REW Messung Markus3110 Optimierung Wohnzimmer

[Markus3110]

Hallo Zusammen,

dank der Anleitung Black_Bender habe ich glaube eine Messung mit REW hinbekommen.

Mir geht es um die Optimierung unseres neuen Wohnzimmers. So richtig toll klingt es nicht.
Ich höre zu 90% Stereo und 10% Kino, was zu vernachlässigen ist.

Die Hardware

Denon AVR 3312
KEF XQ40
Sub Velodyne SPL 1000 Ultra

Raumgröße gemäß Grundriß.

Messdaten:

http://www.sendspace.com/filegroup/pRX/3dRxYHnYUPsemgNsTHz6synOinHJ

Bilder des Zimmers:

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=32&thread=62707

Um was geht es mir.....laufen die Lautsprecher und der Sub harmonisch miteinander?
WIe kann ich das sehen anhand der Kurven? Was kann ich änderen, falls das nicht so ist?

Wo gibt es Probleme mit den Raummoden? Wo kann ich das sehen und was dagegen tun?

Wo gibt es Frequenzproblem? Wie kann ich dem entgegen wirken (Frauenfreundlich, da Wohnzimmer)

Ich denke das sich aus den Antworten neuen Fragen ergeben werden. Ich habe mich ein wenig eingelesen, aber leider ist es ohne Eure Hilfe nicht so wirklich einfach, die Kurven zu verstehen und auch noch Ableitungen daraus zu machen.

Sollten noch Infos fehlen, bitte gebt mir eine Info damit ich das dann ändern kann.


VIELEN DANK IM VORAUS!!!!!!!!

 

[Markus3110]

Grundriß fehlte

 

[stefangeidel]

Deine Probleme:
1. Massive Abweichungen im Stereo-Bild
2. Völlig übertrieben lauter Bass
3. riesige Nachhallzeiten
4. tausende Erstreflektionen

Also ein typischer unbehandelter Raum...

Daher:
1. Anordnung um 270 Grad drehen
2. Subwoofer ca. 10 dB runterschrauben
3. Steinwolle und/oder Basotect anbringen
4. siehe 3.

Da der WAF ne Rolle spielt: Wie hoch ist die Decke?

 

[Markus3110]

Hallo,

Da ich beruflich ziemlich eingespannt war, komme ich erst jetzt wieder zum schreiben. Die Deckenhöhe ist 2,6m.
Eine Drehung der Anordnung geht nicht, alleine schon wegen den Kabeln, welche extra in der Wand verlegt sind. Ich denke ich kaufe zuerst mal ein großes Akustikbild für die Wand, auf der jetzt die beiden Bilder sind. Irgendwas in der Größe von 200x60 cm oder noch etwas länger.
Vielleicht noch 2 Deckenabsorber von rtfs....diese mit der Beschichtung und in 100x100cmx11cm. Taugen die was?
Hinten vielleicht über den Wandschrank einen selbst gebauten absorber mit basotect oder caruso isobond und 10cm mit 5cm Luft.

Ist das ein guter Ansatz oder viel zu wenig, falsche Produkte? Ideen?

Danke für die Hilfe!!!

 

[stefangeidel]

Das sind alles halbgare Lösungen. Vor allem vernachlässigst du den wichtigen Bassbereich und die Symmetrie. Dann lieber nichts machen...

 

[Markus3110]

Was ist denn eine nicht Halbgare Lösung? Da es ja ein Wohnzimmer ist, kann ich mir da keine riesen absorber hin stellen......

 

[stefangeidel]

Können schon

Aber ich möchte hier keine Tipps geben, die Geld kosten und hinterher zu einem unbefriedigendem Ergebnis führen. Ist ja ok, wenn dein Anspruch ein geringerer ist, aber da möchte ich dann keine Tipps geben, die dich hoffen lassen, dass es hinterher wirklich besser ist und du im Endeffekt nur was für die Wirtschaft - aber nichts für den Klang getan hast.

Ich möchte dich nur vor Fehlinvestitionen bewahren, auch wenn das erstmal frustrierend klingt.

Einige nicht halbgare Lösungen schrieb ich bereits in Post #3.

