rew-messung eines sprecherstudios

[mikroton]

liebes forum,

ich hatte hier schon mal allgemein nach schalldämpfung für sprachaufnahmen gefragt - jetzt wird die sache konkreter.

ich möchte einen raum als sprecherstudio herrichten. es geht insbesondre um die produktion von hörbüchern. die wesentliche frage wird also sein: wie muss ich den raum akustisch behandeln? welche dämpfungen muss ich wo anbringen?

was ich bisher gelernt habe: bevor man diese frage beantworten kann, muss man erst einmal wissen, wo denn die akustischen probleme im raum liegen. und das findet man am besten durch messungen heraus. daher lautet meine frage für diesen thread: welche messungen muss ich durchführen, um eine entscheidungsgrundlage dafür zu haben, welche maßnahmen sinnvoll sind?

ich habe noch nie einen raum gemessen und es wäre unheimlich nett, wenn ihr mich dabei begleiten könntet und mir helfen würdet!

zum raum:

hier ist eine skizze des raumes:

und hier sind zwei fotos:

die seitenwände bestehen aus rigips, die rückwand aus verputztem mauerwerk, die vordere wand besteht fast ganz aus einem großen fenster.

der fußboden ist gefliest. aber da gibt es eine besonderheit. es handelt sich um eine ehemalige garage, in der offensichtlich richtig geschraubt wurde, es gibt in der mitte des fußbodens eine grube, die beim umbau des raumes erhalten geblieben ist. die grube ist gut drei meter lang, einen knappen meter breit und ca. 1,60 m tief. sie ist mit gut 20 cm breiten, 5 cm dicken holzbohlen abgedeckt.

was habe ich bisher getan?

als erstes habe ich mit einem tongenerator tiefe töne abgespielt und bin durch den raum gegangen, dabei ist ganz klar eine längsmode bei 35 hz und eine quermode bei 54 hz zu hören (die werden vom modenrechner für diese raumgröße ungefähr bestätigt). wenn ich nun die grube aufdecke (man kann die bretter einfach auf lücke legen oder auch ganz entfernen), vermindert das die längsmode deutlich. möglicherweise ist die grube also nicht fluch, sondern segen und für die akustische optimierung des raumes sogar hilfreich.

hier ist ein bild vom modenrechner:

dann habe ich mir ein messmikro besorgt, rew installiert und black_benders tutorial gelesen und einen haufen messungen gemacht. hier ist eine:

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die messungen bestätigen auch: wenn ich die grube öffne und am besten noch dämmstoff reinkippe (matratze, kissen, usw.), wird die 35hz-mode gedämpft.

nun habe ich überhaupt keine ahnung, wo ich das mikro und die lautsprecher aufstellen soll. es geht mir ja nicht um die lautsprecherwiedergabe im stereodreieck, sondern um die qualität des raumes für sprachaufnahmen. also habe ich mal den lautsprecher dahin gestellt, wo sich der sprecher befinden könnte, und das mikro so wie ein sprechermikro 30 cm davor. das sieht dann so aus:

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welche messungen sollte ich machen, um ein aussagekräftiges bild zu erhalten? wer wäre so nett, mich zu unterstützen?

liebe grüße

mikroton

ps: ich wollte die mdats anhängen, aber ich kriegs nicht hin ...

 

[mikroton]

aha! : )

 

[kerninger]

Also das mit der Grube ist ja ein extravagantes Feature in einer Wohnung Da hätte ich Schiss, dass ich mir aus Versehen mal das Genick breche.

Wenn ich das richtig verstehe, geht’s in erster Linie um das Aufnehmen von Sprache.
Disclaimer: Ich gebe hier nach bestem Wissen und Gewissen meinen Senf dazu. Kann sein, dass ich falsch liege.

Ich schätze, dass hierzu ein knochentrockener Raum am ehesten geeignet ist.
Anstatt den großen Raum aufwändig zu behandeln, könnte man da nicht die Grube an sich in eine Aufnahmekabine umbauen?

 

[mikroton]

@kerniger
genau, es geht um einen trockenen raum für sprache. ob und wie ich das erreichen kann, würde ich gerne herausfinden ...

ja, die grube ist schon cool. und wenn ich sie wirklich zur schalldämpfung einsetze, muss ich natürlich dafür sorgen, dass ich mir dabei nicht das genick breche, sonst: wer moden eine grube gräbt, fällt selbst hinein

die grube als aufnahmekabine wäre super: dunkel streichen, ein gerippe in die ecke legen, deckel drauf, ne kerze anzünden und horrorbücher vorlesen

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Hab mich verlesen, entschuldige bitte.

