Reverb Vergleich der Dreihundertsiebenundzwanzigste

[psinnovation]

Hallo Gemeinde,
gestern/vorgestern kamen ja 2 finde ich interessante neue Reverbs (Quantec QRS und Fabfilter Pro R2)
Ich habe mal gedacht, dass das ein guter Zeitpunkt für einen Vergleichstest für verschiedene Situationen wäre. Erstens auf einen fertigen Mix mit akustischen Aufnahmen, dann als Raum für etwas Luft auf einem Einzelinstrument und zuletzt einen echten long hall für ein kleines Synth Pattern. Alle Reverbs habe ich nicht unendlich lange parametrisiert sondern nur ca. 30 Sekunden eingestellt, so daß ich das Gefühl hatte, dass das ganz gut passt. Grundsätzlich habe ich möglichst breite, lebendige Hallen mit einer mittleren Decay Zeit von ca. 7 Sekunden gesucht oder gebaut.
Loslegen tue ich mal mit dem Synthpattern und dem langen Hall. Getestet habe ich den neuen Quantum QRS, der meiner Meinung nach den alten Quantec QRS recht gut trifft; den Quantum Evolution 2, den Bricasti M7 in Hardware sowie die Softwareversion Seventh Heaven, das Lexicon PCM 96 als Hardware, Relab 480, Exponential Symphony, Valhalla Vintage Verb, Fabfilter Pro R2, Sonsig Rev A, Logic ChromaVerb und das Relab TC 6000.
QRS:

480:

Sonnig RevA:

Bricasti M7:

Seventh Heaven:

PCM 96:

Fabfilter Pro R2:

Exponential Symphony 3D:

Quantum Evolution v2:

Logic ChromaVerb:

Valhalla Vintage Verb:

Relab TC 6000:

 

[psinnovation]

Mir hat da übrigens der QRS super gefallen. Am wenigsten hat mir dafür der Valhalla gefallen. Positiv überraschend fand ich den TC 6000 von Relab. Den nutze ich sonst meistens für seine Jazzclub Algos. Aber eigentlich fand ich, dass alles das ganz gut hinbekommen haben.
Was ich schon vorwegnehmen kann ist, dass die Spreizung deutlich größer ausfällt, wenn es darum geht einen kompletten Orchestermix noch zu verhallen...

 

[RefinedRough]

Der Relab TC 6000 sticht in dem Beispiel für mich positiv heraus. Fabfilter R2 ist ziemlich undefiniert und Valhalla Vintage klingt, als wäre er länger.
Kann mir aber vorstellen, dass die Reverbs im Mix komplett anders wirken. Zumindest ist's bei mir schon fast eine Regel, dass die, die solo ziemlich mies viben, im Mix die besten sind.

 

[mjuenke]

Interessant. Danke.
Mir gefallen der QRS und der TC 6000 auch am besten. Umhüllen das trockene Signal anstatt es zu vermatschen, wie manch andere das machen.
Der Valhalla ist mir viel zu muffelig, verstehe nicht, warum so viele Leute quasi religiös bei dem Hersteller sind. Gleiche Frage natürlich auch bei Fabfilter. Aber über Glaubensfragen kann man natürlich nicht sachlich diskutieren.

 

[rocking.xmas.man]

Was ist denn beim tc6000 für ein hallprogramm angewählt - mich würde ja interessieren was aus dem tc system 6000 native bundle das Äquivalent wäre.

 

[psinnovation]

Was ist denn beim tc6000 für ein hallprogramm angewählt - mich würde ja interessieren was aus dem tc system 6000 native bundle das Äquivalent wäre.

Castle Hall, 6,7 Sec Decay, Reverb Size 12, Color etc. auf Basis des Presets Large, Warm hall...

 

[psinnovation]

So... hier noch die Verhüllung eines Orchestermixes. Das ist ein Ausschnitt einer Probe aus Verdis Requiem, mit verschiedensten Klängen (Tutti mit großer Trommel, leise Streicher, nur Gesang, Chor mit tiefer Trommel, etc.) - Vorsicht die große Trommel geht bis 16 Hz, wenn die Lautsprecher das können. Ich hatte hier ein OCT Surround Mikrofonsetup, über das eigentlich 80% des Halls kommen. Das habe ich jetzt einfach weg gedreht und statt dessen die Hallkandidaten auf den Stereobus gesetzt. Der Mix ist komplett ohne Plugins. Durch obiges Verfahren hat sich der Mix etwas verschoben... Aber ich wollte jetzt nicht zu viel Zeit verlieren...

