Rhytmusprobleme und Angst

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hanspeter

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Hallo erstmal.
Ich habe folgendes Problem ich habe irgendwie immer und überall Melodien im Kopf und habe in den vergangenen Jahren so ziemlich alles aufgenommen was ging. So haben sich jetzt tausende Melodien angesammelt und vergammeln sozusagen auf meiner Festplatte. Ich wollte schon immer mal anfangen einen Teil zu verarbeiten aber ich glaube es bringt einfach nichts. Ich habe dort zwar die Melodien und Fantasie Texte aufgesprochen aber ich habe seit meiner Jugend überhaupt kein Taktgefühl ich kann geigespielen aber eben nicht genau nach [g=253]Takt[/g] und bei E-[g=422]Gitarre[/g] ist das ebenso.

So das war jetzt ganz schön lang aber zum obigen Text würde ich gerne wissen wie starte ich am besten? Wie kriege ich Rhytmus schnell rein. Ich denke er ist super wichtig oder?

Jetzt noch eine kleine Frage ich habe folgende Hardware Austattung.

Inca 28 von Swissonic ->baugleich Inca 5.1 Modell
C3 Samson [g=116]Mikrofon[/g]
t.bone EM900 [g=116]Mikrofon[/g] von Thomann
Behringer UB 1002 Mischpult
Behringer Tube Mic100 ->Vorverstärker
Trio Usb
Zoom G1 ->Gitarren Effektgerät

PC´,s
Eben das Stand Setup mit Inca 28
und ne Laptop auch nicht besonders
mit Via 97


Instrumente:
Geige
E-[g=422]Gitarre[/g](billig Gerät aus Japan)
Das Spielen auf beiden Instrumenten kriege ich eigentlich ganz gut hin und kann beide gut abgleichen

Mixin Und Dynamics un... als Bücher

So wenn ich jetzt nen ruhigen Song aufnehme welches Setup oder wie würdet ihr das machen? Zur Zeit nehme ich eben alle Spuren immer einzeln auf. [g=64]Metronom[/g] als erstes dann das auf Kopfhörer und dann E-[g=422]Gitarre[/g] (doppeln) dann Geige über C3. Und das ganze erst einmal in den PC dann mache ich damit nichts mehr ist das so in Ordnung? Würdet ihr das Mischpult nehmen oder das Trio? Bei welchen Einstellungen. Warum klingt das mit Zoom G1 emit drin immer so als wäre die Giattre weit weg?
Und wie würdet ihr die Sprachaufnahemn am besten machen nur mit dem Trio oder mit Röhrenpreamp und Trio oder nur Mischpult?

Dieser Post ist ernst gemeint ich bin am verzweifeln.
Bitte helft :roll:
 
naja, vielleicht bist du ja dazu berufen die schranken der regel-musik zu durchbrechen;)
jimi konnte ja auch nicht notenlesen und war trotzdem der grösste.
 
Ich habe mittlerweile die Theorie aufgestellt, dass Rhytmusprobleme bei Musikern sich nicht auf die Musik beschränken. Von daher wäre es eine Überlegung wert, mal zu hinterfragen, wo noch überall Chaos herrscht und warum. Denn im Prinzip gehört der Rhytmus zum Menschen.
 
Soll ich dir jetzt eine völlig ehrliche Antwort geben :) Ja mein Leben ist wirklich ein Chaos ich kann meistens nachts nicht schlafen und hab ne menge Lernstress wegen dem Studium. Ich finde es interessant, dass du das geahnt hast.

Was sagt ihr zum Equipment ist, dass der größte Mist oder geht das?
Weiterhin Aussagen zum Rhytmus könnt ihr mir auch an den Kopf ballern.
 
Rhythmus ist äußerst wichtig. Empfehle meinen Gitarrenschülern seit Jahren erfolgreich, nebenbei ein wenig afrikanische und karibische Percussion zu lernen, da die feinen motorischen Impulse beim Gitarrespielen einfach nicht ausreichen, um eine gute rhythmische Synchronisation zu erlernen. Ich nehme an, bei der Geige ist das nicht anders.

Insbesondere Übungen, die die rhythmische Unabhängigkeit der linken Hand fördern tragen zum saubereren Spiel bei. Dazu gehören alle Sachen mit Doppelschlägen auf der linken Hand, triolen auf der linken hand usw.

Im Jazz gehört das Klavier zur Rhythmusgruppe.

Gruß
Juggernaut
 
Das hilft sicherlich. Rhytmus ist zum Teil erlenbar.

Ich habe selbst 6 Jahre Geige gespielt. Meine musikalischen Fähigkeiten wurden dadurch gut ausgebildet, da das Instrument einer äusserst feinfühligen Umgang erfordert. Rhytmisch jedoch war ich nahezu auf dem selben Stand wie zuvor. Als ich auf [g=422]Gitarre[/g] gewechselt bin, fiel es mir leicht dem Instrument schöne, gefühlvolle Klänge zu entlocken, jedoch war ich im Leben nicht Bandkompatibel. Meine rechte Hand machte was sie wollte.

