Seid ihr selbstständig im Musikgewerbe?

[Rajmund]

Ich beglückwünsche dich zu deiner positiven Einstellung.

Wenn morgen Schei** fressen verordnet wird, geht das wahrscheinlich auch klar bei dir.

Nö. Ich weiß ziemlich genau, welche Anfragen ich annehme und welche ich ablehne.

 

[Nachtschicht]

Interessant, wie fahrig das hier plötzlich geworden ist

 

[Angela Petra]

Fahrig würde ich es nicht nennen. Es geht im Kern um den Sinn/Unsinn einer staatlichen Institution. Man darf da sicher geteilter Meinung sein.

Fakt aber: wer über Selbstständigkeit nachdenkt, muss auch das auf dem Schirm haben, da hat Rajmund leider Recht.

Da sollte sich jeder fragen, ob er genügend Buchhalterqualitäten mitbringt, gepaart mit einer ausgeprägten Freude an der Selbstgeißelung.

 

[Entone]

Da sollte sich jeder fragen, ob er genügend Buchhalterqualitäten mitbringt, gepaart mit einer ausgeprägten Freude an der Selbstgeißelung.

Das sollte sich generell jeder fragen, der sich selbständig machen will.

 

[Angela Petra]

Ja, wir sollten uns auch klar darüber sein, das hier keiner lebend raus kommt.

 

[Astronautenkost]

Für Künstler:innen ist die KSK ein Segen.

 

[Sascha Franck]

Für Künstler:innen ist die KSK ein Segen.

Allerdings. Und es ist auch gar nicht zu verstehen, wie darüber hergezogen wird. Wie schlecht man als soloselbständiger Musiker (oder in ähnlichen Bereichen Tätige/r) ganz plötzlich dastehen kann, hat die Corona-Pandemie ja nun wirklich überdeutlich gezeigt. Arbeitslosigkeit (und in diesem Fall sogar mehr oder minder erzwungene) ist dann einfach gleich Armut, denn Arbeitslosengeld oder ähnliche Absicherungen gibt's einfach nicht. Da muss man dann schon froh sein, dass wenigstens die KSK da ist.

 

[Kwaku]

Ich finde zwar auch, dass man hier keine Auskünfte geben sollte, andererseits ist es auch großer Mist, dass alle so stolz sind und nicht über ihre schlechte Situation oder die Höhe von Honoraren sprechen. Das kann beim Verhandeln gegen uns als Berufsgruppe verwendet werden. Wenn sich alle einig wären und nicht ständig jemand für noch weniger einen Job macht, wäre es vielleicht einfacher...

Ich muss meinen Groschen auch mal zum Besten geben und mal auf das Thema Offenlegung von Verdiensten zurückkommen.

Wieso ist das hier in D eigentlich so ein großes Tabu über den eigenen Lohn zu reden? In anderen Ländern ist so etwas überhaupt kein Problem und wird viel transparenter gehandelt.

Beides Realtalk.

Als Fremder weiß ich nicht, dass Du nach Tarifvertrag bezahlt wirst und kenne daher Deine Einkommenssituation nicht. Ich weiß nicht, wie alt Du bist und welchen Bildungshintergrund Du hast. Aber über konkrete Größen des eigenen Vermögens und Einkommens spricht man nicht. Es gibt gewisse Themen, die im Smalltalk nichts zu suchen haben. Und da gehört auch Geld dazu. Knigge ist Dein Freund.

Indem Du ein paar Hanseln in einem Forum fragst, wirst Du sicher kein repräsentatives Ergebnis bekommen. Dazu müsstest Du eine großangelegte Studie/Befragung mit mehreren Hundert oder Tausen Teilnehmern durchführen. Wofür gibt es Institute, die sowas machen? z.B.