 

[mikroton]

in dem thread empfiehlt black_bender, individuelle raummessungen nicht in den allgemeinen anleitungsthread zu schreiben, finde ich auch richtig so ... woran habe ich mich nicht gehalten?

 

[deAndi]

Schau hier im Forum nach Gesangskabinen. Da gibt es schon etliche Beiträge dazu. Wenn es dir nur um die Aufnahme geht, reicht die ja. Abhören kannst du ja mit Kopfhöreren und sonst den Raum anderweitig nutzen. Falls du nicht mit Kopfhöreren Abhören möchtest musst du in jedem Fall Erstreflektionsflächen absorbieren und schauen, dass alles über 120 hz einen Nachhall (Pegelabsenkung von 60db) unter 200- 300 ms hat.

 

[mikroton]

@deAndi

danke fürs mitdenken!

eine gesangskabine will ich eben vermeiden. wenn man ein hörbuch einspricht, ist man froh, wenn man nicht den ganzen tag in einer telefonzelle sitzen muss : )

abhören würde ich erst einmal mit kopfhörern. und für die aufnahme muss ich ja den hall wahrscheinlich ohnehin auf (möglichst) 200 - 300 ms drücken. ob ich dann mit dämpfung der erstreflektionen auch einen halbwegs brauchbaren abhörplatz bekomme, wird sich zeigen, ist aber nur das zweite problem.

die frage ist eben: was muss ich tun, um den raum auf 0,2 bis 0,3 sekunden nachhall zu bekommen? und wirklich erst ab 120 hz? (was die sache ja leichter machen würde.)

und vorher noch: kann man das aus meinen bisherigen messungen bereits ablesen oder welche messungen wären noch hilfreich?

 

[deAndi]

Ich bin ehrlich mit Aufnahmen kenne ich mich nicht so aus. Beim Lesen hier im Forum bin ich hin und wieder darüber gestolpert. Um trockene Aufnahmen zu erreichen, musst du den Nachhall reduzuieren. Die meisten bauen sich so eine Gesangskabine. Es ist verständlich, wenn du nicht den ganzen Tag auf so einem kleinen Raum sitzen möchtest. Forenmitglieder die nur hin und wieder etwas aufnehmen, bauen sich meistens Stellwände mit Basotectplatten (im Forum gibts auch iwo eine Bauanleitung), vielleicht genügt die Absorption deinen Ansprüchen. Ansonsten kannst du bestimmt einem Akustiker beauftragen deinen Raum zu planen.

und wirklich erst ab 120 hz? (was die sache ja leichter machen würde.)

Wie tief sind denn deine Frequnzen beim Sprechen 100- 120 Hz? Dann brauchst du deine 33 oder 54 hz Mode nicht vollständig behandeln.

nun habe ich überhaupt keine ahnung, wo ich das mikro und die lautsprecher aufstellen soll. es geht mir ja nicht um die lautsprecherwiedergabe im stereodreieck, sondern um die qualität des raumes für sprachaufnahmen. also habe ich mal den lautsprecher dahin gestellt, wo sich der sprecher befinden könnte, und das mikro so wie ein sprechermikro 30 cm davor. das sieht dann so aus:

Weiß leider auch nicht wie man das misst. Du wirst ja als Reflektionsflächen vorallem den Bereich Decke/Boden, seitlich und hinter dem Mikrofon gemessen haben.

Hier im Forum sind etliche Threads, vielleicht sind nützliche Infos dabei. Ansonsten kannst du selber ausprobieren großflächig den Raum zu absorbieren. Basotect in 10 cm Stärke ist geeignet oder 20 cm Dicke poröse Absorber mit Sonorock für Wände. Termarock wirkt nicht so tief, aber dafür höher, vielleicht ist auch das das richtige.

Vielleicht äußert sich noch jemand anderes, ansonsten tut es mir Leid dir nicht viel weitergeholfen zu haben.

 

[mikroton]

ja, es würde mich freuen, wenn sich noch jemand melden würde, denn für einen anfänger ist es nicht leicht, die messdaten richtig zu lesen. mal schauen.

gemessen habe ich natürlich den noch unbehandelten raum, da es ja darum geht, wie ich ihn behandeln muss : ) die reflektionsflächen zum mikrofon müssen natürlich auf jeden fall behandelt werden, das ist klar ...