Quantec Room Simulator:

Relab 480 (Hall):

Pro R2 (nur im Stereomodus, einer der wenigen die gut Surround können):

Sonsig RevA:

Relab TC 6000:

Bricasti M7:

Quantum Evolution v2:

Lexicon PCM 96, Hall:

Expnential Audio Stratus:

Interessant finde ich, dass der 480 da ganz gut sogar funktioniert... Am meisten mag ich aber persönlich den QRS. Am besten klingt aber der Originalhall

 

[livingsounds]

Cool. Meinen QRS nutze ich fast nur für sehr kurzen Hall mit Predelay, der auf diversen Spuren Räumlichkeit beisteuert. Muss ihn mal wieder mehr für größere Räume testen. Leider finde ich das Umschalten und Speichern von Presets mit dem Lock-Mechanismus irgendwie umständlich.

Das Wet-Signal klingt beim QRS ja wie Grütze, aber in der Mischung funktioniert es oft am Besten.

Das neue Plugin und die Yardsticks sind sehr gut, haben aber nicht die Definition und den Mojo vom QRS.

 

[psinnovation]

Cool. Meinen QRS nutze ich fast nur für sehr kurzen Hall mit Predelay, der auf diversen Spuren Räumlichkeit beisteuert. Muss ihn mal wieder mehr für größere Räume testen. Leider finde ich das Umschalten und Speichern von Presets mit dem Lock-Mechanismus irgendwie umständlich.

Das Wet-Signal klingt beim QRS ja wie Grütze, aber in der Mischung funktioniert es oft am Besten.

Das neue Plugin und die Yardsticks sind sehr gut, haben aber nicht die Definition und den Mojo vom QRS.

ich habe mich damals schon über das Presetmanagement geärgert…
Ich habe leider keinen mehr zum Vergleich hier. Aber es fühlt sich für mich ziemlich gut an.
Es wird ja immer gesagt, dass, dass der Tail alleine sich schlimm anhört. Ich glaube, dass liegt an der Art, wie der Reverb berechnet wird. Nämlich über Raummoden bzw. Resonanzen und nicht über Delays. Dadurch klingt der QRS aber irgendwie immer sehr gut, weil er primär die Grund- und Obertöne verlängert.

 

[jet2]

So... hier noch die Verhüllung eines Orchestermixes. Das ist ein Ausschnitt einer Probe aus Verdis Requiem, mit verschiedensten Klängen (Tutti mit großer Trommel, leise Streicher, nur Gesang, Chor mit tiefer Trommel, etc.) - Vorsicht die große Trommel geht bis 16 Hz, wenn die Lautsprecher das können. Ich hatte hier ein OCT Surround Mikrofonsetup, über das eigentlich 80% des Halls kommen. Das habe ich jetzt einfach weg gedreht und statt dessen die Hallkandidaten auf den Stereobus gesetzt. Der Mix ist komplett ohne Plugins. Durch obiges Verfahren hat sich der Mix etwas verschoben... Aber ich wollte jetzt nicht zu viel Zeit verlieren...

Quantec Room Simulator:
Anhang anzeigen 132015
Relab 480 (Hall):
Anhang anzeigen 132016
Pro R2 (nur im Stereomodus, einer der wenigen die gut Surround können):
Anhang anzeigen 132017
Sonsig RevA:
Anhang anzeigen 132018
Relab TC 6000:
Anhang anzeigen 132019
Bricasti M7:
Anhang anzeigen 132020
Quantum Evolution v2:
Anhang anzeigen 132021
Lexicon PCM 96, Hall:
Anhang anzeigen 132022
Expnential Audio Stratus:
Anhang anzeigen 132024

Interessant finde ich, dass der 480 da ganz gut sogar funktioniert... Am meisten mag ich aber persönlich den QRS. Am besten klingt aber der Originalhall

danke für die beispielsammlung!

was ich ein wenig schade finde, ist, dass bei diesen beispielen die hallfahne nicht wirklich beurteilbar ist.
hätte mir gewünscht, am ende detaillierter hören zu können, wie der hall ausklingt...

 

[Norro]

Alle Jahre wieder werden hier Reverbs verglichen. Ich gebe hier mal eine ganz persönliche, auf meinen persönlichen Erfahrungen basierende Empfehlung ab. Nehmt einfach den Reverb, mit dem ihr am besten klar kommt. In einer fertigen Produktion wird keiner mehr hören können, welcher Reverb zum Einsatz kam.

 

[jet2]

Alle Jahre wieder werden hier Reverbs verglichen. Ich gebe hier mal eine ganz persönliche, auf meinen persönlichen Erfahrungen basierende Empfehlung ab. Nehmt einfach den Reverb, mit dem ihr am besten klar kommt. In einer fertigen Produktion wird keiner mehr hören können, welcher Reverb zum Einsatz kam.

würde ich so nicht unterschreiben.
es gibt stücke, da ist das reverb so dezent, dass der unterschied kaum hörbar ist,
aber bei stücken, bei denen hall im vordergrund steht, kann man da oft sehr deutliche unterschiede wahrnehmen.
und da macht es dann schon was aus, ob man einen guten effekt benutzt hat.