Entschuldige, das war nicht als Affront gemeint. Ich wollte mit realen Personen interagieren. Ist das wirklich problematisch? Mir kommt es so vor, als ob ich dich vorher um Erlaubnis fragen muss, bevor ich etwas poste.
Anscheinend gibt es doch Menschen, die kein Problem damit haben, über Geld zu reden. Wer will, kann sich dran beteiligen. Wer nicht, der lässt es einfach. Man muss nicht auf alles reagieren.
Zum Thema Alter und Bildungsgrad: 26/ mittlerer Abschluss. Oder ist es als eine Andeutungen auf meinen möglichen IQ gemeint? Ich kann dazu nur sagen, es hat nichts mit meinem Intellekt zu tun. Es ist eine rein charakterliche Sache. Mir sind diese Konventionen egal. Ich weiß, dass es in Deutschland ein Tabu ist, so wie jegliche positive Sichtweise auf Materialismus, Staus und Erfolg. Oder auch das offenlegen von Erfolglosigkeit wie in meinem Fall aus einem falschen Stolz heraus als suspekt empfunden wird. Ich denke, man kann über alles unverkrampft reden, solange man keinen herabwürdig oder belästigt.
Viel problematischer empfinde ich diese herrischen Belehrungen und Beurteilung von oben. Sowas steht auch nicht im Knigge. Sowas weiß man einfach. Es wirkt unsympathisch. Auch sowas:

-39 Eier oder was?

Bist du ein Pedant oder geht es dir nur darum, andere um jeden Preis zu berichtigen? Warum muss man auf alles reagieren? Es ist doch vollkommen klar, welche Maßeinheit hier gemeint ist. Es gibt keine Plugins, die mit Eiern oder Kilometern messen.

 

[Kwaku]

ausgeprägten Freude an der Selbstgeißelung

Genau das vermute ich auch

 

[Entone]

Ich denke, man kann über alles unverkrampft reden, solange man keinen herabwürdig oder belästigt.

Verstehe. Aber nur solange es Deiner Ansicht entspricht. Denn ansonsten:

Man muss nicht auf alles reagieren.

Mir sind diese Konventionen egal.

Und entsprechende Antworten hast Du bekommen von Leuten, denen diese Konventionen nicht egal sind.

Bist du ein Pedant oder geht es dir nur darum, andere um jeden Preis zu berichtigen? Warum muss man auf alles reagieren? Es ist doch vollkommen klar, welche Maßeinheit hier gemeint ist. Es gibt keine Plugins, die mit Eiern oder Kilometern messen.

Um das mal klarzustellen. Mein Kommentar mit den "- 39 Eiern" bezog sich auf eine Aussage eines anderen Users, der den Threshold am Kompressor nach eigenen Angaben auf "- 39 herunterregeln" musste. Für jemand, der diesen Kompressor nicht selbst besitzt, ist nicht ersichtlich, ob das jetzt viel oder wenig (sowohl absolut als auch relativ) ist. Und nein, es ist nicht vollkommen klar, welche Maßeinheit gemeint ist. Es gibt sehr viele Kompressoren, die den Threshold in irgendwelchen Fantasienummern und Werten angeben und nicht in db. Und selbst wenn es db wären, würde dies auch nichts aussagen, weil die interne Signalverarbeitung und das Verstärkungsverhalten entsprechend ersichtlich sein müsste. Also wäre es zumindest sinnvoll gewesen zu schreiben, dass der Kompressor von üblichen - 10 auf - 39 oder meinetwegen auf einer Skala von x bis y auf -39 eingestellt wurde.

 

[Nachtschicht]

Fahrig würde ich es nicht nennen. Es geht im Kern um den Sinn/Unsinn einer staatlichen Institution. Man darf da sicher geteilter Meinung sein.

Fakt aber: wer über Selbstständigkeit nachdenkt, muss auch das auf dem Schirm haben, da hat Rajmund leider Recht.

Da sollte sich jeder fragen, ob er genügend Buchhalterqualitäten mitbringt, gepaart mit einer ausgeprägten Freude an der Selbstgeißelung.

"Know your Limits" ist eine manchmal unterschätzte Tugend.

Heisst in meinem Fall :
Ich bezahle jemanden dafür, das für mich zu machen.

