Recording und Mixing im gleichen Projekt

[Kassette]

pro Regie ein Arbeitsverzeichnis von 150 TB plus Backup

Das ist viel. Wäre mir zu unhandlich. Ich arbeite ausschließlich an Musikprojekten, tracke fast immer in 44.1, manchmal in 88.2.
Da kommen solche Projektgrößen nicht zustande.
Ich lasse aber auch die DAW nicht meine Backups managen sondern kümmere mich selbst drum. Das ausufernde standard Backupverhalten von PT z.B. brauche ich nicht, da wird mir einfach zu viel unnutzer Content erzeugt.
Da ich mehr oder weniger Einzelkämpfer in meinem Studio bin, muss ich meine Projekte schlank und überschaubar halten und die Arbeitsschritte trennen.
Ich mixe natürlich auch während des Recordings, aber das ist nur für preview Zwecke.
Wenn es an den finalen Mix geht, fange ich mit einer leeren Projektdatei oder einem Mix-Template an und importiere alles und nur das, was in den finalen Mix kommen soll.

Letztlich ist es auch so, dass Spuren während des Projekts immer mal wieder das Haus verlassen, woanders weiter verwurstet werden und anders oder vermehrt zurück kommen.

 

[vazka]

Hm, also ich muss vielleicht auch nochmal präzisieren.
Wenn ich mit dem Recording durch bin und Entscheidungen für Versionen und Spuren gefallen sind etc, dann speichere ich das Ganze schon auch nochmal neu und werfe da alles raus, was ich im Mix nicht brauche.... Insofern sind das schon auch zwei Dateien

 

[SOS]

es wird mal wieder komposer/musiker mit dem engineer vermischt... bei ersterem und wenn es sich nicht um electronische musik handelt, würde ich zwingend trennen, es sind zwei völlig verschiedene prozesse. hingegen recording engineer oder mixing engineer ist rein handwerklich gesehen ähnlich, also auch in einer person/einem projekt vereinbar.

 

[weird fishes]

Danke für eure Erfahrungen. Ich denke ich werde noch ein bisschen experimentieren aber ich denke für mich ist @Kassettes Weg recht passend

 

[Gast92251]

Wir reden über SAN,

Wir reden hier auch über SAN.

 

[SOS]

daniel san? ich habe 1 myagi im rack, seither keine probleme mehr... nice!

 

[SilentWarrior]

daniel san? ich habe 1 myagi im rack, seither keine probleme mehr... nice!

 

[Ennui]

Also ich mach das saukompliziert, aber es hilft mir, anhand des Projektnamens einen spontanen Überblick zu haben, auf welchem Stand der Song ist. Braucht Erklärung ...

Ich datiere alle meine Projekt-Dateien durch. Wenn ich den Song noch nicht am Papier fertig habe (was ich zu 70% habe) und erstmal ein paar Riffs aufnehme, erstelle ich eine Datei JJJJ-MM-TT_KOMP_Arbeitstitel. "KOMP" steht für "Komposition", Arbeitstitel ist halt der vorläufige Songtitel, nach den ich auch den Projektordner benannt habe. Im Projekt baller ich ein paar Riffs rein (ganz wichtig: OHNE CLICK) und schau schon mal, was zusammenpassen könnte. Am Ende tummeln sich da ein Haufen Audio-Parts, die ich irgendwann vergesse, obwohl immer ein paar Perlen dabei sein.

Warum ohne Click? Weil ich durch mein Spiel ein Tempo vorgebe, ein Feeling, den Groove. Also nehme ich erst das Riff auf und DANACH zieh ich mir das Tempo aus der Aufnahme. Ist der Schritt getan, spiel ich alle Parts nochmal ein und arrangiere den Song. Die Datei heißt dann JJJJ-MM-TT_ARR_Arbeitstitel. ARR für Arrangement. Drums werden programmiert.

Bin ich mit dem Arrangement zufrieden, dopple ich die Gitarren, spiel Bass drauf, verfeiner die Drums, spiele noch ein paar Gitarren dazu oder lege Samples, was auch immer. Teilweise gibt es schon Gesang mit einem Fantasie-Text. Je nach Stand nenn ich die Datei dann JJJJ-MM-TT_DEMO-INSTR_Arbeitstitel (Demo Instrumental) oder JJJJ-MM-TT_DEMO-VOC_Arbeitstitel (Komplettes Demo mit Vocals). Aus dem Export kommt dann die Datei, wo die Bandmitglieder schon mit ganz konkreten Mixing-Vorschlägen kommen, obwohl ich schon zichmal erklärt hab, was für mich "Demo" bedeutet.

