das der Frequenzgang trotzdem in Ordnung aussieht. Manchmal ist es ausreichend wenn man das für einen selbst schlimmere übel killt.
Ich denke es ist ein wichtiger Punkt mit dem FG den man hervorheben muss. Es herrscht hier im Forum eine sehr starke Fixierung auf einen geraden Frequenzgang und ich bin mir zu 1000 Prozent sicher das sehr viele Leute etwas verwerfen weil es auf dem Frequenzganggraph nicht richtig ausgesehen hat ohne korrekt zu überprüfen ob das auch etwas ist das unser Gehör so wahr nimmt oder ob es einfach daran liegt das das Mic kein Hirn hat.
Die mentale Einstellung (sozusagen) zu seiner Abhörsituation spielt beim Einrichten und Einmessen der Lautsprecher eine große häufig negative Rolle. Man hat so lange an seinem Raum gearbeitet, weiß das das Ziel eine gerade Linie ist und versucht alles um das hinzubekommen. Man hört dermaßen kritisch auf das was seine Lautsprecher da gerade machen. Alles wird auf die Goldwaage gelegt.
Das spiegelt aber nicht wirklich den Zweck wieder. Translation ist das Stichwort. Höre ich alles beim Arbeiten. Darum gehts.
Und beim Arbeiten konzentriert man sich auf das was aus den Speakern kommt und nicht wie die aufgestellt sind und wie der Graph in REW aussieht. Und die Überprüfung macht man auch nicht mit REW sondern man prüft es indem man sich Feedback von anderen holt oder den Mix auf anderen Systemen checkt.
Was ich damit sagen will - es kommt ganz häufig einfach schon auch drauf an was man von seinen Boxen hören will. Und ein Dip im Frequenzgang wird manchmal einfach total überbewertet, sinnlos überbewertet.
Und so schließt sich auch der Kreis mit Subs und mir. Ich kann mich nicht darauf einlassen. Weil ich mich vor das System mit den 2 Subs hin setze und mich automatisch darauf fokussiere wahrzunehmen das es nicht richtig "connected" klingt. Ich mach den gleichen Scheiß den ich oben beschreibe.
Ich war letztens in einem anderen Studio und habe dort aufgenommen. Es war ein Sub hinter dem Pult und dieser war auch nicht equidistant aufgestellt. Ich habe im Nachhinein dort einen Rough Mix gemacht und mit nach Hause genommen. Der Raum war akustisch gut behandelt, es war so ein Genelec automatisch Einmesssystem das dort für Sub und Mains zur Integration genutzt wurde.
Nach der langen Aufnahmesession habe ich nicht mehr über darüber nachgedacht was für eine Abhöre hier steht. Heißt ich hab den Roughmix mit einem Sub gemacht, der so da steht wie ich es als eigentlich nachteilig sehe. Der Rough hat sauber nach Hause ins eigene Studio translatet. Klang wie erwartet.
Ich gebe ehrlich zu, wenn ich nach der Aufnahmesession für einen kurzen Moment daran gedacht hätte das hier der Sub hinter dem Pult steht, hätte ich den Rough wahrscheinlich gar nicht gemacht weil ich mich wieder nur drauf konzentriert hätte wie das System klingt und nicht auf die Musik die ich mischen will.
Kann ich jetzt nach dieser Erfahrung einen Sub in meinem eigenen Studio integrieren. Scheiße nein natürlich nicht, wenn ich mir nur einen Hauch von "disconnected" Klang in meinem Studio vorstelle läuft es mir eiskalt den Rücken runter.
Was ich mir dem Roman hier sagen will. Man muss sich einfach manchmal darauf einlassen und etwas ausprobieren um zu wissen ob es geht oder nicht. Und sich auch Zeit geben können es zu überprüfen. Einfach damit arbeiten ohne darüber nachzudenken.
Nicht jeder kann das. Für manche ist eine berechtigte oder auch sinnlose Blockade in der Birne genug um etwas gar nicht ausprobieren zu wollen. Herr X hat gesagt geht nicht also geht es nicht.
Und man muss dabei einfach immer und das ist ganz wichtig auf dem Schirm haben das alle Faktoren mitspielen wenn es darum geht ob es passt oder nicht.
Was in Raum A geht funktioniert in Raum B einfach nicht. Das ist halt einfach so.
Und was für Herr A geht, das funktioniert halt für Herr B nicht. Das ist halt auch so.
Und dann kann man traurig sein und grübeln warum das was beim anderen so toll klappt bei einem selber nicht hinhaut oder halt einfach der Wahrheit ins Auge blicken, das man sich manchmal einfach darauf einlassen muss eigene Erfahrungen zu machen. Das kostet Zeit, ist anstrengend, total uncool und nicht selten auch kostspielig.
Aber der einzige Weg um raus zu finden was für einen selbst geht und was nicht.
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