 

[Angela Petra]

Allerdings. Und es ist auch gar nicht zu verstehen, wie darüber hergezogen wird. Wie schlecht man als soloselbständiger Musiker (oder in ähnlichen Bereichen Tätige/r) ganz plötzlich dastehen kann, hat die Corona-Pandemie ja nun wirklich überdeutlich gezeigt. Arbeitslosigkeit (und in diesem Fall sogar mehr oder minder erzwungene) ist dann einfach gleich Armut, denn Arbeitslosengeld oder ähnliche Absicherungen gibt's einfach nicht. Da muss man dann schon froh sein, dass wenigstens die KSK da ist.

Des einen Freud, des anderen Leid.

Allerdings interessiert es andersrum die KSK einen feuchten, was ich für Probleme mit irgendwas habe.

Das, was mich am meisten nervt, ist diese Zwangsbürokratie.

Wenn du meinetwegen 20 Jahre deine Meldungen abgegeben hast, könnte jeder mit 8-Klassen-Abschluss daraus einen Durchschnittswert bilden, der dann auch den Namen "Schätzung" verdient hätte.

So bleibt es eine Sanktion.

Die finde ich in der Form unerträglich, mit dem Bürgergeld wird auch sanktionsfrei das ganze Leben finanziert.

 

[Sascha Franck]

Des einen Freud, des anderen Leid.

Was genau hast du denn unter der KSK zu leiden? Würde mich mal brennend interessieren.
Und angesichts der KSK von Zwangsbürokratie zu sprechen, ist schlicht und ergreifend idiotisch. Niemand muss da rein. Und wenn du Leute aus dem Metier beschäftigst, zahlste natürlich an die KSK. So wie jeder andere Arbeitgeber auch an die Krankenkassen zahlt.

 

[Sascha Franck]

Und dass irgendwelche Schätzungen idiotisch sind, darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Machen aber sämtliche Behörden so, die gehen einfach von Maximalverdiensten aus. Kann man sich natürlich drüber streiten, aber es ist dann unterm Strich doch ein verdammt gutes Argument, die Leute dazu zu bringen, ihre Unterlagen einzureichen. Und ja auch kein Drama, denn wenn man mal geschätzt wurde (ist mir auch schon passiert), kann man das jederzeit unverzüglich rückgängig machen, indem man eben die korrekten Unterlagen nachreicht.

 

[rocking.xmas.man]

Und wenn du Leute aus dem Metier beschäftigst, zahlste natürlich an die KSK. So wie jeder andere Arbeitgeber auch an die Krankenkassen zahlt.

naja - ne. weil du das pauschal für jeden potentiell relevanten typen bezahlst der möglicherweise vielleicht in der KSK sein könnte, völlig unabhängig davon, ob das so ist. Das ist zwar einerseits schön, weil solidarisch und so, aber andererseits halt auch ein ganz schöner Kostentreiber. wenn man z.B. ganz viele Leute beschäftigt in irgendwelchen künstlerischen Gewerken, die das alle als nebenberuflichen Spaß machen - und dann plötzlich sowohl die Aufforderung zur Nachzahlung als auch eine Kostenaufstellung aus völlig unrealistischen Schätzungen kommt, dann ist das schon echt haarsträubend. Stell dir mal die Situation vor, zum Beispiel für kleinere Jugend- und Kultureinrichtungen. ist ganz prickelnd, ganz unabhängig davon, dass es natürlich für die KSK-beziehenden Leute super und auch fair.

 

[Astronautenkost]

Die Abgabe zur KSK beträgt 4,2 % der Honorare. Die KSK ist die Konsequenz einer Kulturnation mit sozialer Marktwirtschaft. Wenn man im Handwerk Leute beschäftigt, auch als Aushilfe, zahlt man mehr und hat mehr Bürokratie.

 

[Moogman]

Anscheinend gibt es doch Menschen, die kein Problem damit haben, über Geld zu reden.

Ja, das sind aber meistens Leute, die selber nicht besonders viel davon in der Tasche haben.

Ich weiß, dass es in Deutschland ein Tabu ist, so wie jegliche positive Sichtweise auf Materialismus, Staus und Erfolg.

Nirgendwo auf der Welt ist die Gesellschaft so sehr von Neid und Missgunst gepägt, wie hier in Deutschland.
Das die meisten Leute sehr viel und hart für ihren Erfolg gearbeitet haben, wird dabei gerne übersehen.