 

[gurkey]

Ich würde anhand der aktuellen Aufstellung an der vorgesehenen Sitzposition erst einmal noch den frequenzabhängigen Nachhall anhand eines REW Wasserfalldiagramms messen. In modernen Wohnräumen, wie abgebildet, mit eventuell langem Nachhall speziell auch im Mitten-/Höhenbereich kann es hierbei nämlich schnell mal Probleme geben. Der FG korreliert damit dann teilweise.

Ich habe selbst so ein Wohnzimmer, dass an einer der ursprünglich vorgesehenen (und verdrahteten) Aufstell- und Hörposition ziemlich grauselig klingt und wo man ohne größeren Aufwand kaum etwas machen kann sowie eine zweite vorgesehene (vorinstallierte) Konstellation in einer anderen Ecke, wo das sehr gut funktioniert und wo wir jetzt Alles zusammengefasst haben.

Anm.: Neben den Messdaten wäre ein JPEG des FG und Wasserfalldiagramms hilfreich, da mein REW auf einem anderen Rechner im Keller installiert ist und ich den Aufwand scheue, da jedesmal etwas Hinzukopieren und Anzuschauen usw.

Erst wenn die tatsächliche Ausgangssituation bekannt ist, kann man ansinnvolle Lösungen denken.

 

[Markus3110]

Hallo Zusammen,

grundsätzlich bin ich ja bereit was zu machen. Wie schon geschrieben. Alles drehen, kommt aber nicht in Frage. Dafür müssten alle Kabel umgelegt werden, neue Stromleitungen verlegt werden, der Kamin ist nicht mehr zu sehen.....usw. Also möchte ich gerne das raus holen, was raus zu holen ist.
Nach Möglichkeit mit optisch ansprechenden Produkten. Auch eine oder zwei Bassfalle/n wären denkbar.

Hier das Wasserfalldiagramm. "nur" mit Carma, da REW mir echt noch ein wenig zu kompliziert es und es immer Fehlermeldungen hagelt.

Irgendwie finde ich aber nicht die Einstellung Wasserfall für Stereo sondern immer nur links oder rechts.
Anbei auch noch mal die Kurven mit Carma.

Das der Raum alles andere als Optimal ist, weiß ich und deswegen suche ich ja Hilfe um was in die richtige Richtung zu ändern.

Vielen Dank im voraus!!!!

 

[stefangeidel]

Carma macht immer irgendwelche unerklärlichen Glättenden, weshalb REW empfohlen wird.
Aber tun wir mal so, als würden die Daten stimmen, kann man deutlich erkennen, wie sich die L/R-Unsymmetrie ausprägt und dein Nachhall ne mittlere Katastrophe ist - typisch unbehandelter Raum eben. Außerdem ist der Subwoofer entweder zu laut oder regt ne mördermäßige Raummode an.

 

[Markus3110]

Ich glaube das lag an der Sub einstellung. Der Sub ist ein velodyne und stand beim messen wohl auf Game Modus. Was ihn lauter macht....

Soweit kann ich die Messungen auch deuten. Was soll ich nun sinnvollerweise machen. Eckabsorber... Deckensegel (3x2m) ??

 

[gurkey]

Der Nachhall im Mittel-/Hochtonbereich ist echt katastrophal, da muss durch raumakustische Maßnahmen (Möbelierung, Dekoration, Absorption und DIffusion etc.) und evtl. Umplanung der Aufstellung etwas getan werden. Durch elektronische "Helferlein" ist das nichts zu machen. Hier sind ca. 0.3 s anzustreben. Hiervon sind erheblich erst einmal die Wände betroffen. Ein Teppich / textiler Bodenbelag im Sitz-/Hörbereich würde etwas helfen, Deckensegel sind schön und sehr hilfreich, aber auch aufwändig, weil es Probleme mit Deckenleuchten und WAF geben kann, da dadurch die Deckenhöhe optisch abgesenkt wird.
Anm.: Im derzeitigen Zustand kommt da wohl mit Musik- und Filme-Hören usw. nichts Sinnvolles heraus.
Eine Glättung der Messungen mit 1/3 oktav ist zudem sehr "schmeichelnd". Eine Glättung mit 1/12 bis 1/24 oktav liefert da deutlich "realistischere" Werte. Aber dann bitte nicht "erschrecken", da dann die Extreme und die Berg- und Talfahrt des FG deutlich zunimmt ... und aussagekräftiger wird.