Das ging 7 Jahre so. Dann kam Cubase ins Spiel.

TICK-tick-tick-tick, TICK-tick-tick-tick.

Mann, was habe ich das gehasst. Ich fühlte mich komplett unfähig und hätte das Musik machen beinahe hingeschmissen. Doch dann merkte ich - verdammt - hättest du doch eher mal ein [g=64]Metronom[/g] benutzt.

Mittlerweile fällt meine Rhytmusschwäche kaum auf. Ich kann nicht die vertracktesten Sachen spielen, aber es funktioniert.

Was ich im Leben aber nicht mehr lernen werde ist das gleichzeitige singen und punktgenaue Gitarrespielen. Das kompensiere ich dann gegebenenfalls mit einer gesunden Portion Entertainment ;)
 
Rhythmusgefühl zu entwickeln heißt oft, die Ratio auf ein Minimum zu beschränken, denn Rhythmus ist zum Großteil Bauchgefühl. Du musst sozusagen dein eigenes [g=64]Metronom[/g] im Inneren entwickeln. Später fällt es dann auch leichter, diesen inneren Rhythmus mit einem extern vorgegebenen Rhythmus, z.B. durch ein [g=64]Metronom[/g], zu synchronisieren.
Je sicherer du in Sachen Spieltechnik und Songstruktur bist, desto mehr kannst du dich auf den reinen Rhyrhmus eines Musikstücks einstellen und diesen aufnehmen und verinnerlichen.
Als Übung nimm einfach ein simples Gitarrenriff o.ä, das du spieltechnisch im Schlaf spielen kannst, und lass dem Rhythmus freien Lauf. Dabei kannst du sogar den ganzen Körper mitgehen lassen (wippen, schunkeln, moschen, etc...). Wenn es richtig "grooved", wirst du das dann automatisch merken.

Grüße
Cos
 
Ich habe auch oft das Gefühl, dass es nicht am "nicht vorhandenen Rhythmusgefühl" sprich Timing liegt, das bei den meisten in normalen Situationen durchaus passabel ist, sondern an der mentalen Stresssituation, die beim mAufnehmen, Auftreten, Vorspielen aufkommt, dass man rhythmisch untight ist...

man muss diese Situation einfach oft genug, am besten täglich haben um mit ihr klar zu kommen und eventuell auch mentale Übungen etc. machen, die einem helfen mit der Angst, der Verkrampftheit fertig zu werden... ;)
 
Am Schlagzeug setzte sich meine Angst vor der Situation glücklicherweise immer in [g=4]Dynamik[/g] und Drive um. Ich spielte immer aus dem Bauchgefühl heraus und war durch die Angst (so weiß ich heute) immer ein bisserl vor dem Beat und zog die Band mit, was aber alle, mit denen ich spielte als gut empfanden.
Der Preis war allerdings, das ich am ende von Konzerten völlig im Eimer war und mir manchmal Tage später noch die Handgelenke schmerzten.

Richtig klar, das die Angst bei mir immer mitspielt, ist es erst geworden, seit dem ich nur noch [g=422]Gitarre[/g] spiele. Anfangs habe echte Probleme bei Liveauftritten gehabt und teilweise echt mistig gespielt, weil ich bei der [g=422]Gitarre[/g] zuerst die Angst nicht in Energie umsetzen konnte. Richtig schlecht waren zum Beispiel Kneipenkonzerte (es zitterten so die Hände, das ich Bier verschüttete), weil ich da auf einem Stuhl sitzen musste und ich nicht mal rumlaufen konnte.
Erst jetzt lerne ich so langsam den Schiss in positive Energie auch bei der [g=422]Gitarre[/g] umzuwandeln. Voraussetzung war allerdings viel üben, damit ich diese Energie auch über den Bauch in die Saiten hauen kann.

Mein Rezept gegen die Angst beim Spielen, dass ich für mich gefunden habe
lautet:

Viel üben (mit [g=64]Metronom[/g]!), das Instrument beherrschen (das allein minimiert die Angst) und hilft zugleich dann die restlichen Schiss (und alle anderen Gefühle) in positive, dynamische, musikalische Energie am Instrument umzuwandeln. Instrumente wollen bearbeitet, beackert, gequält, geliebt und zum Leben erweckt werden.

Ohne meine Angst vorm (Live)Spielen wäre ich ein langweiliger Drummer und Gitarrist.

Gruss
Adrian

edit:
Rhythmusgefühl zu entwickeln heißt oft, die Ratio auf ein Minimum zu beschränken, denn Rhythmus ist zum Großteil Bauchgefühl.

Sehr schönes Statement! :)

@hanspeter:

Hast du dir schon mal überlegt, deine Ideen mit jemanden zusammen umzusetzen, der als ordnende Kraft in deinen kreativen Prozess eingreift?
 
Rhythmusgefühl...