Irgendwann bin ich zufrieden mit dem Song. Dann steht das Schlagzeug für mich als erstes und ich exportiere die einzelnen Drum-Spuren als Wave. Die Datei heißt dann JJJJ-MM-TT_WAV_Arbeitstitel. Ich spiele dann erst die Gitarren ein, danach kommt erst Bass, weil es mir schon mehr als einmal passiert ist, dass ich mir mit bestimmten Bass-Läufen gute Ideen für nachträgliche dritte Gitarren oder sonstige Soundspielereien verbaut hab. Also erst Gitarren und dann quetsch ich den Bass zwischen Drums & Gitarre.

Wenn ich dann das Instrumental mixe, heißt die Datei JJJJ-MM-TT_Originaltitel und so heißt sie bis Vocals etc komplett fertig und gemischt sind. Die letzte Datei heißt JJJJ-MM-TT_FINAL_Originaltitel.

Diese große Sammlung an Dateien schmeiße ich übrigens immer wieder mal in einen "Archiv"-Ordner des Projektordners. Ich hebe sie auf, weil ich denke, irgendwann müsst ich mal auf eine ältere Verison zurückgreifen. Musste ich aber noch nie, bis auf einmal, wegen üblen Systemabsturz.

Ich weiß, sauneurotisch und deswegen brauch ich auch immer 100 Jahre für einen Song. ^^

Die Anordnung JJJJ-MM-TT am Dateianfang ist dafür da, dass ich mit einem Klick (Sortieren nach Dateinamen) erkennen kann, welche Datei am aktuellsten ist.

 

[holgi]

Alles in the Box hier:

Ein Template welches quasi das Endprodukt simuliert, mit ner "Masterchain" am Ende. Und das von beginn an.

jedes File welches aufgenommen wird, wird sofort tönen wie es das Ziel vorgibt, ich recorde und mische in den Limiter rein.

 

[stereolli]

Takes, die nichts sind, fliegen hier sofort raus und werden

Das sollte im Homestudio nicht anders sein. So praktiziere ich es zumindest. Daher nehme ich auch nie in Schleife mehrere Takes auf, sondern vorher üben, dann record und gut.
Mir erschließt sich der Sinn nicht, warum man in einem anderen Projekt mixen sollte.

 

[mazze]

IMMER alles in einem Projekt!! Alles andere würde hier den Rahmen sprengen und irgendwann würden hier alle den Überblick verlieren.

Mir erschließt sich auch der Sinn nicht, warum man die Aufnahmen in einem anderen Projekt als den Mixdown machen sollte...

Macht grundsätzlich Sinn. Wenn man aber bewusst zwischen Mixing und Mastering eine Zäsur setzen will, dann sind 2 getrennte Projekte sinnvoll. Ist ja kein Problem, das Mastering Projekt eines Songs eindeutig zu benennen und dort alle Files zu vereinen.
Wenn mir nach diesem Vorgehen ist dann mische ich 2 oder 3 Mixdowns meines Songs und importiere diese in das Mastering Projekt.
Vorteil: Man konzentriert sich nur noch auf das Mastering und gerät nicht in Versuchung, am Mix oder an den Sounds rumzuschrauben. Und alles ist schön übersichtlich.
Natürlich Geschmackssache. Wenn es schnell gehen soll oder ich keine besonderen Verbesserungen durch ein aufwendiges Mastering erwarte, mache ich auch oft das Mastering im Projekt. Hängt ja auch von den Ressourcen ab, wobei die Latenz beim Mastering ja quasi fast egal ist.

 

[RobertRumble]

@stereolli naja ich muss wohl oder übel in mehreren Instanzen Komponieren - (Produzieren) - Mischen - Fertigmachen. Mein Rechner geht schnell mal in die Knie.
Daher mische ich immer mit Audio / WAVE Files. Aber einen Vorteil hat es. Ich gehe nie zurück um eine Entscheidung zu ändern. Daher muss ich des Ergebnis so machen das es mir später auch noch gefällt.

 

[stereolli]

@stereolli naja ich muss wohl oder übel in mehreren Instanzen Komponieren - (Produzieren) - Mischen - Fertigmachen. Mein Rechner geht schnell mal in die Knie.
Daher mische ich immer mit Audio / WAVE Files. Aber einen Vorteil hat es. Ich gehe nie zurück um eine Entscheidung zu ändern. Daher muss ich des Ergebnis so machen das es mir später auch noch gefällt.

ok, verstehe. Aber auch das wäre ja innerhalb eines Projektes möglich. Quasi ressourcenhungrige Vstiszu Audio bouncen und die vstis freezen oder ausstellen.

 

[RobertRumble]

Guter Ansatz, Danke. Schaue ich mal wie ich es umsetzen kann. Habe zwar gewusst, aber nie umgesetzt da ich die alten Pfade leichter betrete.

 

[Loop_Breaker]

...
Mir erschließt sich auch der Sinn nicht, warum man die Aufnahmen in einem anderen Projekt als den Mixdown machen sollte...

