Sind Gitarren Licks eigentlich urheberrechtlich geschützt?

[Carcinome]

Ich denke, es ist relativ klar, dass die Nummer mehr oder weniger ausschließlich persönlich bzw. Ego-getrieben ist.

Genau, man hätte Hütter/Schneider damals einfach mal fragen können und nicht stumpf sagen sollen, dass man den Loop in seiner Library ohne Kenntniss auf den Urheber gefunden hat...

 

[33eins]

ch denke, es ist relativ klar, dass die Nummer mehr oder weniger ausschließlich persönlich bzw. Ego-getrieben ist.

Keine Ahnung ... ich hab da null Einsicht in die Befindlichkeiten der "Kraftwerker" ...

Darüber hinaus ist meine persönlicher Erfahrung die, daß die eigentlicher "Stars" immer ganz normale Mitmenschen sind, mit denen man bestens auskommt.

Schwierig wird´s halt immer mit den Leuten, die sich da drumrum tummeln ...

 

[Ethersis]

Doch. 2 Volljuristen sagen - was leider v.a. im Urheberrecht die Regel ist - es kommt drauf an.

Ich korrigiere: "2 Volljuristen" und ich!

 

[notebynote]

Was ganz neues erfinden ist eh nicht mehr drin. Es gibt halt nunmal nur 12 Halbtonschritte pro Oktave. (OK, in der indischen und orientalischen Musik gibbet da noch mehr Unterteilungen ...

"Bei einem Vorrat von 12 verschiedenen Tönen ergeben sich 220 Möglichkeiten, einen Dreiklang zusammenzusetzen. Weiter angenommen, ich hab einen 4/4 Takt und nur 1/4 Töne zur Verfügung, ergeben sich nach einem Takt bereits ca. 2.3 Milliarden Möglichkeiten. Einen Takt weiter sind wir dann bei über 5 Trillionen Möglichkeiten und so weiter, bereits ohne die Tonlängen variiert zu haben. Um sich alleine die beiden Takte bei 120 bpm anzuhören, bräuchte man ca. 300 Jahre .... "
Kopiert von einem thread aus dem Musiker-board.

 

[Soundloch]

Leider klingt nur ein Bruchteil der Möglichkeiten brauchbar, wenn es nicht ungelenke Kunst werden soll.
Und nicht zuletzt wurden schon 1000 Billionen Songs geschrieben.

 

[jet2]

ab wie vielen noten ist ein lick ein lick?

 

[Entone]

ab wie vielen noten ist ein lick ein lick?

1

 

[sts]

1

 

[mWermut]

ab wie vielen noten ist ein lick ein lick?

..ein Lick besteht nicht aus Noten, sondern aus Tönen

 

[jet2]

..ein Lick besteht nicht aus Noten, sondern aus Tönen

und wie viele noten hat ein ton?

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

"Bei einem Vorrat von 12 verschiedenen Tönen ergeben sich 220 Möglichkeiten, einen Dreiklang zusammenzusetzen. Weiter angenommen, ich hab einen 4/4 Takt und nur 1/4 Töne zur Verfügung, ergeben sich nach einem Takt bereits ca. 2.3 Milliarden Möglichkeiten. Einen Takt weiter sind wir dann bei über 5 Trillionen Möglichkeiten und so weiter, bereits ohne die Tonlängen variiert zu haben. Um sich alleine die beiden Takte bei 120 bpm anzuhören, bräuchte man ca. 300 Jahre .... "
Kopiert von einem thread aus dem Musiker-board.

Ich seh das wie Soundloch. Denn wieviele davon hören sich gut an? Je eingängiger das werden soll um so weniger Möglichkeiten gibts. Und dann sind wir dann wieder ganz schnell beim gewonnenen Prozess vom Ed Sheeran.

 

[notebynote]

Denn wieviele davon hören sich gut an?

In den späten 70ern wurden allerorts in Köln die türkischen Imbisse eröffnet, natürlich mit türkischer Musik im Hintergrund. Das war für meine Ohren damals ungeheuer fremd, schräg, unpassend. Heute ist es in meiner Hörgewohnheit integriert und ich kann auch die traditionelle Musik gut hören. Ebenso geht es mir mit der Musik aus allen asiatischen Ländern, die ich seit gut 15 Jahren intensiv besuche, oder arabischer Musik, die man ja auch oft hört.
Soll heißen, "gut" ist nicht nur Geschmackssache, sondern vor allem Gewohnheit. Mainstream Musik wie die von Ed Sheeran muss sich immer dem Vorwurf des Plagiatismus stellen und wir werden auch in den Texten immer wieder auf Bausteine treffen, die wir bereits kennen. Musik zu schützen und als die eigene Idee auszugeben, halte ich nur in extrem wenigen Fällen für ethisch vertretbar und dann auch nur, wenn es um kulturell schützenswertes Erbe geht. Ansonstjen geht es hier, wie immer in solchen Fällen, um Kohle. Aber das mag dann ein Gericht urteilen. Ich persönlich halte das für ausgemachten Unsinn. Musik ist für alle da und jeder soll sich bedienen.