Die Raummoden im Bassbereich sind halt zusammen mit dem dadurch bedingten Nachhall und FG "typisch" zu nennen. Die ausgeprägte Raummode bei ca. 37 Hz ist da ja stellvertretend. Der Nachhall mit ca. 0.9 - 1 s ist typisch für einen unbehandelten Raum. Hier wären ca. 0.5 s anzustreben.

PS.: Probleme bereiten vor Allem die "leeren" glatten Wände und harten Möbeloberflächen sowie (vermutlich) die Fensterflächen. Ein relativen Abfall des FG zu den Höhen hin (3-6db /Oktave) ist normal (und sogar wünschenswert) da hier die frequenzabhängige Leistungskurve relevant ist, ansonsten hätte man den EIndruck einer höhenbetonten Wiedergabe. -20 oder -30 db scheinen aber deutlich zu viel zu sein.

 

[Markus3110]

Danke für die Antworten!

Ich denke, ich werde mit einem Deckensegel über den Esstisch und dem Sofa anfangen. Im Hörbereich natürlich ab dem Lautsprechern bis über das Sofa. Es kommen somit ein Element über den Esstisch mit 2mx2m und eins im Musikbereich von 3mx2,5m. Das macht in Summe 13qm. Das sollte den Nachhall schon reduzieren. Ist das von der Menge ok oder zuviel des guten?

Als Produkt habe ich mir folgendes angesehen:

http://www.incatro.de/produkte/artceiling/

Vorteil: direkt unter der Decke, Sonorock gepresst von 80mm auf 50mm, mit Molton und Akustikstoff bespannt, aus einem Stück da vor Ort zusammengefüt wird. Höher optischer Frauen Faktor!

Hier die Absorbtionswerte:

http://www.incatro.de/fur-wen/architekten-und-akustikberater-/messbericht/

Ist das Produkt gut von den Werten her? Oder lieber etwas anderes? Wenn ja, was gibt es für optisch ansprechende andere Segel?

Ich könnte mir ansonsten noch die RTFS Segel über den Frontlautsprechern vorstellen.

 

[Markus3110]

Niemand eine Meinung zu den Absorbern? Zuviel oder zu wenig Menge für den Mittel und Hochtonbereich? Akustische Werte des Materials ok?

 

[gurkey]

In solch nichtsymmetrischen Räumen sind die Auswirkungen im Gegensatz zu symmetrischen Räumen nur schwer vorher zu sagen. Die meisten Rechner geben deshalb dies auch nur überschlägig für symmetrische Räume an.
Ich würde häppchenweise "aufrüsten" und dabei die Auswirkungen einzelner Maßnahmen per Messung kontrollieren. Zuviel des "Guten" ist ja auch nicht erwünscht. Manches könnte sich ansonsten auch als kontraproduktiv oder überflüssig herausstellen.

Schwierig ist immer die Handhabung von "kahlen" Möbeloberflächen, weil ma ja nichts davor bauen kann.

 

[Saurus]

...Ich denke, ich werde mit einem Deckensegel über den Esstisch und dem Sofa anfangen...

Als Produkt habe ich mir folgendes angesehen:

http://www.incatro.de/produkte/artceiling/

...

Niemand eine Meinung zu den Absorbern?...

Sieht teuer aus. DIY might be much cheaper


.

 

[gurkey]

Ist vermutlich auch eine Frage des Anspruchs an die Optik... und die Einschätzung eigener handwerklicher Fähigkeiten.

 

[Markus3110]

DIY wird sicherlich billiger....aber wahrscheinlich nicht schöner
Wenn es ein reiner Musikraum wäre, würde ich auch andere Lösungen selber bauen. Da es aber das Wohnzimmer ist, soll es schon möglichst "nett" aussehen.

Die wichtigste Frage.....ist das voraussichtlich die richtige Menge oder schon zuviel....zu wenig???

 

[gurkey]

Aus den bereits weiter oben genannten Gründen wird Dir das keiner sagen können.
An der Decke ist großflächig OK, an den Wänder wäre ich eher vorsichtig und würde kleinteiliger arbeiten, damit man noch nachträglich korrigierend eingreifen kann. Ansonsten müsstest Du ja eventuell das Vorhandene entsorgen und neu bauen lassen. Riskant.