Weil "die CPU platzt" und/oder Latenz...

 

[Mit Senf]

Tracking und Editing finden im gleichen Projekt statt. Gemischt wird dann in einem neuen Projekt.

 

[SilentWarrior]

Weil "die CPU platzt" und/oder Latenz...

Aber, du mischt doch erst wenn dein Song/Track fertig ist, warum sollte die CPU platzen oder eine Latenz entstehen?
Ich meine wenn du in einem anderem Projekt mischen tust, dann ist doch der Song fertig.

Ich persönlich mische während der Produktion, ist halt bei Techno Leuten so. Gilt aber auch für andere Musikrichtungen in meinem Fall.
CPU Probleme hatte ich früher, aber heute nicht mehr.

 

[synthpark]

akustische Aufnahmen immer in einem eigenen Projekt.
Bei Techno/ext. Synthaufnahmen alles in einem Projekt.

 

[stereolli]

Aber, du mischt doch erst wenn dein Song/Track fertig ist, warum sollte die CPU platzen oder eine Latenz entstehen?

Hab ich auch nicht verstanden. Beim Mischen kannst ja die Sample hochschrauben bis nach Meppen. Da ist Latenz doch egal ?

 

[Loop_Breaker]

Weil "die CPU platzt" und/oder Latenz...

Aber, du mischt doch erst wenn dein Song/Track fertig ist, warum sollte die CPU platzen oder eine Latenz entstehen?
Ich meine wenn du in einem anderem Projekt mischen tust, dann ist doch der Song fertig.

Ich persönlich mische während der Produktion, ist halt bei Techno Leuten so. Gilt aber auch für andere Musikrichtungen in meinem Fall.
CPU Probleme hatte ich früher, aber heute nicht mehr.

Ich mach am liebsten auch Alles gleichzeitig, wenn möglich, weil man so quasi das "Mastering" in's Sounddesign einfließen lassen kann, b.z.w. experimentiertechnisch fast keine Grenzen hat.
Muss anmerken ich mach größenteils elektronisch lastige Musik mit mir selbst, da ist das Alles wesentlicher entspannter als wenn man zusammen aufnimmt.

Bei größeren Recording Sessions würde ich ein eigenes DAW-Projekt für's Recording machen, und gegeben falls, wenn möglich, meinen Soundkarten-Mixer (welcher Effekte hat// TotalMixFX) verwenden, und den ASIO-Puffer rauf drehen, damit dropouts praktisch unmöglich werden...

Wenn VSTs bei der Aufnahme benötigt werden, ist man eh gezwungen mit niedrigen Puffer (z.B. 64 Samples @ 44,1khz) durch die DAW durch zu monitoren...
Was man aber "mindestens das doppelte der Zeit der Aufnahme-Session" testen muss, um zu wissen, wann ein dropout auftritt (und man sollte es längerfristig testen weil Windows einfach nicht darauf ausgelegt ist), gut möglich, dass man nur ungefähr alle 15min eine LeistungsSpitze hat, welche die Audio-Aufnahme abbricht. Entscheident ist nicht die durchschnittliche Leistung welche der Rechner bringt, sondern nur die "MindestLeistung": das ist dann die Zeit wo der Dropout auftritt, weil der ASIO Puffer nicht rechtzeitig berechnet werden konnte... DPC-Latency Checker...

Und da man ein eigenes Recording-Project hatte, kann man sich die Spuren schön herrichten (zurecht rendern) und kann dann Übersichtlich im neuen Projekt (mit neuen Audio Ordner wo die Dateien rein importiert werden) weiter arbeiten...

Ich speichere meine Projekte so (und die Mixdowns heissen immer exakt gleich):
Projectname JJJJ.MM.TT-00
und dann kann ich 99x strg+alt+s (Cubase) drücken und es wird immer eine neue Version gespeichert und die Zahl am Schluss inkrementiert: "-00" wird z.B. "-01".
Projectname JJJJ.MM.TT-99-00 (falls mir 99 nicht reichen, hänge ich wieder ein "-00" hinten ran...
Am "nächsten Tag" speicher ich als aller erstes mit strg+alt+s und ändere das Datum richtig und setze auf "-00" zurück...

Wenn an den File irgend etwas besonderes ist, hänge ich es hinten an:
Projectname JJJJ.MM.TT-99 für Max Mustermann Mastering


@Ennui Den Projektnamen vorn dran zu machen hat für mich den Vorteil, dass man die Projekte i.d.R. nach Namen sortiert hat, und Alle schön bei einander sind wie sie zusammengehören, wenn man z.B. mit der Explorer-Suche verschiedene Projekte-Ordner durchsucht... (gleiches gilt für Mixdowns)


Lg