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

In den späten 70ern wurden allerorts in Köln die türkischen Imbisse eröffnet, natürlich mit türkischer Musik im Hintergrund. Das war für meine Ohren damals ungeheuer fremd, schräg, unpassend. Heute ist es in meiner Hörgewohnheit integriert und ich kann auch die traditionelle Musik gut hören. Ebenso geht es mir mit der Musik aus allen asiatischen Ländern, die ich seit gut 15 Jahren intensiv besuche, oder arabischer Musik, die man ja auch oft hört.
Soll heißen, "gut" ist nicht nur Geschmackssache, sondern vor allem Gewohnheit. Mainstream Musik wie die von Ed Sheeran muss sich immer dem Vorwurf des Plagiatismus stellen und wir werden auch in den Texten immer wieder auf Bausteine treffen, die wir bereits kennen. Musik zu schützen und als die eigene Idee auszugeben, halte ich nur in extrem wenigen Fällen für ethisch vertretbar und dann auch nur, wenn es um kulturell schützenswertes Erbe geht. Ansonstjen geht es hier, wie immer in solchen Fällen, um Kohle. Aber das mag dann ein Gericht urteilen. Ich persönlich halte das für ausgemachten Unsinn. Musik ist für alle da und jeder soll sich bedienen.

Hat nicht die arabische Tonleiter 12 Noten statt 8? Fand ich immer spannend. Schade dass man das in meiner DAW immer noch nicht einspielen kann

Das hat nichts mit Hörgewohnheiten zu tun. Fraktalmusik ist auch heute immer noch nur etwas für ganz spezielle Leute. Weil sich eben nicht jede theoretisch machbare Harmonie auch wirklich gut anhört. Das war mein Punkt. Von deinen gazillionen theoretischen Möglichkeiten bleiben unterm Strich einfach nur ein paar hundert Möglichkeiten übrig die wirklich musikalisch was taugen. Egal welches Genre. Und auch deine türkische Beispielmusik folgt ihren musikalischen Regeln. Und kann nicht wild einfach alles reinverwursten was theoretisch machbar ist.

Selbst im asiatischen Bereich sind die Leute übrigens schon lang beim Pop gelandet. In der indischen Top 100 findest du kein Raga mehr. Und auch hier hört sich inzwischen jeder Song wie der andere an. Halt ein wenig anders gleich als hier. Aber grundsätzlich hat sich das alles so angenähert dass das Zeug mit englischem Text auch in den amerikanischen Top 100 laufen könnte.

View: https://music.apple.com/tz/playlist/top-100-india/pl.c0e98d2423e54c39b3df955c24df3cc5
So ist das Musikbusiness einfach. Ein Erfolgsmodell wird immer und immer wiederverwurstet. Das gehört zum Handwerk. Das war damals beim Rock n Roll so, war beim Hip Hop so, und ist beim jetzigen Einheitsbrei der Charts nicht andres. Bei Popmusik muss sich einfach ein Song wie der andere anhören. Das bringt das Genre mit sich. Einfach gebaut, die immer gleichen erfolgreichen Bausteine, und es muss sich wie der Mainstream anhören um zum Mainstream zu gehören. Fügt sich ein Song da nicht ein ist er raus. Und das ist das Erfolgsgeheimnis vom Ed. Nicht irgendwelche Plagiate.

 

[muffy]

Hilft natürlich alles nicht weiter.

Wenn der TE noch Nerv hat - poste doch mal die fragliche Stelle.

 

[Deathofsincerity]

5h7p5h7p5h7p5h7p5h7.

Ich persönlich denke dass die meisten (mein Beispiel vielleicht nicht, weil es beliebig ist es ist ja nichtmal eine Saite oder Stimmung angegeben, sozuagen nichtmal ein Cliché) schon geschützt sind.

 

[Gelöschtes Mitglied 92547]

Hilft natürlich alles nicht weiter.

Wenn der TE noch Nerv hat - poste doch mal die fragliche Stelle.

Naja, selbst das wird nichts bringen. Weil der Einzelfall dann im Grunde vors Gericht gehört. Da gibts ja keine wirkliche Regel ab wann die schöpferische Tiefe greift. Deswegen gibts ja in schöner Regelmässigkeit die ganzen Prozesse.

 

[notebynote]

Und kann nicht wild einfach alles reinverwursten was theoretisch machbar ist.

Was ja auch keiner behauptet hat.

Selbst im asiatischen Bereich sind die Leute übrigens schon lang beim Pop gelandet. In der indischen Top 100 findest du kein Raga mehr.

Pop ist Pop, das ist längst internationalisiert. Mir ging es um Hörgewohnheiten. Aber lass gut sein, muss man nicht breit treten.

 

[JoeSinus]

ich sehe es wie

Wenn man als Lick einen Teil eines Solos oder Melodie begreift, dann wird das Solo mit einiger Wahrscheinlichkeit insgesamt als Werk schutzfähig sein.

licks gibt zu tausenden und zu hundertausenden kopiert und kombinert......
das gesamtsolo macht das schützenwerte aus.....das daraus resolutierende gesamtwerk.....
Viele Solos sind bekannte Licks kombinert mit was neuem, mit trix , und voila: ein eigens klares wiedererkennedes werk des Verfassers.....

 

[sts]

Da fällt mir gerade ein, dass ich vor X Jahren in einer Coverband das Solo (Note für Note) von "Another Brick in the Wall Pt. II" über die Akkorde von "Italian Shoes" (von Mink DeVille) gespielt habe, die vom Rest der Band dargeboten wurden.

Plagiat, Cover, Kunst? Doppelplagiat? Haftstrafe? Hinrichtung? Nicht, dass ich mir jetzt riesige Gedanken darüber machen würde - schon weil es inzwischen verjährt sein dürfte -, aber es kam mir eben die Frage in den Sinn, was das dann wohl ist.

 

[speedtom]

Plagiat, Cover, Kunst? Doppelplagiat?

Mashup! Würde ich sagen.