 

[Angela Petra]

Und dass irgendwelche Schätzungen idiotisch sind, darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Machen aber sämtliche Behörden so, die gehen einfach von Maximalverdiensten aus. Kann man sich natürlich drüber streiten, aber es ist dann unterm Strich doch ein verdammt gutes Argument, die Leute dazu zu bringen, ihre Unterlagen einzureichen. Und ja auch kein Drama, denn wenn man mal geschätzt wurde (ist mir auch schon passiert), kann man das jederzeit unverzüglich rückgängig machen, indem man eben die korrekten Unterlagen nachreicht.

Wie du gelesen hast, war die "Schätzung" schlappe 30.000 EUR.

Sowas nennt sich institutionelle Willkür.

In Zeiten, wo sanktionsfreies Bürgergeld ausgekippt wird.

Mal davon abgesehen, wäre ein Erinnerungsschreiben nett gewesen.

Wenn du ein Studio als Gewerbe angemeldet hast, bist du Zwangsmitglied.

Da kannst du schlichtweg nichts machen. So wie Rundfunkgebühren, Steuern etc.

 

[oove]

Das die meisten Leute sehr viel und hart für ihren Erfolg gearbeitet haben, wird dabei gerne übersehen.

Die meisten Leute.

Ich habe oft solche vor der Nase, die für die gleiche Arbeit einfach mal das doppelte verlangen und auch bekommen. Meistens Frauen.
Sie verhandeln besser, sind selbstbewusster, oder Ihnen fällt die Arbeit tatsächlich schwerer, was sie dann selbstverständlich zu einer höheren Bewertung ihrer Leistung kommen lässt und der Auftraggeber das genauso sieht.

Solche Dinge spielen auch eine Rolle. Aber ist das "härter arbeiten"?

Was ist mit Fan-Potenzial? Auch die gleiche Werbeleistung greift bei einem besser, beim anderen schlechter.

Was ist mit Dieter Bohlen?
Der finanzielle Erfolg hängt doch nicht vom "hart arbeiten" ab...
Klar macht er die Sendungen und arbeitet, was er ja auch gern betont. Aber warum ist er in so eine hohe Position gelangt, bei der seine Arbeit solch einen Impact und Bezahlung hat? Das hatte nichts mit Arbeit zu tun.

Das macht einen dann schon stumm, wenn man über Geld reden muss.
Eigentlich auf beiden Seiten. Wenn man es hat, möchte man eigentlich (außer DIeter Bohlen) nicht damit angeben. Wenn man es nicht hat, möchte man es nicht zugeben, was für ein Versager man ist, egal woran es scheitert.

 

[HannesMac]

Die meisten Leute.

Ich habe oft solche vor der Nase, die für die gleiche Arbeit einfach mal das doppelte verlangen und auch bekommen. Meistens Frauen.
Sie verhandeln besser, sind selbstbewusster, oder Ihnen fällt die Arbeit tatsächlich schwerer, was sie dann selbstverständlich zu einer höheren Bewertung ihrer Leistung kommen lässt und der Auftraggeber das genauso sieht.

Solche Dinge spielen auch eine Rolle. Aber ist das "härter arbeiten"?

Was ist mit Fan-Potenzial? Auch die gleiche Werbeleistung greift bei einem besser, beim anderen schlechter.

Was ist mit Dieter Bohlen?
Der finanzielle Erfolg hängt doch nicht vom "hart arbeiten" ab...
Klar macht er die Sendungen und arbeitet, was er ja auch gern betont. Aber warum ist er in so eine hohe Position gelangt, bei der seine Arbeit solch einen Impact und Bezahlung hat? Das hatte nichts mit Arbeit zu tun.

Das macht einen dann schon stumm, wenn man über Geld reden muss.
Eigentlich auf beiden Seiten. Wenn man es hat, möchte man eigentlich (außer DIeter Bohlen) nicht damit angeben. Wenn man es nicht hat, möchte man es nicht zugeben, was für ein Versager man ist, egal woran es scheitert.

Der jetzige Erfolg von Dieter Bohlen ist doch gegründet auf den Erfolg, den er früher hatte, bevor er im Fernsehen war.