Rückkopplung des Sängers bei Bandprobe

Das AKG D5 kenne ich - das klingt sehr gutmütig, beinahe sanft, und ist absolut nicht feedbackfördernd. Überhaupt ist eine Feedbackregion von 6 kHz sehr unüblich und liesse sich sogar mit relativ leichten Vorhängen (besser Molton), welches in Wellen entlang der Wand hinter dem Sänger verläuft, gut eindämmen.

Je schwerer der Molton, desto besser auch die Bedämpfung von tieferen Frequenzen. Wobei "tiefer" hier sehr relativ ist, aber für die Feedbackeindämmung reichts.

Gruß,
Jo
 
Die Sängerin ist in der Tat sehr leise, deshalb muss hier Pegelmäßig nachgeholfen werden.

Ich hab ihnen gesagt sie sollen mal das SM57 Testweise probieren.
 
singt sie auch nahe dran? gibt ja sänger die den kontakt bzw finger dazwischen abstand nicht einhalten und dann der gain unnötigerweise noch weiter aufgerissen werden muss
 
Joa
 
Hält sie das Mikro evtl. mit den Händen zu?

+1 für Raumaufbereitung...
+100 für inEar ;)
 
In einer solchen Situation mit einer leisen Sängerin kann ein Kondensatormikro besser als ein dynamsiches sein. Dann trotzdem nahe rangehen, damit das Verhältnis Nutzsignal zu Störsignal möglichst günstig wird. Das Mikro natürlich mit den(r) unempfindlichsten Seite zu den Störquellen. Mit dem richtigen Aufbau kann man schon viel erreichen. Dämpfung tut natürlich immer gut, um die Reflektionen im Raum in den Griff zu bekommen.
 
Kondensatormikro dachte ich, ist sensibler für Einstreuungen? Nein?
 
Nein, nicht unbedingt. Es kommt immer auf das konkrete Mikro an. Prinzipiell ist aber alles, was Dein Verhältnis von Nutzsignal zu Störsignal zugunsten des ersten verbessert von Vorteil. Shure KSM9 oder Crown CM310 sind extrem feedbackunempfindlich. Es hängt auch davon ab, wie ein Mikro seine Charakteristitik im jeweiligen Frequenzbereich einhält. Das machen höherwertige Mikrofone besser. Die generelle höhere Empfindlichkeit bei Kondensatormikros und bessere Sprachverständlichkeit, gibt Dir die Möglichkeit niedriger auszupegeln, vorausgesetzt, Du hast nicht die schlechtesten Brüllwürfel im Einsatz. Generell ist davon auszugehen, dass Bands im Probenraum zu laut sind. Das fängt beim Drummer an. Gute, gestimmte Felle helfen die objektive Lautstärke zu senken. Da hat der Drummer dann eher das Gefühl nicht so hauen zu müssen.
 
Von dem Crown hört man soviel, aber leider habe ich es noch nie gehört / gesehen.. Das KSM9 ist echt gut und ich hätte es damals auch beinahe behalten, aber ich schalte manchmal auf der Bühne ab und wenn ich da ein KSM9 in Richtung FOH werfe, streiten sich bestimmt die Versicherungen.

Ansonsten auch einfach mal schauen, ob man nicht doch ein paar Stunden Gesangsunterricht nimmt. Die Sängerin von Portishead klingt auch sanft und hell, hat aber ordentlich output.


Haut rein
 
Beth Gibbons kriecht ja fast in das Mikro. Sie benutzt übrigens u.a. ein Crown CM 310.

File:Beth_Gibbons_-_Portishead_-_Roskilde_Festival_2011_-_Orange_Scene.jpg


http://www.tpimagazine.com/production-profiles/83007/portishead.html
 
Ich arbeite sehr oft als Monitortechiker. Grundsätzlich gilt: Niemals Compressor oder Effekte auf einen Wedge! Je besser der Monitor um so weniger FB. Das muss also nicht nur am Mik liegen. Einen Terzband-EQ mit Constant-Q Chrakteristik verwenden. Das ganze erst mal vernünftig einpfeifen. terzband-analyzer verwenden, gibts umsonst als app fürs smartphone) Mehr als 5 oder 6 Bänder würde ich aber nicht ziehen da sonst der Sound zu fest verfälscht wird. Wie auch schon erwähnt die Position des Monitors an die Richtcharakteristik des Miks anpassen. Mikrofon vernünftig in die Hand nehmen! (verdammt nochmal den Korb nicht zudecken!!!) Wenn das noch nicht zum gewünschten Ergebnis führt muss an anderer stellen angesetzt werden. (Band leiser spielen) Man muss sich auch mal bewusst werden für was ein Monitor da ist. Es ist eine reine "spielhilfe" da muss nicht Highendsound rauskommen. Ein guter Monitor soll sich im Bühnenmatsch durchsetzen können.

Ach ja und die Raumakustik spielt eine essenzielle Rolle bei Feedbacks. In einem Trockenen Raum wirds viel später FB geben. Durch Reflektionen treffen die Schallwellen natürlich von allen Seiten auf das Mikro. logisch oder?

Meine Mikrofonempfehlung: Sennheiser e945. guter Sound und Ist sehr gutmütig in Sachen Feedback. Wenn alle Stricke reissen Audix OM7. Ich kenne kein FB ressistenteres Mikro.