 

[Norro]

Brauchst du ja auch nicht unterschreiben. Und ich möchte auch niemanden davon abhalten sich zig Reverb Plugins zu kaufen. Die Hersteller müssen schließlich auch leben.

 

[Soundloch]

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob dieser quietschende Synth-.Sound der richtige Sound ist für so einen Reverb-Vergleich ist. Ich finde, Gesang, der genügend Lücken lässt, ist immer noch am besten dafür.

Wer behauptet, es sei egal, welches Reverb man nutzt, hat meiner Meinung nach ein enormes Defizit.
Ich habe so einige Reverbs im Arsenal, weil es einen extrem Unterschied macht und nur ein bestimmtes in einer bestimmten SItuation passt.

 

[holgi]

Wer behauptet, es sei egal, welches Reverb man nutzt, hat meiner Meinung nach ein enormes Defizit.

stimmt, ich behaupte das (also fast) und habe definitiv ein Defizit in diesen Dingen

ich müsste mich einarbeiten/einhören in diese Dinge, bin aber wohl nicht geduldig genug?

 

[SilentWarrior]

Ich finde den Hall den Serban Ghenea verwendet am besten

 

[jet2]

Ich finde den Hall den Serban Ghenea verwendet am besten

hab mal reingehört, klingt echt nicht verkehrt.
da ist aber meist auch noch delay dabei, das im gesamtklang dann oft sehr dominant ist, so dass man auf anhieb nicht immer genau sagen kann, was woher kommt.

 

[stephan_s]

Abgesehen davon, dass das mal wieder vor allem ein Test der eigenen Abhöre und Akustik ist, wünsche ich mir eine Snare als Quelle für einen kurzen und gut definierten Raum. Hier neben solo Vocals (die Beispiele von Savant Audio haben mich sofort gekriegt) noch immer die erste Wahl, wenn es um Vergleiche geht.

Hier hatten zuerst der 2772 und nun der QRS die 6000er Räume vom Relab abgelöst.
Und ich stimme zu- der QRS scheint weniger Mojo zu haben als sein Original. Beim 2772 empfand ich das nicht so.

stimmt, ich behaupte das (also fast) und habe definitiv ein Defizit in diesen Dingen
ich müsste mich einarbeiten/einhören in diese Dinge, bin aber wohl nicht geduldig genug?

Da werden sich Metall und Ambient Produzenten wohl nie einig werden.
Sagen wir so: Je mehr Hall eine Produktion prägt, desto wichtiger wird sein Klang.

 

[Soundloch]

stimmt, ich behaupte das (also fast) und habe definitiv ein Defizit in diesen Dingen

ich müsste mich einarbeiten/einhören in diese Dinge, bin aber wohl nicht geduldig genug?

Kann ich nicht nachvollziehen. Und ob man dieses Gespür einarbeiten kann? Schwer vorstellbar. Und ich rede hier nicht von Nuancen, die nur der Weinliebhaber herausschmeckt, sondern von einem Unterschied wie Tag und Nacht. Für mich macht es einen Riesenunterschied, ob jetzt der Revelation, der Relab, oder sonst irgendeiner den Hall für das Signal generiert. Da kann ein Reverb katastrophal fehl am Platze klingen, das andere hingegen fängt die richtige Stimmung ein.

Vielleicht liegt das ja auch nur an der Musik, die ich produziere. Dort ist es sehr wichtig, ob das Signal in einer geschlossenen Ölwanne, im Wohnzimmer oder in einer Kirche stattfindet. Und dann ist auch noch wichtig, welches Wohnzimmer, welche Ölwanne und welche Kirche.

Ich könnte auch niemals nur mit Faltungshall allein glücklich werden.

 

[psinnovation]

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob dieser quietschende Synth-.Sound der richtige Sound ist für so einen Reverb-Vergleich ist. Ich finde, Gesang, der genügend Lücken lässt, ist immer noch am besten dafür.

Wer behauptet, es sei egal, welches Reverb man nutzt, hat meiner Meinung nach ein enormes Defizit.
Ich habe so einige Reverbs im Arsenal, weil es einen extrem Unterschied macht und nur ein bestimmtes in einer bestimmten SItuation passt.

Ich habe das letzt mal...Im Prinzip die gleichen Kandidaten bis auf den QRS eine Frauenstimme erst solo und dann im Mixgenommen... das wollte ich jetzt nicht nochmal machen....