Du hast hier ja schon viele gute Ideen und Tipps bekommen. Taktgefühl (und bedenke das Wort "GEFÜHL" dabei) muss man entwicckeln. Ich z. B. komme aus der (manchmal harten) klassischen Schule. Ich habe mit drei Jahren angefangen, Musik zu machen. Auch ich habe zunächst Geige zu spielen, habe es so weit getrieben, dass ich sogar Geige studierte. Ich merkte recht früh (z. B. beim Aufnehmen), dass ich recht [g=253]takt[/g]- und temposicher bin. Ich habe von Anfang an mit [g=64]Metronom[/g] üben müssen. Später beim Klavierunterricht noch regelmäßiger. Das half.

[g=253]Takt[/g]- und Temposicherheit ist vielleicht zu 20% Begabung, die anderen 80% kommen nur durch Übung! Und da hilft auch Homerecording. Denn Cubase und Co. sind diesbzgl. gnadenlos. Piep, piep, piep, piiiiip, ....

Viele Musiker geraten in Aufnahmesituationen tierisch unter Stress. Viele verlieren dort auch ihre Musikalität. Oft wundere ich mich auf Konzerten, wie viel dynamischer und lebhafter die Musik klingt. Da können viele ihre statische Angst loswerden.

Davon mal abgesehen ist Rhytmusgefühl auch eine Mentalitätsfrage. Mitteleuropäer haben ja eher ein Marsch geprägtes Taktgefühl. Zackig und gerade. Hörst du dir aber mal z. B. eine gute Aufnahme von Gershwins "Porgy und Bess an", dann hörst du, das man auch außerhalb statischer Rhytmen ein präzises Zusammenspiel erreicht.

Üben, üben, üben. Das hilft immer! ;-)
 
Auf der [g=422]Gitarre[/g] hat´s mir endlos geholfen, egal was ich spiele, den Fuß im Rhythmus mitklopfen zu lassen. Und zwar bevorzugt den linken Fuß, da der anfangs etwas schwieriger ist und dafür das Erlernen von Hihattechnik erleichtert. Es ist wichtig, alle Körperteile inklusive Kehlkopf und Zunge rhythmisch auszubilden, auch in Abhängigkeit voneinander. Einen Rhythmus oder eine Melodie (wenn sie nicht gerade nur qus sechzehnteln besteh) kann ich nur spielen, wenn ich es auch gesungen oder "gebeatboxed" bekomme. Wie Dave schon sagt, Rhythmusgefühl ist teilweise erlernbar, nur reicht es nicht, da nur die Hände einzubeziehen.

Gruß
Juggernaut
 
Hey Jungs also erstmal danke für solch qualitativen Antworten. Ich glaube was man eindeutig raushören konnte war, viel Rhytmustraining ist das beste, werde ich nun so auch machen. Habe heute durch Zufall eine Rhytmustrainingsheft gefunden. Werd ich jetzt mal durcharbeiten aber frustrierend ist dass schon.

Da ihr jetzt alle etwas zu meinem Rhytmus geschrieben habt, wie sieht das mit der Hardware aus ist das Prinzip einzuspielen, dass ich habe, das beste für einen nicht Rhytmiker bzw. ist die technische Zusammenstellung überhaupt im weitesten in Ordnung..

gruß
 
Was dir gut tun würde, wäre ein Programm wie EZDrummer. Damit kannst du vorgefertigte [g=32]MIDI[/g]-Loops mit einem wirklich gut klingenden Schlagzeug abspielen lassen. Dazu übst du dann einfach jeden Tag soviel wie es dir möglich ist. Irgendwann bekommst du ein Gefühl für den [g=253]Takt[/g]. Und wenn dir die Takte vertraut sind, kommt auch das mit dem Rhytmus.

Das Gitarreneffektgerät würde ich weglassen. Klingt meistens scheisse. Auch wenn die Dinger eine Cabinet-Simulation haben. Organisier dir lieber Software-Verstärker. Aktuelle Empfehlung: Revalver II. Gibts für Studenten für 88 €.

Zum aufnehmen benutzt du am besten das Trio. Sowohl für [g=116]Mikrofon[/g] als für Instrumente. Die Preamps dürften um einiges besser sein, als die vom Behringer Mischpult bzw. vom Mic100.

Man kann mit deinem Setup schon was anfangen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir sowieso erstmal nicht um den Hochglanz-Sound, sondern viel mehr darum musikalisch (bzw. rhytmisch) besser zu werden und mit der Technik umgehen zu können.

Machs ganz einfach: Bau dir eine virtuelle Band. Wie gesagt EZDrummer für Drums, Revalver II für die [g=422]Gitarre[/g], Geige und Vocals wie gehabt mikrofonieren (über Trio) und für den [g=118]Bass[/g] entweder eine günstige Sample Library oder einen günstigen Einsteiger-[g=118]Bass[/g] kaufen.

Einen Sequenzer (z.B. Cubase) hast du ja, oder?

Und versuch nicht zuviel zu wollen. Lieber jammen und üben, als gleich grosse Werke schreiben wollen.


Wird schon!
 

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