Wenn das alles nicht helfen sollte ist Rockmusik das falsche Genre für die Gütigste. (zu) Leise Stimme und (zu) laute Band im Rücken passt nicht zusammen.
 
swissmusicservice schrieb:
Ein guter Monitor soll sich im Bühnenmatsch durchsetzen können.
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Je weniger Bühenmatsch abgeliefert wird, desto geringer wird das Gain-before-Feedbackproblem. Je präziser die Monitore, detso besser. Und natürlich heißt das, sauberere Arrangements vor dem Mikro, so dass man dem leiseren Gesang Raum lässt. Es gibt Vokalartisten, die brauchen Effekte und auch Kompressor auf dem Monitor, weil die damit spielen. Da ist die besser Technik verbunden mit geringerer Lautstärke essentiell.
 
ich kenne keinen Monitortechniker der bei Monitoren auf Livebühnen Komprimiert und da sind auch einige Techs dabei die mit den ganz grossen weltweit unterwegs sind. Und effekte ja schon gar nicht! das ist bei InEar möglich, aber sicher nicht bei Wedges! Ich will nicht abstreiten das es vielleicht Techs gibt die das machen, aber dann ist das die Ausnahme und nicht die Regel!

Ich habe selber auch schon für einige "grössen" monitor gemacht und ich denke ich weiss von was ich rede. und ich mache den Job nun schon 20 Jahre! erfahrenen Musiker wissen was geht und was nicht geht.

Zudem gehts hier um feedbackvermeidung, da ist der rat einen Kompressor oder FX zu verwenden aber sowas von falsch. Wenn man eh schon probleme hat muss man sich nicht noch zusätzliche schaffen!

Und Bühnenmatsch gibts eh durch die vielen verschiedenen schallquellen. Natürlich gibts auch sehr disziplinierte Musiker und Bands, aber wer mit Amibands arbeitet weiss von was ich rede! ;-)
 
Ich schrieb nicht von Sängern sondern von Vokalartisten. Das geht bei Standard-Rockmucke in der Regel natürlich nicht. Da wird das Schlagzeug geprügelt und die Gitarre hochgezogen und da wollen die Vokals noch drüber gezogen werden. Mit dem Kompressor wird die Dynamik dann noch plattgebügelt. Es gibt aber Gott sei Dank auch noch ganz viel andere Musiker. Meine Ohren danken es denen. Ich setze mich diesem Loudnesswar nicht aus. Und wenn von der Bühne lauter Matsch kommt, gehe ich. Berfuflich habe ich Gott sei dank auch mit Subtilerem zu tun. Und es geht!
 
also ich steuere meine Effekte selbst als Sänger in einer Rockband und Techniker, die mit der Einstellung rüberkommen, dass der Monitor nur eine "Spielhilfe" darstellt, die sollten ihren Job überdenken - entschuldige, das ist zu hart ausgedrückt... Natürlich hätte ich auch gerne den Luxus, dass ein Techniker meine Delays und Verzerrungen übernimmt, dass kann ich mir aber nicht leisten. Und die meisten Techniker haben kein Plan von Ästethik - ist auch nicht euer Job - ihr macht Technik. Dann gebt mir aber auch gefälligst meine Effekte etwas auf den Monitor, damit ich vernünftig arbeiten kann. Seit dem md431 und guter Technik hatte ich aber bisher noch nie Probleme mit Technikern.
smil451c71f7edf7c.gif
 
Sorry... Ihr habt natürlich einen Sinn für Ästhetik. Aber ihr kennt die Band nicht und wisst nicht, wie was rüberkommen soll. Grüße
 
Moin

Ich muss swissmusicservice in drei Aspekten Recht geben. Monitore sollen tatsächlich nur präzises Nutzsignal abgeben. Ein Musiker, der sich über die Monitore an der Schönheit seines eigenen Vocalsounds ergötzen will, hat irgendetwas an seiner Aufgabe falsch verstanden ;) Er soll unterhalten, nicht unterhalten werden ;)

Zum zweiten kann ich nur bestätigen, dass das Sennheiser E945 ein super Mikro mit tollem, präsenten Sound ist. Habe es selber und bin hoch zufrieden. Das Sennheiser an sich hat schon eine Art "eingebauten Kompressor/EQ", da es ein dichtes, höhenreiches Signal liefert - aber ohne zu koppeln!

lg
bird
 
also ich steuere meine Effekte selbst als Sänger in einer Rockband und Techniker, die mit der Einstellung rüberkommen, dass der Monitor nur eine "Spielhilfe" darstellt, die sollten ihren Job überdenken - entschuldige, das ist zu hart ausgedrückt...
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Wie meinst du das denn? Ich meine, was ist ein Monitor denn sonst als ein Mittel zum Zweck? Der Zweck wäre für mich, dass der Gesang von Intonation, Timing und Dynamik auf den Punkt kommt. Dazu muss ich mich hören und dafür sorgt der Monitor ...
 
Weiß nicht, ob es etwas bringt, aber man könnte auch damit experimentieren einen Chorus auf die Stimme raufzutun. Gibt dem ganzen noch einen experimentellen Charakter.
 
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